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Kobasew
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Kobasew » Mi 31. Mär 2021, 11:08

In seiner Frühjahrssitzung hat der Bundestag beschlossen, Vereinen, die Mannschaftssport auf professioneller und semiprofessioneller Ebene betreiben, den Zugang zu nicht erstattungsfähigen Beiträgen zu erleichtern. Nach der Änderung des COVID-19-Gesetzes hat der Bundesrat in seiner Sitzung vom 31. März die COVID-19-Mannschaftssportverordnung hinsichtlich der Bedingungen für die Verteilung der Mittel angepasst und präzisiert.

Vereine, die Mannschaftssport auf professioneller und semiprofessioneller Ebene betreiben, sind besonders von Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie betroffen. Die Verweigerung des öffentlichen Zugangs zu Stadien hat wichtige wirtschaftliche Konsequenzen. So können die Clubs, die die Bedingungen erfüllen, insbesondere diejenigen, die von einer Lohnkürzung betroffen sind, nicht erstattungsfähige Beiträge des Bundes beantragen, um die stornierten Einnahmen teilweise zu kompensieren, beispielsweise für den Verkauf von Tickets und das Catering.

Differenzierte Regulierung nach Lohnrückgang
Der gesetzlich festgelegte Grundsatz niedrigerer Löhne hat sich als schwierig erwiesen. Aus diesem Grund hat das Parlament das Gesetz in diesem Punkt während seiner Frühjahrssitzung geändert und sich für ein einfacheres und differenzierteres System entschieden. Clubs, die die Gehälter nicht oder nicht wesentlich senken, erhalten niedrigere Beiträge als Clubs, die die Gehälter senken. Aufgrund dieser Anpassung haben die Clubs nun die Wahl zwischen zwei Lösungen. Sie können die Gehälter bis Ende 2021 senken und erhalten in diesem Fall für jedes Spiel einen Beitrag, der maximal zwei Dritteln der durchschnittlichen Einnahmen aus dem Verkauf von Tickets entspricht (Basis 2018-2019). Oder sie erfüllen nicht die Bedingung niedrigerer Löhne, und erhalten dann nur einen Beitrag von bis zur Hälfte dieses Durchschnitts. In beiden Fällen wird der Erlös aus dem Verkauf von Tickets für die aktuelle Saison vom Beitrag abgezogen. Darüber hinaus kann die Lohnsumme des Clubs (Basis 2019-2020) in den nächsten fünf Jahren nur im Ausmaß des Anstiegs des Schweizer Verbraucherpreisindex wachsen.

Betrag unverändert von 115 Millionen Franken
Schätzungen zufolge sollte sich der im COVID-19-Gesetz festgelegte Betrag (115 Millionen für die Saison 2020-2021) trotz der oben genannten Änderungen als ausreichend erweisen. Die Anzahl der Anfragen sollte steigen, aber die meisten Clubs werden sich wahrscheinlich für die zweite Lösung entscheiden (maximal 50% Beitrag anstelle von zwei Dritteln), um die obligatorische Gehaltskürzung zu vermeiden. Die Fristen für die Einreichung von Anfragen werden ebenfalls angepasst. Die Vereine können einen Antrag für den ersten Zeitraum bis zum 30. April 2021 (Spiele ohne Publikum von Ende Oktober 2020 bis Ende März 2021) und bis zum 31. Juli 2021 für den Rest der Saison stellen. Alle anderen Fristen werden aufgehoben.


Finanzielle Unterstützung für Stabilisierungsmaßnahmen
Vereine, die Mannschaftssport auf professioneller und semiprofessioneller Ebene betreiben, haben weiterhin die Möglichkeit, neben nicht erstattungsfähigen Beiträgen auch finanzielle Unterstützung für von Swiss Olympic organisierte Stabilisierungsmaßnahmen zu beantragen, um ihre Nachfolge zu unterstützen. Bisher mussten sie sich für die eine oder andere Form der Hilfe entscheiden. Das Parlament hat diese Verpflichtung aufgehoben. Die neuen Bestimmungen treten rückwirkend zum 1. Januar 2021 in Kraft.

foresthill
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von foresthill » Mi 7. Apr 2021, 11:13

Portrait über Cory Conacher im Tages-Anzeiger von heute, beeindruckender Mann!


SCB-Stürmer Cory Conacher
Unterzuckert stand er da, wackelig, das Messer in der Hand
Fehlbildung, zu klein und auch noch an Diabetes erkrankt – der Kanadier überwand auf dem Weg zum Eishockeyprofi viele Hürden. Und manchen Schreckmoment.

