Pressemeldungen
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Re: Pressemeldungen
Bei Colin habe ich immer wieder das Gefühl, dass es ihm zu schnell geht und er begeht immer noch zu viele Stellungsfehler. Ich hab das Gefühl ein Wechsel tut da dem Verein und Colin gut.
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Re: Pressemeldungen
Kommt Riva für Colin?
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Re: Pressemeldungen
JetztErstRecht hat geschrieben:
> Kommt Riva für Colin?
Nope, hat gemäss Hockeyfans.ch bei Zug unterschrieben.
> Kommt Riva für Colin?
Nope, hat gemäss Hockeyfans.ch bei Zug unterschrieben.
Re: Pressemeldungen
https://www.blick.ch/sport/eishockey/nl/kuehlschrank-postfinance-arena-scb-packt-sein-klima-problem-an-id18150946.html
Re: Pressemeldungen
Sami Niku wird von Klaus mit Bern in Verbindung gebracht. https://www.watson.ch/sport/eismeister%20zaugg/284805050-eishockey-ein-finne-fuer-die-liga-und-luganos-neue-bescheidenheit
Re: Pressemeldungen
Ich habe oft an mir gezweifelt, obwohl es keinen Grund dafür gab»
SCB-Coach Toni Söderholm«Ich habe oft an mir gezweifelt, obwohl es keinen Grund dafür gab»
Seit einem Monat ist Toni Söderholm Trainer beim SCB. Der Finne scheut das Rampenlicht, kauft wie seine Grossmutter ein und spricht im Interview über Handys, Teamgeist und Eltern.
Angelo Rocchinotti
Publiziert heute um 08:55 Uhr
In jungen Jahren fehlte Toni Söderholm noch das Selbstbewusstsein. Später gewann er mit IFK Helsinki die finnische, mit Red Bull München die deutsche Meisterschaft und holte 2007 mit Finnland WM-Silber.
In jungen Jahren fehlte Toni Söderholm noch das Selbstbewusstsein. Später gewann er mit IFK Helsinki die finnische, mit Red Bull München die deutsche Meisterschaft und holte 2007 mit Finnland WM-Silber.
Foto: Christian Pfander
Wir würden gern etwas über den Menschen Toni Söderholm erfahren. Sie scheinen aber nur wenig Privates von sich preiszugeben. Weshalb?
Ich stehe nicht gern in der Öffentlichkeit. Es ist unkomfortabel. Ich liebe das Eishockey, arbeite sehr gern mit Spielern und erachte es als motivierend, sie auf ein höheres Level zu führen. Doch am liebsten wäre mir, man würde mich nicht erkennen. Ich bin ein ganz gewöhnlicher Mensch.
Was für ein Mensch?
Ein ruhiger, geduldiger Mensch, wahrscheinlich offener als der typische Finne. Ich hoffe, ich komme bodenständig rüber. Denn um glücklich zu sein, brauche ich nicht viel. Manchmal genügt Ruhe. Ich kann mich nicht den ganzen Tag auf die Arbeit konzentrieren, brauche Zeit, um neue Impulse und Kreativität zu entwickeln.
Wie erholen Sie sich?
Ich steige aufs Fahrrad, spiele Tennis oder gehe langlaufen. Erst wenn ich mich physisch betätigt habe, kann ich ausschalten. Das war schon während meiner Zeit als Spieler so. Im Sommer trainierte ich vor Wochenenden besonders hart, sodass ich mit einem guten Gefühl zwei Tage freimachen konnte. Manchmal habe ich es übertrieben. Es war ein Lernprozess.
Gibt es einen Unterschied zwischen dem Spieler Söderholm und dem Trainer Söderholm?
Nein, der Ehrgeiz ist derselbe. Ich habe viel für meine Karriere getan und nichts umsonst bekommen. In jungen Jahren gehörte ich nie zu den Besten, spielte nie in Junioren-Nationalmannschaften. Körperlich, aber auch mental habe ich mich erst spät entwickelt. Mir fehlte das Selbstbewusstsein. Ich habe oft an mir gezweifelt, obwohl es gar keinen Grund dafür gab.
