Pressemeldungen

Themen rund um den SCB.
frohesfest
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von frohesfest » Fr 8. Jan 2021, 10:50

Beim HCD wird Dario Meyer mittels B-Lizenz an Kloten ausgeliehen.
War er verletzt, oder ist einfach (nicht wie erhofft) der Knopf auch in Daffos nicht richtig aufgegangen?

Talisker
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Talisker » Fr 8. Jan 2021, 11:55

Keine Ahnung. Aber im Gegensatz zu Luca Hischier habe ich bei Dario Meyer nie den Eindruck gehabt, dass es auch nur zu einem soliden Durchschnittsspieler reichen würde, auch wenn immer wieder gesagt wurde, dass er ein "Talent" sei. Unter Jalonen hatte L. Hischier zwar mehr Eiszeit als Dario Meyer, aber zu kurz in dem Sinne, dass er sich nie hätte zeigen können, kam auch D. Meyer nicht. Das Einhalten von grundlegenden taktischen Vorgaben war keine Stärke von ihm, womit man bei den Trainern rasch zum Risikofaktor wird. Damit sind keine Fehler gemeint, wie sie nun mal passieren können, sondern eine Art Zerstreutheit auf dem Feld. Im Vergleich zu den aktuellen Youngsters - und zwar nicht nur zu einem Talent wie Mika Henauer - fällt D. Meyer aus meiner Sicht klar ab, selbst wenn er sich mittlerweile wohl auch weiterentwickelt hat. Nun muss er aber auch anderen Vergleichsmasstäben standhalten. Würde mich nicht wundern, wenn die Übungsleitung in Daffos mittlerweile zu ähnlichen Schlussfolgerungen gelangt wäre.

Apropos Luca Hischier - bei ihm gab's bezüglich Einstellung ein paar Misstöne, aber abgesehen davon hatte ich bei ihm irgendwie eine "bessere" Entwicklung gesehen als z.B. bisher bei André Heim. Wobei diese Saison für Heim natürlich nicht von Vorteil ist, möglicherweise hätte er unter anderen Umständen gerade JETZT den Knopf etwas mehr aufmachen können.

Innerspace
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Innerspace » Fr 8. Jan 2021, 13:43

Also Quarantäne bis 17. Januar.
9 (!!!) Spiele müssen verschoben werden.
Vielleicht vermiest ja der SCB sogar noch einem Team den Meistertitel, weil sie nicht 75% der Spiele absolviert haben beim Abbruch :lol: :lol: :lol:
Stellt euch vor die Fribourger stünden beim Abbruch an erster Stelle :D

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Red Wings » Fr 8. Jan 2021, 13:47

Eventl. können wir am 1. August 2021 noch ein Derby gegen die Tigers, Biel, oder Gotteron von dieser Saison geniessen :D

Talisker
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Talisker » Fr 8. Jan 2021, 14:20

Somit gewinnen wir den 1en Preis für die Erreichung der Herdenimmunität. Das heisst, der SCB muss DANACH 90 Tage lang nicht mehr in Quarantäne... :mrgreen:

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Sniper » Fr 8. Jan 2021, 14:55

Innerspace hat geschrieben:
> Also Quarantäne bis 17. Januar.
> 9 (!!!) Spiele müssen verschoben werden.
> Vielleicht vermiest ja der SCB sogar noch einem Team den Meistertitel, weil
> sie nicht 75% der Spiele absolviert haben beim Abbruch :lol: :lol: :lol:
>
> Stellt euch vor die Fribourger stünden beim Abbruch an erster Stelle :D


Das wäre das Ultimative :D :D :D Wenn wir schon ausgelacht werden, dürfen wir auch Schadenfreude haben ;)

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von hitcher » Fr 8. Jan 2021, 22:12

Also rechnerisch sollte unsere Herde bald immun sein. Dann werden wir einen unglaublichen Lauf hinlegen und im letzten Spiel gegen Chotzeron den Titel holen :mrgreen:

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von bandeschreck » Sa 9. Jan 2021, 18:29

Aus dem heutigen BUND:

Ansteckungen auf dem Eis sind wohl möglich

Das Coronavirus ist unberechenbar. Der SC Bern galt im Umgang mit Covid-19 anfänglich als Musterknabe. Und nun befindet sich die Mannschaft innert knapp sieben Wochen zum dritten Mal in Quarantäne. Nachdem beim finnischen Goalie Tomi Karhunen schon der Schnelltest vom Donnerstag eine Infektion angezeigt hatte, ergab der PCR-Test 13 weitere positive Ergebnisse, davon 3 bei Staff-Mitgliedern. Bei den Spielern sind es mittlerweile 22 Corona-Fälle – die Mannschaft des SC Bern ist fast durchseucht.

