Pressemeldungen
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Re: Pressemeldungen
Die NZZ spricht:
Nach dem Gewinn des 13. Titels zählt der SC Bern erneut zum Favoritenkreis in der Schweizer Eishockey-Meisterschaft. Diese wird am Donnerstag mit der Partie ZSC Lions - Fribourg-Gottéron lanciert, der Meister gibt sein Heimdebüt am Freitag gegen den EV Zug.
Der Jubel über die silberne WM-Medaille des Nationalteams in Stockholm ist also kaum verklungen, da stellen sich die zwölf Teams der Nationalliga A zu den Bullys in der Meisterschaft 2013/14 auf. Die Fortschritte des Nationalteams basieren auf der gewachsenen Qualität der NLA, die in Europa hinter der KHL mit den Ligen in Schweden und Finnland zu den führenden Eishockey-Kulturen gehört.
Bedeutend war die Reform-Agenda im Winter 2007/08, die das Pensum der NLA auf 50 Runden ausdehnte. Obwohl viele Auguren diese Erhöhung bis heute kritisieren, trieb sie den Prozess voran, das helvetische Eishockey für den internationalen Standard zu härten und zu schmirgeln. Der SC Bern spielte im Vorjahr bis zum Titel, inklusive Play-off, 70 Partien. Der kommende Winter verspricht bezüglich physischer Belastung noch sibirischer zu werden. Ein Schweizer Internationaler kann es in Meisterschaft, Play-off, an den Olympischen Spielen in Sotschi und an der WM in Weissrussland auf rund 100 Matches bringen.
Im Binnenland sind es die Stadtklubs aus Zürich und Bern, welche die Pace in der Entwicklung des professionellen Hockeys beeinflussen. Die Grossklubs haben die Mittel und Strukturen, um im Rink vier möglichst hochwertige Blöcke zu stellen. Diese sind nötig, um den Gegner taktisch und nicht zuletzt physisch zu zermürben. Bezeichnend war, wie der SCB im Final triumphierte: Die Berner inszenierten gegen Gottéron kein spielerisches Feuerwerk. Als die Entscheidung nahte, waren sie aber kräftig genug, während die durch Verletzung geschwächten, demoralisierten Freiburger sich durch hängende Schultern auszeichneten.
Arbeit und Effizienz des Kollektivs sind die besten Vorkehren, um sich für die Erfordernisse in der stets ausgeglicheneren Liga zu wappnen. Im letzten Winter endeten in der Qualifikation 41 Prozent der Partien mit nur einem Tor Unterschied oder sogar erst im Penaltyschiessen. Die engen Margen zwischen Erfolg und Niederlagen zwingen die Klubs, ihre Blöcke auch auf Sicherheit und Konstanz zu trimmen.
Aussagekräftig ist die Bilanz des SC Bern seit der Saison 2007/08. In der Ära mit 50 Qualifikationspartien haben die Berner am meisten Punkte gewonnen – im Schnitt 98,6 von 150 möglichen – und dreimal die Regular Season auf Rang 1 beendet. Damit wird die Mär entkräftet, Aussenseiter hätten in den Play-offs nach vermeintlichem Leerlauf in der Qualifikation unbegrenzt sportlichen Ausgang. Im Regelfall bleiben Equipen, die sich taktisch und physisch im Gleichgewicht befinden, im Play-off im Vorteil. Ausnahmen bestätigen diese Regel.
Der SC Bern zählt erneut zu den Mitfavoriten. Erstmals in der Geschichte hatte im Frühjahr ein Finne den Stadtklub zum Titel geführt. Bisher setzte die Kultur dieses Vereins stets auf nordamerikanische Patrons. Die Ausnahmen waren der Schweizer Ernst Wenger 1959 und der Deutsche Xaver Unsinn 1979. Der Finne Antti Törmänen brachte die Visitenkarte des früheren Weltklassespielers mit – als Bonus lieferte der 43-Jährige den Titel in seiner ersten ganzen Saison als Headcoach nach.
Die Erwartungen auf der Allmend sind seit je hoch. Gute Leistungen reichen nicht. Die gut aufgerüstete Mannschaft muss auch dem Faktor Unterhaltung Rechnung tragen, den im Vorjahr die NHL-Lockout-Spieler lieferten, als es sportlich harzte. Die Mannschaft verfügt über erfahrene Mittelstürmer, die alle über 30 Jahre alt sind, und eine Abwehr, die in der Breite nochmals verstärkt worden ist. Mit dem Finnen Mikko Lehtonen stürmt erstmals seit langem wieder ein Finne – auf Wunsch des Coachs. Die bedächtigen Berner sind traditionellerweise auf Impulse der Ausländer angewiesen. Das Jahr 1 nach einem Titel ist naturgemäss kein leichtes. In der Vorbereitung gewann das Team in der European Trophy nur zwei von acht Partien. Der grösste Gegner des SCB ist oft die eigene Einstellung.
Nach dem Gewinn des 13. Titels zählt der SC Bern erneut zum Favoritenkreis in der Schweizer Eishockey-Meisterschaft. Diese wird am Donnerstag mit der Partie ZSC Lions - Fribourg-Gottéron lanciert, der Meister gibt sein Heimdebüt am Freitag gegen den EV Zug.
Der Jubel über die silberne WM-Medaille des Nationalteams in Stockholm ist also kaum verklungen, da stellen sich die zwölf Teams der Nationalliga A zu den Bullys in der Meisterschaft 2013/14 auf. Die Fortschritte des Nationalteams basieren auf der gewachsenen Qualität der NLA, die in Europa hinter der KHL mit den Ligen in Schweden und Finnland zu den führenden Eishockey-Kulturen gehört.
Bedeutend war die Reform-Agenda im Winter 2007/08, die das Pensum der NLA auf 50 Runden ausdehnte. Obwohl viele Auguren diese Erhöhung bis heute kritisieren, trieb sie den Prozess voran, das helvetische Eishockey für den internationalen Standard zu härten und zu schmirgeln. Der SC Bern spielte im Vorjahr bis zum Titel, inklusive Play-off, 70 Partien. Der kommende Winter verspricht bezüglich physischer Belastung noch sibirischer zu werden. Ein Schweizer Internationaler kann es in Meisterschaft, Play-off, an den Olympischen Spielen in Sotschi und an der WM in Weissrussland auf rund 100 Matches bringen.
