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von Talisker » Di 2. Jan 2018, 23:14
...bezüglich Hischier wollte ich eigentlich nichts sagen, weil es ja oft so ist, dass weggehende Spieler kritisiert werden. Bei Hischier ist aber schon ein eklatanter Leistungsabfall festzustellen, auch im Vergleich zu letzter Saison. Da imponierte er am Flügel durch Kampfkraft und zeigte, dass er auch stocktechnisch etwas drauf hat. Zwar ein absoluter Chancentod, aber bei einem jungen Spieler spielt das noch keine Rolle. Also insgesamt eine gute + hoffnungsvolle Ausgangslage. Anfangs Saison verletzt, konnte man ihm nun durchaus ein paar Wochen gewähren, um wieder ins Team und ins Spiel zu finden. Beides hat L. Hischier aber noch bei weitem nicht gefunden. OK, er wird nun oft als Center eingesetzt, aber das ist eigentlich seine angestammte Position.
Und eben, es geht nicht darum, dass er nicht ganz in Form wäre, oder Chancen auslässt, oder um sonst ein "Detail". Sondern darum, dass er meistens völlig desorientiert wirkt bzw. "quer" in der Landschaft bzw. auf dem Eisfeld steht - natürlich ein Horror für einen Center, der die Linie eigentlich führen müsste. Bei einer Analyse am Bildschirm könnte man im Prinzip fast in Echtzeit mit einem Leuchtpunkt zeigen, wo Hischier stehen oder laufen müsste - und da würde fast immer gähnende Leere herrschen. Newcomer Heim fällt da weitaus positiver auf als Center in seiner ersten Saison.
Es ist unklar, wo die Gründe genau liegen für den Leistungsabfall bei Hischier. Leistungsschwankungen sind nicht ungewöhnlich bei Nachwuchskräften, aber ein so langes Verharren auf einem derartigen "Tiefpunkt" ist schon ungewöhnlich. Gerüchteweise war von Schwierigkeiten betreffend Trainingsfleiss und Disziplin zu hören. Wie auch immer, man wartet nach wie vor darauf, zumindest den Hischer der letzten Saison zu sehen. Wenn es nicht anders geht, sollte er halt wieder an den Flügel versetzt werden. Wie lange ein Trainer wie Jalonen allerdings "Schnäggetänz" macht unter den genannten Voraussetzungen dürfte eine weitgehend rhetorische Frage sein.
Fördern heisst in erster Linie auch fordern und formen. Calle Andersson, lange Zeit (auch...) ein "Luftibus" in seiner Karriere und deshalb in Übersee (vorerst) auch nicht erfolgreich, hat die Chance ergriffen, die ihm Jalonen eröffnet hat. Diese wurde mit der Forderung eingeläutet, den letzten Sommer zum absolut härtesten seiner (Calle's) Karriere zu machen. Was dieser offenbar erfolgreich in die Tat umgesetzt hat. Um wieder auf Luca Hischier zurückzukommen: Bei Arno wird er seine Chance (erneut) bekommen - vielleicht braucht er diesen "Neustart", um in die Spur zu finden. AdC wird nicht weniger streng als Jalonen sein, und bei geringsten Zweifeln in Sachen Einsatz und Disziplin schickt Arno eher einen Junioren auf's Eis und pfeift auf die mittlerweile doch schon recht erkleckliche Erfahrung von Hischier. Bleibt zu hoffen, dass Hischier sich dieser Tatsache bewusst ist.