Bei professionellen Eishockeyspielern handelt es sich um junge, topfitte Männer. Daher die Frage an Martin Schär, Teamarzt der Mutzen: Hätte man nicht besser von Anfang an eine Durchseuchung angestrebt? «Das finde ich nicht», antwortet Schär. «Wir haben bisher Glück gehabt, die Spieler mit Symptomen waren etwas grippig, litten an Rückenschmerzen und zum Teil an Geschmacksstörungen. Aber ich weiss von jungen Menschen, die auch fünf Monate nach der Erkrankung noch nicht merken, was sie essen – das ist sehr, sehr unangenehm.» Zudem sei Spitzensport heikel. «Wenn man den Körper nach einem Infekt, über den man noch sehr wenig weiss, stark belastet, besteht ein gewisses Langzeitrisiko.»

Für die Betroffenen ist die Situation hart, hatten sie doch schon die Festtage in den eigenen vier Wänden verbringen müssen. «Moralisch sind drei Quarantänen in so kurzer Zeit nicht einfach zu verkraften», sagt Rolf Bachmann, der Sportverantwortliche beim SCB. Zudem sind die drei Zwangspausen innert weniger Wochen auch bedenklich, weil die Akteure in dieser Phase keinen eishockeyspezifischen Belastungen ausgesetzt sind. «Logisch, steigt die Verletzungsgefahr, wenn sie nach über 10 oder im Fall der Erkrankten sogar nach über 15 Tagen Pause direkt wieder Ernstkämpfe bestreiten », sagt Schär.

Das Contact-Tracing basiert auf der Faustregel, dass gefährdet ist, wer sich mehr als 15 Minuten in unmittelbarer Nähe (1,5 Meter) einer ansteckenden Person aufhält. Doch nun wurden beim SCB zweimal hintereinander, wenige Tage nachdem er gegen Teams mit infizierten Spielern angetreten war, positive Fälle entdeckt. Hatte nach dem Cupviertelfinal in Ajoie noch das ungenügende Schutzkonzept der Jurassier als Erklärung herhalten können, gab es beim Match in Lausanne in dieser Hinsicht nichts zu bemängeln. «Auch wenn man es nicht wahrhaben will: Ansteckungen auf dem Eis sind wohl möglich», folgert deshalb Schär.

Auch Bachmann hält fest, er könne die Übertragung des Virus im Spiel nicht ausschliessen, «denn wir sind beim Maskentragen neben dem Eis und beim Umsetzen der restlichen Massnahmen sehr konsequent». Sollte sich der Verdacht des SCB-Teamarzts bestätigen, wären dies für die professionellen Mannschaftssportarten miserable News, zumal mittlerweile mutierte und leichter übertragbare Coronaviren im Umlauf sind.

Die Quarantäne dauert bis zum Sonntag, 17. Januar, um Mitternacht. Damit fallen alle Partien der nächsten Woche definitiv aus. Unter Umständen werden sogar weitere Partien verschoben. Denn antreten muss ein Club nur, wenn mindestens zwölf Feldspieler und ein Goalie vom ursprünglichen Kader zur Verfügung stehen. Nun sind Thomas Rüfenacht und Gregory Sciaroni wegen Knieverletzungen langfristig indisponibel, und nach Ablauf der Quarantäne müssen sich die positiv Getesteten an das Returnto- play-Protokoll halten – will heissen: mindestens fünf weitere Tage pausieren.

Immerhin, es gibt auch eine gute Nachricht: Weil beim SCB mittlerweile 22 Akteure positiv getestet worden sind, wird Bern nach der dritten Zwangspause bis etwa Ende März nicht mehr für Matchverschiebungen verantwortlich sein. Nach einer Erkrankung gilt man für 90 Tage als immun und bleibt von Quarantänen verschont. Übrigens ist von der Quarantäneanordnung auch die U-20- Equipe betroffen. Denn unter jenen, bei denen eine Infektion nachgewiesen wurde, befinden sich Junioren, die in Langnau und Lausanne ausgeholfen hatten. Zudem müssen die Mitglieder des Trainerstabs zu Hause bleiben – mit einer Ausnahme: Headcoach Mario Kogler. Er hatte sich schon vor den Festtagen angesteckt. Der Österreicher kann also mit knapp der halben Mannschaft weitertrainieren. Trotzdem: Unter den gegebenen Voraussetzungen wird es für die Mutzen schwierig werden, den Tabellenkeller zu verlassen.