Im Binnenland sind es die Stadtklubs aus Zürich und Bern, welche die Pace in der Entwicklung des professionellen Hockeys beeinflussen. Die Grossklubs haben die Mittel und Strukturen, um im Rink vier möglichst hochwertige Blöcke zu stellen. Diese sind nötig, um den Gegner taktisch und nicht zuletzt physisch zu zermürben. Bezeichnend war, wie der SCB im Final triumphierte: Die Berner inszenierten gegen Gottéron kein spielerisches Feuerwerk. Als die Entscheidung nahte, waren sie aber kräftig genug, während die durch Verletzung geschwächten, demoralisierten Freiburger sich durch hängende Schultern auszeichneten.
Arbeit und Effizienz des Kollektivs sind die besten Vorkehren, um sich für die Erfordernisse in der stets ausgeglicheneren Liga zu wappnen. Im letzten Winter endeten in der Qualifikation 41 Prozent der Partien mit nur einem Tor Unterschied oder sogar erst im Penaltyschiessen. Die engen Margen zwischen Erfolg und Niederlagen zwingen die Klubs, ihre Blöcke auch auf Sicherheit und Konstanz zu trimmen.
Aussagekräftig ist die Bilanz des SC Bern seit der Saison 2007/08. In der Ära mit 50 Qualifikationspartien haben die Berner am meisten Punkte gewonnen – im Schnitt 98,6 von 150 möglichen – und dreimal die Regular Season auf Rang 1 beendet. Damit wird die Mär entkräftet, Aussenseiter hätten in den Play-offs nach vermeintlichem Leerlauf in der Qualifikation unbegrenzt sportlichen Ausgang. Im Regelfall bleiben Equipen, die sich taktisch und physisch im Gleichgewicht befinden, im Play-off im Vorteil. Ausnahmen bestätigen diese Regel.
Der SC Bern zählt erneut zu den Mitfavoriten. Erstmals in der Geschichte hatte im Frühjahr ein Finne den Stadtklub zum Titel geführt. Bisher setzte die Kultur dieses Vereins stets auf nordamerikanische Patrons. Die Ausnahmen waren der Schweizer Ernst Wenger 1959 und der Deutsche Xaver Unsinn 1979. Der Finne Antti Törmänen brachte die Visitenkarte des früheren Weltklassespielers mit – als Bonus lieferte der 43-Jährige den Titel in seiner ersten ganzen Saison als Headcoach nach.
Die Erwartungen auf der Allmend sind seit je hoch. Gute Leistungen reichen nicht. Die gut aufgerüstete Mannschaft muss auch dem Faktor Unterhaltung Rechnung tragen, den im Vorjahr die NHL-Lockout-Spieler lieferten, als es sportlich harzte. Die Mannschaft verfügt über erfahrene Mittelstürmer, die alle über 30 Jahre alt sind, und eine Abwehr, die in der Breite nochmals verstärkt worden ist. Mit dem Finnen Mikko Lehtonen stürmt erstmals seit langem wieder ein Finne – auf Wunsch des Coachs. Die bedächtigen Berner sind traditionellerweise auf Impulse der Ausländer angewiesen. Das Jahr 1 nach einem Titel ist naturgemäss kein leichtes. In der Vorbereitung gewann das Team in der European Trophy nur zwei von acht Partien. Der grösste Gegner des SCB ist oft die eigene Einstellung.
Re: Pressemeldungen
Was ist eigentlich mit Brunner los?
http://www.20min.ch/sport/eishockey/sto ... r-22498531
Paul Coffey hat geschrieben:
> Massiv verzockt, würde ich sagen...
>
> http://www.blick.ch/sport/eishockey/nhl ... 34090.html
http://www.20min.ch/sport/eishockey/sto ... r-22498531
Paul Coffey hat geschrieben:
> Massiv verzockt, würde ich sagen...
>
> http://www.blick.ch/sport/eishockey/nhl ... 34090.html
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Re: Pressemeldungen
Ich mag eigentlich Kessler nicht so, aber diese Schreibe finde ich geil
http://www.blick.ch/sport/eishockey/nla ... 37827.html

http://www.blick.ch/sport/eishockey/nla ... 37827.html
Re: Pressemeldungen
Hier noch die Vorschau von Hockeyfans:
Erste Titelverteidigung seit 13 Jahren?
12.9.2013 - Von Rolf Probst
Am Freitag, 13. September 2013 beginnt der SC Bern genau 150 Tage nach Gewinn des 13. Meistertitels seine Saison gegen den EV Zug. Wie alle Jahre wieder fiebern in Bern alle dem Start der Eishockeymeisterschaft entgegen. Der Stellenwert des SC Bern in der Bundeshauptstadt ist gross.
Obwohl vor der Saison vom Club offiziell immer die gleiche Devise herausgegeben wird, dass man sich in der Qualifikation eine gute Position für die Playoffs erschaffen will (Rang 1-4) und es dann gelte, den schwierigen Viertelfinal zu überstehen, gibt es für den SC Bern eigentlich immer nur einen Anspruch. Und dieser heisst bis zuletzt um den Meistertitel zu spielen und wenn möglich diesen eben auch zu gewinnen. Nur wird dies im Club niemals jemand offiziell verlauten lassen. Die Konkurrenz in der Liga ist gross und dies weiss der SC Bern. Die Töne sind seit 2008/2009 leiser geworden und seit diesem Zeitpunkt läuft es dem SC Bern ziemlich gut in der Meisterschaft. Die Bilanz aus den letzten vier Jahren lässt sich sehen mit zwei Meistertiteln, einem Vizemeistertitel und einem Halbfinaleinzug.