Wodurch hat sich das verändert?
Erst durch die Aussagen anderer wurde ich mir meiner Stärken bewusst. Einen grossen Einfluss hatte mein Wechsel nach Nordamerika. Ich studierte am College in Massachusetts Marketing, war auf mich gestellt und wurde selbstständig. Als ich erkannte, welche Spieler es in die finnische Liga schafften, sah ich keinen Grund mehr, weshalb mir der Sprung nicht auch gelingen sollte.
Sie werden oft mit dem zweifachen Berner Meistercoach Kari Jalonen verglichen. Er war Ihr Trainer bei IFK Helsinki und stand Ihnen zu Beginn Ihrer Zeit als Nationaltrainer Deutschlands als Berater zur Seite.
Er gehörte zu jenen Trainern, die mich am meisten geprägt haben. Sein Umgang mit den Spielern, seine strukturierte Arbeitsweise beeindruckten mich. Als Kari die tschechische Nationalmannschaft übernahm, rief er mich an und wollte wissen, wie es ist, als Ausländer ein Nationalteam zu führen. Es ist eine Freundschaft entstanden, die ich sehr schätze.
Haben Sie ihn um Rat gebeten, ehe Sie den Job in Bern angenommen haben?
Nein, es blieb kaum Zeit. Ich vertraute meinem Gefühl, habe ihn aber hinterher angerufen. Er hat sich sehr gefreut.
Sind Sie auch so abergläubisch? Jalonen benutzte vor den Spielen sogar stets dieselbe Toilette.
Als Spieler war ich sehr abergläubisch. Nun hat sich das gelegt. Ich gehe vor den Spielen joggen, doch das ist mehr ein Ritual.
Der zweifache Berner Meistertrainer Kari Jalonen hat Toni Söderholm geprägt. Der 44-Jährige sagt: «Sein Umgang mit den Spielern, seine strukturierte Arbeitsweise beeindruckten mich.»
Der zweifache Berner Meistertrainer Kari Jalonen hat Toni Söderholm geprägt. Der 44-Jährige sagt: «Sein Umgang mit den Spielern, seine strukturierte Arbeitsweise beeindruckten mich.»
Foto: Claudio de Capitani (Freshfocus)
Als Spieler war John van Boxmeer Ihr Trainer beim SCB. Sie wurden von ihm regelmässig kritisiert und bekamen nach zwei Saisons keinen Vertrag mehr.
Phasenweise war es sehr hart. Ich war oft nicht seiner Meinung, hatte das Gefühl, er erwarte immer noch mehr. Später las ich, er sei schon zufrieden gewesen. John war ein Trainer der alten Schule. Dennoch waren wir ziemlich erfolgreich. Auch wenn 2007 das siebte Finalspiel gegen den HCD verloren ging.
«Wir können die Jugend von heute kritisieren, so oft wir wollen. Doch wer war für die Erziehung verantwortlich?»
Toni Söderholm
Seither hat sich vieles verändert. Heute muss man als Trainer fast Psychologe sein.
Die gesamte Gesellschaft hat sich verändert. Dem Wohlbefinden wird mehr Beachtung geschenkt. Früher setzten die Spieler um, was verlangt wurde. Heute werden sie in die Entscheidungen miteinbezogen. Das bereichert das Spiel. Der Coach ist weniger Diktator. Das finde ich gut.
Wie hat sich das Innenleben einer Mannschaft verändert?
Ich frage mich oft, welche Auswirkungen Handys auf den Teamgeist haben. Wenn ich die Busfahrten zu Beginn meiner Karriere mit jenen aus meiner letzten Saison vergleiche, liegen zwischen 2002 und 2016 Welten. Anfangs spielten wir noch Karten oder quatschten. Am Ende sassen dann viele mit hochgezogenen Kapuzen da und starrten in ihre Handys. Der soziale Umgang wurde weniger.
Glauben Sie, der Teamgeist war früher besser?