Reto Kirchhofer
Reto Kirchhofer
Publiziert heute um 11:32 Uhr

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Auf Distanz, mit Maske, ohne Schuhe: Cory Conacher beim Gesprächstermin in Bern.
Auf Distanz, mit Maske, ohne Schuhe: Cory Conacher beim Gesprächstermin in Bern.
Foto: Adrian Moser
Es ist mitten in der Nacht. Cory Conacher schleppt sich durch den Gang des Hotels. Er trägt Unterhosen, sonst nichts. Schwitzt. Läuft ziellos umher. Spricht wirres Zeug.

Ein Teamkollege hört ihn, eilt aus dem Zimmer und denkt, der Conacher habe wohl etwas gar heftig gefeiert. Rasch wird ihm klar: Die Situation ist ernst. Er holt Hilfe, Conacher erhält eine Notfallspritze mit Glukagon. Zehn Minuten später hat sich der Blutzuckerspiegel normalisiert.

Conacher war 21 Jahre alt. Er stand in seiner ersten Saison als Eishockeyprofi bei Norfolk in der American Hockey League. Sie begann mit dem Schreckmoment im Teamhotel, endete mit der Auszeichnung zum wertvollsten Spieler der Liga – und einem Vertrag beim NHL-Team Tampa Bay. Seither weiss er: «Ich werde ein Leben lang mit Widrigkeiten umgehen müssen. Aber sie werden mich nicht davon abhalten, meine Ziele zu erreichen.»

«Für mein Leben war nie der einfache Weg vorgesehen.»

Cory Conacher, Stürmer SC Bern
Am Tag vor dem ersten Pre-Playoff-Spiel in Davos sitzt Cory Conacher in der Gästegarderobe der Postfinance Arena. Der Hoffnungsträger des SCB trägt Maske, aber keine Schuhe. Dass es Bern nach monumentaler Krise überhaupt ins Pre-Playoff geschafft hat, ist auch Conachers Verdienst. Der Kanadier, 31-jährig, 172 Zentimeter gross, stiess Mitte Februar von Lausanne zum SCB. Er vermisste bei den Waadtländern die Wertschätzung, verzichtete für den Wechsel auf Geld, weil Bern seinen Lohn weder übernehmen konnte noch wollte. Es handelte sich dem Vernehmen nach um rund 400’000 Franken netto.

Conacher vitalisierte die Berner Offensive mit 22 Punkten in 19 Partien. Und jetzt? «Können wir Meister werden», sagt der Stürmer. Er verkörpert, was im Playoff gefragt ist: Widrigkeiten überwinden, Ziele erreichen. Etwas anderes kennt er nicht. «Für mein Leben war nie der einfache Weg vorgesehen.»

Die Ärzte mussten ihm das Becken brechen
Conacher kam im Winter 1989 mit einer Fehlbildung zur Welt. Seine Blase lag ausserhalb des Bauchs. Eines von 30’000 lebend geborenen Kindern ist von sogenannter Blasenekstrophie betroffen. Während der ersten Jahre wurde Conacher mehrfach operiert. Der schwerste Eingriff dauerte zehn Stunden. Die Ärzte brachen das Becken, verlagerten die Blase in den Körper, gaben der Mutter den Befund: «Er wird nie normal gehen können.»

Mit vier Jahren lernte Cory von neuem laufen. Mit fünf stand er auf den Schlittschuhen. Der Sport liess ihn vergessen, dass er anders ist, wegen der Operationen beispielsweise keinen Bauchnabel hat und häufiger auf die Toilette muss, weil seine Blase achtmal kleiner ist als der Durchschnitt.

Vom einen Tag auf den anderen trieb Conacher keinen Sport mehr. Er fühlte sich müde, lustlos, klebte vor dem Fernseher, war permanent durstig, kippte Glas um Glas Wasser runter – selbst in der Nacht. Die Mutter ging mit ihm zum Arzt. Diagnose: Jugenddiabetes. Conacher war acht Jahre alt. Blutzuckerspiegel kontrollieren, sich Insulinspritzen verabreichen: Er lernte früh, mit der Krankheit umzugehen. Den Halt fand er wieder im Hockey.

