
Pressemeldungen
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Re: Pressemeldungen
Es wird bei der Bewertung unseres SCB einfach alles in die Extreme gezogen: Wenn Bern verliert ist ALLES schlecht, wenn Bern gewinnt finden man wieder alles gut 

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Re: Pressemeldungen
dzumbrunnen hat geschrieben:
> Ist LL sofort ein Genie geworden, weil wir den "grossen" Ambri
> geschlagen haben?????
Es hat niemand behauptet, dass LL ein Genie ist. Ich habe lange Zeit gefürchtet, dass er die Mannschaft nicht mehr erreicht. Das ist aber offenbar nicht so - wir sind nach wie vor in einer ungemütlichen Lage, aber ich attestiere LL, dass nach langer Durststrecke ein Aufwärtstrend sichtbar ist. Ob dies sein Verdienst ist oder ob die Rückkehr von Ebbet und anderen Verletzten diesen positiven Wandel verursacht haben, vermag ich nicht zu beurteilen. Tatsache ist, dass das gestrige Spiel wieder einmal über 60 Minuten Spass gemacht hat. Die Mannschaft wurde von den Schiris einmal mehr klar benachteiligt und trotzdem hat man weitergekämpft und den Frust in positive Energie umgewandelt. Zudem hat man teilweise richtig gutes Hockey gezeigt. Zudem war man mental auf der Höhe und oftmals spritziger und schneller als das angebliche "Spitzenteam" Zug. Das zeugt von gutem Teamzusammenhalt und lässt für die kommenden Spiele hoffen.
Nicht mehr und nicht weniger.
> Ist LL sofort ein Genie geworden, weil wir den "grossen" Ambri
> geschlagen haben?????
Es hat niemand behauptet, dass LL ein Genie ist. Ich habe lange Zeit gefürchtet, dass er die Mannschaft nicht mehr erreicht. Das ist aber offenbar nicht so - wir sind nach wie vor in einer ungemütlichen Lage, aber ich attestiere LL, dass nach langer Durststrecke ein Aufwärtstrend sichtbar ist. Ob dies sein Verdienst ist oder ob die Rückkehr von Ebbet und anderen Verletzten diesen positiven Wandel verursacht haben, vermag ich nicht zu beurteilen. Tatsache ist, dass das gestrige Spiel wieder einmal über 60 Minuten Spass gemacht hat. Die Mannschaft wurde von den Schiris einmal mehr klar benachteiligt und trotzdem hat man weitergekämpft und den Frust in positive Energie umgewandelt. Zudem hat man teilweise richtig gutes Hockey gezeigt. Zudem war man mental auf der Höhe und oftmals spritziger und schneller als das angebliche "Spitzenteam" Zug. Das zeugt von gutem Teamzusammenhalt und lässt für die kommenden Spiele hoffen.
Nicht mehr und nicht weniger.
How would you like a job where, every time you make a mistake, a big red light goes on and 18,000 people boo? Jacques Plante
Re: Pressemeldungen
Innerspace hat geschrieben:
> Es wird bei der Bewertung unseres SCB einfach alles in die Extreme gezogen:
> Wenn Bern verliert ist ALLES schlecht, wenn Bern gewinnt finden man wieder
> alles gut
Anmerkung: Ich habe mein Posting VOR dem gestrigen Spiel abgesetzt, und es würde sich auch nicht ändern, wenn man gegen Zug verloren hätte. Ich habe bereits am Tag des Trainerwechsels gelabert, dass es in Bern schon für einen renommierten Trainer schwer sei, und dass ich deshalb den Wechsel zu L.L. nicht befürworte. Nicht weil ich L.L. dies fachlich und menschlich nicht zutraue (...so gut kenne ich ihn gar nicht...) sondern weil ein "Nobody" in Bern sowieso auf verlorenem Posten steht, denn wenn Hardy Krueger in 20 Sekunden 2 katastrophale Fehler macht (...so wie gestern...) die zu einem Tor führen, dann ist in Bern zwar manchmal der Spieler schuld, aber mehrheitlich der Trainer oder der Sportchef. Ein Trainer, der schon Erfolge vorweisen kann, gerät aber nicht gleich bei der ersten Krise in Entlassungsgefahr, und hat eher die Chance, irgend etwas aufzubauen.