Das weiss ich nicht. Aber man hat seine Mitspieler zu hundert Prozent gekannt. Heute kann es sein, dass ein Spieler ein Social-Media-Profil besitzt, das sich komplett von der Person in der Kabine unterscheidet. Doch vielleicht hilft das auch. Man kann sich ablenken und kommt auf andere Gedanken.
Trotzdem wird die Entwicklung kritisiert, gerade bei den Jungen.
Wir können die Jugend von heute kritisieren, so oft wir wollen. Doch wer war für die Erziehung verantwortlich? Wenn, dann müssten wir uns schon selbst den Spiegel vorhalten. Was problematisch sein kann, ist, dass Eltern sich stärker für die Nachwuchsarbeit interessieren.
Toni Söderholm macht sich auch über Eltern Gedanken, die sich in die Nachwuchsarbeit einmischen. Und er fragt sich, welche Auswirkungen Handys auf den Teamgeist haben.
Toni Söderholm macht sich auch über Eltern Gedanken, die sich in die Nachwuchsarbeit einmischen. Und er fragt sich, welche Auswirkungen Handys auf den Teamgeist haben.
Foto: Christian Pfander
«Eltern sollten ihren Kindern den Sport ermöglichen, die Nachwuchstrainer aber ihre Arbeit machen lassen.»
Toni Söderholm
Versuchen sich die Eltern heute öfter einzumischen?
Ich weiss nicht, ob sie es öfter tun. Ich weiss aber auch nicht, ob es besser wurde. Für mich waren die Nachwuchstrainer Vorbilder. Auch wenn sie hart waren. Eltern sollten eine unterstützende Rolle einnehmen, den Sport ermöglichen, die Nachwuchstrainer aber ihre Arbeit machen lassen. Sie sind geschult.
Wie halten Sie das bei Ihren Kindern?
Meine älteste Tochter begann mit Eiskunstlauf. Ich kenne den Sport zu wenig, weiss, dass es Schlittschuhe und Eis braucht und ein Kleid getragen wird. Ich fuhr sie sehr gern ins Training und sorgte dafür, dass sie sich richtig ernährt. Mittlerweile reitet sie. Auch darin bin ich kein Experte.
Ihre Familie lebt im finnischen Espoo. Fühlen Sie sich manchmal einsam?
Als Trainer fühlt man sich ohnehin ab und zu einsam. (schmunzelt) Nein. Natürlich hätte man seine Familie am liebsten in der Nähe. Doch die Kinder haben ihren festen Alltag in Finnland. Ich wäre auch nicht öfter zu Hause, würde ich in einer finnischen Stadt arbeiten, die zwei oder drei Stunden von Espoo entfernt liegt.
Wie verbringen Sie die freien Abende?
Komme ich nach Hause, koche ich. Ich habe kein spezielles Rezept, kaufe so ein, wie es meine Grossmutter in den 1960er- und 1970er-Jahren auch tat. Alles, was es damals nicht gab, braucht man auch heute nicht.
«Werden Menschen schlecht behandelt, werde ich richtig sauer.»
Toni Söderholm
Dominik Kahun sagt über Sie, er habe selten einen solch positiven und lustigen Menschen erlebt. Wie treten Sie in der Kabine auf?
Ich kann nicht den ganzen Tag ernst sein und auf die Zähne beissen. Eine Message kann auf unterschiedliche Art und Weise vermittelt werden. Manchmal fällt es mit Humor leichter. Ich will keine angespannte Atmosphäre.
Wie bringt man Sie auf die Palme?
Wenn man Menschen schlecht behandelt. Dann werde ich richtig sauer. Ich mag es auch nicht, wenn jemand sein eigenes Ego über das Team stellt oder täglich davon erzählt, was er alles geleistet hat. Das interessiert niemanden.
Toni Söderholm stört es, wenn Mannschaften kategorisiert werden. Bezwingen müsse man alle.
Toni Söderholm stört es, wenn Mannschaften kategorisiert werden. Bezwingen müsse man alle.
Foto: Christian Pfander
Woher stammt eigentlich Ihr Spitzname «Finnen-Toni»?
