Beitrag
von sbangerter » Sa 2. Nov 2019, 12:10
Diese Nibelungentreue gegenüber einem Sportclub, welcher in der Sport- und Unterhaltungsindustrie tätig ist, welche gewisse Hardcore Fans in diesem Forum immer wieder verbreiten, geht leider ziemlich an der Realität vorbei. Wer Kritik übt ist, ist kein schlechter Fan, auch wenn ich ebenfalls der Meinung bin, dass Aktionismus wohl nicht den erwünschten Ausgang aus der Krise bedeutet.
Der SCB spielt im Moment einfach ein fehlerhaftes, teilweise leidenschaftsloses und langweiliges Hockey und dient den aktuellen Spitzenclubs als Punktelieferant und Kanonenfutter. Als zahlender Fan freue ich mich nicht mehr auf die Spiele, konsumiere weniger und bleibe der PFA letztendlich fern. Der Konsument bzw. Fan entscheidet, was er in seiner kostbaren Freizeit tun will und das Jalonenhockey ist offenbar einem beträchtlichen Teil der SCB-Zuschauer mittlerweile ziemlich verleidet.
Ich stelle einfach fest, dass der SCB derzeit keine Leader hat, welche den Karren aus dem Dreck ziehen können. Im besten Fall noch Arcobello, welcher nach wie vor einer der besten Ausländer auf CH Eis ist, aber bekanntlich nach Lugano wechselt (was für ein himmeltrauriges Signal!). Dahinter noch Moser und Untersander mit Abstrichen. Das war's! Der Rest ist biederer Durchschnitt und teilweise seit Monaten auf Formsuche. Spieler, welche man schon vor 2 Jahren hätte abgeben sollen, sind immer noch auf dem Matchblatt. Mit Mursak wurde verlängert, obwohl er letztes Jahr mit Ausnahme der PO wenig bis nichts gebracht hat. Die Neuzuzüge wirkunglos (Pestoni hat bei mir noch Kredit, Schlegel tut sein bestes und ist leider noch kein Genoni). Während Vereine wie Davos konsequent auf junge Spieler setzen, kaufen wir im Markt Occasionsspieler mit grosser Vergangenheit und sinkender Formkurve, welche in einer Krise - wie jetzt erwiesen - keine Akzente setzen können. Unsere jungen Talente schmorren auf der Bank und blühen tw. in anderen Vereinen auf.
Unser Sportchef lässt es zu, dass in einem Nachmeisterjahr ein Dutzend Verträge auslaufen und spielt das grosse Pokerface - anstelle einer klaren Planung und Transparenz schafft er primär Unruhe. Ein Konzept ist nicht zu erkennen. Wenn wir schon von Aktionismus sprechen - was soll bspw. dieser Transfer von Spiller? Ich bin kein Sportchef und ich verstehe von Hockey weniger als AC. Aber ich kann als langjähriger Fan erkennen, dass es frühere Sportchefs bzw. gewisse Sportchefs in anderen Clubs wesentlich besser gemacht haben bzw. machen. Es gibt nicht viele SC, welche im Transfermarkt laufend nur Nieten ziehen. Die Ursache der SCB Krise sind Fehlplanung und Fehlentscheide - nicht Verunsicherung. Die Verunsicherung kam erst nachher...
Und noch zum Trainer: Jalonen wird sein Spielkonzept durchziehen selbst wenn das die Playouts bedeuten sollten. Er ist meines Ermessens ein Teil des Problems und weniger Teil der Lösung. Erfolge hin oder her. Ich bin der Ansicht, dass der Verein nun 2-3 Signale setzen muss. Ich tippe auf einen ausländischen Torwart und einen zusätzlichen Ausländer. Bin nur nicht sicher, ob das AC hinkriegt. Man kann mir vorwerfen, dass ich mich auf AC als Sündenbock eingeschossen habe. Mag sein: Aber objektiv hat er bisher viel versemmelt und wenig geliefert. Unter ihm hat der SCB laufend Substanz, Talent und Zukunft durch biederes Mittelmass ersetzt - und das wird sich nicht nur in diesem Jahr, sondern auch in den nächsten Jahren rächen.
Zuletzt geändert von
sbangerter am Sa 2. Nov 2019, 12:51, insgesamt 2-mal geändert.
How would you like a job where, every time you make a mistake, a big red light goes on and 18,000 people boo? Jacques Plante
. Aber der der Trainer war Clever genug, seinen Vertrag zu verlängern. Ob er da schon wusste oder annehmen musste, was kommt
