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von Talisker » Sa 27. Sep 2014, 11:42
Nun, die potentiellen Skorer bekamen alle genug Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten zu zeigen. Keiner wurde so à la NHL nach 3 Spielen als untauglich befunden - wenn's mir Recht ist, hatte Déruns beispielsweise sogar 2 verschiedene Trainer beim SCB, und man stellte ihm Dubé und weiss-ich-wen noch alles zur Seite, um diesen sauteuren Transfer irgendwie zum Funktionieren zu bringen. Aber Déruns fehlte es bekanntlich nicht an den richtigen Linienpartnern, sondern an Kollegen für den Ausgang. Im Fall von Rubin dauerte es eine beachtliche Zeit, bis er in die 4e Linie "durchgereicht" war - wo es zugegebenermassen schwierig ist, als grosser Skorer zu brillieren.
Kann sein, dass Rubin sich besser entfalten kann, wenn ein Trainer ihm ganz genau sagt, wann er wo und wie zu stehen hat. Antti Törmännen hatte dies bekanntlich mit Absicht nicht in dieser Form getan, weil er erreichen wollte, dass die Spieler auf dem Eis selbständiger werden und sich der Situation angepasst verhalten lernen. Ganz so schlecht hat dies ja nicht funktioniert, und Rubin hat in seinem Leben wenigstens mal einen Titel gewonnen, und als es darauf ankam sogar das bisher wichtigste Tor seiner Karriere geschossen, nämlich den berühmten Penalty. Wenn er im "Schema McSorley" wieder funktioniert wie ein Örgelchen, ist das schön für Rubin, beweist aber weder die Unfähigkeit von Törmännen noch die Fähigkeit von McSorley.
Das Problem dieser Spieler mit der "Grösse" des Klubs erklären zu wollen, geht schon leicht ins Esoterische rein. Dann wäre Lampenfieber wegen der vielen vielen vielen Zuschauern noch fast die plausiblere Erklärung. Dass in Bern die Erwartungshaltung gross ist, will ich nicht bestreiten. Aber das ist sie auch in Genf, Fribourg, Davos, Kloten, Zug oder Zürich. Kürzlich war übrigens Gaydoul in der Kloten-Kabine und hat einige Worte an die Spieler gerichtet. Ironie ON....Natürlich ein Skandal, er mischt sich in die Angelegenheiten von Kult-Fige, vermutlich verlassen jetzt ausser Bodenmann noch alle anderen Spieler den Klub....mümümü....Ironie OFF......
Wenn ein Wellinger freimütig zugibt, sich dem Konkurrenzkampf lieber nicht stellen zu wollen, und zu Biel wechselt, wo er seinen Platz auf sicher hat, dann hat dies eher etwas mit einer unterschiedlichen Erwartungshaltung zu tun. Und vorallem auch mit der fehlenden Konkurrenz - mit dieser kann halt nicht jeder umgehen. Man kann aber nicht dauernd vom Leistungsprinzip schwafeln, welches aber sowas von durchgesetzt werden müsse, und dann Spieler mit der Begründung davon ausnehmen, sie seien ja dort und dort viel besser gewesen, dass käme dann schon noch. In 2-3 Jahren. In Bern gibt's keinen oder nur einen kleinen "Jugendbonus" - und gottseidank auch keinen anderen. Und wenn's halt in Bern nicht reicht, so finden die Spieler offensichtlich trotzdem wieder ein Plätzli, wo es ihnen wohler ist.