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Themen rund um den SCB.
dzumbrunnen
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Beitrag von dzumbrunnen » Fr 14. Okt 2022, 10:09

Wird man Moser gehen lassen???? Es ist unvorstellbar :shock: :shock: :shock:

frohesfest
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Beitrag von frohesfest » Fr 14. Okt 2022, 10:36

Es scheint einen Beitrag in der BZ zu geben - ist aber ein ABO-Beitrag.

Lemieux
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Lemieux » Fr 14. Okt 2022, 11:32

Von wegen «Zenit überschritten»

Moser ist stärkster SCB-Schütze – doch sein Vertrag läuft aus

Im letzten Jahr litt Berns Captain Simon Moser unter Kniebeschwerden. Nun trifft er öfter als alle seine Teamkollegen. Doch Ende Saison läuft sein Vertrag aus.

Angelo Rocchinotti
Publiziert: 13.10.2022, 16:31

Drei Niederlagen zum Saisonstart, Punktverluste gegen Aufsteiger Kloten und Ajoie, dazu die Kritik an Trainer Johan Lundskog verbunden mit der Forderung, die Eiszeiten gerechter zu verteilen: Es schien, als stünde der SCB vor einer weiteren Seuchensaison. Nun aber haben die Berner fünf ihrer letzten sechs Begegnungen gewonnen. «Natürlich war der Saisonstart schwierig», blickt Simon Moser zurück. «Doch intern haben wir immer die Ruhe bewahrt und an unsere Fähigkeiten geglaubt.»

Der Captain gehört zu den Auffälligsten im Team. Er bringt Härte und Intensität ins Spiel, scheut keinen Zweikampf, markiert Präsenz. Kein anderer Berner traf öfter (6 Tore). Dabei hiess es letzte Saison noch hie und da, der 33-Jährige könnte den Zenit überschritten haben. Dass sich Moser mit Kniebeschwerden herumschlug, wussten nur die wenigsten. Der Stürmer trug es nicht in die Öffentlichkeit. Er sagt: «Es gibt viele, die mit kleinen Blessuren spielen. Niemand kommt ungeschoren davon.» Doch von einer Blessur kann keine Rede sein.

Drei Monate lang konnte Moser nicht richtig trainieren. «Ich hatte Probleme mit schweren Gewichten. Selbst das Gehen bereitete mir Mühe. Auf dem Eis zwickte es dagegen selten. Ich spielte oft schmerzfrei und hatte den Eindruck, ich konnte dem Team helfen.»

Moser wie einst Plüss
Klar, dass der Flügel auch im Hinblick auf die Olympischen Spiele auf die Zähne biss. Dass er hinterher nach drei Olympia-Turnieren, sieben Weltmeisterschaften und insgesamt 176 Länderspielen gemeinsam mit Raphael Diaz aus dem Nationalteam ausgebootet wurde, traf den zweifachen WM-Silbermedaillengewinner. Auf die Frage, ob er den Entscheid mittlerweile verdaut habe, sagt er: «Was kann man tun? Es gilt, den Entschluss zu akzeptieren. Alles andere liegt nicht in meinen Händen.»

Statt an die WM zu reisen, liess sich Moser im Frühjahr einer Meniskusoperation unterziehen. Nun fühle er sich körperlich noch besser. Einen grossen Stellenwert räumt der 33-Jährige der Regeneration und der Ernährung ein. Schliesslich müsse man mit zunehmendem Alter auch mehr investieren, betont Moser, der einst erzählte, täglich einen Liter Milch zu trinken. «Es geht um das Verhältnis von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweiss. Man muss herausfinden, welche Shakes helfen, damit man an Spieltagen nicht in ein Hungerloch fällt. Ich versuche, mehr Kohlenhydrate durch Gemüse aufzunehmen.»

Auch das Auslaufen spiele mittlerweile eine grosse Rolle. Diesbezüglich entwickle er sich immer mehr in die Richtung seines Vorgängers, sagt Moser schmunzelnd – und meint damit den ehemaligen Captain Martin Plüss. Dieser benötigte nach jeder Partie 20 Minuten, um auszulaufen. Oft mussten die Teamkollegen nach Auswärtsspielen warten. Plüss kam immer als Letzter und legte sich dann auch noch ins Bett des Chauffeurs.

