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Themen rund um den SCB.
Kobasew
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Beitrag von Kobasew » So 6. Dez 2020, 12:55

Und genau da steht sich der gute Herr selber im Weg.
Und vergiss es dass er es einsieht.
Weiter.Schaut Euch mal Videos an von Schelling vor ihrer SCB Zeit.Redegewannt und durchaus erfrischend.
Aktuell steht sie hin und wiederholt innerhalb von Wochen Wortsilben in einem Satz zwei/drei/vierfach :D !
Ein Prozess der mit auffällt und mir sagt dies einiges aus.
Dazu kommt.....wie kommt man darauf....im Wissen um das bereits 80% bestehende Kader und deren Eigenschaften..einen Coach zu suchen der dynamisch und modern spielen will?
Wie lange ist Marc dabei,kennt das Team und nimmt Florence tatsächlich ab dass wir eben dieses Trainertypen brauchen den er via Interview ja selber bestätigt.
Sorry dass ich mir da rausnehme und Marc sportliche Inkompetenz unterstelle. :D

kuseli
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Beitrag von kuseli » So 6. Dez 2020, 15:50

Nachbaur liess ja dynamisch und modern spielen, sonst hätte man (frau) ihn nicht angestellt! :lol:

Sniper
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Beitrag von Sniper » So 6. Dez 2020, 16:50

Kandidat kuseli erhält 100 Punkte ;) :D

greenie
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Beitrag von greenie » So 6. Dez 2020, 17:17

Kobasew hat geschrieben:
> Schaut Euch mal Videos an von Schelling vor ihrer SCB
> Zeit.Redegewannt und durchaus erfrischend.

Also bei SRF2 war das Duo Fetscherin/Schelling schon eher eine mittlere Zumutung. Das soll jetzt nicht gegen die Frauen im Powerplay gerichtet sein, aber vergleicht man dieses ex-Duo mit dem Duo Milanese/Plüss sind/waren da halt schon Welten an Unterschied. Was aber nichts zum Job als Sportchefin aussagt, das Eine hat mit dem Anderen rein gar nichts zu tun. Und wie Florence Schelling zumindest für mich vor zwei Wochen im Sportpanorama im längeren Interview rüberkam, eigentlich war das sehr positiv. Kein Vergleich zum verunglückten "jetzt muss etwas passieren" Interview.

Kobasew
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Kobasew » Mo 7. Dez 2020, 02:14

Fetscherin :D...was...das Meitli oder der Ex Möchtegern Schluefburger Präsident der es dann auch bei GC versuchte? :)
Zu Plüss kannst du alles hinstellen.Der ist einfach Weltklasse.
Auf dem Eis,als Captain...in seiner Planung seiner Karriere(und darum auch mein absoluter Wunschsportchef) etc.
Mich überrascht nicht dass er als Sportchef absagte.

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Maple Leaf
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Beitrag von Maple Leaf » Mo 7. Dez 2020, 08:18

Volle Breitseite gegen Lüthi + Schelling in der Sonntagspresse


Eismeister Zaugg
Sport gegen Krämer – was für ein Hockey-Kulturkampf im Bernbiet!

Die Langnauer investieren in die Mannschaft und holen einen Weltklassestürmer, beim SC Bern spielt der Sport hingegen keine Rolle mehr. Nie in der Geschichte hat es grössere Unterschiede in der Unternehmenskultur dieser beiden legendären Institutionen der Berner Kultur gegeben.

Es geht nicht anders. Wir müssen wieder einmal Gotthelf bemühen, um diese Geschichte erzählen zu können. Immerhin zählen die Werke des streitbaren Pfarrers zur Weltliteratur. Wer mag da einem ständig um die passenden Worte ringenden Sportchronisten verwehren, sich auf einen Dichterfürsten von Weltrang zu beziehen? Und wir werden auch noch auf ein altes russisches Sprichwort verweisen.