Das Kader ist im Vergleich zum Meistertitel auf den wichtigen Positionen unverändert geblieben und konnte sogar in der Breite punktuell verstärkt werden. Es muss auf alle Fälle auch in diesem Jahr mit dem SC Bern gerechnet werden. Vielleicht gelingt den Bernern sogar die erste Titelverteidigung seit 2001. Damals konnten die ZSC Lions als letztes Team den Meistertitel erfolgreich verteidigen.
Defensive – das Prunkstück im Meisterjahr
Marco Bührer geht mit dem SC Bern in seine 13. Saison und konnte mit den Bernern schon drei Meistertitel feiern. Auch beim letzten Meistertitel war er in den entscheidenden Phasen der Meisterschaft der starke und oft gewinnbringende Rückhalt. Während der Qualifikation verwirft zwar oft der eine oder andere Zuschauer die Hände und wünscht sich Marco Bührer in die Wüste, aber schlussendlich haben ihn alle wieder lieb, weil er seine besten Leistungen genau dann abruft, wenn es am wichtigsten ist: in den Playoffs. Und er wird auch wieder in dieser Saison ein Erfolgsgarant sein.
Mit Olivier Gigon hat er einen guten Backup, welcher seine fünfte Saison als Nr. 2 beim SC Bern in Angriff nimmt. Er stellt nie Ansprüche auf die Nummer-1-Position, ist jedoch jederzeit bereit, wenn er zum Einsatz kommt. Für das Team ist er enorm wichtig, weil er gute Stimmung in die Kabine und auf das Eis trägt. Für Marco Bührer ein absolut idealer Rückhalt.
Die Verteidigung hat sich nur unwesentlich verändert. Die wichtigsten Spieler (Beat Gerber, Philippe Furrer, David Jobin, Travis Roche und Geoff Kinrade) konnten gehalten werden und Abgänge (Franco Collenberg und Martin Höhener) konnten geschickt ergänzt werden (Thomas Wellinger, Dan Weisshaupt und Justin Krueger).
Schon während der letzten Qualifikation erhielt der SC Bern am wenigsten Gegentore und und in den Playoffs lieferten die Verteidiger grundsolide und zuverlässige Arbeit ab, welche einen grossen Teil zum Titelgewinn beigetragen hat.
Offensive – vielseitig und unberechenbar
Die Berner waren in den Playoffs für jeden Gegner schwer auszurechnen, da jede Linie fähig war, Tore und vor allem auch wichtige Tore zu erzielen. Dies war ein weiteres Puzzlesteinchen auf dem Weg zum Meistertitel. Was für die Defensive gilt, kann man auch über die Offensive sagen. Die wichtigsten Stützen blieben alle in Bern, welche durch gezielte Zuzüge (Mikko Lehtonen, Alexei Dostoinov und Simon Moser) hervorragend ergänzt wurden. Nationalstürmer Simon Moser hat die Vorbereitung mit dem SC Bern bestritten, ist aber jetzt nach Übersee geflogen um sein Glück bei Nashville in der NHL zu versuchen. Falls er sich im Vorbereitungscamp nicht durchsetzen sollte, könnte er sich zwischen AHL und dem SC Bern entscheiden. Falls er sich für eine Rückkehr entscheidet, wird er für den SC Bern zu einer zusätzlichen gefährlichen Waffe im Kampf um den Meistertitel.
Kampfgeist – never give up
Zwei Mal lag der SC Bern in den letztjährigen Playoffs schon fast hoffnungslos zurück. Doch die Berner gaben nie auf und konnten im Viertelfinale gegen Genf-Servette (nach einem 1:3-Rückstand in der Serie) und im Halbfinale gegen den EV Zug (nach einem 2:3-Rückstand in der Serie) das Ausscheiden abwenden. Mit einem wahnsinnigen Selbstvertrauen stieg der SC Bern in das Playoff-Finale und gewann es dann auch verdient gegen den Qualifikationssieger HC Fribourg-Gottéron. Diese Eigenschaft werden die Berner, unter dem Kommando von Leitwolf Byron Ritchie, auch in dieser Saison abrufen können.
Einbau von Nachwuchsspieler
Schon seit Jahren betreibt der SC Bern erfolgreich den Einbau von eigenen Junioren im Fanionteam (Roman Josi, Tristan Scherwey, Joël Vermin, Christoph Bertschy) und wird dies auch in der kommenden Saison weiterverfolgen. Die an den EHC Basel Sharks ausgeliehen Nachwuchsspieler Samuel Kreis, Julian Schmutz und Marco Müller werden behutsam an die NLA herangeführt und sicher immer wieder zu Einsätzen gelangen.
Prognose
Mit Prognosen im Sport ist es wie bei Wetterprognosen, es kommt immer auf sehr viele Umstände drauf an. Aber ganz sicher ist auch dieses Jahr der SC Bern einer der Favoriten und es ist dem SC Bern zuzutrauen, dass er den Titel verteidigen kann.
hockeyfans.ch-Tipprangliste:
1. Fribourg-Gottéron
2. SC Bern
3. HC Davos
4. ZSC Lions
5.
6. HC Lugano
7. Genf-Servette
8.
9. Rapperswil-Jona Lakers
10.
11. HC Ambrì-Piotta
12. Lausanne HC
Erste Titelverteidigung seit 13 Jahren?
12.9.2013 - Von Rolf Probst
Am Freitag, 13. September 2013 beginnt der SC Bern genau 150 Tage nach Gewinn des 13. Meistertitels seine Saison gegen den EV Zug. Wie alle Jahre wieder fiebern in Bern alle dem Start der Eishockeymeisterschaft entgegen. Der Stellenwert des SC Bern in der Bundeshauptstadt ist gross.