Es ist kein Spitzname. Ich brauchte auf dem College eine E-Mail-Adresse und verwendete den Begriff. Warum, weiss ich nicht mehr.
Es gibt ein Bild, das Sie als Kind mit Franz Beckenbauer zeigt. Mögen Sie Fussball?
Ja, aber ich schaue mir nicht viele Spiele an, habe auch die WM nur am Rand verfolgt. Mein Vater arbeitete für BMW als Attaché in Finnland und betreute die Vertreter des Deutschen Fussball-Bunds bei Scouting-Touren. Eines Tages fuhren Beckenbauer und er gemeinsam an ein Spiel und tranken Kaffee bei uns.
Weshalb sprechen Sie eigentlich so gut Deutsch?
Ich hatte das Glück, damals neben Bidu Gerber zu sitzen, der nicht gut Englisch sprach. Dann waren da noch Thomas Ziegler und Raeto Raffainer. Ich sagte, ich möchte so oft wie möglich Deutsch reden. Einige Worte konnte ich bereits.
Wo haben Sie diese gelernt?
Ich bin zweisprachig aufgewachsen. Nach Finnisch und Schwedisch kam in der fünften Klasse Englisch dazu, in der achten konnte ich dann zwischen Deutsch und Französisch wählen. Während meiner Zeit beim SCB begann ich die «Berner Zeitung» und Automagazine zu lesen. Als ich später die deutsche Nationalmannschaft übernahm, war es mir wichtig, in der Kabine Deutsch zu reden. Es ging auch um Respekt.
Welche Sprache sprechen Sie in Bern?
Englisch. Ich habe aber neulich eine Übung auf Deutsch erklärt und es nicht bemerkt. (lacht)
Sie sagten unlängst, Sie müssten erst noch herausfinden, was mit dem SCB diese Saison möglich ist.
Ich verstehe die Frage nach der Zielsetzung. Doch es hilft uns nicht, zu überlegen, was in drei Monaten sein könnte. Es hilft aber, sich bestmöglich auf das nächste Spiel vorzubereiten. Egal, gegen welches Team. Es stört mich massiv, wenn man Gegner kategorisiert. Man muss alle bezwingen können.
Toni Söderholm (44) ist im finnischen Kauniainen, einem Vorort Helsinkis, aufgewachsen. Als Kind spielte er Eishockey, Fussball, Tennis und lernte Golf. Den Grossteil seiner Spielerkarriere verbrachte Söderholm bei IFK Helsinki, zwischen 2005 und 2007 verteidigte er für den SCB. Nach seiner letzten Saison bei Red Bull München stieg Söderholm 2016 ins Trainerbusiness ein und war von 2019 bis im vergangenen November Nationaltrainer Deutschlands. Söderholm ist verheiratet, hat zwei Töchter (10 und 15 Jahre alt) und besitzt beim SCB einen Vertrag bis 2024.
Zwischen 2019 und November 2022 betreute Toni Söderholm die deutsche Nationalmannschaft. Unter dem Finnen erreichte die DEB-Auswahl 2021 den WM-Halbfinal.
Zwischen 2019 und November 2022 betreute Toni Söderholm die deutsche Nationalmannschaft. Unter dem Finnen erreichte die DEB-Auswahl 2021 den WM-Halbfinal.
SCB-Coach Toni Söderholm«Ich habe oft an mir gezweifelt, obwohl es keinen Grund dafür gab»
Seit einem Monat ist Toni Söderholm Trainer beim SCB. Der Finne scheut das Rampenlicht, kauft wie seine Grossmutter ein und spricht im Interview über Handys, Teamgeist und Eltern.
Angelo Rocchinotti
Publiziert heute um 08:55 Uhr
In jungen Jahren fehlte Toni Söderholm noch das Selbstbewusstsein. Später gewann er mit IFK Helsinki die finnische, mit Red Bull München die deutsche Meisterschaft und holte 2007 mit Finnland WM-Silber.
In jungen Jahren fehlte Toni Söderholm noch das Selbstbewusstsein. Später gewann er mit IFK Helsinki die finnische, mit Red Bull München die deutsche Meisterschaft und holte 2007 mit Finnland WM-Silber.