Gotthelfs Lieblingsthema in den Zeiten vor der Gründung der modernen Schweiz war der Kulturkampf zwischen Stadt und Land. Zwischen modernem Zeitgeist und den edlen Bewahrern der ewigen Werte. Er polemisierte gegen die Pfaffen und gottlosen Krämer aus den städtischen Gebieten. Er idealisierte den edlen, frommen Landmann im Emmental hinten, der sich im Lichte der untergehenden Sonne auf dem Läubli vom Tagwerk erholte. Die heile Welt des Annebäbeli, Vreneli, Stüdi und Lisi, des Hansli, Ueli, Joggeli und Sami. Bescheidenheit, Einfachheit und Lauterkeit. Alles wohl geordnet nach dem ewigen Gesetz des Gebens und Nehmens.

Und nun erleben wir im Hockey eine Neuauflage dieses Kulturkampfes. Die SCL Tigers haben mit Marcus Nilsson (29) bis Saisonende den besten Ausländer unter Vertrag genommen, der zurzeit auf dem Hockey-Weltmarkt erhältlich ist. Der SC Bern hingegen legt in der Krise keinerlei Wert mehr auf sportliche Konkurrenzfähigkeit und weigert sich standhaft, wenigstens einen dritten ausländischen Feldspieler zu verpflichten.
Was für ein Transfer! Langnau holt Schwedens Topskorer Marcus Nilsson
Link zum Artikel

Geld ist beim SCB bisher nur ausgegeben worden, um den Operettentrainer Don Nachbaur auszuwechseln. SCB-Manager Marc Lüthi behauptet zwar, dieser Trainerwechsel sei gratis. In Tat und Wahrheit dürfte dieses Theater mehr gekostet haben als die Langnauer nun für das Engagement des letztjährigen Topskorers der schwedischen Liga bis Saisonende ausgeben (weniger als 50'000 Franken).

Kommt dazu, dass Präsident Peter Jakob Langnaus neuen Ausländer privat finanziert. Als der für den Sport zuständige Verwaltungsrat Karl Brügger per SMS von Sportchef Marc Eichmann zwecks Vertragsunterzeichnung ins Tiger-Büro bestellt worden war, dachte er noch, er müsse in Gottes Namen halt für die Kosten aufkommen. Und war bass erstaunt, als ihm Marc Eichmann eröffnete, Peter Jakob zahle. Nun hat Karl Brügger im kleinen Kreis versprochen, er lasse mit sich reden, wenn ein weiterer Ausländer benötigt werde.

Peter Jakob weiss, dass diese Investition in die Mannschaft politisch nicht unumstritten ist. Im Januar bekommen die Klubs Steuergelder um die Einnahmeausfälle (kein Publikum, «Geisterspiele») zu kompensieren. Darf man in solchen Zeiten Geld für Transfers ausgeben? Peter Jakob sagt: «Es ist ein Abwägen. Wir spüren eine riesige Solidarität unserer Fans und unserer Sponsoren. Wir sehen es als unsere Pflicht, dafür eine Gegenleistung zu bieten. Die sportliche Konkurrenzfähigkeit ist ein wichtiger Punkt für uns, auch gegenüber unseren Fans, Sponsoren und den TV-Partnern.»

Er folgt mit dieser Argumentation dem ewigen Gesetz des Berner Landmannes, wonach es im Leben darauf ankommt, ein Gleichgewicht zwischen «Geben» und «Nehmen» zu bewahren. In diesem Fall: Wir nehmen in diesen schwierigen Zeiten Geld von unseren Fans, von unseren Sponsoren, von unseren TV-Partnern. Also ist es unsere Pflicht, ihnen dafür auch etwas zu geben. Dafür zu sorgen, dass die Mannschaft, soweit es möglich ist, konkurrenzfähig bleibt, dass es immer noch Spass macht, unsere Spiele zu sehen – auch wenn das halt im Moment nur am Fernseh-Apparat möglich ist.

Zudem weist Peter Jakob darauf hin, dass sorgfältig mit dem Geld umgegangen werde: «Wir haben wegen der Krise im Frühjahr auf jegliche Transfers verzichtet und mit Harri Pesonen und Chris DiDomenico zwei der besten Ausländer der Liga verloren und nicht ersetzt. Deshalb erachten wir die Verpflichtung von Marcus Nilsson als sinnvolle Investition.»