In Bern muss auf der Trainerposition endlich eine gewisse Ruhe einkehren, ansonsten ist man für junge, aufstrebende Spieler je länger je unattraktiver, wenn die nie wissen, mit wem sie es zu tun haben. Wenn man L.L. (...oder irgend einem anderen...) wirklich eine Chance gibt, dann ist's OK. Aber "wirklich eine Chance" heisst eben auch, dass man nicht bei der ersten Krise gleich wieder die Nerven verliert, und halt mit einem Trainer auch mal durch ein Tief geht.
> Es wird bei der Bewertung unseres SCB einfach alles in die Extreme gezogen:
> Wenn Bern verliert ist ALLES schlecht, wenn Bern gewinnt finden man wieder
> alles gut

Anmerkung: Ich habe mein Posting VOR dem gestrigen Spiel abgesetzt, und es würde sich auch nicht ändern, wenn man gegen Zug verloren hätte. Ich habe bereits am Tag des Trainerwechsels gelabert, dass es in Bern schon für einen renommierten Trainer schwer sei, und dass ich deshalb den Wechsel zu L.L. nicht befürworte. Nicht weil ich L.L. dies fachlich und menschlich nicht zutraue (...so gut kenne ich ihn gar nicht...) sondern weil ein "Nobody" in Bern sowieso auf verlorenem Posten steht, denn wenn Hardy Krueger in 20 Sekunden 2 katastrophale Fehler macht (...so wie gestern...) die zu einem Tor führen, dann ist in Bern zwar manchmal der Spieler schuld, aber mehrheitlich der Trainer oder der Sportchef. Ein Trainer, der schon Erfolge vorweisen kann, gerät aber nicht gleich bei der ersten Krise in Entlassungsgefahr, und hat eher die Chance, irgend etwas aufzubauen.
In Bern muss auf der Trainerposition endlich eine gewisse Ruhe einkehren, ansonsten ist man für junge, aufstrebende Spieler je länger je unattraktiver, wenn die nie wissen, mit wem sie es zu tun haben. Wenn man L.L. (...oder irgend einem anderen...) wirklich eine Chance gibt, dann ist's OK. Aber "wirklich eine Chance" heisst eben auch, dass man nicht bei der ersten Krise gleich wieder die Nerven verliert, und halt mit einem Trainer auch mal durch ein Tief geht.
Re: Pressemeldungen
Dieser Artikel passt haargenau zum Post von Innerspace:
http://www.watson.ch/Sport/Eismeister%2 ... elkandidat
Innerspace hat geschrieben:
> Es wird bei der Bewertung unseres SCB einfach alles in die Extreme gezogen:
> Wenn Bern verliert ist ALLES schlecht, wenn Bern gewinnt finden man wieder
> alles gut
http://www.watson.ch/Sport/Eismeister%2 ... elkandidat
Innerspace hat geschrieben:
> Es wird bei der Bewertung unseres SCB einfach alles in die Extreme gezogen:
> Wenn Bern verliert ist ALLES schlecht, wenn Bern gewinnt finden man wieder
> alles gut

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Re: Pressemeldungen
Ist genau so. Nachdem man die Niederlagenserie dramatisiert hat (längste Serie aller Zeiten) faselt man jetzt schon wieder von Playoff und Aussenseiter-Chancen.
Diese Serie war zwar Mist, weil man ein paar Dreier leichtfertig vergeigt hat, aber doch waren es vor allem Overtime- und Shootout Niederlagen. Jetzt hat man einen etwas stabilisierten SCB gesehen, der 5 Punkte geholt hat. Toll und und hoffentlich Gold wert für die Psyche der Spieler. Aber an der Situation hat sich noch gar nichts geändert. Es gilt im Moment immer noch primär, den Elften auf Distanz zu halten. Wenn dieses Unterfangen uns als Beigemüse einen Playoff-Platz beschert, wird ja auch niemand böse. Wenn man sich die Tabelle anschaut, muss man zum Schluss kommen, dass diese Punkte vor allem eines waren: dringendst notwendig. Lausanne dahinter hat 1 Spiel weniger bei 2 Punkten Rückstand, Ambri auf 9 hat 1 Spiel weniger bei 3 Punkten Rückstand, Kloten auf der 10 hat 4 Punkte Rückstand bei zwei Spielen weniger. Auch die Tigers, die im Moment mit 2 Spielen weniger zehn Punkte Rückstand aufweisen, sind entgegen dem SRF-Dampfplauderer noch nicht aus dem Rennen. Wenn es richtig beschissen läuft, sind wir ohne überhaupt ein Spiel zu spielen wieder auf Platz neun mit den Tigers auf Schlagdistanz im Nacken.
