Pressemeldungen

Themen rund um den SCB.
Talisker
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Talisker » Mo 2. Mär 2020, 10:18

Könnte evtl. jemand die diversen Artikel aus der BZ hier posten? Bin mir der Copyright-Problematik bewusst, aber da man es ja nicht jeden Tag macht....

McLlwain71
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von McLlwain71 » Mo 2. Mär 2020, 10:22

Der BZ-Kommentar von Kirchhofer...

Mutlos ins Verderben
Reto Kirchhofer

Die Umstände in den letzten beiden Spielen gegen Gottéron und Lausanne waren schwierig. Mildernd sind sie für den SC Bern keineswegs. Dürfen sie nicht sein. Die Playoff-Teilnahme hat der SCB nicht in Runde 49 und 50 verspielt – sondern in vielen Auftritten zuvor. Bern war während Monaten verunsichert, spielte mehrheitlich ineffizient, fahrig und in höchstem Mass inkonstant. Nach dieser Qualifikation hat der Titelverteidiger im Playoff nichts zu suchen.

Dem Trainerduo Kossmann/Leuenberger ist wenig vorzuwerfen. Die Fehler sind vornehmlich bei der Clubspitze sowie der sportlichen Führung zu suchen. Sie haben in wesentlichen Punkten mutlos agiert.

Sie verkannten im Erfolg die Zeichen der Zeit, unterschätzten offenbar den Umstand, wonach dieses Team auf oder über dem Zenit war. Statt Impulse zu setzen – bei der Zusammensetzung des Kaders, in der Vorbereitung auf die Saison –, wurde vornehmlich am Status quo festgehalten. Die Hierarchie in Angriff und Abwehr hat sich seit Jahren kaum verändert. Einige Leistungsträger sind fürwahr in die Jahre gekommen. Die Mannschaft hat schleichend an Substanz verloren. Ihr fehlen Wucht, Tempo, Breite. Was in der Verantwortung von Sportchef Alex Chatelain liegt.

Mutlos agierte auch Kari Jalonen, indem er den Jungen einmal mehr kaum Auslauf gewährte und die besten Kräfte mit Eiszeit überlud. Das sorgte da und dort für Ärger, war aber nicht anders zu erwarten gewesen. Zudem stünden im Organigramm der Leiter Sport Rolf Bachmann und der Sportchef über dem Trainer. Doch ihnen fehlte der Mut oder der Wille, dem stolzen Finnen Vorgaben aufzuerlegen. Wobei es korrekterweise festzuhalten gilt, dass sich ein Jalonen kaum etwas vorschreiben lässt.

Trotzdem verlängerten die Verantwortlichen den Vertrag mit Jalonen vorzeitig. Drei Monate später stellten sie den Finnen frei, führten mit Kossmann zur Unzeit den Stilbruch herbei. Einmal mehr fehlte der Geschäftsleitung um Marc Lüthi der Mut, in der Krise am Trainer festzuhalten. Fortan verlor sich die Mannschaft im Irrgarten zwischen jalonschen Prinzipien und kossmanscher Taktik.

Jalonens Akribie beeindruckte die meisten, seine Entlassung brüskierte einige Führungsspieler. Auch deshalb gab es nach dem Trainerwechsel keinen Jetzt-erst-recht-Effekt.

Der Finne hat das Maximum aus dieser Equipe herausgeholt und die Zitrone ausgepresst. Bewusst ausgepresst. Er ordnet dem kurzfristigen Erfolg alles unter. Dieses Denken passt zum Club, der sich über Grösse und Erfolg definiert und kaum einmal öffentlich der Nachwuchsförderung verschreibt.

Einige der Entscheidungsträger schieben nun die Begründung vor, man hätte eben den Trainer früher wechseln sollen. Das ist unsäglich. Wer Ja zu Jalonen sagt und mit diesem Coach verlängert, der weiss sowas von haargenau, was er von ihm kriegen wird und was nicht. Jalonen coacht, als gäbe es kein Morgen. Auch unter Berücksichtigung dessen haben Lüthi, Chatelain und Bachmann zu wenig unternommen, damit der nächste Morgen ein guter wird.