Es ist auch eine Investition in die Zukunft: Durchaus denkbar, dass der schwedische Weltklassespieler, der die KHL verlassen hat und anderorts eine Spielgelegenheit bis Ende Saison suchte, seinen Vertrag verlängern wird. Wer jetzt klug investiert, wird nach der Krise besser dastehen. Transferiere in der Not, dann hast Du in der Zeit.

Gerade in einer Krise, wenn es darum geht, eigene Spieler zu entwickeln, sind in einem Sportunternehmen die Positionen des Sportchefs und des Trainers die wichtigsten.

Aus Kostengründen ist beim SC Bern mit Don Nachbaur der billigste Trainer engagiert worden und bei der Anstellung von Florence Schelling als Sportchefin spielten wohl nicht nur fachliche, sondern auch werbetechnisch-politische Gründe eine Rolle. Das Resultat ist verheerend: Der SCB ist mit der viertteuersten Mannschaft der Liga nach Verlustpunkten bereits auf den zweitletzten Platz noch hinter Langnau (!) abgerutscht, wird inzwischen vom österreichischen Juniorentrainer Mario Kogler geführt und taumelt durch die grösste sportliche Krise seit dem Wiederaufstieg von 1986. Gut, dass es diese Saison der Abstieg ausgesetzt worden ist.

SCB-Manager Marc Lüthi gibt in sportlichen Dingen den Hockey-Krämer und schliesst das Engagement eines zusätzlichen ausländischen Stürmers kategorisch aus, und die Kritik an der Führung der sportlichen Abteilung hat er kürzlich mit der Bemerkung abgetan, man solle nicht so ein Theater um den Sportchef machen. Er habe vor Jahren einmal zwischenzeitlich als Manager nebenbei auch noch den Sportchef gemacht. Das war allerdings vor bald 20 Jahren. Inzwischen hat sich das Hockey zu einem recht komplexen Geschäft entwickelt.

Es ist schon etwas verwunderlich, dass der Manager der grössten Hockey-Firma Europas mit zwei Hockey-Millionären als Mitbesitzer (Mark Streit, Roman Josi) keine ausserbetriebliche Finanzierung einer ausländischen Arbeitskraft organisieren kann. Aber vielleicht verzichtet er ja wohlweislich. Weil er nach dem Trainer-Debakel ahnt, was herauskommen könnte, wenn man dieser Sportabteilung auch noch die Rekrutierung von zusätzlichem ausländischem Personal überlässt.

Ganz so wohl ist es dem SCB bei dieser Gesamtlage wohl doch nicht. Marc Lüthi inszenierte das billige Trainerwechsel-Theater (Don Nachbaur wurde dazu «motiviert», sein Amt niederzulegen, was er dann wohl nicht gratis getan hat) erst am 2. Dezember. Am 30. November ist die Frist für die Rückforderung des Saisonabi-Geldes abgelaufen. Es ist nicht ganz sicher, dass die Verzichtrate (mehr als zwei Drittel) auch angesichts der Trainer-Operette so hoch gewesen wäre. Das Prinzip «Geben» und «Nehmen» wird beim SCB verhöhnt.

Ein altes russisches Sprichwort sagt: «Nur reiche Leute können sich billige Schuhe leisten.» Will heissen: Investitionen in wichtige Dinge lohnen sich. Lässt man sich zu Billiglösungen verführen, kommt es einem teuer zu stehen. Wer wüsste das besser als die Russinnen und Russen, deren Schuhwerk bitterkalten Wintern trotzen muss. Aufs Hockey übertragen: Nur reiche Klubs können sich billige Trainer leisten. Weil die Folgekosten und der Imageschaden einer billigen Trainerlösung (keine Weiterentwicklung des Teams, Verpflichtung eines Nachfolgers) immens sind. Und tatsächlich lassen sich die Folgekosten für die Billiglösung Don Nachbaur für das Image und die sportliche Entwicklung beim SCB noch gar nicht abschätzen.