Das mitunter gute Spiel gegen Zug in Ehren, aber etwas Druck auf das Pedal der Euphoriebremse scheint mir durchaus angebracht.
Diese Serie war zwar Mist, weil man ein paar Dreier leichtfertig vergeigt hat, aber doch waren es vor allem Overtime- und Shootout Niederlagen. Jetzt hat man einen etwas stabilisierten SCB gesehen, der 5 Punkte geholt hat. Toll und und hoffentlich Gold wert für die Psyche der Spieler. Aber an der Situation hat sich noch gar nichts geändert. Es gilt im Moment immer noch primär, den Elften auf Distanz zu halten. Wenn dieses Unterfangen uns als Beigemüse einen Playoff-Platz beschert, wird ja auch niemand böse. Wenn man sich die Tabelle anschaut, muss man zum Schluss kommen, dass diese Punkte vor allem eines waren: dringendst notwendig. Lausanne dahinter hat 1 Spiel weniger bei 2 Punkten Rückstand, Ambri auf 9 hat 1 Spiel weniger bei 3 Punkten Rückstand, Kloten auf der 10 hat 4 Punkte Rückstand bei zwei Spielen weniger. Auch die Tigers, die im Moment mit 2 Spielen weniger zehn Punkte Rückstand aufweisen, sind entgegen dem SRF-Dampfplauderer noch nicht aus dem Rennen. Wenn es richtig beschissen läuft, sind wir ohne überhaupt ein Spiel zu spielen wieder auf Platz neun mit den Tigers auf Schlagdistanz im Nacken.
Das mitunter gute Spiel gegen Zug in Ehren, aber etwas Druck auf das Pedal der Euphoriebremse scheint mir durchaus angebracht.
Zuletzt geändert von Paul Coffey am So 31. Jan 2016, 17:01, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Pressemeldungen
Richtig gehustet, Coffey! Man hat bestenfalls etwas zur psychischen Entkrampfung getan, extrem viel besser stehen wir trotzdem nicht da. Wäre auch komisch, nachdem was wir alles verbockt haben.
Re: Pressemeldungen
Quatsch, Druck auf die Euphoriebremse...
Vollgas auf die Euphoriewelle, sonst wird das nichts!

Vollgas auf die Euphoriewelle, sonst wird das nichts!

Stark ist, wer sich selbst beherrscht, reich, wer mit wenigem zufrieden ist.
Re: Pressemeldungen
Nach der Niederlage gegen Lausanne von heute sind die Bieler nun definitiv "rot" bzw. in den Play-out's. Fluch der neuen Halle? Wir haben es vorläufig noch in den eigenen Händen, balancieren aber auch am Abgrund...
Re: Pressemeldungen
Auch die Tigers, die im Moment mit 2 Spielen weniger zehn Punkte Rückstand aufweisen, sind entgegen dem SRF-Dampfplauderer noch nicht aus dem Rennen. Wenn es richtig beschissen läuft, sind wir ohne überhaupt ein Spiel zu spielen wieder auf Platz neun mit den Tigers auf Schlagdistanz im Nacken.
sorry die Situation hat sich dramatisch verändert! Ambri befindet sich im freien Fall, Kloten kommt nicht vom Fleck und die Tigers machen kaum 6 Punkte aus 2 Spielen. Diese zwei Siege waren für die Psyche also das Selbstvertrauen enorm wichtig. Es ist für die Mannschaft auch wichtig zu sehen wie sie zustande gekommen sind. Drittel für Drittel hat Bern besser gespielt. Doyle Brunson einer der besten Pokerspieler der Welt meint "wenn du eine Strähne hast dann nutze sie aus!" und deshalb:
Vollgas auf die Euphoriewelle sonst wird das nichts!
sorry die Situation hat sich dramatisch verändert! Ambri befindet sich im freien Fall, Kloten kommt nicht vom Fleck und die Tigers machen kaum 6 Punkte aus 2 Spielen. Diese zwei Siege waren für die Psyche also das Selbstvertrauen enorm wichtig. Es ist für die Mannschaft auch wichtig zu sehen wie sie zustande gekommen sind. Drittel für Drittel hat Bern besser gespielt. Doyle Brunson einer der besten Pokerspieler der Welt meint "wenn du eine Strähne hast dann nutze sie aus!" und deshalb:
Vollgas auf die Euphoriewelle sonst wird das nichts!