Deshalb erwacht der SCB jetzt mit einem Kater.

McLlwain71
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von McLlwain71 » Mo 2. Mär 2020, 10:24

Inti Lüthi (Ich nehm dann gerne mal ein Bier :-))

«Wir haben es nicht anders verdient»

Der Geschäftsführer Marc Lüthi ist nach dem Verpassen des Playoff frustriert. Er sagt, beim SCB habe niemand einen Persilschein.
Reto Kirchhofer und Adrian Ruch

Eishockeyspiele ohne ­Zuschauer oder Playoff ohne SCB: Was ist schlimmer?
Im Gesamtkontext: Eishockeyspiele ohne Zuschauer. Aber persönlich ist Playoff ohne SCB viel schlimmer.

Am Montag tagt die Liga­versammlung. Welches ­Ergebnis erwarten Sie?
Der Entscheid liegt nicht in un­serer Hoheit. Aber wenn bei schweizweit acht Coronavirus-Fällen bereits verfügt wird, ohne Zuschauer zu spielen – was wird am 15. März sein, wenn es vielleicht zweihundert Fälle sind?

Sie könnten dafür plädieren, die Saison abzubrechen und keinen Titel zu vergeben.
Das wäre ja noch schöner. Ich werde mich vornehm zurück­halten. Wir sind im Playoff nicht dabei. Aber für uns wäre Playoff ohne Publikum finanziell undenkbar. Prämien zahlen, aber keine Einnahmen generieren: Da würde sich ein Loch öffnen, welches nicht zu schliessen wäre.

Wäre es finanziell vorstellbar, die Platzierungsrunde ohne Zuschauer zu spielen?
Das wäre finanziell verkraftbar.

Zumal die Spieler auf einen Teil ihres Lohns verzichten müssen.
Der Malus beträgt 15 Prozent. Aber wir machen unseren Sport fürs Publikum. Eishockey ohne Zuschauer wollen wir nicht.

Playoff ohne SCB: Wie ­verarbeiten Sie das?
Wir haben es nicht anders verdient. Punkt. Ich sagte vor dem Spiel in Lausanne: Das Schlimmste wäre, würde Ambri gewinnen und würden wir verlieren. So kam es. Das stinkt mir! Aber die Saison geht weiter. Irgendwann beginnt womöglich die Platzierungsrunde. Dann gilt es die sechs Spiele so über die Bühne zu bringen, dass danach Feierabend sein wird.

Machen Sie sich Sorgen?
Nein. Aber ich habe Respekt.

2014 lautete nach dem ver­passten Playoff der Tenor seitens der Sponsoren: Einmal sei euch verziehen.
Die Uhr war wieder aufgezogen. Wir haben ein bisschen Kredit verdient nach den letzten Jahren. Aber es macht keinen Spass.

Sie hielten bis zuletzt an der Ansicht fest, das Problem der Mannschaft sei mental. Damit machen Sie es sich einfach.
Da sind noch andere Gründe. Aber es gibt, gerade in der Zusammenarbeit mit Journalisten, nicht immer die absolute Wahrheit.

Erzählen Sie uns diese.
Nicht jetzt. Ich kommentiere ­keine sportlichen Analysen, solange die Saison läuft.

Sie haben mit Trainer Kari Jalonen im Oktober verlängert und ihn Ende Januar entlassen. Würden Sie das rückblickend wieder so machen?
Ich würde es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit anders machen.

Sie sagten, Jalonen habe das Maximum herausgeholt. ­Weshalb wurde er freigestellt?
Jalonen brachte uns die grössten Erfolge seit der Ära Bill Gilligan. Aber in der Summe war das Publikum nie restlos glücklich über die Art und Weise unseres Spiels unter Kari. Aufgrund seiner Erfolge fiel das nicht so stark ins Gewicht. Aber unattraktiv spielen und verlieren: Diese Kom­bination ist nie lange tragbar.

Unter Larry Huras, phasenweise unter Antti Törmänen und unter Guy Boucher hiess es ebenfalls: langweilig.
Der Massstab ist nicht, was die Leute sagen. Der Massstab sind die No-Shows. Sie sind messbar.