Foto: Christian Pfander
Wir würden gern etwas über den Menschen Toni Söderholm erfahren. Sie scheinen aber nur wenig Privates von sich preiszugeben. Weshalb?
Ich stehe nicht gern in der Öffentlichkeit. Es ist unkomfortabel. Ich liebe das Eishockey, arbeite sehr gern mit Spielern und erachte es als motivierend, sie auf ein höheres Level zu führen. Doch am liebsten wäre mir, man würde mich nicht erkennen. Ich bin ein ganz gewöhnlicher Mensch.
Was für ein Mensch?
Ein ruhiger, geduldiger Mensch, wahrscheinlich offener als der typische Finne. Ich hoffe, ich komme bodenständig rüber. Denn um glücklich zu sein, brauche ich nicht viel. Manchmal genügt Ruhe. Ich kann mich nicht den ganzen Tag auf die Arbeit konzentrieren, brauche Zeit, um neue Impulse und Kreativität zu entwickeln.
Wie erholen Sie sich?
Ich steige aufs Fahrrad, spiele Tennis oder gehe langlaufen. Erst wenn ich mich physisch betätigt habe, kann ich ausschalten. Das war schon während meiner Zeit als Spieler so. Im Sommer trainierte ich vor Wochenenden besonders hart, sodass ich mit einem guten Gefühl zwei Tage freimachen konnte. Manchmal habe ich es übertrieben. Es war ein Lernprozess.
Gibt es einen Unterschied zwischen dem Spieler Söderholm und dem Trainer Söderholm?
Nein, der Ehrgeiz ist derselbe. Ich habe viel für meine Karriere getan und nichts umsonst bekommen. In jungen Jahren gehörte ich nie zu den Besten, spielte nie in Junioren-Nationalmannschaften. Körperlich, aber auch mental habe ich mich erst spät entwickelt. Mir fehlte das Selbstbewusstsein. Ich habe oft an mir gezweifelt, obwohl es gar keinen Grund dafür gab.
Wodurch hat sich das verändert?
Erst durch die Aussagen anderer wurde ich mir meiner Stärken bewusst. Einen grossen Einfluss hatte mein Wechsel nach Nordamerika. Ich studierte am College in Massachusetts Marketing, war auf mich gestellt und wurde selbstständig. Als ich erkannte, welche Spieler es in die finnische Liga schafften, sah ich keinen Grund mehr, weshalb mir der Sprung nicht auch gelingen sollte.
Sie werden oft mit dem zweifachen Berner Meistercoach Kari Jalonen verglichen. Er war Ihr Trainer bei IFK Helsinki und stand Ihnen zu Beginn Ihrer Zeit als Nationaltrainer Deutschlands als Berater zur Seite.
Er gehörte zu jenen Trainern, die mich am meisten geprägt haben. Sein Umgang mit den Spielern, seine strukturierte Arbeitsweise beeindruckten mich. Als Kari die tschechische Nationalmannschaft übernahm, rief er mich an und wollte wissen, wie es ist, als Ausländer ein Nationalteam zu führen. Es ist eine Freundschaft entstanden, die ich sehr schätze.
Haben Sie ihn um Rat gebeten, ehe Sie den Job in Bern angenommen haben?
Nein, es blieb kaum Zeit. Ich vertraute meinem Gefühl, habe ihn aber hinterher angerufen. Er hat sich sehr gefreut.
Sind Sie auch so abergläubisch? Jalonen benutzte vor den Spielen sogar stets dieselbe Toilette.
Als Spieler war ich sehr abergläubisch. Nun hat sich das gelegt. Ich gehe vor den Spielen joggen, doch das ist mehr ein Ritual.
Der zweifache Berner Meistertrainer Kari Jalonen hat Toni Söderholm geprägt. Der 44-Jährige sagt: «Sein Umgang mit den Spielern, seine strukturierte Arbeitsweise beeindruckten mich.»