Re: Pressemeldungen
Der in Pension gehende Jürg Vogel sagt es deutlich in der NZZ:
SC Bern braucht eine Reformagenda
Trotz zwei Siegen ist der Grossverein weiter in akuter Gefahr, das Play-off-Paradies zu verpassen
Mit den Erfolgen gegen Ambri und Zug verraten die Kummerbuben des SCB neue Lebensgeister. Aber ob mit oder ohne Play-offs: Der 13-fache Meister ist sportlich angeschlagen.
Jürg Vogel
Zwei Punkte in Ambri am Freitag und ein verdienter 5:2-Heimerfolg gegen den EV Zug am Samstag: Die Mannschaft des SCB ist über den Strich geklettert. Zum ersten Mal hat sie in diesem Jahr zwei Mal in Folge gewonnen. Trotzdem bleibt die Lage ernst. Der 13-fache Meister liegt, gerechnet nach Verlustpunkten, weiterhin unter dem Trennstrich. Der SC Bern (61 Punkte) hat noch fünf Matches zu spielen. Im Vorjahr reichten dem EHC Biel 66 Punkte zum Erreichen der Play-offs.
Etliche Baustellen im Team
Landesweit wäre die Schadenfreude gross, wenn der umsatzstärkste Verein mit seinen vielen AG-Töchtern die Play-offs zum zweiten Mal verpassen würde.
Immerhin wehren sich die Bären unter der Führung des Nothelfers und Coachs Lars Leuenberger. Die Rückkehr des Kanadiers Andrew Ebbett als Center erhöhte den spielerischen Hubraum des Teams. Die Steigerung im Rink war so markant, dass jetzt ein dritter Trainerwechsel auf der Allmend überraschte. Aber ob mit oder ohne Play-offs in dieser Saison, der SCB präsentiert sich sportlich angeschlagen. Nach dem Schritt zurück des erfahrenen Sportchefs Sven Leuenberger im November präsentiert sich die sportliche Kompetenz im Grossklub ausgedünnt. Direkte Konkurrenten wie der ZSC, Davos, Genf/Servette oder der EV Zug sind technisch besser aufgestellt als die Berner, bei denen verschiedene Tagträumer davon ausgehen, mit dem Zuzug des Nationalkeepers Leonardo Genoni würden für den nächsten Winter alle Baustellen geschlossen.
Das Gegenteil trifft zu: In der Abwehr fehlt mindestens ein spielstarker Mann mit dem guten ersten Pass. Und im Angriff ist der Mangel an einem steuernden Center eklatant, das Fehlen von Newcomern von der Währung eines Joël Vermin oder Christoph Bertschy (beide zogen nach Übersee) augenfällig. Das Team muss umgebaut werden, und zwar nicht mit Ergänzungsspielern, sondern mit Figuren von Format. In diese Mutationen sind die vier Ausländer einzuschliessen. Seit drei, vier Jahren leistet sich der SC Bern biederes Mittelmass bei den Legionären. Das heurige Trauerspiel mit der frühen Vergabe aller acht Lizenzen kann allenfalls dem abgelösten Trainer Guy Boucher in die Schuhe geschoben werden.
Wer wie und wann die Retuschen einleiten wird, ist eine bange Frage. Lang ist der Schatten des Geschäftsführers und Mitaktionärs Marc Lüthi. Der frühere TV-Moderator hat das kommerzielle Geschäft im Griff, er zeigt Mut und entscheidet zügig. Auf Lüthi ist bei einem Vertrag per Handschlag Verlass. Nur im Ressort Technik muss er nun Reformen zulassen, frische Kräfte von aussen. Trainerpersönlichkeiten sind gefragt, wie sie der Kanadier Brian Lefley oder Bill Gilligan verkörperten.
Mittel wären genug vorhanden
Am Geld kann es nicht liegen. Unternehmerisch muss der Primat im SCB-Konzern auf dem Sport und nicht auf dem argentinischen Filet und dem fruchtigen Cabernet Sauvignon liegen in einem der mittlerweile 17 Restaurants.
In der SCB-AG beträgt das Aktienkapital seit über 10 Jahren bescheidene 2,5 Millionen Franken. Die Verwaltungsräte in den schönen Klub-Blazers könnten den Griff nach hinten in die Hosentasche machen und etwas Wagniskapital zur Verfügung stellen für neuen Glanz im Fanionteam.