Die No-Shows haben auch damit zu tun, dass die Leute verwöhnt und gesättigt waren.
Wir waren erfolgreich. Aber Anfang Jahr trat keine Besserung ein. Also wägten wir ab: Sind die Chancen auf die Playoff-Teilnahme grösser, wenn wir mit Jalonen durchziehen? Oder wenn wir Hans Kossmann holen. Wir entschieden uns für Kossmann. Weil er etwas hat, was Jalonen fehlt…

… Feuer …
… und Emotionen. Dass wir den Wechsel früher hätten vollziehen müssen, ist nicht gegen Jalonen gerichtet. Aber Kossmann hätte mehr Zeit benötigt, sein Spiel zu implementieren.

Die Mannschaft ist einfach nicht mehr gut genug.
Sie ist nach wie vor gut genug.

Wofür?
Sicher für mehr als Rang 9.

Das kann nicht der Anspruch sein. Sind Sie enttäuscht ­darüber, wie wenig Spieler Verantwortung übernahmen?
Darüber können wir in vier ­Wochen sprechen.

Und über Kossmanns Zukunft?
Ebenfalls. Nun stehen keine Bananenspiele an. Es geht um etwas.

Hat Kossmann eine Chance auf Weiterbeschäftigung?
Wir schliessen nichts aus. Wir können nichts versprechen.

Konnten Sie sich mit Jalonen finanziell mittlerweile einigen?
Das ist erledigt.

Sie wollten Jalonens Assistent Samuel Tilkanen aufgrund seiner Qualitäten halten. Er ist seit Wochen krankgeschrieben.
Auch das ist erledigt.

Er hat Bern bereits verlassen.
Das ist korrekt.

Wie beurteilen Sie die Arbeit von Sportchef Alex Chatelain?
Alles und alle werden Bestandteil unserer Analyse sein.

Wer wird das analysieren?
Das werden wir sehen. Niemand hat einen Persilschein.

Gibt es nächste Saison einen neu aufgestellten SCB?
Darüber kann und will ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sprechen.

pancho
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von pancho » Mo 2. Mär 2020, 10:51

guschti hat geschrieben:

>
> ps: "alarmstufe rot". übrigens, der bund hat die gefahrenstufe von gelb
> auf rot erhöht. denen ist doch nicht mehr zu helfen. und experten gibts überall, die
> einen sagen es ist gefährlich und andere sagen es ist nicht schlimmer als eine
> grippe, nur die ansteckungsgefahr sei grösser. also wem glauben? keiner weiss
> wirklich wie schlimm oder eben nicht, dieses zeugs ist. so fertig damit.

:arrow: genau, man Weiss nicht wirklich wie schlimm es ist. aber das es schlimmer ist wie eine grippe sollte sich nun doch mittlerweile verhärten. aufhorchen lässt auch der Patient1 in Italien. Spotler, 38 und liegt intubiert auf der Intensivstation. Auch im Krankenhaus seine schwangere Frau. Wenn man nur einen solchen Fall verhindern kann mit solchen drastischen Massnahmen, soll man es dann nicht tun? :?

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von ExilBär » Mo 2. Mär 2020, 10:55

Habe den Artikel in der NZZ gelesen...der malt nicht tiefschwarz...bringt es aber ziemlich auf den Punkt was schief gelaufen ist.

https://www.nzz.ch/sport/der-sc-bern-zahlt-fuer-den-erfolg-der-ihn-zuletzt-begleitet-hat-ld.1543668

Talisker
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Talisker » Mo 2. Mär 2020, 11:09

Besten Dank McLwain!

Somit keine Überraschungen in den externen Analysen, welche mehr oder weniger den "Pinboard-Analysen" entsprechen. Zu begrüssen ist auch, dass BZ-Kirchhofer nicht nur Chatelain in die Mangel nimmt, sondern auch den "Chef Sport" Bachmann. Entweder muss man dessen Bezeichnung ändern, wenn er nicht so viel mit Sport zu tun hat, sondern mehr mit der Administration, oder er bekommt sein Fett zu Recht weg. Angesichts von Ausländerverpflichtungen wie derjenigen von McDonald könnte man den "Rundumschlag" auch noch auf die erweiterte Sportkommission ausdehnen, da diese den Verteidiger offenbar schon länger auf dem Radar hatte. Dieser hätte uns also nicht nur als Schnellersatz ins Haus fallen können, sondern hochoffiziell. Glück für Bachmann, Chatelain und Lars, dass man in diesem Fall nun mildernde Umstände ("...es hat halt pressiert...") geltend machen kann...

