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von Talisker » Mo 7. Feb 2022, 11:44
....und die (grösstenteils herbeigeschriebene...) Hockeyromantik im Jura findet auch ihr Ende. Habe das zwar nicht so intensiv verfolgt, aber dass der Klub im allgemeinen und das Team im speziellen in der NLA komplett übefordert sein werden, wusste man von Beginn weg. Die Strategie konnte immer nur sein, irgendwie zu überleben und zu versuchen, dauerhaft mehr Geld aus der Region aufzutreiben, um sich in der NLA zu halten und sich schrittweise "festzukrallen". Ob dies mittel- und langfristig funktionieren würde, ist eine andere Frage. Am Beispiel von Langnau erlebt man derzeit, dass es dem Publikum irgendwann verleidet, wenn man kaum etwas erreicht und auch keine Aussichten darauf bestehen, dass sich dies ändert. Dass man besser ausstaffierten und eingestuften Klubs ab und an ein Bein stellen kann, macht nur beschränkt glücklich.
Bei Ajoie glaubte man aber, der "Kitt" durch die erfolgreichen NLB-Jahre, den Cuperfolg + den Aufstieg würde reichen, um das Himmelfahrtskommando unbeschadet zu überstehen. Unterschätzt hatte man wohl, dass man sich - im Gegensatz zu anderen Aufsteigern - beim Absteiger nicht wenigstens notfallmässig bedienen konnte. Zudem fehlt eine Nachwuchsbewegung, wo man den einen oder anderen Spieler hätte befördern können. Nun bezahlen der Trainer und der Sportchef offenbar den Preis für den mangelnden Realismus. Dass die beiden unter "normalen" Bedingungen in der NLB jahrelang erfolgreich tätig waren zeigt, dass das Verschulden kaum hauptsächlich bei ihnen lag.
Fazit: Der Spruch vom "Abenteuer NLA", welches man wagen wollte, hat sich als leere Floskel entpuppt. Gelingt es den Verantwortlichen nicht, ziemlich rasch ziemlich viel mehr Geld zu generieren, werden es auch die Nachfolger der gefeuerten Techniker schwer haben. Durch die absehbare Aufstockung der NLA ohne das nötige Spielermaterial werden die Kosten - wie immer bei knappen Gütern - weiterhin nach oben gehen. Für all diejenigen, denen das Geld nicht durch grosszügige Göttis zur Verfügung gestellt wird, verschärft sich die Lage deshalb weiter. Wer schon bisher aus dem letzten Loch pfiff, dem wird die Luft bald völlig fehlen. Keine guten Prognosen für das in jeder Beziehung "abgelegene" Ajoie.