Vielen Dank, Simu!

Themen rund um den SCB.
BaerenFan
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Re: Vielen Dank, Simu!

Beitrag von BaerenFan » Di 2. Dez 2025, 17:12

Alles Gute Simu!!!!

Kahun zollt ihm auf Instagram Respekt!

Mononen17
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Re: Vielen Dank, Simu!

Beitrag von Mononen17 » Di 2. Dez 2025, 18:30

Was für ein trauriger Abgang für Einen der den "echten" SCB verkörperte!
Immer vollen Einsatz gegeben ohne Rücksicht auf Verluste, manchmal sogar auch noch mit gebrochenen Knochen gespielt,
halt einfach SCB-Pur.
Dazu ein Vorzeige-Capitano, ein echter Teamplayer.
Simon Moser hätte weiss Gott einen anderen Abgang verdient, aber wenn die #21 unter das Dach gezogen wird,
wird Simu noch einmal so richtig gefeiert werden.
Alles Gute Simu und Danke für Alles was Du dem SCB gegeben hast.
Lasst sie Stahl fressen! (Khan Noonien Singh)

Innerspace
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Re: Vielen Dank, Simu!

Beitrag von Innerspace » Fr 5. Dez 2025, 11:44

Linkedin-Post von Reto Kirchhofer. Ex-SCB-Medienchef und BZ-Journalist

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Zum Rücktritt von Simon Moser: «I schtah gäng häre» - oder wenn der zweite Eindruck den ersten bestätigt 🎩

Vor wenigen Tagen hat Simon Moser sein Karriereende kommuniziert: drei Meistertitel mit dem SC Bern zweimal WM-Silber mit der Swiss Ice Hockey Federation, langjähriger Captain in Bern. Wer die Zahlen betrachtet, kommt zum Schluss: Ein Grosser des Schweizer Eishockeys tritt ab.

Wert und Wirken einer Person lassen sich aber nicht durch Zahlen definieren.

Ich durfte Simu rund 16 Jahre lang begleiten; zuerst als Journalist, später als Leiter Kommunikation beim SCB. Der erste Eindruck als Aussenstehender war: ein «Töff» auf dem Eis, gmögig im Gespräch, ein Typ mit Bodenhaftung, ähnlich stark verwurzelt wie die Linden auf der Schlossallee in seinem Wohnort Schlosswil.

Beim SCB erhielt ich die Innenperspektive und sah, wie Simu in der Garderobe auftrat, nach Siegen, nach Niederlagen, wie er mit den Leuten kommunizierte, welch Gespür er für den Umgang mit Menschen hat. Leise Töne, Tacheles reden, Sprüche machen, in Ruhe lassen, ein Feldschlösschen öffnen – er hat den Instinkt, wann was angebracht ist. Mein erster Eindruck von aussen bestätigte sich, ja, der zweite Eindruck war gar noch besser.

Simu hat mich beeindruckt; als Führungsfigur eines Teams, das in einem emotionalen Umfeld den Spagat zu bewältigen hat, einerseits die Durchlässigkeit nach „aussen“ – Mitarbeitende, Fans, Sponsoren – zu gewähren und den Austausch zu pflegen, sich aber anderseits im richtigen Moment zu isolieren, um gewisse Strömungen nicht in die Garderobe vordringen zu lassen.

Simu war in den letzten Jahren seiner Aktivzeit vielleicht nicht mehr der Beweglichste 😀, aber diesen Spagat hat er hervorragend gemeistert. Dass sich die Spieler in Bern auf das Wesentliche konzentrieren konnten, war auch sein Verdienst.

Ein Führungsspieler nimmt die Verantwortung nach innen und aussen wahr – auch in der Kommunikation. In einer Phase mit vier Niederlagen in Folge wurde Simu als Captain nach jedem Spiel für Interviews verlangt. Er kam jeder Anfrage nach. Es folgte die fünfte Niederlage de suite, und ich entschied, Simu für einmal nicht zum Interview zu schicken. Nicht, weil ich ihn vor sich selbst hätte schützen müssen – er wusste im Erfolg und im Misserfolg, was es zu kommunizieren gab und was nicht –, sondern aus Überzeugung, dass nicht immer nur der Captain hinzustehen hat. Darüber informierte ich Simu später in der Garderobe. Er sass an seinem Platz, immer noch in der Ausrüstung, die Enttäuschung ob der sportlichen Baisse allgegenwärtig, und sagte: «Dasch lieb, aber hättsch mi scho chönne schicke – i schtah gäng häre, das ghört drzue.»

Nun tritt er ab und nimmt das nächste Drittel in Angriff.

Simon Moser wird dem Schweizer Eishockey generell und dem SCB speziell fehlen – als Spieler, selbstverständlich, vor allem aber als Leader.

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