Der zweifache Berner Meistertrainer Kari Jalonen hat Toni Söderholm geprägt. Der 44-Jährige sagt: «Sein Umgang mit den Spielern, seine strukturierte Arbeitsweise beeindruckten mich.»
Foto: Claudio de Capitani (Freshfocus)
Als Spieler war John van Boxmeer Ihr Trainer beim SCB. Sie wurden von ihm regelmässig kritisiert und bekamen nach zwei Saisons keinen Vertrag mehr.
Phasenweise war es sehr hart. Ich war oft nicht seiner Meinung, hatte das Gefühl, er erwarte immer noch mehr. Später las ich, er sei schon zufrieden gewesen. John war ein Trainer der alten Schule. Dennoch waren wir ziemlich erfolgreich. Auch wenn 2007 das siebte Finalspiel gegen den HCD verloren ging.
«Wir können die Jugend von heute kritisieren, so oft wir wollen. Doch wer war für die Erziehung verantwortlich?»
Toni Söderholm
Seither hat sich vieles verändert. Heute muss man als Trainer fast Psychologe sein.
Die gesamte Gesellschaft hat sich verändert. Dem Wohlbefinden wird mehr Beachtung geschenkt. Früher setzten die Spieler um, was verlangt wurde. Heute werden sie in die Entscheidungen miteinbezogen. Das bereichert das Spiel. Der Coach ist weniger Diktator. Das finde ich gut.
Wie hat sich das Innenleben einer Mannschaft verändert?
Ich frage mich oft, welche Auswirkungen Handys auf den Teamgeist haben. Wenn ich die Busfahrten zu Beginn meiner Karriere mit jenen aus meiner letzten Saison vergleiche, liegen zwischen 2002 und 2016 Welten. Anfangs spielten wir noch Karten oder quatschten. Am Ende sassen dann viele mit hochgezogenen Kapuzen da und starrten in ihre Handys. Der soziale Umgang wurde weniger.
Glauben Sie, der Teamgeist war früher besser?
Das weiss ich nicht. Aber man hat seine Mitspieler zu hundert Prozent gekannt. Heute kann es sein, dass ein Spieler ein Social-Media-Profil besitzt, das sich komplett von der Person in der Kabine unterscheidet. Doch vielleicht hilft das auch. Man kann sich ablenken und kommt auf andere Gedanken.
Trotzdem wird die Entwicklung kritisiert, gerade bei den Jungen.
Wir können die Jugend von heute kritisieren, so oft wir wollen. Doch wer war für die Erziehung verantwortlich? Wenn, dann müssten wir uns schon selbst den Spiegel vorhalten. Was problematisch sein kann, ist, dass Eltern sich stärker für die Nachwuchsarbeit interessieren.
Toni Söderholm macht sich auch über Eltern Gedanken, die sich in die Nachwuchsarbeit einmischen. Und er fragt sich, welche Auswirkungen Handys auf den Teamgeist haben.
Toni Söderholm macht sich auch über Eltern Gedanken, die sich in die Nachwuchsarbeit einmischen. Und er fragt sich, welche Auswirkungen Handys auf den Teamgeist haben.
Foto: Christian Pfander
«Eltern sollten ihren Kindern den Sport ermöglichen, die Nachwuchstrainer aber ihre Arbeit machen lassen.»
Toni Söderholm
Versuchen sich die Eltern heute öfter einzumischen?
Ich weiss nicht, ob sie es öfter tun. Ich weiss aber auch nicht, ob es besser wurde. Für mich waren die Nachwuchstrainer Vorbilder. Auch wenn sie hart waren. Eltern sollten eine unterstützende Rolle einnehmen, den Sport ermöglichen, die Nachwuchstrainer aber ihre Arbeit machen lassen. Sie sind geschult.
Wie halten Sie das bei Ihren Kindern?
Meine älteste Tochter begann mit Eiskunstlauf. Ich kenne den Sport zu wenig, weiss, dass es Schlittschuhe und Eis braucht und ein Kleid getragen wird. Ich fuhr sie sehr gern ins Training und sorgte dafür, dass sie sich richtig ernährt. Mittlerweile reitet sie. Auch darin bin ich kein Experte.