Obwohl vor der Saison vom Club offiziell immer die gleiche Devise herausgegeben wird, dass man sich in der Qualifikation eine gute Position für die Playoffs erschaffen will (Rang 1-4) und es dann gelte, den schwierigen Viertelfinal zu überstehen, gibt es für den SC Bern eigentlich immer nur einen Anspruch. Und dieser heisst bis zuletzt um den Meistertitel zu spielen und wenn möglich diesen eben auch zu gewinnen. Nur wird dies im Club niemals jemand offiziell verlauten lassen. Die Konkurrenz in der Liga ist gross und dies weiss der SC Bern. Die Töne sind seit 2008/2009 leiser geworden und seit diesem Zeitpunkt läuft es dem SC Bern ziemlich gut in der Meisterschaft. Die Bilanz aus den letzten vier Jahren lässt sich sehen mit zwei Meistertiteln, einem Vizemeistertitel und einem Halbfinaleinzug.
Das Kader ist im Vergleich zum Meistertitel auf den wichtigen Positionen unverändert geblieben und konnte sogar in der Breite punktuell verstärkt werden. Es muss auf alle Fälle auch in diesem Jahr mit dem SC Bern gerechnet werden. Vielleicht gelingt den Bernern sogar die erste Titelverteidigung seit 2001. Damals konnten die ZSC Lions als letztes Team den Meistertitel erfolgreich verteidigen.
Defensive – das Prunkstück im Meisterjahr
Marco Bührer geht mit dem SC Bern in seine 13. Saison und konnte mit den Bernern schon drei Meistertitel feiern. Auch beim letzten Meistertitel war er in den entscheidenden Phasen der Meisterschaft der starke und oft gewinnbringende Rückhalt. Während der Qualifikation verwirft zwar oft der eine oder andere Zuschauer die Hände und wünscht sich Marco Bührer in die Wüste, aber schlussendlich haben ihn alle wieder lieb, weil er seine besten Leistungen genau dann abruft, wenn es am wichtigsten ist: in den Playoffs. Und er wird auch wieder in dieser Saison ein Erfolgsgarant sein.
Mit Olivier Gigon hat er einen guten Backup, welcher seine fünfte Saison als Nr. 2 beim SC Bern in Angriff nimmt. Er stellt nie Ansprüche auf die Nummer-1-Position, ist jedoch jederzeit bereit, wenn er zum Einsatz kommt. Für das Team ist er enorm wichtig, weil er gute Stimmung in die Kabine und auf das Eis trägt. Für Marco Bührer ein absolut idealer Rückhalt.
Die Verteidigung hat sich nur unwesentlich verändert. Die wichtigsten Spieler (Beat Gerber, Philippe Furrer, David Jobin, Travis Roche und Geoff Kinrade) konnten gehalten werden und Abgänge (Franco Collenberg und Martin Höhener) konnten geschickt ergänzt werden (Thomas Wellinger, Dan Weisshaupt und Justin Krueger).
Schon während der letzten Qualifikation erhielt der SC Bern am wenigsten Gegentore und und in den Playoffs lieferten die Verteidiger grundsolide und zuverlässige Arbeit ab, welche einen grossen Teil zum Titelgewinn beigetragen hat.
Offensive – vielseitig und unberechenbar
Die Berner waren in den Playoffs für jeden Gegner schwer auszurechnen, da jede Linie fähig war, Tore und vor allem auch wichtige Tore zu erzielen. Dies war ein weiteres Puzzlesteinchen auf dem Weg zum Meistertitel. Was für die Defensive gilt, kann man auch über die Offensive sagen. Die wichtigsten Stützen blieben alle in Bern, welche durch gezielte Zuzüge (Mikko Lehtonen, Alexei Dostoinov und Simon Moser) hervorragend ergänzt wurden. Nationalstürmer Simon Moser hat die Vorbereitung mit dem SC Bern bestritten, ist aber jetzt nach Übersee geflogen um sein Glück bei Nashville in der NHL zu versuchen. Falls er sich im Vorbereitungscamp nicht durchsetzen sollte, könnte er sich zwischen AHL und dem SC Bern entscheiden. Falls er sich für eine Rückkehr entscheidet, wird er für den SC Bern zu einer zusätzlichen gefährlichen Waffe im Kampf um den Meistertitel.
Kampfgeist – never give up
Zwei Mal lag der SC Bern in den letztjährigen Playoffs schon fast hoffnungslos zurück. Doch die Berner gaben nie auf und konnten im Viertelfinale gegen Genf-Servette (nach einem 1:3-Rückstand in der Serie) und im Halbfinale gegen den EV Zug (nach einem 2:3-Rückstand in der Serie) das Ausscheiden abwenden. Mit einem wahnsinnigen Selbstvertrauen stieg der SC Bern in das Playoff-Finale und gewann es dann auch verdient gegen den Qualifikationssieger HC Fribourg-Gottéron. Diese Eigenschaft werden die Berner, unter dem Kommando von Leitwolf Byron Ritchie, auch in dieser Saison abrufen können.
Einbau von Nachwuchsspieler
Schon seit Jahren betreibt der SC Bern erfolgreich den Einbau von eigenen Junioren im Fanionteam (Roman Josi, Tristan Scherwey, Joël Vermin, Christoph Bertschy) und wird dies auch in der kommenden Saison weiterverfolgen. Die an den EHC Basel Sharks ausgeliehen Nachwuchsspieler Samuel Kreis, Julian Schmutz und Marco Müller werden behutsam an die NLA herangeführt und sicher immer wieder zu Einsätzen gelangen.
Prognose
Mit Prognosen im Sport ist es wie bei Wetterprognosen, es kommt immer auf sehr viele Umstände drauf an. Aber ganz sicher ist auch dieses Jahr der SC Bern einer der Favoriten und es ist dem SC Bern zuzutrauen, dass er den Titel verteidigen kann.
hockeyfans.ch-Tipprangliste:
1. Fribourg-Gottéron
2. SC Bern
3. HC Davos
4. ZSC Lions
5.
6. HC Lugano
7. Genf-Servette
8.
9. Rapperswil-Jona Lakers
10.