Adrian Ruch

Warmduscher
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Warmduscher » So 10. Jan 2021, 12:16

Nationalcoach Patrick Fischer zürnt

«Die Leute werden für dumm verkauft»

Die geplante Erhöhung auf zehn Ausländer wäre fatal fürs Schweizer Eishockey, warnt Nationalcoach Patrick Fischer. Die Clubs seien nicht ehrlich mit ihren Aussagen.
Simon Graf
Publiziert heute um 08:00 Uhr

«Ich bin sehr weltoffen, aber wir müssen doch die eigene Kultur stärken. Das tun die Schweden oder Finnen auch!» Nationalcoach Patrick Fischer.

Foto: Michele Limina

In der Altjahreswoche coachten Sie die U-20 als Assistent an der Junioren-WM in Edmonton. Wie war es, nach fast einem Jahr wieder das Eis zu spüren?

Ich konnte es kaum erwarten, dass es losging mit dem Zusammenzug am 6. Dezember, mit der Vorbereitung in Zug. Ich hatte grosse Freude, dass es endlich wieder kribbelte wegen des Eishockeys. Wegen dieses Abenteuers.

Sie sprechen es an: Wie haben Sie diese spezielle WM mit Corona-Restriktionen erlebt?

Die Spieler waren sich Spiele ohne Zuschauer ja schon gewohnt. Für mich war das neu. Und wir waren praktisch einen Monat lang in Isolation, durften uns nur zwischen Hotelzimmer und Stadion bewegen. Das war für einen freiheitsliebenden Menschen wie mich schon relativ speziell.

Was haben Sie dagegen getan?

Du kannst nichts dagegen tun. Ich freute mich einfach auf die Trainings und die Spiele. Sagen wir es so: Es war eine spannende Erfahrung, zu erleben, was das mit einem macht. Ich bin gerne in der Natur, gehe gerne laufen. Als ich nach Hause kam und in Davos spazieren ging, merkte ich so richtig, wie sehr mir das gefehlt hatte. Meine Batterien waren ziemlich leer.

Der Silberschmied

Infos einblenden

Vier Spiele, null Punkte, 5:20 Tore. Die Junioren-WM war eine Enttäuschung. Welche Schlüsse ziehen Sie daraus?

Ja, die WM war sicher enttäuschend für uns. Wir hatten uns mehr ausgerechnet. Und es wäre auch mehr möglich gewesen. Wir hatten eine junge Mannschaft, und es half sicher nicht, dass wir diesmal wegen der speziellen Umstände nur ein Vorbereitungsspiel hatten. Geplant gewesen wären drei, damit wir uns an den Rhythmus gewöhnen können. Der wegweisende erste Match gegen die Slowaken, den wir 0:1 verloren, kam also auf uns zu, als wir noch nicht richtig im Turnier angekommen waren. Hätten wir den gewonnen, es wäre ganz anders gelaufen. Es war eine schmerzvolle Erfahrung, von der wir profitieren werden. Nächstes Jahr können 14 Spieler nochmals dabei sein.

Nur zwei U-20-Spieler, Simon Knak und Rocco Pezzullo, kamen diese Saison regelmässig in der National League zum Einsatz. Was läuft falsch?

Das ist eine spannende Frage. Ich war 2013 schon in Ufa dabei, als nur ein Spieler bei den Elitejunioren spielte und alle anderen in den beiden höchsten Ligen. Diesmal hatten wir elf oder zwölf Elitespieler. Wieso werden die Jungen nicht früher in die Männerteams integriert? Ich glaube, es hängt mit dem Resultatdruck zusammen. Daher begrüsse ich es, dass der Abstieg in der National League abgeschafft wird.

«Es fehlt der Mut, den Jungen eine Chance zu geben. Traut ihnen etwas zu! Sie werden es euch danken!

Viele Fans kritisieren aber, dann fiele ein wichtiges Spannungsmoment weg.

Ja, ich weiss. Ich habe das etwa aus Langnau gehört. Aber die Abschaffung des Abstiegs ist auch eine Chance. Dann kann man endlich langfristig planen, einen Fünfjahresplan aufstellen, gute Junge aufbauen. Und im fünften Jahr kann man noch zusätzlich investieren und angreifen für den Meistertitel. Sonst gibt es doch immer nur Feuerwehrübungen. In Finnland spielen in der höchsten Liga, die geschlossen ist, schon 15- oder 16-Jährige. Diese Lektionen sind für sie enorm wertvoll. Wenn ich sehe, dass einer wie Biels Valentin Nussbaumer, der letztes Jahr eine überragende U-20-WM spielte, nicht einmal zehn Minuten Eiszeit bekommt, tut mir das weh. Es fehlt der Mut, den Jungen eine Chance zu geben. Traut ihnen etwas zu! Sie werden es euch danken! Wir nahmen auch Philipp Kuraschew und Janis Moser mit 18 an die A-WM mit. Und wir bereuten es nicht.