Bei den Junioren versetzte ihn ein Coach wegen der Diabetes in eine tiefere Stufe. Die Begründung: Conachers Energielevel werde ja kaum für ein ganzes Eishockeyspiel reichen. Die Worte nerven ihn bis heute. Bei anderen Trainern kam der junge Stürmer gar nicht erst dazu, von seiner Krankheit zu erzählen. «Einige haben Cory sofort entsorgt, als sie seine Grösse sahen», erzählt Vater Dave Conacher.

«Sie werden dich nicht suchen. Aber bist du gut genug, werden sie dich finden.»

Dave Conacher, Vater von Cory
Zu klein, krank, und der mutmasslichen Nachteile nicht genug: Geburtsmonat Dezember. Das ist im Teamsport ein nicht zu unterschätzender Faktor. Ähnlich entwickelte Jahrgänger aus dem ersten Quartal sind körperlich häufig weiter und werden deshalb eher für Auswahlteams berücksichtigt.

Im Buch «Überflieger: Warum manche Menschen erfolgreich sind» von Malcom Gladwell las Dave Conacher, wer im letzten Jahresviertel geboren werde, müsse gar nicht erst mit Eishockey beginnen. Diese Zeilen verschwieg er seinem Sohn, sagte ihm stattdessen: «Sie werden dich nicht suchen. Aber bist du gut genug, werden sie dich finden.»

Der Schreckmoment mit Joel Vermin
Heute weiss Cory Conacher: Sie haben ihn gefunden. Er hat 203 NHL-Spiele bestritten, 78 Punkte erzielt, sich als einer der ganz wenigen Spieler mit Diabetes in der besten Liga der Welt behauptet.

«Dort stand Cory mit einem grossen Messer in der Hand, war völlig aus der Balance.»

Joël Vermin, Ex-Teamkollege von Cory Conacher
Über den Status des (schnellen) Mitläufers kam er in der NHL freilich nicht hinaus, weshalb er sich letztes Jahr für den Wechsel nach Europa entschied. In Lausanne traf Conacher auf Joël Vermin, seinen früheren Mitspieler und Mitbewohner bei Syracuse in der AHL.

Seit Cory Conacher beim SCB spielt, läuft es den Bernern.
Seit Cory Conacher beim SCB spielt, läuft es den Bernern.
Foto: Marcel Bieri (Keystone)
Die beiden verbindet eine Freundschaft – und ein Schreckmoment. Am Morgen nach einer Playoff-Partie mit Syracuse hörte Vermin Conachers Freundin Shannon schreien. Der Schweizer Nationalspieler erinnert sich: «Mein Puls war sofort auf 180. Ich sprang aus dem Bett, ging in die Küche, dort stand Cory mit einem grossen Messer in der Hand. Er wollte Käse schneiden, stand aber wackelig auf den Beinen, war völlig aus der Balance: Ich stützte ihn, sie nahm ihm das Messer weg. Er hatte ein Zuckerloch.»

Derlei Aussetzer seien selten, versichert Conacher. Mehrmals täglich misst er den Blutzuckerspiegel, regelt ihn mit einer Insulinpumpe, die er am Körper trägt. Und für seine Blasenekstrophie habe er sowieso die perfekte Sportart ausgewählt: «Im Eishockey gibts praktischerweise zwei Pausen, da kann ich fleissig auf die Toilette.»

Er liess sein Leben verfilmen: «Miracle, Baby»
Dem Kanadier ist es ein Anliegen, locker und transparent über seine Einschränkungen zu sprechen. Ohne Tabu. Dazu gehört, dass Blasenekstrophie die Fruchtbarkeit bei Männern beeinträchtigt, er und seine Frau Shannon sich über beschwerliche Umwege ihren Kinderwunsch erfüllten. Sie schien das Baby bereits verloren zu haben. Doch im letzten Moment setzte der Herzschlag wieder ein. «Es ist ein Wunder, darf er bei uns sein», sagt Conacher über seinen Sohn Callum. Er wird im August drei Jahre alt.


Mittlerweile existiert über das Leben des Eishockeyprofis ein Dokumentarfilm. Der Titel: «Miracle, Baby.» Conacher sagt, mit dem Film und mit seinen Worten wolle er den Menschen, «speziell den Kindern, zeigen, dass Krankheiten wie Diabetes nicht das Ende sind, sondern am Anfang von Grossem stehen können – sofern du auf deinen Körper achtest».

Wer vom Berner Stürmer ein Autogramm möchte, kriegt es mit Widmung. Neben jede Unterschrift schreibt er: «Dream Big.» Träum gross.