11. HC Ambrì-Piotta
12. Lausanne HC
Re: Pressemeldungen
EVZ holt sich schon einen neuen ausländischen Torhüter!
http://www.20min.ch/sport/dossier/nla/s ... t-10556344
http://www.20min.ch/sport/dossier/nla/s ... t-10556344
Re: Pressemeldungen
K.Z. bringt es ziemlich treffend auf den Punkt (siehe unten). Bührer ist zwar nicht der Oberheld, rettet nicht unbedingt Qualispiele, wenn es aber wirklich um etwas geht, steigert er sich enorm.
**********************
Bührer und die Rolle der Lottergoalies
von Klaus Zaugg - Meister SC Bern unter dem Strich, auch wegen Torhüter Marco Bührer. Aber niemand wagt eine Polemik - und dies aus gutem Grund.
Inzwischen hat die Tabelle ein bisschen Profil bekommen. Zwei stehen überraschend oben und die zwei Playoff-Finalisten unerwartet unten.
3. Lausanne
4. Ambri
10. Fribourg-Gottéron
11. SC Bern
Diese ungewöhnlichen Tabellenpositionen sind sehr einfach in vier Zahlen zu erklären.
Fangquote Cristobal Huet (Lausanne): 91,39 %
Fangquote Nolan Schaefer (Ambri) 94,12 %
Fangquote Marco Bührer (Bern) 87,39 %
Fangquote Benjamin Conz (Gottéron) 89,73 %
Noch Fragen? Der Fall ist klar. Marco Bührer und Benjamin Conz, die soeben ihre Verträge verlängert haben, spielen beim verpatzten Saisonstart eine wichtige Rolle. Und im Gegenzug sind Cristobal Huet und Nolan Schaefer zentrale Figuren der Erfolgsgeschichte von Lausanne und Ambri.
Die Fangquoten sind die offiziellen Werte, ermittelt von der Liga. Wahr und klar. Nicht polemisch. Sie eignen sich nur für eine Polemik.
Selbstvertrauen bei Goalies enorm wichtig
Aber keine Trainer und keine Sportchefs und schon gar nicht die dem Klub nahestehenden Chronistinnen und Chronisten wagen es, auf der Grundlage solcher Fakten zu polemisieren. Aus gutem Grund: Torhüter sind sensibel. Sie stehen und fallen mit ihrem Selbstvertrauen. Torhüterkritik ist deshalb ganz besonders heikel. Ein Trainer, ja sogar ein Stürmer oder ein Verteidiger kann während der Saison ausgewechselt werden. Das ist beim Torhüter ungleich schwieriger. Deshalb leben Goalies in ihrer eigenen Welt. Sorgsam abgeschirmt von Kritik und Polemik. Die Torhüterleistung wird immer relativiert. Nie wird vergessen, auf Verteidigungsfehler hinzuweisen. Und allenfalls die ungenügende Chancenauswertung der Stürmer für die Niederlage verantwortlich gemacht. Oder darauf hingewiesen, Eishockey sei ein Mannschaftsport.
Wenn wir nun alle «wenn» und «aber» weglassen und nur die Statistik betrachten, dann müssen wir uns mit der Frage auseinandersetzen: Ist SCB-Kulttorhüter Marco Bührer ein Lottergoalie? Wagt es bloss, wie bei den neuen Kleidern des Kaisers, niemand zu sagen, was Sache ist? Ja und Nein.
Bührers ungewöhnliche Position
Marco Bührer (33) ist inzwischen der ungewöhnlichste Goalie der Liga. Er spielt seit 2001 beim grössten Hockeyunternehmen Westeuropas. Aber er war noch nie, nicht einmal gerüchteweise, ein Thema für die NHL. Seit 2003 taucht sein Name auch nicht mehr in den Diskussionen auf, wer bei einem WM- oder Olympiaturnier die Nummer 1 sein könnte. Marco Bührer unterfliegt seit Jahren den Radarschirm des Nationaltrainers und der NHL-Talentsucher. Und trotzdem ist er einer der wichtigsten Goalies der Liga. Meister 2004, 2010 und 2013. Finalist 2007 und 2012.
Wie kann einer, der für die Nationalmannschaft schon seit bald zehn Jahren kein Thema mehr ist, trotzdem ein grosser Goalie sein? Nun, der SC Bern verliert während der Qualifikation ganz selten wegen Marco Bührer. Die Berner gewinnen während der Qualifikation aber auch nicht oft dank Marco Bührer. Dafür gewinnen sie immer wieder entscheidende Playoffpartien dank Marco Bührer. Der SCB-Goalie passt sich dem Wesen und Wirken seiner Mannschaft an. Aber er verändert es nicht stark. In der Qualifikation ist der SCB oft nachlässig. In den Playoffs aber meistens bei der Sache.
Bührers Platz ist beim SCB
Marco Bührer kann mit mit seinem Stil nur bei einem Titanen wie dem SC Bern jahrelang erfolgreich sein. Bei den Aussenseitern spielen die Torhüter während der Qualifikation eine zu wichtige Rolle. Aussenseiter haben nur mit grossen Goalies, die immer wieder schon während der Qualifikation Spiele im Alleingang gewinnen, eine Playoff-Chance: Langnau (2011 mit Benjamin Conz) und Biel (mit 2012 und 2013 Reto Berra) sind dafür die besten Beispiele. Benjamin Conz und Reto Berra sind talentierter als Marco Bührer und auch die moderneren Stilisten.
Der SCB ist so ausgeglichen besetzt und hat so viel Klasse, dass die Seele in der Qualifikation oft ein bisschen weich wird. Vor allem dann, wenn auch der Trainer nett ist. Dann werden die Nachlässigkeiten der Vorderleute bei Marco Bührer hochgerechnet und er ist keiner, der schon im Herbst im Alleingang Spiele gewinnt. So kommt der SCB-Goalie auf eine ungenügende Fangquote. Diese Situation haben wir jetzt.
Conz in einer Formkrise
Und was ist mit Benjamin Conz? Ist er ein Lotter-Goalie geworden? Nein. Er ist lediglich ein grosser Goalie, der mit seinem Team eine Formkrise teilt. Er hat, anders als Marco Bührer, seit seinem Einstieg in die NLA noch in jeder Qualifikation eine Fangquote von weniger als 90 Prozent erreicht.