Auf dem Weg zu WM-Silber: Patrick Fischer und sein Nationalteam in Kopenhagen 2018.

Foto: Salvatore Di Nolfi (Keystone)
Die National-League-Clubs gehen aber in eine andere Richtung, möchten die Anzahl spielberechtigter Ausländer auf zehn erhöhen. Besorgt Sie das?

Ja, logisch. Ich bin da sehr skeptisch. Es ist aus meiner Sicht ein rein wirtschaftlicher Entscheid. Und selbst da weiss man ja nicht, ob die Rechnung wirklich aufgeht. Ich hätte andere Vorschläge: Man sollte nur noch 20 statt 22 Spieler aufs Matchblatt nehmen dürfen. Wie in der NHL. Oder man sollte eine Regel einführen, dass zwei oder drei Spieler auf dem Matchblatt unter 20 oder 21 sein sollen. So könnte man Lohnkosten senken und erst noch Junge fördern. Sportlich gehen für die Schweizer durch mehr Ausländer Jobs und wichtige Eisminuten verloren. Fünf Minuten vor Schluss, im Powerplay oder Penaltykilling. Das sind die Minuten, die zählen.

«Plötzlich siehst du dann zehn Kanadier in einem Team. Ich habe Bauchweh, wenn ich nur daran denke.»

Die Club- und Sportchefs träumen von günstigen Dänen und Slowaken, die zu Fuss in die Schweiz kommen. Gibt es die?

Es gibt sicher gute Dänen und Slowaken. Oder Norweger. Ich sehe aber auch viele Schweden und Finnen, die in ihren Clubs vielleicht nicht so viel verdienen. Für die wäre das eine goldene Chance. Ein solcher Schwede sagt sich: Okay, ich verdiene im ersten Jahr in der Schweiz vielleicht nicht so viel, aber wenn ich eine gute Saison spiele, steigt mein Marktwert. Dann buhlen fünf Clubs um ihn, und die Löhne steigen wieder. Es gibt viele gute Spieler in Europa, die im eigenen Land nicht so viel verdienen. Und wir haben ja auch kanadische General Manager bei uns. Plötzlich siehst du dann zehn Kanadier in einem Team. Auch Spieler aus der East Coast Hockey League. Ich habe Bauchweh, wenn ich nur daran denke.

Die Clubs sagen, sie würden die zehn Ausländerlizenzen nicht ausschöpfen.

Das nehme ich ihnen nicht ab. Was, wenn es nicht gut läuft? Dann holt man einfach noch rasch zwei, drei Ausländer. Wieso wollen die Clubs denn diese Erhöhung, wenn sie sie gar nicht brauchen? Die Leute werden für dumm verkauft. Zehn Ausländer sind zwei volle Blöcke. Dazu kommen noch 30, 35 WM-taugliche Schweizer, und die Eiszeit ist verteilt. Für Spieler, die daran sind, sich zu Nationalspielern zu entwickeln, bleibt dann extrem wenig Raum. Oder für Junge, die sich einen Platz im Team erkämpfen wollen. Und die Identität der Clubs geht verloren. Das war ein Riesenproblem in Deutschland. Die DEL wurde zu einer AHL in Europa. Dafür zollten sie in Deutschland lange Tribut.

«Wieso ist das Schwingen so populär geworden? Weil da die eigene Kultur repräsentiert wird.»

Sie waren Meistercaptain in Davos, spielten in der NHL und in Russland. Wie würde eine Erhöhung der Ausländer die Physiognomie eines Teams verändern?

Schwer zu sagen, wie sich das ­innerhalb des Teams auswirken würde. Aber ich weiss nicht, wie toll das die Fans finden würden, wenn sie auf dem Matchblatt fast nur noch ausländische Namen ­sehen. Ich glaube, sie würden das nicht goutieren. Ich bin sehr weltoffen, aber wir müssen doch die eigene Kultur stärken. Das tun die Schweden oder die Finnen auch! Sowohl bei den Spielern wie auch bei den Trainern. Die glauben an ihre Fähigkeiten, die sehen das ganze Bild. Ich bringe immer wieder das Beispiel des Schwingens: Wieso ist dieser Sport bei uns so populär geworden? Weil da die eigene Kultur repräsentiert wird.


Patrick Fischer schaffte es als Spieler bis in die NHL: Hier beim Auswärtsspiel mit Phoenix im Dezember 2006 in Chicago.

