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von Hektor » Mo 3. Jun 2013, 21:09
Es wird irgendwelche Gründe gegeben haben, weswegen Gamache die letzten zwei Jahre bei uns einfach ein bisschen dabei und nicht mehr wirklich mitten drin war und man ihn einfach behielt, weil man's aus vertraglichen Gründen musste, ohne dass man eigentlich wollte. Und dass es bei der Führungsetage wohl nicht so ganz gut ankam, dass Gamache zu Saisonbeginn 10/11, ohne eine wirkliche Perspektive bei uns zu haben, lieber seinen noch ein Jahr laufenden Vertrag absitzen statt bei Gottéron spielen wollte, begreife ich. Ist kein Vorwurf an Gamache, war ja sein gutes Recht und werfe ihm dies auch nicht vor.
Was ansonsten hinter den Kulissen genau lief, keine Ahnung. SL scheint mir aber ein ziemlich gutes Gespür für das Wesen und Wirken innerhalb der Mannschaft zu haben, wie die letzen 3 bis 4 Jahre zeigten, und dass die Leute bei Gottéron trotz ansprechenden bis sehr guten statistischen Werten Gamaches relativ früh verlauten liessen, dass man auf ihn verzichte, wird auch seinen Grund haben.
Ich will diese Thematik nicht alleine an Gamache oder sonst wem aufhängen, aber welche der beiden Equipen im Finale machte im Endeffekt eher den Eindruck, dass eine Mannschaft auf dem Spielfeld steht, in der jeder für den anderen geht? Ich hatte in genau einem Spiel dieser Serie, beim 1:3 hier bei uns, das Gefühl, dass Gottéron die bessere Mannschaft hinsichtlich Geschlossenheit und Kitt war. Sicherlich kamen da gegen Ende der Finalserie bei Gottéron die Verletzungen erschwerend hinzu (Bykov, Dubé), währenddem bei uns im richtigen Zeitpunkt die Spieler Schritt für Schritt wieder zurückkehrten. Ich fand's ziemlich bezeichnend, dass ein Jeff Campbell, ein NLB-Ausländer, im Finale die tieferen Spuren hinterliess als Tanzmaus Gamache, der durchaus kämpft und arbeitet, aber eben. Strafen holen übrigens mit ihrem Spielstil auch Scherwey, Ritchie und Vermin zur Genüge raus, dafür muss man jetzt nicht wirklich noch einen mehr anstellen.
Mir wär's lieber, man holt einen Flügel, der an die 1.85 oder darüber ist und ein bisschen was aushält, ohne dass er läuferisch komplett unbegabt ist.
Sicherlich käme Gamache unter AT besser zur Geltung. Mir ist's allerdings lieber, dass man beim SCB das zarte Pfänzchen Team-Spirit und Zusammenhalt hegt und pflegt, als dass man bewusst ein Risiko eingeht und wieder einen zurückholt, der die Geschlossenheit stören könnte. Betonung auf "könnte". Dieses Risiko gibt's immer, auch bei NLA-Unbekannten, aber man braucht das "Glück" ja nicht herauszufordern. Ich glaube zudem nicht, dass Bednar ein extremer Teamplayer ist, das erwarte ich auch vom neuen Ausländer nicht, Extravaganzen und ein grosses Ego liegen durchaus drin, wenn die Leistung stimmt (und das war bei Bednar grossmehrheitlich der Fall), aber in einem Rahmen, dass es nicht alle nervt oder alles auf den Kopf stellt. Man könnte jetzt monieren, dass 28, 32, 29, 39, 2, 72 usw. nicht heikel sein sollen. Das kann man so sehen. Nur ist es m.E. im Vergleich zu Lugano in unserem Fall etwas anderes, wenn man die Equipe nach den Gegebenheiten bei den Alteingesessenen ausrichtet, wir waren die letzten Jahre selten wirklich grausam schlecht (die Resultate, nicht das Gebotene...), der Kern "verhett". Natürlich braucht's eine Renovation in den nächsten Jahren. Aber bei uns liegt wie gesagt diese Wahrung der Harmonie durchaus drin, eine Wohlstandsverwahrlosung stelle ich bei uns nicht fest, ergo braucht's auch kein Störfeuer von aussen durch neue Spieler.
Nebenbei bemerkt: ich habe mit Gamache kein Problem, weder früher noch heute, aber wenn etwas nicht passt, dann passt's einfach nicht und ich bin der Überzeugung, dass es heute nicht besser passen würde als früher, im Gegenteil.