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Bührer und die Rolle der Lottergoalies
von Klaus Zaugg - Meister SC Bern unter dem Strich, auch wegen Torhüter Marco Bührer. Aber niemand wagt eine Polemik - und dies aus gutem Grund.
Inzwischen hat die Tabelle ein bisschen Profil bekommen. Zwei stehen überraschend oben und die zwei Playoff-Finalisten unerwartet unten.
3. Lausanne
4. Ambri
10. Fribourg-Gottéron
11. SC Bern
Diese ungewöhnlichen Tabellenpositionen sind sehr einfach in vier Zahlen zu erklären.
Fangquote Cristobal Huet (Lausanne): 91,39 %
Fangquote Nolan Schaefer (Ambri) 94,12 %
Fangquote Marco Bührer (Bern) 87,39 %
Fangquote Benjamin Conz (Gottéron) 89,73 %
Noch Fragen? Der Fall ist klar. Marco Bührer und Benjamin Conz, die soeben ihre Verträge verlängert haben, spielen beim verpatzten Saisonstart eine wichtige Rolle. Und im Gegenzug sind Cristobal Huet und Nolan Schaefer zentrale Figuren der Erfolgsgeschichte von Lausanne und Ambri.
Die Fangquoten sind die offiziellen Werte, ermittelt von der Liga. Wahr und klar. Nicht polemisch. Sie eignen sich nur für eine Polemik.
Selbstvertrauen bei Goalies enorm wichtig
Aber keine Trainer und keine Sportchefs und schon gar nicht die dem Klub nahestehenden Chronistinnen und Chronisten wagen es, auf der Grundlage solcher Fakten zu polemisieren. Aus gutem Grund: Torhüter sind sensibel. Sie stehen und fallen mit ihrem Selbstvertrauen. Torhüterkritik ist deshalb ganz besonders heikel. Ein Trainer, ja sogar ein Stürmer oder ein Verteidiger kann während der Saison ausgewechselt werden. Das ist beim Torhüter ungleich schwieriger. Deshalb leben Goalies in ihrer eigenen Welt. Sorgsam abgeschirmt von Kritik und Polemik. Die Torhüterleistung wird immer relativiert. Nie wird vergessen, auf Verteidigungsfehler hinzuweisen. Und allenfalls die ungenügende Chancenauswertung der Stürmer für die Niederlage verantwortlich gemacht. Oder darauf hingewiesen, Eishockey sei ein Mannschaftsport.
Wenn wir nun alle «wenn» und «aber» weglassen und nur die Statistik betrachten, dann müssen wir uns mit der Frage auseinandersetzen: Ist SCB-Kulttorhüter Marco Bührer ein Lottergoalie? Wagt es bloss, wie bei den neuen Kleidern des Kaisers, niemand zu sagen, was Sache ist? Ja und Nein.
Bührers ungewöhnliche Position
Marco Bührer (33) ist inzwischen der ungewöhnlichste Goalie der Liga. Er spielt seit 2001 beim grössten Hockeyunternehmen Westeuropas. Aber er war noch nie, nicht einmal gerüchteweise, ein Thema für die NHL. Seit 2003 taucht sein Name auch nicht mehr in den Diskussionen auf, wer bei einem WM- oder Olympiaturnier die Nummer 1 sein könnte. Marco Bührer unterfliegt seit Jahren den Radarschirm des Nationaltrainers und der NHL-Talentsucher. Und trotzdem ist er einer der wichtigsten Goalies der Liga. Meister 2004, 2010 und 2013. Finalist 2007 und 2012.
Wie kann einer, der für die Nationalmannschaft schon seit bald zehn Jahren kein Thema mehr ist, trotzdem ein grosser Goalie sein? Nun, der SC Bern verliert während der Qualifikation ganz selten wegen Marco Bührer. Die Berner gewinnen während der Qualifikation aber auch nicht oft dank Marco Bührer. Dafür gewinnen sie immer wieder entscheidende Playoffpartien dank Marco Bührer. Der SCB-Goalie passt sich dem Wesen und Wirken seiner Mannschaft an. Aber er verändert es nicht stark. In der Qualifikation ist der SCB oft nachlässig. In den Playoffs aber meistens bei der Sache.
Bührers Platz ist beim SCB
Marco Bührer kann mit mit seinem Stil nur bei einem Titanen wie dem SC Bern jahrelang erfolgreich sein. Bei den Aussenseitern spielen die Torhüter während der Qualifikation eine zu wichtige Rolle. Aussenseiter haben nur mit grossen Goalies, die immer wieder schon während der Qualifikation Spiele im Alleingang gewinnen, eine Playoff-Chance: Langnau (2011 mit Benjamin Conz) und Biel (mit 2012 und 2013 Reto Berra) sind dafür die besten Beispiele. Benjamin Conz und Reto Berra sind talentierter als Marco Bührer und auch die moderneren Stilisten.
Der SCB ist so ausgeglichen besetzt und hat so viel Klasse, dass die Seele in der Qualifikation oft ein bisschen weich wird. Vor allem dann, wenn auch der Trainer nett ist. Dann werden die Nachlässigkeiten der Vorderleute bei Marco Bührer hochgerechnet und er ist keiner, der schon im Herbst im Alleingang Spiele gewinnt. So kommt der SCB-Goalie auf eine ungenügende Fangquote. Diese Situation haben wir jetzt.
Conz in einer Formkrise
Und was ist mit Benjamin Conz? Ist er ein Lotter-Goalie geworden? Nein. Er ist lediglich ein grosser Goalie, der mit seinem Team eine Formkrise teilt. Er hat, anders als Marco Bührer, seit seinem Einstieg in die NLA noch in jeder Qualifikation eine Fangquote von weniger als 90 Prozent erreicht.
Re: Pressemeldungen
Bührer und die Rolle der Lottergoalies
von Klaus Zaugg - Meister SC Bern unter dem Strich, auch wegen Torhüter Marco Bührer. Aber niemand wagt eine Polemik - und dies aus gutem Grund.