Nun können wir einwenden, der Chronist wolle bloss ein wenig polemisieren. Tut er nicht. Soeben hat mit Daniel Germann ein enger Vertrauter von Marc Lüthi und hoch angesehener, langjähriger zeichnender Redaktor der jeder Polemik abholden NZZ in der Sonntagsausgabe des Blattes den Zweihänder hervorgeholt. Wir zitieren:
«Nach acht Monaten als Sportchefin des SC Bern steht Florence Schelling bereits in der Kritik. Der Rücktritt des Coachs Don Nachbaur wirft die Frage auf, ob sie der Aufgabe gewachsen sei.»

Und weiter:
«Die Suche nach einem neuen Trainer war im Sommer ihre erste öffentlich wahrgenommene Aufgabe in ihrer Funktion beim SC Bern gewesen. Lüthi lobte damals den Evaluationsprozess als den besten, den er in über 20 Jahren an der Spitze des Berner Klubs erlebt hatte. Neben Anerkennung für Schelling schwang in dieser Beurteilung auch ein beträchtlicher Teil an Selbstlob mit: Schelling zu verpflichten, war seine Idee gewesen.»

Und schliesslich:
«Insider des Klubs behaupten, Schelling sei in Bern bereits mit grossen Vorbehalten empfangen worden. Mittlerweile sei Lüthi ihr einzig verbliebener Fürsprecher im SCB. Die Evaluation des Trainers war keinesfalls derart professionell vonstattengegangen, wie das Lüthi danach verkaufte. Ein einziger Anruf beim letzten Arbeitgeber im slowakischen Zvolen hätte gereicht, um auf seine zwischenmenschlichen Defizite aufmerksam zu werden, die nun zur schnellen Trennung mit ihm geführt haben.»

Wahrlich starker Tobak. Von einem, der Marc Lüthi und dem SCB nahesteht und die Situation viel besser beurteilen kann als ein aussenstehender Chronist, der es nie wagen würden, den SCB so beissend zu tadeln.

Aeschbi
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Aeschbi » Mo 7. Dez 2020, 08:56

Ich begrüsse die Zurückhaltung auf dem Transfermarkt. Solidarität von den Fans, sprich viel Geld ans Bein streichen, dafür dann Transfers tätigen, nein danke.
Dann sollen die Investoren doch bitte schön Geld à fonds perdu überweisen, statt in Spieler zu investieren.

guschti
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von guschti » Mo 7. Dez 2020, 09:41

nun ja , ich kann sehr gut verstehen, dass man auf ein zusätzlichen ausländer verzichtet. schlussendlich was bringt er dann? eine extrem markante sportliche verbesserung gibts auch mit einem zusätzlichen ausländer nicht. zudem ist es nicht garantiert, dass dan dieser spieler funktioniert, aber kosten würde er trotzdem zusätzlich etwas. auch mit dem grössten oder besten namen, auch dann nicht. das sehe ich auch eher so wie aeschbi. es geht einfach nicht, dass man jammert und kohle von bund/kanton fordert und zusätzlich noch die fans zu abo-rückerstattung-verzicht(und auch bei sponsron bettelt) aufruft und dann genau mit dieser kohle dann noch zusätzliches personal (ausländer , trainer etc.) holt, das geht einfach nicht, nur schon aus moralischen gründen etc.
und zudem wenn wie aktuell praktisch alle leistungsträger ihrer form hinterherrennnen wirds dann einfach schwierig. worans liegt? übersättigt, zu bequem etc.. die einstellung der spieler ist halt schon mangelhaft, hauptsache der böse böse und ungeliebte trainer ist nun weggemobbt worden, elende spielerdiven!
bin ja gespannt ob der hochgelobte superüberschwede den tigerenten etwas bringen kann oder nicht. die dürfen ab sofort mit diesem superschweden nicht mehr verlieren! :) :D :lol: 8-)