Erstes Gespräch mit Ebbett
Der heute 45-Jährige prägte den Club bis zu seinem Rücktritt 2017. Seither führt Moser den SCB als Captain an. Die Vorbehalte, die ihm einst a priori entgegenschlugen, sind längst vergessen. Er habe das Herz in Langnau, hiess es, als Moser nach am Abstieg der Tigers 2013 zwar in Bern unterschrieben hatte, dann aber nach Nordamerika gewechselt war. Oder als er sich nach seiner Rückkehr verletzt hatte und am Pfeiffer’schen Drüsenfieber erkrankt war. Mittlerweile ist Moser dreifacher Meister und längst das Gesicht des SCB. Bern ohne Simon Moser? Das ist schlicht undenkbar.

Und dennoch: Ende Saison läuft der Vertrag des Flügels aus. Ein erstes Gespräch mit Sportchef Andrew Ebbett habe stattgefunden. Konkret sei jedoch noch nichts, sagt Moser. «Ich verspüre keinen Drang.» Sein Fokus liege derzeit auf dem Eis. «Es war wichtig, konnten wir ein paar Siege holen. Die Art und Weise, wie wir aufgetreten waren, stimmt mich positiv.» Anfangs Saison habe man zwar viele Chancen kreiert, sei aber auch anfällig auf Gegenstösse gewesen und hätte zum dümmsten Zeitpunkt Tore kassiert. «Nun haben wir die Balance gefunden. Zudem gibt uns Philip Wüthrich in jedem Spiel eine Chance.»

Wie hoch die Siege gegen Fribourg, Lugano und Lausanne, die derzeit alle Mühe bekunden, jedoch einzustufen sind, zeigt sich am Freitag gegen Servette. Der Leader hat erst einmal verloren und zuletzt achtmal in Folge gewonnen.

Eagleman
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Beitrag von Eagleman » Sa 15. Okt 2022, 23:40

Einfach das wir es noch gesagt haben. Der Klaust hat wieder einmal Dünnschiss. Er weiss wieder einmal alles Besser
https://www.watson.ch/sport/eismeister%20zaugg/188553865-warum-die-grosse-stehrampe-scb-tempel-keine-zukunft-hat

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Beitrag von JetztErstRecht » So 16. Okt 2022, 08:21

Es ist unglaublich, aber er schafft es immer noch so einen grösseren Furz draufzusetzen!

Ich glaube für die jüngeren Fans ist es etwas einzigartiges für 350.- und Schüler/Studis 240.- mit dem SCB Virus infiziert zu werden. Davon werden dann später viele zu den gut bezahlenden Sitzplatzbesitzern. Das System „verhäbt“ glaub sehr gut.

Aber wegen den paar zugereisten Nasville-Gucker, die die Rampe nicht begriffen haben, hatte der Klausi jetzt das Gefühl einen Angriffspunkt für Stehplatzrampen-Polemik gefunden zu haben…

Aeschbi
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Beitrag von Aeschbi » So 16. Okt 2022, 09:05

Dünnsch.iss hin oder her, Tatsache ist, dass solche Stehrampen tatsächlich ein Relikt aus vergangen (guten) Zeiten sind.
Ein Neubau wird mit einer solchen Rampe nicht mehr realisiert werden können, geschweige denn bewilligt oder finanziert.
Die angeblich einmalige Stimmung, vielleicht noch in jedem 10 Spiel, wird daran auch nichts ändern.

Mittel- bis langfristig muss in Bern ein Neubau das Ziel sein, nochmals 100 Millionen in ein Flickwerk investieren wäre ein Hohn. Und wohl sowieso nicht realistisch.
Zuletzt geändert von Aeschbi am So 16. Okt 2022, 10:45, insgesamt 1-mal geändert.

Talisker
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Beitrag von Talisker » So 16. Okt 2022, 09:59

Ist ja nicht so, dass "die Wand" noch genau die gleiche ist wie anno dunnemals, oder die Stehplätze unverändert geblieben wären. Bei den Umbauten sind aus sicherheitstechnischen Gründen Anpassungen gemacht worden (Ein- / Ausgänge in der Rampe) und auf den Seiten wurden Sitzplätze installiert.

