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von Talisker » Mi 26. Jun 2013, 14:05
Finde es gut + folgerichtig, dass die Tendenz beim SCB wieder in Richtung mehr Kampfgewicht geht. Die PO-Serie gegen Servette war da nur noch ein weiterer "Augenöffner". Servette bzw. der Psychopath an der Bande hatten es darauf angelegt, den SCB richtiggehend "kaputt zu machen" - in die Zweikämpfe wurde grundsätzlich mit erhobenen Stöcken + Ellbogen gegangen. Dem ganzen die Krone aufgesetzt hat Servette dann noch mit dem Simulanten Picard. Aber eben, letztlich hat man es mit viel Charakter + dem nötigen Glück überlebt. Was sonst abgegangen wäre, wage ich mir gar nicht auszumalen.... aber tempi passati....
Wie auch immer, der Druck und die Tendenz, mit allen Mitteln - auch unlauteren - den Erfolg anzustreben, wird sich noch verstärken. Wir haben in den letzten PO's einen ersten Vorgeschmack erhalten. Nicht unbedingt wegen der obgenannten "Spital-Strategie" von Servette, da ging's früher gegen Lugano noch ganz anders zur Sache. Viel eher wegen der "psychologischen Kriegsführung", wo McSorley + Shedden - als glanzvolle Vertreter der NHL - eine Schlammschlacht losgetreten bzw. behauptet haben, der SCB würde vom Verband systematisch bevorzugt. Auch so kann man natürlich den Erfolgsdruck, unter welchem die Klubs stehen, weitergeben.
Und dieser Druck ist in den letzten 10 Jahren in dem Masse angestiegen, wie die Klubs sich neue Geldquellen erschlossen haben. Um beim Beispiel Genf zu bleiben: Mit den 6'000 Nasen Zuschauerdurchschnitt + allen sonstigen mit dem Hockey erwirtschafteten Mitteln finanziert man die letztjährige Truppe der Genfer nicht. Auch dort sind Geldgeber vorhanden, welche das nötige Kleingeld einschiessen. Die aber eben dann auch "Erfolge" sehen wollen. Die Unterschiede im Budget zwischen den ersten 6 Klubs (bezogen auf die Qualitabelle) sind minimal, die Punktedifferenzen nach 50 Spielen Quali waren effektiv sehr klein. Die Ausgeglichenheit zeigte sich auch in den 1/4-Finals, welche alle erst im 7en Spiel entschieden wurden.
Somit zieht die gute alte Ausrede nicht mehr so bedingungslos, wonach der SCB ja sowieso viel mehr Geld und die viel besseren Spieler habe, und man deswegen eh' chancenlos sei. Klubs wie Gottéron, Zug, Servette und Kloten - früher komfortabel im Mittelfeld - sehen sich plötzlich erhöhten Ansprüchen gegenüber, und dies nicht nur von ein paar träumenden Fans.
Technisch + läuferisch war der bisherige SCB schon nicht schlecht aufgestellt. Durch die vermehrte Integration des Nachwuchses ergab sich aber in physischer Hinsicht ein Defizit, welches der Gegner ausnützen kann. Hier hat man nun etwas Gegensteuer geben können. Lehtonen bringt die nötige Wasserverdrängung, ist aber trotzdem verhältnismässig schnell unterwegs. Auch Moser, so er dann tatsächlich zum SCB käme, kann sich physisch behaupten. Somit wird es schwerer, den SCB "vom Eis zu prügeln", wie das eben Servette versuchte.