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von bondi » Do 16. Jul 2015, 10:49
Hier der Artikel von gestern:
Gottéron: Umfragen, Spesenreglemente und Revolten
Nicht alles gefiel Daniel Waeber, was in seiner Zeit als Gottéron-Verwaltungsrat lief. Nachtreten ist seine Sache aber nicht. Einen kleinen Einblick hinter die Kulissen gewährt er dennoch. Waeber über …
… das Deutschfreiburger Element bei Gottéron:
«Baudin, Haymoz, Volet – das Sponsoring ist klar in Richtung Westschweiz ausgelegt. Zu Zeiten des letzten Deutschfreiburger Präsidenten, Richard Waeber, war das ganz anders gewesen. Ich als einziger Deutschfreiburger im Verwaltungsrat habe vergeblich gegen Windmühlen gekämpft. Wenn man Deutschfreiburg angemessen gewichten möchte, bräuchte es sicher zwei Verwaltungsräte aus der Region. Die zu finden ist aber schwierig. Ich habe Volet versprochen, weiterhin zu helfen, Dinge aufzugleisen. Ich bin nicht ganz weg.»
… über die Rolle der Hauptaktionäre:
«Ja, sie nehmen Einfluss. Mehr will ich dazu aber nicht sagen.»
… den ehemaligen Präsidenten Charles Phillot:
«Nach dem Tod von Haymoz haben sich die verbleibenden Verwaltungsräte reingekniet. Es war klar, dass Volet unser Präsident ist. Er gab aber zu bedenken, dass er politisch zu wenig verknüpft sei, um das Dossier der neuen Eishalle voranzubringen. Die Hauptaktionäre schlugen dann Phillot vor. Ich lernte ihn als Mensch schätzen. Er verstand aber nicht, dass wir ehrenamtlich arbeiteten. Phillot wollte eine VR-Entschädigung und ein Spesenreglement. Nachdem er nur ungerne und auf Druck der Hauptaktionäre zurücktrat, haben wir das gleich wieder gekippt. Alle arbeiten unentgeltlich.»
… die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Ex-Trainer Hans Kossmann:
«Im Verwaltungsrat wurde mit 5:2 Stimmen einer Verlängerung entsprochen. Auch ich sprach mich für ihn aus. Es lief aber falsch. Schon bevor Kossmann gehen musste, hätten wir Spieler austauschen müssen. Kossmann hat von den Spielern immer 100 Prozent erwartet, ob er private Sorgen hatte oder nicht. Ihm fehlte die Empathie. Nach dem letzten Spiel in den Playoff-Halbfinals 2014 gegen Kloten verteilten wir an zehn Spieler einen Fragebogen, den sie anonym beantworten sollten. Keiner schrieb, dass es mit Kossmann nicht weitergehen könne. Also dachten wir, es sei vielleicht wichtig, ein Zeichen gegenüber dem Team zu setzen und verlängerten den Vertrag.»
… die Entlassung Kossmanns:
«Nach der Niederlage in Lausanne wurde uns mitgeteilt, dass acht Spieler nicht mehr ins Training kommen würden, falls Kossmann bleibe. Die Entlassung kam von den Spielern aus.»
… die Wahl von Christian Dubé als Sportdirektor:
«Es ist finanziell eine gute Lösung – für beide Seiten. Dubé ist gut vernetzt und eine Persönlichkeit. Ich war zunächst skeptisch und staune jetzt, was er in Kürze bereits bewegt hat.»
… über die sportliche Zielsetzung der nächsten Jahre:
«Berücksichtigt man das Budget, ist Platz sechs realistisch, möglich ist aber auch Rang acht oder neun. Die jungen Spieler sorgen für eine neue Dynamik und sind hungrig. Sie müssen sich aber noch bewähren.»
die neue Eishalle:
«Um Geld zu generieren und sportlich einen Schritt nach vorne zu machen, brauchen wir die neue Halle. Ich habe die Pläne gesehen. Momentan ist sie aber ein Politikum.» fs