Foto: Keystone
Welche Folgen hätte eine Erhöhung der Ausländer für den Schweizer Nachwuchs?

Als Coach in Lugano erfuhr ich, was das in einem Club auslösen kann, wenn die Jungen spüren: Die Türe zur ersten Mannschaft ist offen. Das gibt einen riesigen Drive. Als plötzlich die Jungen hochkamen wie Fazzini, Merzlikins, Dal Pian und viele andere. Und auch die Fans hatten Freude daran. Wenn du weisst, dass das Kader mit Ausländern aufgefüllt wird, ist das der Motivation und Entwicklung der Jungen sicher nicht zuträglich. Was mich auch stört: dass nun in der Swiss League die EVZ Academy und die Ticino Rockets verschwinden sollen. Die boten vielen Jungen eine gute Spielmöglichkeit, wenn sie in der National League durch die Maschen fielen.

«Ich kann nicht Spieler aufbieten, die in der Liga acht, neun Minuten Eiszeit bekommen. Die gehen international ein.»

Sie haben als Nationalcoach aktuell einen grossen Talentpool, aus dem Sie schöpfen. Wie würden sich mehr Ausländer da auswirken?

Wir haben den Pool von Nationalspielern bewusst vergrössert, an jeder WM viele Neulinge aufgeboten. In den nächsten zwei, drei Jahren würde man die Auswirkungen der Ausländererhöhung wohl noch nicht gross spüren. Langfristig aber schon. Ich kann nicht Spieler aufbieten, die in der Liga acht, neun Minuten Eiszeit bekommen. Die sind es sich nicht gewohnt, Verantwortung zu übernehmen, gehen international ein. Wie gesagt: Ich brauche Spieler, die in den entscheidenden ­Situationen auf dem Eis stehen.

Die National League hat sich vom Verband losgesagt. Haben Sie überhaupt die Möglichkeit, Ihre Bedenken zu deponieren?

Es stimmt, die Verselbstständigung der Liga vom Verband wird vorangetrieben. Das ist das Baby der Clubs, da haben wir nichts mitzureden. Aber die Loslösung, die wir ja nicht gesucht hatten, kann für uns auch eine Chance sein. In ­Zukunft wollen wir den Fokus wieder stärker auf Programme wie auf Stützpunkttrainings für 14- und 15-Jährige legen. Die Aufgabe des Verbandes ist es, sich für den Sport einzusetzen, und wir werden im Sinne des Sports und für die Entwicklung der jungen Spieler entscheiden. Natürlich braucht es dafür auch die notwendigen finanziellen Mittel.


Das erfolgreichste Schweizer Team der letzten 70 Jahre: Captain Raphael Diaz nimmt die Auszeichnung fürs Nationalteam entgegen.

Foto: Ennio Leanza/Keystone
Das Eishockey-Nationalteam wurde für die Silbermedaille an der WM 2018 zum Schweizer Team der letzten 70 Jahre gewählt. Hilft das etwas?

Es ist eine Bestätigung, dass das Nationalteam von der Öffentlichkeit geschätzt wird. Der Weg, den wir gehen, mit einem jungen Team, das zusammenhält, gemeinsam durch Höhen und Tiefen geht. Das gibt uns Rückenwind. Durch die Verselbstständigung der Liga vom Verband können wir uns selber vermarkten. Und ich bin überzeugt, dass die Nationalmannschaft ein sehr interessantes Produkt ist, weil wir Schweizer Werte verkörpern.

Wie geht es für Sie weiter? Findet der Nationalteam-Termin Mitte Februar statt?

Sofern es die pandemische Lage zulässt, führen wir den Februar-Zusammenzug durch. Wir mussten aufgrund von Covid-19 schon auf unsere Spiele im November und Dezember verzichten. Der ­Februar-Zusammenzug steht, wir werden in Füssen zweimal gegen Deutschland antreten. Bald folgt ja dann schon die WM (21. Mai bis 6. Juni), da brauchen wir diese Vorbereitung. Unsere Konkurrenten haben im November und Dezember ihre Zusammenzüge durchführen können. Es ist wichtig, dass wir die Spieler nach so langer Zeit wieder zusammenziehen können, um unseren Zielsetzungen einigermassen gerecht zu werden.

Dieser Text stammt aus der aktuellen Ausgabe. Jetzt alle Artikel im E-Paper der SonntagsZeitung lesen:

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Jalonen » So 10. Jan 2021, 13:24

So versagt Boss Lüthi – das wirft man Schelling vor: Das Protokoll des SCB-Zerfalls

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