Würde am gleichen Ort ein neues Stadion gebaut, würde man wohl einen grösseren Streifen für Stehplatzfans stehen lassen, als dies andernorts der Fall ist. Bin aber auch der Ansicht, dass die Stehplätze im heutigen Umfang nicht überleben würden.

Wie realistisch ein neues Stadion in der gewünschten Grössenordnung ist, wäre ein anderes Thema. Ein "Neubau" am alten Ort würde ein paar Saisons dauern, und auf die Ka-We-De wird der SCB nicht ausweichen können. Und derart optimal gelegene Orte wie der Guisanplatz für einen Neubau "auf der grünen Wiese" müssten erst noch gefunden werden.

Ganz abgesehen von den immensen Kosten. Ohne grosszügige Milliardäre à la Walter Frey, Peter Spuhler und andere, welche in Zürich ein paar Millionen gestiftet haben, plus noch etwas Beihilfe von der Stadt, ist ein Neubauprojekt in der für Bern nötigen Grössenordnungeher utopisch. Und da Multimilliardär Hansjörg Wyss seine Kohle lieber bei Chelsea verheizt statt in heimischen Gefilden, bleiben realistischerweise schrittweise Anpassungen an der Allmendhalle. Als nächster gröberer Schritt kommt offenbar das Dach, welches am Ende des Lebenszyklus steht. Gemäss Lüthi soll die bisherige, "natürliche" Belüftung bzw. der Durchzug abgestellt werden, d.h. es geht in Richtung geschlossene Halle mit Belüftungssystem.

Das Argument, man würde das dafür nötige Geld doch besser an etwas "neues" drangeben verkennt, dass vorläufig "etwas neues" schlichtweg nicht finanzierbar ist, ob nun mit oder ohne die Kohle, welche der anstehende Wechsel des Hallendaches kosten wird. Natürlich reden wir hier nicht über die 0815-Eishallen für 7-8'000 Zuschauer.

JetztErstRecht
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Beitrag von JetztErstRecht » So 16. Okt 2022, 17:59

Ein neues Stadion ist von mir aus gesehen einfach nicht nötig. Man kann auch noch in 20 Jahren wunderbar Eishockey schauen in diesem Stadion. Sanieren kann man natürlich einiges, aber es braucht keine Kinosessel in einem Eishockeystadion! Und Sicherheitsmässig entspricht das Stadion den heutigen Gesetzen, sonst dürften dort schlichtweg keine Spiele mehr durchgeführt werden…

OldBear
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Beitrag von OldBear » So 16. Okt 2022, 19:51

Der SCB ist das Team der Stunde
Die sieben Siege in acht Spielen sind «bloss» eine Begleiterscheinung. Denn der SCB hat sich grundsätzlich in vielen Belangen gesteigert. Dies zeigen auch ganz nüchterne Fakten.
Kristian Kapp
Kristian Kapp
Publiziert heute um 19:09 Uhr

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Feiern nach dem Sieg in Davos: Der SC Bern mit Simon Moser, Colin Gerber, Christian Pinana, Thierry Bader, Beat Gerber, Joel Vermin und Christopher DiDomenico.
Feiern nach dem Sieg in Davos: Der SC Bern mit Simon Moser, Colin Gerber, Christian Pinana, Thierry Bader, Beat Gerber, Joel Vermin und Christopher DiDomenico.
Foto: Jürgen Staiger (Keystone)

Der SC Bern beschert seinen Anhängern derzeit emotionale Achterbahnfahrten, Happy End inklusive. Am Freitag gegen Leader Genf im Schlussdrittel ein 5:3 verspielt und dann doch noch mit 6:5 nach Verlängerung gewonnen, tags darauf die fast exakte Kopie in Davos: Zweieinhalb Minuten vor Schluss liegt der SCB 3:1 vorne, kassiert wieder zwei späte Gegentore und siegt dann in der Overtime mit 4:3 – auch weil HCD-Trainer Christian Wohlwend «all in» geht und in der Verlängerung ohne Goalie, dafür mit einem zusätzlichen Feldspieler agieren lässt. Welch ein Berner Wochenende!