SC Bern braucht eine Reformagenda
Trotz zwei Siegen ist der Grossverein weiter in akuter Gefahr, das Play-off-Paradies zu verpassen
Mit den Erfolgen gegen Ambri und Zug verraten die Kummerbuben des SCB neue Lebensgeister. Aber ob mit oder ohne Play-offs: Der 13-fache Meister ist sportlich angeschlagen.
Jürg Vogel
Zwei Punkte in Ambri am Freitag und ein verdienter 5:2-Heimerfolg gegen den EV Zug am Samstag: Die Mannschaft des SCB ist über den Strich geklettert. Zum ersten Mal hat sie in diesem Jahr zwei Mal in Folge gewonnen. Trotzdem bleibt die Lage ernst. Der 13-fache Meister liegt, gerechnet nach Verlustpunkten, weiterhin unter dem Trennstrich. Der SC Bern (61 Punkte) hat noch fünf Matches zu spielen. Im Vorjahr reichten dem EHC Biel 66 Punkte zum Erreichen der Play-offs.
Etliche Baustellen im Team
Landesweit wäre die Schadenfreude gross, wenn der umsatzstärkste Verein mit seinen vielen AG-Töchtern die Play-offs zum zweiten Mal verpassen würde.
Immerhin wehren sich die Bären unter der Führung des Nothelfers und Coachs Lars Leuenberger. Die Rückkehr des Kanadiers Andrew Ebbett als Center erhöhte den spielerischen Hubraum des Teams. Die Steigerung im Rink war so markant, dass jetzt ein dritter Trainerwechsel auf der Allmend überraschte. Aber ob mit oder ohne Play-offs in dieser Saison, der SCB präsentiert sich sportlich angeschlagen. Nach dem Schritt zurück des erfahrenen Sportchefs Sven Leuenberger im November präsentiert sich die sportliche Kompetenz im Grossklub ausgedünnt. Direkte Konkurrenten wie der ZSC, Davos, Genf/Servette oder der EV Zug sind technisch besser aufgestellt als die Berner, bei denen verschiedene Tagträumer davon ausgehen, mit dem Zuzug des Nationalkeepers Leonardo Genoni würden für den nächsten Winter alle Baustellen geschlossen.
Das Gegenteil trifft zu: In der Abwehr fehlt mindestens ein spielstarker Mann mit dem guten ersten Pass. Und im Angriff ist der Mangel an einem steuernden Center eklatant, das Fehlen von Newcomern von der Währung eines Joël Vermin oder Christoph Bertschy (beide zogen nach Übersee) augenfällig. Das Team muss umgebaut werden, und zwar nicht mit Ergänzungsspielern, sondern mit Figuren von Format. In diese Mutationen sind die vier Ausländer einzuschliessen. Seit drei, vier Jahren leistet sich der SC Bern biederes Mittelmass bei den Legionären. Das heurige Trauerspiel mit der frühen Vergabe aller acht Lizenzen kann allenfalls dem abgelösten Trainer Guy Boucher in die Schuhe geschoben werden.
Wer wie und wann die Retuschen einleiten wird, ist eine bange Frage. Lang ist der Schatten des Geschäftsführers und Mitaktionärs Marc Lüthi. Der frühere TV-Moderator hat das kommerzielle Geschäft im Griff, er zeigt Mut und entscheidet zügig. Auf Lüthi ist bei einem Vertrag per Handschlag Verlass. Nur im Ressort Technik muss er nun Reformen zulassen, frische Kräfte von aussen. Trainerpersönlichkeiten sind gefragt, wie sie der Kanadier Brian Lefley oder Bill Gilligan verkörperten.
Mittel wären genug vorhanden
Am Geld kann es nicht liegen. Unternehmerisch muss der Primat im SCB-Konzern auf dem Sport und nicht auf dem argentinischen Filet und dem fruchtigen Cabernet Sauvignon liegen in einem der mittlerweile 17 Restaurants.
In der SCB-AG beträgt das Aktienkapital seit über 10 Jahren bescheidene 2,5 Millionen Franken. Die Verwaltungsräte in den schönen Klub-Blazers könnten den Griff nach hinten in die Hosentasche machen und etwas Wagniskapital zur Verfügung stellen für neuen Glanz im Fanionteam.