Ihre Familie lebt im finnischen Espoo. Fühlen Sie sich manchmal einsam?
Als Trainer fühlt man sich ohnehin ab und zu einsam. (schmunzelt) Nein. Natürlich hätte man seine Familie am liebsten in der Nähe. Doch die Kinder haben ihren festen Alltag in Finnland. Ich wäre auch nicht öfter zu Hause, würde ich in einer finnischen Stadt arbeiten, die zwei oder drei Stunden von Espoo entfernt liegt.
Wie verbringen Sie die freien Abende?
Komme ich nach Hause, koche ich. Ich habe kein spezielles Rezept, kaufe so ein, wie es meine Grossmutter in den 1960er- und 1970er-Jahren auch tat. Alles, was es damals nicht gab, braucht man auch heute nicht.
«Werden Menschen schlecht behandelt, werde ich richtig sauer.»
Toni Söderholm
Dominik Kahun sagt über Sie, er habe selten einen solch positiven und lustigen Menschen erlebt. Wie treten Sie in der Kabine auf?
Ich kann nicht den ganzen Tag ernst sein und auf die Zähne beissen. Eine Message kann auf unterschiedliche Art und Weise vermittelt werden. Manchmal fällt es mit Humor leichter. Ich will keine angespannte Atmosphäre.
Wie bringt man Sie auf die Palme?
Wenn man Menschen schlecht behandelt. Dann werde ich richtig sauer. Ich mag es auch nicht, wenn jemand sein eigenes Ego über das Team stellt oder täglich davon erzählt, was er alles geleistet hat. Das interessiert niemanden.
Toni Söderholm stört es, wenn Mannschaften kategorisiert werden. Bezwingen müsse man alle.
Toni Söderholm stört es, wenn Mannschaften kategorisiert werden. Bezwingen müsse man alle.
Foto: Christian Pfander
Woher stammt eigentlich Ihr Spitzname «Finnen-Toni»?
Es ist kein Spitzname. Ich brauchte auf dem College eine E-Mail-Adresse und verwendete den Begriff. Warum, weiss ich nicht mehr.
Es gibt ein Bild, das Sie als Kind mit Franz Beckenbauer zeigt. Mögen Sie Fussball?
Ja, aber ich schaue mir nicht viele Spiele an, habe auch die WM nur am Rand verfolgt. Mein Vater arbeitete für BMW als Attaché in Finnland und betreute die Vertreter des Deutschen Fussball-Bunds bei Scouting-Touren. Eines Tages fuhren Beckenbauer und er gemeinsam an ein Spiel und tranken Kaffee bei uns.
Weshalb sprechen Sie eigentlich so gut Deutsch?
Ich hatte das Glück, damals neben Bidu Gerber zu sitzen, der nicht gut Englisch sprach. Dann waren da noch Thomas Ziegler und Raeto Raffainer. Ich sagte, ich möchte so oft wie möglich Deutsch reden. Einige Worte konnte ich bereits.
Wo haben Sie diese gelernt?
Ich bin zweisprachig aufgewachsen. Nach Finnisch und Schwedisch kam in der fünften Klasse Englisch dazu, in der achten konnte ich dann zwischen Deutsch und Französisch wählen. Während meiner Zeit beim SCB begann ich die «Berner Zeitung» und Automagazine zu lesen. Als ich später die deutsche Nationalmannschaft übernahm, war es mir wichtig, in der Kabine Deutsch zu reden. Es ging auch um Respekt.
Welche Sprache sprechen Sie in Bern?
Englisch. Ich habe aber neulich eine Übung auf Deutsch erklärt und es nicht bemerkt. (lacht)
Sie sagten unlängst, Sie müssten erst noch herausfinden, was mit dem SCB diese Saison möglich ist.
Ich verstehe die Frage nach der Zielsetzung. Doch es hilft uns nicht, zu überlegen, was in drei Monaten sein könnte. Es hilft aber, sich bestmöglich auf das nächste Spiel vorzubereiten. Egal, gegen welches Team. Es stört mich massiv, wenn man Gegner kategorisiert. Man muss alle bezwingen können.