Natürlich lässt sich bemängeln, dass der SC Bern zwar zweimal gewann, aber auch zwei weitere, schon sicher geglaubte Punkte liegen liess. Siege nach Verlängerung sind schliesslich nur zwei statt drei Punkte wert. Und doch sieht man bei der Betrachtung des Gesamtbildes die Fortschritte, die die Mannschaft von Headcoach Johan Lundskog in den letzten Spielen getätigt hat. In diversen Bereichen ist Bern gar das Team der Stunde. Dies zeigt auch ein kleiner Ausflug in die Welt der Advanced Stats.

Chris DiDomenico
Der Kanadier sammelt weiter fleissig Skorerpunkte. Beim annullierten 3:1-Treffer Colton Sceviours wäre ein weiterer Assistpunkt dazu gekommen, so blieb es bei deren zwei in Davos – plus dem kuriosen OT-Treffer.

Dino Wieser
Es ist eigentlich nur noch eine Vollzugsmeldung, doch nun ist es nach langer Verletzungspause offiziell: Der Davoser Stürmer ist zurückgetreten, mehrere Gehirnerschütterungen zwangen Wieser zum Karrierenende.

Christian Pinana
Normalerweise ist der SCB-Verteidiger überzählig, in den letzten beiden Spielen durfte er sich immerhin als 8. Verteidiger umziehen. Doch weil der SCB nur sieben Abwehrspieler einsetzt, erhielt er beide Male keine Sekunde Eiszeit.

Der SCB kreiert gemäss der «Expected-Goals»-Metrik der offiziellen Liga-Statistiker bereits über die ganze Saison gesehen am meisten Torgefahr aller 14 Teams. Nimmt man nur 5-gegen-5-Hockey, lässt also die Powerplays weg, ist Bern immer noch die Nummer 2 hinter Leader Servette. Nimmt man nur die letzten fünf Spiele aller Teams als Massstab, ist der SCB gar in beiden Kategorien mit Abstand die Nummer 1 der NL. So gesehen: Ja, Bern ist das Team der Stunde.
Wie diese Zahlen zu lesen sind: Über die ganze Saison gesehen hat der SC Bern bei allen Situationen (inklusive Powerplay) pro Spiel 3,43 «zu erwartende Tore» (Expected Goals) kreiert und ist damit die Nummer 1 der Liga.
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Die Offensive
Wie diese Zahlen zu lesen sind: Über die ganze Saison gesehen hat der SC Bern bei allen Situationen (inklusive Powerplay) pro Spiel 3,43 «zu erwartende Tore» (Expected Goals) kreiert und ist damit die Nummer 1 der Liga.
Quelle und Screenshot: 49ing

Die Zahlen zeigten auch beim Sieg in Davos nichts anderes: Der HCD dürfte wohl mehr Puckbesitz gehabt haben, deutlich mehr Torgefahr ging hingegen vom SCB aus – auch begünstigt durch die Führung nach 40 Minuten und die sich immer je länger, desto mehr öffnende Abwehr der Bündner.
Die Steigerungen in den Special Teams

Ähnliches gilt für das Powerplay. Über die ganze Saison gesehen hat der SCB das drittgefährlichste Powerplay der Liga, nur Ajoie (!) und Davos kreieren da mehr Torchancen. Schaut man wieder nur auf die letzten fünf Spiele, wird der grosse Einfluss von Rückkehrer Dominik Kahun deutlich: Der SCB ist hier die Nummer 1 der Liga, nur der ZSC und Davos kommen ihm nahe.
Wie diese Zahlen zu lesen sind: Über die ganze Saison gesehen hat der SC Bern pro 60 Minuten Powerplay 7,89 «zu erwartende Tore» (Expected Goals) kreiert und ist damit die Nummer 3 der Liga.
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Die Special Teams
Wie diese Zahlen zu lesen sind: Über die ganze Saison gesehen hat der SC Bern pro 60 Minuten Powerplay 7,89 «zu erwartende Tore» (Expected Goals) kreiert und ist damit die Nummer 3 der Liga.
Quelle und Screenshot: 49ing