noch zu schelling:
es wird immer klarer und deutlicher, dass die verpflichtung von schelling halt doch nur eine pr-aktion/marketing-gag war. nach der absage von wunschkandidat plüsch war man überfordert und ohne jeglichen plan b etc. zudem war man nun vermehrt unter zeitdruck, weil man da länger ohne sportchef/trainer da stand. schlussendlich entschied man sich dann für madame schelling vor allem aus kostengründen und marketinggründen. andere kandidaten wollte bzw. hatte man gar nicht und zudem hatte man sonst auch keinen plan für das amt des sportchefs. und ein "interner" wechsel wollte die angefragte person nicht vornehmen. und wie d.germann gestern im nzz am sonntag richtig schrieb, wurde die verpflichtung von frau schelling intern auch negativ beurteilt, was aber niemand jeh offiziell bestätigen wird, und z.t arg belächelt. gegen aussen durfte aber keiner sich negativ dazu äussern etc. nun ja selber schuld!

DragonLord
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von DragonLord » Mo 7. Dez 2020, 10:18

Ich fühle mich in meiner Meinung bestätigt, dass Manager, welche Jahrzehnte in der gleichen Position sind, betriebsblind und immun gegenüber Ratschlägen dritter werden. Dass Lüthi sehr viel geleistet hat, steht ausser Frage. Aber die jetzige Situation bringt die Fehler vergangener Jahre gnadenlos an den Tag: AC, ein sympathischer Kerl, der nie als Sportchef geeignet war - die Meistertitel, basieren noch auf den Transfers von SL. Florence anzustellen und gleichzeitig den AC als deren Berater behalten - ein Witz. Die Wahl von Don Nachbaur, naja sagt ja alles. Die Transfers der letzten Jahre - keiner dieser Spieler, ausser mit Abstrichen Inti Pestoni, hat den SCB verstärkt. Das Geschäftsmodell von ML, nämlich den Sport durch Restaurants Quersubventionieren, hat lange funktioniert. Nun muss man sich etwas einfallen lassen. Es ist nämlich keineswegs garantiert, dass in Zukunft wieder so viel in den SCB-Beizen gefressen und gesoffen wird, um den SCB entsprechend zu Subventionieren. Ob ML alle Fehlentscheidungen direkt oder indirekt getroffen und gestützt hat, ist egal: Als CEO trägt er die Verantwortung. Und für mich mutiert er nun zur tragischen Figur; Wie ein Sportler, der den richtigen Zeitpunkt zum Rücktritt verpasst hat. Soll er seine Aktion behalten - aber seinen Posten als CEO einem jüngeren, mit neuen Ideen übergeben. Und der restliche Filz mit Bachmann und Co. ebenfalls. Und es soll mir keiner sagen, dass ML nicht zu ersetzen sei. Wen dem so ist, ist der SCB in einer extrem gefährlichen Position. Denn auch ein Marc Lüthi kann vom Schicksal geprüft werden und der SCB müsste ihn ersetzen.

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Talisker » Mo 7. Dez 2020, 10:20

Es wurden in erster Linie grosse Fehler bei der Kommunikation gemacht. Dem "Jung-Kücken" Schelling mache ich dabei keinen grossen Vorwurf, obwohl jeder Junior am Mikrophon abgebrühter agiert, und die Standardsätze absondert, die ihm der Medienverantwortliche eingetrichtert hat. Das hat man bei Flo Schelling verpasst. Somit sofort Merkblatt erstellen:

1) Keine Aussagen machen, mit welchen mach Sachzwänge heraufbeschwört bzw. aus denen man eine bestimmte Reaktion / Handlung des Klubs herleiten könnte. Bei Tod und Sterben tabu sind Aussagen nach dem Muster "Wenn...., dann..." oder "Jetzt muss....".