Toni Söderholm (44) ist im finnischen Kauniainen, einem Vorort Helsinkis, aufgewachsen. Als Kind spielte er Eishockey, Fussball, Tennis und lernte Golf. Den Grossteil seiner Spielerkarriere verbrachte Söderholm bei IFK Helsinki, zwischen 2005 und 2007 verteidigte er für den SCB. Nach seiner letzten Saison bei Red Bull München stieg Söderholm 2016 ins Trainerbusiness ein und war von 2019 bis im vergangenen November Nationaltrainer Deutschlands. Söderholm ist verheiratet, hat zwei Töchter (10 und 15 Jahre alt) und besitzt beim SCB einen Vertrag bis 2024.
Zwischen 2019 und November 2022 betreute Toni Söderholm die deutsche Nationalmannschaft. Unter dem Finnen erreichte die DEB-Auswahl 2021 den WM-Halbfinal.
Zwischen 2019 und November 2022 betreute Toni Söderholm die deutsche Nationalmannschaft. Unter dem Finnen erreichte die DEB-Auswahl 2021 den WM-Halbfinal.
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Re: Pressemeldungen
https://www.sport.ch/spengler-cup/1056817/didomenico-carr-ang-und-co-14-nl-spieler-laufen-am-spengler-cup-fuer-das-team-canada-auf
Hoffentlich kommen alle gesund zurück
Hoffentlich kommen alle gesund zurück

Re: Pressemeldungen
WalterWhite hat geschrieben:
>
> https://www.sport.ch/spengler-cup/1056817/didomenico-carr-ang-und-co-14-nl-spieler-laufen-am-spengler-cup-fuer-das-team-canada-auf
>
> Hoffentlich kommen alle gesund zurück
"Neben Verteidiger Goloubef schickt der SC Bern auch Tyler Ennis, Colton Sceviour und Chris DiDomenico an den Spengler Cup nach Davos."
Also ALLES was wir an Kanadiern haben...
Finde ich etwas zuviel des Guten, aber da Ebbett involviert ist war es abzusehen, denn der gute Ebby war ja seinerzeit auch immer Feuer und Flamme für das sportlich nutzlose Jahresendturnier.
Das Ahornblatt auf der Brust hat halt immer noch grosse Anziehungskraft für die Canucks und sei es auch nur in einer drittklassigen Auswahl.
https://www.sport.ch/kanada-ice/1053704/das-team-kanada-trumpft-am-spengler-cup-mit-hochkaraetigem-staff-auf
>
> https://www.sport.ch/spengler-cup/1056817/didomenico-carr-ang-und-co-14-nl-spieler-laufen-am-spengler-cup-fuer-das-team-canada-auf
>
> Hoffentlich kommen alle gesund zurück

"Neben Verteidiger Goloubef schickt der SC Bern auch Tyler Ennis, Colton Sceviour und Chris DiDomenico an den Spengler Cup nach Davos."
Also ALLES was wir an Kanadiern haben...

Finde ich etwas zuviel des Guten, aber da Ebbett involviert ist war es abzusehen, denn der gute Ebby war ja seinerzeit auch immer Feuer und Flamme für das sportlich nutzlose Jahresendturnier.
Das Ahornblatt auf der Brust hat halt immer noch grosse Anziehungskraft für die Canucks und sei es auch nur in einer drittklassigen Auswahl.
https://www.sport.ch/kanada-ice/1053704/das-team-kanada-trumpft-am-spengler-cup-mit-hochkaraetigem-staff-auf
Lasst sie Stahl fressen! (Khan Noonien Singh)
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Re: Pressemeldungen
Es ist zu befürchten, dass unsere Spieler, insbesondere Dido, überforciert werden...
Re: Pressemeldungen
Dann muss Toni Söderholm anfangs Januar andere einmal forcieren. Es gibt einige, von denen man endlich einen Exploit erwarten darf. Mehr Eiszeit könnte diesen Herren dazu verhelfen 