Marco Bührer weist zum Saisonstart lediglich eine Fangquote von 87,39 Prozent auf. Der SCB-Goalie ist in der Qualifikation selten in Hochform. Dafür kann er in den Playoffs meistens aufdrehen.
Inzwischen hat die Tabelle ein bisschen Profil bekommen. Zwei stehen überraschend oben und die zwei Playoff-Finalisten unerwartet unten.
BildstreckenBern siegt in der Verlängerung - Genf punktet
3. Lausanne
4. Ambri
10. Fribourg-Gottéron
11. SC Bern
Diese ungewöhnlichen Tabellenpositionen sind sehr einfach in vier Zahlen zu erklären.
Fangquote Cristobal Huet (Lausanne): 91,39 %
Fangquote Nolan Schaefer (Ambri): 94,12 %
Fangquote Marco Bührer (Bern): 87,39 %
Fangquote Benjamin Conz (Gottéron): 89,73 %
Noch Fragen? Der Fall ist klar. Marco Bührer und Benjamin Conz, die soeben ihre Verträge verlängert haben, spielen beim verpatzten Saisonstart eine wichtige Rolle. Und im Gegenzug sind Cristobal Huet und Nolan Schaefer zentrale Figuren der Erfolgsgeschichte von Lausanne und Ambri.
Die Fangquoten sind die offiziellen Werte, ermittelt von der Liga. Wahr und klar. Nicht polemisch. Sie eignen sich nur für eine Polemik.
Selbstvertrauen bei Goalies enorm wichtig
Aber keine Trainer und keine Sportchefs und schon gar nicht die dem Klub nahestehenden Chronistinnen und Chronisten wagen es, auf der Grundlage solcher Fakten zu polemisieren. Aus gutem Grund: Torhüter sind sensibel. Sie stehen und fallen mit ihrem Selbstvertrauen. Torhüterkritik ist deshalb ganz besonders heikel. Ein Trainer, ja sogar ein Stürmer oder ein Verteidiger kann während der Saison ausgewechselt werden. Das ist beim Torhüter ungleich schwieriger. Deshalb leben Goalies in ihrer eigenen Welt. Sorgsam abgeschirmt von Kritik und Polemik. Die Torhüterleistung wird immer relativiert. Nie wird vergessen, auf Verteidigungsfehler hinzuweisen. Und allenfalls die ungenügende Chancenauswertung der Stürmer für die Niederlage verantwortlich gemacht. Oder darauf hingewiesen, Eishockey sei ein Mannschaftsport.
Wenn wir nun alle «wenn» und «aber» weglassen und nur die Statistik betrachten, dann müssen wir uns mit der Frage auseinandersetzen: Ist SCB-Kulttorhüter Marco Bührer ein Lottergoalie? Wagt es bloss, wie bei den neuen Kleidern des Kaisers, niemand zu sagen, was Sache ist? Ja und Nein.
Bührers ungewöhnliche Position
Marco Bührer (33) ist inzwischen der ungewöhnlichste Goalie der Liga. Er spielt seit 2001 beim grössten Hockeyunternehmen Westeuropas. Aber er war noch nie, nicht einmal gerüchteweise, ein Thema für die NHL. Seit 2003 taucht sein Name auch nicht mehr in den Diskussionen auf, wer bei einem WM- oder Olympiaturnier die Nummer 1 sein könnte. Marco Bührer unterfliegt seit Jahren den Radarschirm des Nationaltrainers und der NHL-Talentsucher. Und trotzdem ist er einer der wichtigsten Goalies der Liga. Meister 2004, 2010 und 2013. Finalist 2007 und 2012.
Wie kann einer, der für die Nationalmannschaft schon seit bald zehn Jahren kein Thema mehr ist, trotzdem ein grosser Goalie sein? Nun, der SC Bern verliert während der Qualifikation ganz selten wegen Marco Bührer. Die Berner gewinnen während der Qualifikation aber auch nicht oft dank Marco Bührer. Dafür gewinnen sie immer wieder entscheidende Playoffpartien dank Marco Bührer. Der SCB-Goalie passt sich dem Wesen und Wirken seiner Mannschaft an. Aber er verändert es nicht stark. In der Qualifikation ist der SCB oft nachlässig. In den Playoffs aber meistens bei der Sache.
Bührers Platz ist beim SCB
Marco Bührer kann mit mit seinem Stil nur bei einem Titanen wie dem SC Bern jahrelang erfolgreich sein. Bei den Aussenseitern spielen die Torhüter während der Qualifikation eine zu wichtige Rolle. Aussenseiter haben nur mit grossen Goalies, die immer wieder schon während der Qualifikation Spiele im Alleingang gewinnen, eine Playoff-Chance: Langnau (2011 mit Benjamin Conz) und Biel (mit 2012 und 2013 Reto Berra) sind dafür die besten Beispiele. Benjamin Conz und Reto Berra sind talentierter als Marco Bührer und auch die moderneren Stilisten.
Der SCB ist so ausgeglichen besetzt und hat so viel Klasse, dass die Seele in der Qualifikation oft ein bisschen weich wird. Vor allem dann, wenn auch der Trainer nett ist. Dann werden die Nachlässigkeiten der Vorderleute bei Marco Bührer hochgerechnet und er ist keiner, der schon im Herbst im Alleingang Spiele gewinnt. So kommt der SCB-Goalie auf eine ungenügende Fangquote. Diese Situation haben wir jetzt.
Conz in einer Formkrise
Und was ist mit Benjamin Conz? Ist er ein Lotter-Goalie geworden? Nein. Er ist lediglich ein grosser Goalie, der mit seinem Team eine Formkrise teilt. Er hat, anders als Marco Bührer, seit seinem Einstieg in die NLA noch in jeder Qualifikation eine Fangquote von weniger als 90 Prozent erreicht.
von Klaus Zaugg - Meister SC Bern unter dem Strich, auch wegen Torhüter Marco Bührer. Aber niemand wagt eine Polemik - und dies aus gutem Grund.
