Wenigstens kann man Blum zugutehalten, dass er immer mit offenen Karten gespielt hat. Er hat stets klargemacht, dass er es im Ausland probieren wolle - am liebsten in der KHL oder in Schweden. Er hat nie signalisiert, dass er in irgend einer Weise seine Karriere in der CH neu lancieren wolle oder ähnliches. Sein einziges Problem bislang war, dass Kloten (vorerst) keinen Vertrag mit Ausstiegsklausel bieten wollte.
Angesichts des knappen Angebotes an CH-Spielern war klar, dass Blum keine Probleme haben würde, eine solche Ausstiegsklausel bei einem anderen Klub zu erhalten, möglicherweise sogar zusammen mit einem höheren Salär. In Kloten hat man mittlerweile wohl auch realisiert, dass man - wenn schon Spieler wie Guggisberg für sehr viel Geld geholt werden - das Geld auch aufwerfen kann, um bestehende Spieler zu halten oder bei einem plötzlichen Abgang eine entstehende Lücke mit viel Geld zu füllen. Dass man jetzt in Kloten nochmals auf den Entscheid zurückkommt, ist deshalb kein Wunder - evtl. hatte Gaydoul nach dem aufopferungsvollen Kampf der Klotener gute Laune und hat den finanziellen Spielraum spontan erhöht.
Für Blum ist es weitaus angenehmer, in vertrauter Umgebung auf seine Chance im Ausland zu warten, als zu diesem Zweck eine Zügelei zu veranstalten. Trotzdem ist es unfair und vorschnell, Blum nun deswegen bereits anzulasten, er würde sich im Falle eines Falles nicht voll für den SCB einsetzen. Andererseits hat man beim SCB letzthin einige bittere Erfahrungen mit Transfers gemacht, wobei das "Problem" wohl nicht ausschliesslich bei der mangelhaften Rundumbetreuung durch den Klub oder der fehlenden Trinkfestigkeit von Martin Plüss lag. Eine gewisse Skepsis der Fans ist verständlich.
Trotzdem ist es richtig, dass sich der SCB um Blum bemüht. Schon nur weil es sonst das noch viel grössere Theater gäbe....