2) Vor- während oder nach dem Spiel möglichst keine konkreten Aussagen machen oder auf in den Mund gelegte Sätze der Journalisten hereinfallen ("Ist es nicht so dass....?); keine Erwähnung von Namen, allenfalls und sehr diplomatisch (um das Ego der anderen Buben nicht zu beeinträchtigen) für Lob, aber keinesfalls für Tadel. Standardtextbausteine "Jalonen" oder "Ehlers" verwenden, vor allem bei miserablen Leistungen (Jalonen:"Das müssen vor noch am Video analysieren" / Ehlers:"Ich habe auch gutes gesehen"). Bei guten Leistungen evtl. Ehlers Textbaustein 1a verwenden ("Wir müssen an verschiedenen Dingen noch arbeiten, aber insgesamt erzielen wir Fortschritte").

Es wäre natürlich noch ein 3er Punkt, eigentlich fast der schlimmste, aber da dies nicht so häufig vorkommt, passt es nicht in ein Merkblatt. Nämlich dass man unnötigerweise interna ausplaudert oder unvorsichtige Vorschusslorbeeren verteilt. Als da wären:

Es ist vollkommen unerheblich, ob eine Evaluationsmatrix über 10, 50 oder 100 Kriterien erstellt worden ist, um irgendjemanden zu verpflichten, oder ob das ein Bauchentscheid nach einer durchzechten Nacht gewesen ist. Denn am Ende spielt nur der Erfolg einer Verpflichtung eine Rolle. Die internen Abläufe in diesem Detail gehen auch niemanden etwas an ausserhalb der wichtigen internen Gremien. Marc Lüthi wollte nach der teilweise belächelten Inthronisation von Flo Schelling als Sportchefin offenbar etwas Schützenhilfe leisten, indem er das aus seiner Sicht "professionelle Vorgehen" bei der Trainerauswahl öffentlich lobte. Mit seiner langen Erfahrung hätte ML aber wissen müssen, dass selbst weltberühmte Trainer scheitern können, gerade in der CH mit dem geschützten Markt und den fehlenden Alternativen. Und dass diese Wahrscheinlichkeit bei einem absoluten Nobody auf dieser Stufe noch erheblich grösser ist als sonst schon. Das gut gemeinte Lob verwandelt sich ins Gegenteil, wenn ein solcher Trainer dann hochkant scheitert. Bei einem Welttrainer ist das nicht so schlimm, denn dann kann man niemanden einen Vorwurf machen - immerhin hat man einen erfolgreichen Top-Mann geholt, und es hat halt einfach nicht gepasst. Im aktuellen Fall beim SCB muss man sich jedoch vorwerfen lassen, dass man vor der 60-Punkte-Matrix besser zwei 1-Punkte-Telefonate geführt hätte.

Statt sich immer auf's neue auf Nebenschauplätzen kommunikativ zu verheddern, wäre man besser stur bei der ursprünglichen Kommunikation geblieben:

a) Wir müssen die Saison irgendwie überleben
b) Wir befinden uns nach einer sehr erfolgreichen Zeit im Umbruch und im Neuaufbau, haben aber vorläufig kein Geld, um das Team mittels Transfers zu verstärken
c) Wir nützen die Zeit, um dem Nachwuchs vermehrt Auslauf zu geben, müssen aber auf die Gesundheit der Spieler achten und dürfen sie nicht verheizen
d) Wir haben momentan kein Geld
e) Die Kassen sind leer
f) Es geht um's wirtschaftliche Überleben des Klubs bzw. um die Existenz
g) Wir haben kein Geld

Das kann man so lange wiederholen, bis es jedem Journalisten und Polemiker ablöscht. Macht aber nichts, solange man einigermassen konsequent bleibt. Was ja eigentlich nicht so schlecht gelingt, denn der Nachwuchs kommt zu seinen Eiszeiten, wobei man hier immer das Haar in der Suppe suchen bzw. darauf verweisen kann, dass Spieler X dann nur so und soviele Minuten Eiszeit gehabt habe in Spiel Y etc. etc.

Kurz und gut, was auf dem Eis abgeht hat sich jeder schon vor der Saison ausmalen können, der die letzten 2 Jahre die Spiele verfolgt hat. Das sich eine Organisation wie der SCB bzw. einzelne Exponenten aber kommunikativ unnötig exponieren, wäre an sich vermeidbar.

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