Der NZZ-Kommentar eher nüchtern, und näher an der Erkenntnis, dass es im Sport immer ein Auf- und Ab gibt. Es stimmt, dass man den viel beschworenen Umbruch nicht rechtzeitig eingeleitet hat. Aber die NZZ weist zu Recht darauf hin, dass diverse Weichen in die richtige Richtung weisen. Gerade beim Kampfbegriff "Nachwuchs" sieht es nicht ganz so schlecht aus, wie der EHC-Biel Verwaltungsrat Ueli Schwarz dargestellt hat. Vor einigen Jahren wurde bekanntlich herumposaunt, dass keiner zum SCB wolle, weil man an Plüss ja nicht vorbeikomme.
Zuletzt geändert von Talisker am Mo 2. Mär 2020, 11:30, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von DragonLord » Mo 2. Mär 2020, 11:10

Tja, was soll man ab so einem Interview eines ehemaligen Medien-Mannes noch sagen? Kopfschüttel, keine Spur von Einsicht, einfach nur noch arrogantes Von-Oben-Herab - geplappere. Der Fisch stinkt von ganz oben am Kopf.
Und ja, der ML hat in der Vergangenheit und bla bla. Das hat der Svenu auch und einige Andere ebenfalls. Nur zählt das offensichtlich bei einigen weniger oder gar nichts.

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von One » Mo 2. Mär 2020, 11:27

Talisker hat geschrieben:
> Zu begrüssen ist
> auch, dass BZ-Kirchhofer nicht nur Chatelain in die Mangel nimmt, sondern
> auch den "Chef Sport" Bachmann.
Also ich hätte da ja eine Idee... Streit für Bachmann und Plüss für Chatelain. Aber vermutlich wären so viele Persönlichkeiten in der GL auch zu explosiv. Spannend wäre es aber allemal. Mich würde es echt interessieren was Plüss dem SCB für ein Gesicht verpassen würde!

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von guschti » Mo 2. Mär 2020, 11:33

One hat geschrieben:
> Also ich hätte da ja eine Idee... Streit für Bachmann und Plüss für Chatelain. Aber
> vermutlich wären so viele Persönlichkeiten in der GL auch zu explosiv. Spannend wäre
> es aber allemal. Mich würde es echt interessieren was Plüss dem SCB für ein Gesicht
> verpassen würde!


der plüschige martini würde nur topstar um topstar holen und dem würde NIE ein sogenannter fehltransfer passieren und da wäre man jedes jahr mindestens meister, göppsieger, pilzligasieger, europameister, weltmeister und olympiasieger udn noch vieles viels mehr.....
ob der plüsch und streit als sportchef was taugen würden, weiss man nicht. nur weil sie die "besseren" spieler als schattläh waren, heisst dies noch lange nicht, dass sie auch als sportchef besser wären.
ach ja, der hochgelobte streitige mark, war doch der der dem scb den macdonald angedreht hat ;) :) :D :lol: 8-)

One
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von One » Mo 2. Mär 2020, 11:45

Das ist mir schon klar! Okay, Erklärung für dich, guschti: Streit und Plüss sind ganz andere Charaktere (um nicht zu sagen Persönlichkeiten) und vermutlich wäre das zu explosiv für die GL, weil die nicht einfach nur nicken würden, wenn der Chef was sagt.
Natürlich würde auch Plüss Fehler machen aber - und da bin ich mir sicher - würde er auch hinstehen und Fehler eingestehen. Hat das Chatelain schon mal gemacht?
Wie gesagt: Ich fände diese Option spannend und würde genau so viel Kredit verdienen, wie sie Chatelain hatte.

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