Marco Bührer weist zum Saisonstart lediglich eine Fangquote von 87,39 Prozent auf. Der SCB-Goalie ist in der Qualifikation selten in Hochform. Dafür kann er in den Playoffs meistens aufdrehen.
Inzwischen hat die Tabelle ein bisschen Profil bekommen. Zwei stehen überraschend oben und die zwei Playoff-Finalisten unerwartet unten.
BildstreckenBern siegt in der Verlängerung - Genf punktet
3. Lausanne
4. Ambri
10. Fribourg-Gottéron
11. SC Bern
Diese ungewöhnlichen Tabellenpositionen sind sehr einfach in vier Zahlen zu erklären.
Fangquote Cristobal Huet (Lausanne): 91,39 %
Fangquote Nolan Schaefer (Ambri): 94,12 %
Fangquote Marco Bührer (Bern): 87,39 %
Fangquote Benjamin Conz (Gottéron): 89,73 %
Noch Fragen? Der Fall ist klar. Marco Bührer und Benjamin Conz, die soeben ihre Verträge verlängert haben, spielen beim verpatzten Saisonstart eine wichtige Rolle. Und im Gegenzug sind Cristobal Huet und Nolan Schaefer zentrale Figuren der Erfolgsgeschichte von Lausanne und Ambri.
Die Fangquoten sind die offiziellen Werte, ermittelt von der Liga. Wahr und klar. Nicht polemisch. Sie eignen sich nur für eine Polemik.
Selbstvertrauen bei Goalies enorm wichtig
Aber keine Trainer und keine Sportchefs und schon gar nicht die dem Klub nahestehenden Chronistinnen und Chronisten wagen es, auf der Grundlage solcher Fakten zu polemisieren. Aus gutem Grund: Torhüter sind sensibel. Sie stehen und fallen mit ihrem Selbstvertrauen. Torhüterkritik ist deshalb ganz besonders heikel. Ein Trainer, ja sogar ein Stürmer oder ein Verteidiger kann während der Saison ausgewechselt werden. Das ist beim Torhüter ungleich schwieriger. Deshalb leben Goalies in ihrer eigenen Welt. Sorgsam abgeschirmt von Kritik und Polemik. Die Torhüterleistung wird immer relativiert. Nie wird vergessen, auf Verteidigungsfehler hinzuweisen. Und allenfalls die ungenügende Chancenauswertung der Stürmer für die Niederlage verantwortlich gemacht. Oder darauf hingewiesen, Eishockey sei ein Mannschaftsport.
Wenn wir nun alle «wenn» und «aber» weglassen und nur die Statistik betrachten, dann müssen wir uns mit der Frage auseinandersetzen: Ist SCB-Kulttorhüter Marco Bührer ein Lottergoalie? Wagt es bloss, wie bei den neuen Kleidern des Kaisers, niemand zu sagen, was Sache ist? Ja und Nein.
Bührers ungewöhnliche Position
Marco Bührer (33) ist inzwischen der ungewöhnlichste Goalie der Liga. Er spielt seit 2001 beim grössten Hockeyunternehmen Westeuropas. Aber er war noch nie, nicht einmal gerüchteweise, ein Thema für die NHL. Seit 2003 taucht sein Name auch nicht mehr in den Diskussionen auf, wer bei einem WM- oder Olympiaturnier die Nummer 1 sein könnte. Marco Bührer unterfliegt seit Jahren den Radarschirm des Nationaltrainers und der NHL-Talentsucher. Und trotzdem ist er einer der wichtigsten Goalies der Liga. Meister 2004, 2010 und 2013. Finalist 2007 und 2012.
Wie kann einer, der für die Nationalmannschaft schon seit bald zehn Jahren kein Thema mehr ist, trotzdem ein grosser Goalie sein? Nun, der SC Bern verliert während der Qualifikation ganz selten wegen Marco Bührer. Die Berner gewinnen während der Qualifikation aber auch nicht oft dank Marco Bührer. Dafür gewinnen sie immer wieder entscheidende Playoffpartien dank Marco Bührer. Der SCB-Goalie passt sich dem Wesen und Wirken seiner Mannschaft an. Aber er verändert es nicht stark. In der Qualifikation ist der SCB oft nachlässig. In den Playoffs aber meistens bei der Sache.
Bührers Platz ist beim SCB
Marco Bührer kann mit mit seinem Stil nur bei einem Titanen wie dem SC Bern jahrelang erfolgreich sein. Bei den Aussenseitern spielen die Torhüter während der Qualifikation eine zu wichtige Rolle. Aussenseiter haben nur mit grossen Goalies, die immer wieder schon während der Qualifikation Spiele im Alleingang gewinnen, eine Playoff-Chance: Langnau (2011 mit Benjamin Conz) und Biel (mit 2012 und 2013 Reto Berra) sind dafür die besten Beispiele. Benjamin Conz und Reto Berra sind talentierter als Marco Bührer und auch die moderneren Stilisten.
Der SCB ist so ausgeglichen besetzt und hat so viel Klasse, dass die Seele in der Qualifikation oft ein bisschen weich wird. Vor allem dann, wenn auch der Trainer nett ist. Dann werden die Nachlässigkeiten der Vorderleute bei Marco Bührer hochgerechnet und er ist keiner, der schon im Herbst im Alleingang Spiele gewinnt. So kommt der SCB-Goalie auf eine ungenügende Fangquote. Diese Situation haben wir jetzt.
Conz in einer Formkrise
Und was ist mit Benjamin Conz? Ist er ein Lotter-Goalie geworden? Nein. Er ist lediglich ein grosser Goalie, der mit seinem Team eine Formkrise teilt. Er hat, anders als Marco Bührer, seit seinem Einstieg in die NLA noch in jeder Qualifikation eine Fangquote von weniger als 90 Prozent erreicht.
Re: Pressemeldungen
Was ist bloss aus Klaus Zaugg geworden? Dieser Bericht ist ja weichgespühlt wie mit Perwoll gewaschen.



Stark ist, wer sich selbst beherrscht, reich, wer mit wenigem zufrieden ist.