Noch augenfälliger ist der Steigerungslauf in Unterzahl. Über die ganze Saison gesehen ist das Penalty Killing des SCB nach wie vor schwach und lässt am zweitmeisten Torgefahr zu, nur Ajoie ist hier noch schlechter. In den letzten fünf Partien hingegen ist Bern bereits die Nummer 6 der Liga, der Rückstand auf die Spitzenwerte (Lakers und Davos) ist kleiner als der Vorsprung auf die Liga-Tiefstwerte von Ajoie und Meister Zug (!).
Ausgehebelt: Der HC Davos (Dominik Egli) am Boden, der SC Bern (Chris DiDomenico) obenauf.
Ausgehebelt: Der HC Davos (Dominik Egli) am Boden, der SC Bern (Chris DiDomenico) obenauf.
Foto: Jürgen Staiger (Keystone)

Und, man staune: Auch grundsätzlich in der Defensive hat sich Bern bei 5-gegen-5-Hockey massiv gesteigert. Nach Anfangsproblemen hat sich der SCB bereits auf Rang 4 hochgearbeitet, nur Servette, Fribourg und Davos sind hier noch besser. Und wenn wir wieder nur die letzten fünf Spiele betrachten? Auf Platz 2 liegt hier der SCB hinter Fribourg und vor Servette.
Wie diese Zahlen zu lesen sind: Über die ganze Saison gesehen hat der SC Bern bei allen Situationen (inklusive Penalty Killing) pro Spiel 2,44 «zu erwartende Tore» (Expected Goals) zugelassen und ist damit zusammen mit den Lakers die Nummer 4 der Liga.
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Die Defensive
Wie diese Zahlen zu lesen sind: Über die ganze Saison gesehen hat der SC Bern bei allen Situationen (inklusive Penalty Killing) pro Spiel 2,44 «zu erwartende Tore» (Expected Goals) zugelassen und ist damit zusammen mit den Lakers die Nummer 4 der Liga.
Quelle und Screenshot: 49ing

Es fällt auf, dass auch der HC Davos immer wieder auf allen Spitzenpositionen auftaucht. Auch aus diesem Blickwinkel heraus muss der Sieg am Samstag in Graubünden betrachtet werden. Der HCD glich erst durch zwei Tore in den letzten zweieinhalb Minuten aus. Und auch nur, weil er plötzlich in doppelter Überzahl agieren konnte, verschuldet auch durch eine Berner Undiszipliniertheit (Tristan Scherweys Reklamieren und «Applaus» Richtung Schiedsrichter bei bereits angezeigter Strafe gegen Teamkollege Romain Loeffel).

Davos – Bern 3:4 n. V. (1:1, 0:1, 2:1, 0:1)

6547 Zuschauer (Saisonrekord/ausverkauft).

Tore: 6. Wieser (Barandun, Ambühl) 1:0. 11. Sceviour (Loeffel, DiDomenico/Ausschluss Dominik Egli) 1:1. 29. Scherwey (Fahrni, DiDomenico) 1:2. 42. Goloubef (Bärtschi, Sceviour) 1:3. 58. (57:30) Stransky (Bristedt, Corvi/Ausschlüsse Loeffel, Scherwey) 2:3. 59. (58:21) Nygren (Corvi, Dominik Egli/Davos ohne Goalie) 3:3. 61. (60:29) DiDomenico (Kahun, Untersander/ins leere Tor!) 3:4.

Strafen: 4-mal 2 Minuten plus 10 Minuten (Corvi) Davos. 5-mal 2 Minuten plus Spieldauer-Disziplinarstrafe (Scherwey/nach dem Spiel für Reklamieren) Bern.

Bern: Manzato; Untersander, Gélinas; Goloubef, Colin Gerber; Loeffel, Zgraggen; Beat Gerber, Pinana; Vermin, Lindberg, Moser; DiDomenico, Kahun, Scherwey; Sceviour, Fahrni, Bärtschi; Bader, Baumgartner, Ritzmann.

Bemerkungen: Davos ohne Fora, Rasmussen, Frehner, Wellinger. Bern ohne Henauer, Lehmann (verletzt). – 9. Lattenschuss Stransky. 22. Pfostenschuss Wieser. – 35. (34:46) Tor von Sceviour nach Coach’s Challenge annulliert (Goalie-Interference von Lindberg). – 56:03 Time-out Davos. – Davos von 57:56 bis 58:21 ohne Goalie, mit 6. Feldspieler. Davos in der OT von 60:18 bis 60:29 ohne Goalie, mit 4. Feldspieler.

