Pipo hat geschrieben:
> Ich habe vertrauen in unsere sportliche Führung (namentlich RR und AE),
> dass diese beurteilen können, ob ein Jungspund reif ist für den nahtlosen
> Übertritt in die NL oder ob es für die Entwicklung eines Spielers besser
> ist 1-2 Saisons in der SL zu spielen. Diese Beurteilung beinhaltet nicht
> nur die "sichtbaren" hockeytechnischen Fähigkeiten, sondern auch
> andere "unsichtbaren" Fähigkeiten (mental etc.). Letzteres können
> die meisten von uns bei den jeweiligen Kandidaten wohl nicht beurteilen.
> Falls doch, entschuldigt bitte
> Klar, man könnte behaupten: Ein Wüthrich, Henauer oder C. Gerber hätte sich
> auch sofort in Bern durchgesetzt. Fakt ist aber: Der Umweg über die Swiss
> League hat den Jungs nicht geschadet. Talisker hat bereits geschrieben,
> dass hier drin einmal ein Langenthaler etwas über Fuss und Dähler
> geschrieben hat. Wenn ich mich richtig erinnere: Fuss (6. bester Scorer des
> Teams, 14-15 Min. Eiszeit pro Spiel) spielt gut - sehr gut und darf
> meistens auch in der 2. Linie stürmen . Dähler (18. in der internen
> Scorerliste, 9-10 Min. Eiszeit pro Spiel) hingegen bekundet ein bisschen
> mehr Mühe und erhält deshalb auch nicht die selbe Eiszeit wie Fuss. Was
> könnten die Überlegungen unserer sportlichen Führung sein? Fuss erhält
> relativ viel Eiszeit und wird (glaube ich) teilweise auch im Powerplay
> eingesetzt. Somit profitiert Fuss aktuell in Langenthal noch um einiges
> mehr als in Bern. Bei Dähler ist es halt umgekehrt. Es hat im Moment noch
> in der SL zu kämpfen und somit würde man ihm wahrscheinlich keinen Gefallen
> machen, wenn er in der NL eingesetzt wird. Ich bin absolut kein Experte,
> aber in etwa so könnten die Überlegungen eines Ebbetts sein. Er ist zwar
> noch nicht lange im Amt des Sportchefs, aber ich denke AE weiss sehr wohl
> wie der Hase läuft...
> Etwas verstehe ich auch nicht ganz. Joshua Fahrni hat den Sprung in die NL
> überraschender- und erfreulicherweise sofort geschafft. Er wird eigentlich
> in jedem Spiel eingesetzt, aber aus meiner Sicht zu wenig. In den letzten
> Spielen auch nicht mehr im Powerplay. Gegen Ende eines Spiels (natürlich in
> Rückstand) muss er dann sporadisch mit Neuenschwander spielen oder darf nur
> noch ab und zu aufs Eis. Ich möchte Ihn gerne als Center in der 1. oder 2.
> Linie sehen...
>
> Alle "grössere" Irrtümer wurden aber in den letzten 4-5 Jahren
> begangen... Diese Zeit ist aber zum Glück vorbei und darüber wurde schon
> genug geschrieben. Die Korrekturen werden laufend vorgenommen, aber dies
> geschieht halt leider nicht von heute auf morgen. Auch nicht von vorletzter
> Saison auf diese Saison (auslaufende Verträge). Nächste Saison ist
> Besserung in Sicht. Davon bin ich überzeugt!
> Die Jungspunde der letzten 10 Jahren können auch nicht unbedingt mit Josi,
> Scherwey, Vermin und Bertschy verglichen werden. Die genannten haben alle
> sofort den Sprung in die NL geschafft. Rückblickend zeigt sich aber, dass
> genau diese eigenen Junioren überdurchschnittliche Karrieren gemacht haben.
> Über Josi müssen wir nicht diskutieren. Aber auch Scherwey, Vermin und
> Bertschy sind wohl eher die Ausnahme als die Regel. Diese Spieler haben wir
> auch nicht verloren, weil ein Sportchef geschlafen hätte... Der Abgang von
> ihnen hatte bekanntlich andere Gründe. Zwischen diesen Spielern und der
> heutigen Jungen wie Fahrni, Henauer, C. Gerber etc. gab es weitere vom
> eigenen Nachwuchs wie Kreis, Heim, Burren... Gerade die haben sich zwar auf
> diesem Niveau etabliert, aber vom Potential her wohl eher nicht auf dem
> Niveau von Scherwey, Vermin und Bertschy. Heim ist ein Thema für sich...
>

Da haben sie geschlafen. Aber z.B. Kreis wollte und musste gehen,
> damit er sich weiterentwickeln kann. Zu dieser Zeit waren wir schlicht zu
> gut besetzt. Luca Hischier kommt mir auch gerade in den Sinn. Durchaus ein
> Spieler, welchen wir nun für einen vernünftigen Preis (und ohne die
> ständigen Verletzungen) gerne in unseren Reihen hätten. Aber auch hier
> können wir nicht sagen, dass ein Talent übersehen worden ist. Obwohl ein
> Kreis würde ich im Moment gerne gegen ein Andersson tauschen...

> Falls Heim, Kreis, Burren oder J. Gerber in ein paar Jahren an mehreren WMs
> teilgenommen haben und leistungsmässig so richtig "explodieren"
> ist das doch toll für das Schweizer Eishockey! Ich rechne zwar nicht mit
> einer derartigen Leistungsexplosion, aber man weiss ja nie... Und wenn
> auch... Jeder Club hat schon junge Spieler an Konkurrenten verloren, weil
> zu diesem Zeitpunkt beim Jugendverein die Türe zu war für die wichtigen
> Positionen. Untersander wechselte damals vom HCD zu Biel, weil Davos damals
> bereits viele gestandene Verteidiger unter Vertrag hatte. Dort machte er
> den nächsten Schritt... Genoni und Berra waren in Zürich während Sulander
> noch im Tor stand und wechselten nach Davos...
Am Ende des Tages braucht es auch eine Portion Glück! Da können sämtliche Statistiken beigezogen werden, irgendwelche Stats verglichen werden - die Softfaktoren sind immer die Unbekannte. Das Fahrni den Schritt in die NL gemacht hat beruht gemäss Berichten auch darauf, dass er im Sommer massiv in sich und seine Entwicklung investiert hat. Es gibt genügend Beispiele von sehr talentierten Spielern, welche es sich "gemütlich machen" und nicht das ganze Potenzial ausschöpfen, weil denen den Biss fehlt. Ein Beispiel ist Andersson. Ein begnadeter Defender, welchem im Juniorenalter sehr viel zugetraut wurde. Durch seine "Faulheit" aber ist er stehen geblieben und ist auf dem Papier ein guter Verteidiger, aber eben kein sehr guter Verteidiger. Ich behaupte, wäre er nicht "Hockey-Schweizer" sondern Ausländer, er würde nicht in der NL spielen.
Es gibt Bsp von Spielern, welche aus wenig sehr viel gemacht haben. Möchte hier zB Martin Gerber (Torhüter) herauspicken. Sein Weg in die NHL (und er darf sich Stanleycup-Champ nennen) führte über viele Umwege. Auch Mark Streit hat es erst im 2. Versuch geschafft, sich in der NHL zu etablieren. Wäre Streit damals "zufrieden" gewesen, hätte er sich einen Rentenvertrag beim ZSC oder Bern geben lassen, aber er hat gebissen.
Wenn es keine Toten und Verletzten gibt, dann sind es auch keine Play-offs.
(Bernie Johnston)