Bis zu jenem Zeitpunkt spielte der SCB sein defensiv vielleicht bestes und solidestes Drittel der Saison, liess Davos bei 5-gegen-5 so gut wie nichts zu – oder bloss 0,45 «Expected Goals», um in der Sprache der Analytics zu bleiben.
Plötzlich ist der Saisonstart weit, weit entfernt

Der Berner Steigerungslauf zeigt sich zwar einerseits durch die sieben Siege in den letzten acht Spielen. Doch diese Statistik ist eher trügerisch, da der SCB fast permanent in die Overtime muss, zuletzt auswärts fünfmal in Serie! Bei 3-gegen-3-Hockey in der Verlängerung steht dem Zufall Tor und Tür offen, lässt sich die Leistung in den maximal fünf Minuten nicht mit dem «normalen» Eishockey in der regulären Spielzeit vergleichen.

Die deutliche Steigerung bei 5-gegen-5 und in beiden Special Teams dürfte darum die ungleich wertvollere Erkenntnis für SCB-Coach Lundskog und seinen Staff sein. All die hitzigen Diskussionen rund um den Schweden und den ganzen SCB zu Saisonbeginn nach den nur drei (!) Spielen mit drei Niederlagen (zwei davon in der Overtime …), sie scheinen plötzlich weit weg.

Talisker
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Talisker » Mo 17. Okt 2022, 06:35

Interessante Einblicke - danke OldBear für den Artikel. Als Zuschauer urteilt man ja meist eher gemäss den unmittelbaren Eindrücken aus dem Spiel.

Erfreulich ist aber, dass es mit dem Team insgesamt in die richtige Richtung geht, d.h. dass Fortschritte erzielt werden. Selbst wenn die Resultate einem nicht immer für Fortschritte belohnen. Diese positive Entwicklung war meine "Mindestanforderung" an den SCB. Denn ansonsten steigt der Druck im Kessel gerade in Bern rasch, und die damit einhergehenden "Lösungen" sind nicht immer zukunftsträchtig.

Dass es eine grosse Rolle spielt, ob Schlüsselspieler wie ein Kahun dabei sind oder nicht, ist klar. Den gleichen Effekt haben solche Spieler aber auch bei anderen Teams. Und ob ein Simu Moser sich mit (letzte Saison nicht kommunizierten...) Beschwerden über's Eis quält, oder eben fit ist und schon 6x gepunktet hat, macht in einer ausgeglichenen Liga einen grossen Unterschied. Allein der Faktor "Moser" hat wohl wesentlich dazu beigetragen, dass der SCB das eine oder andere knappe Spiel für sich entscheiden konnte. Es sind Details, aber eben wichtige.

Was aber auch auffällt ist, dass sich Aussetzer in der Konzentration rasch rächen. Ein Grund dürfte sein, dass es mit 2 Ausländern mehr wahrscheinlicher geworden ist, dass solche Konzentrationslücken ausgenützt werden. In früheren Jahren machte insbesondere das Nationalteam diese Erfahrung erst auf internationalem Level; das Gros der Nati-Spieler war (...oder ist...) sich nicht gewöhnt, wirklich 60 Minuten voll da zu sein. Weil sie in der Meisterschaft nicht genug gefordert werden, und es (meist) ohne Konsequenzen bleibt. Das hat sich nun geändert.

Zumindest das Versemmeln von 2-Tore-Führungen legt nahe, dass der SCB (auch) in Sachen Konzentration noch Steigerungspotential hat. Auch muss Lundskog den Buben noch einimpfen, dass man in solchen Momenten auch mal humorlos auf Absicherung spielen kann. Was nicht heisst, rings um das eigene Tor den "Igel" zu machen, aber dass man unter Druck halt keine Superpässe versucht oder mit Risiko nach vorne stürmt, um dann die Scheibe zu verlieren. Oder dämliche Strafen nimmt im entscheidenden Moment. Trisu hat in Daffos wohl auf die "Martin Steinegger Gedenk-Trophy" aspiriert. Stony hatte die Angewohnheit, in den alles entscheidenden Spielen kurz vor Schluss noch irgendwelche blöden Strafen zu nehmen.

Aber eben, die taktischen Würfe oder ob jetzt das Powerplay 40 Minuten oder 60 Minuten trainiert wird sind Makulatur, wenn Schlüsselspieler ausfallen.

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