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Mononen17 » Mi 7. Apr 2021, 12:16

foresthill hat geschrieben:
> Portrait über Cory Conacher im Tages-Anzeiger von heute, beeindruckender
> Mann!

Danke für's reinstellen @foresthill ;)

Schon beeindruckend zu lesen, wie unser kleiner Flügelstürmer mit all diesen Widrigkeiten umging bzw. umgeht und dazu gleich auch noch sehr entscheidend mitgeholfen hat, den SCB vorerst wieder so einigermassen auf Kurs zu bringen...
Lasst sie Stahl fressen! (Khan Noonien Singh)

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von foresthill » Mi 7. Apr 2021, 12:38

Mononen17 hat geschrieben:
> foresthill hat geschrieben:
> > Portrait über Cory Conacher im Tages-Anzeiger von heute, beeindruckender
> > Mann!
>
> Danke für's reinstellen @foresthill ;)
>
> Schon beeindruckend zu lesen, wie unser kleiner Flügelstürmer mit all diesen
> Widrigkeiten umging bzw. umgeht und dazu gleich auch noch sehr entscheidend
> mitgeholfen hat, den SCB vorerst wieder so einigermassen auf Kurs zu bringen...

Vor allem auch die bisher letzte Tragödie mit dem dreijährigen Sohn ist unglaublich, ich wünsche ihm, dass das Geprüft werden mal aufhört.

Und uns einen Final SCB-ZSC ;)

Talisker
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Talisker » Mi 7. Apr 2021, 12:48

Ähnlich wie Arcobello auch einer, dem es - wohl wegen der Physis - nicht ganz gelangt hat für die NHL, sich dort aber keineswegs schlecht verkaufte. Das sind ideale Kandidaten für unser Hockey, nur eben sehr gesucht und entsprechend teuer. Da hat der SCB Glück gehabt, Conacher etwas "günstiger" doch noch verpflichten zu können. Der Betrag von TCHF 400 netto als Gehalt bei Lausanne dürfte etwa stimmen, da kommen dann noch Steuern von ca. TCHF 160 drauf, womit man bei einem reinen Gehalt vor Steuern von TCHF 560 angelangt wäre, plus noch Wohnung, Auto, Versicherungen etc., womit dann brutto irgendwas zwischen TCHF 650 und 700 resultiert. Trotzdem, gerade zum Billigtarif dürfte er auch beim SCB nicht spielen - rechne etwa mit TCHF 100 weniger.

Aber er hatte massgeblichen Anteil an der Aufhellung beim SCB, weil seine offensiven Qualitäten auf Spieler wie Andersson, Olofsson, Scherwey und Moser abzufärben schienen. Ohne diese Steigerung wäre es wahrscheinlich nichts geworden mit den Pre-Play-off's, und der SCB hätte sich weitere Entschädigungsgelder für Geisterspiele abschminken müssen. Selbst wenn man nur ein Spiel rechnet, und diese Kohle vom Jahresgehalt von Conacher abzieht, resultiert zwar nicht ein Gewinn, aber zumindest eine reduzierte "Anfangsinvestition" dafür, dass man bis (glaub') 2023 einen relativ starken Ausländer verpflichten konnte. Wie die Erfahrung zeigt, ist das Finden solcher Trouvaillen schwierig, und selbst MVP's und Torschützenkönige aus hochgelobten Ligen sind keine Garanten dafür, dass es in unserer Viel- und Schnelllauf-Liga tatsächlich hinhaut.

One
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von One » Mi 7. Apr 2021, 16:53

Toller Bericht über Cory. Schön, bist du wieder bei uns!

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von greenie » Mi 7. Apr 2021, 23:50

Beeindruckendes Interview, toller Bericht. Und wieder einmal mehr relativiert solch ein Bericht einiges, auch für mich wieder einmal mehr eine gute Erfahrung. Wer all dies so durchsteht muss wohl ein genialer Mensch sein.

Red Wings
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Red Wings » Mo 12. Apr 2021, 14:19

Bürgler zu Ambri, hat Ambri unter dem neuen Stadion eine Goldmine gefunden, oder ist der SCB wirklich langsam das Armenhaus der Hockey-Schweiz?

Talisker
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Talisker » Mo 12. Apr 2021, 15:08

Wie hätte Ambri denn die vergangenen zig Jahre in der NLA überleben sollen, wenn nicht in regelmässigen Abständen die ganze Talschaft Geld gespendet hätte, bzw. im Normalfall die wohlhabenden Familien dort das Nötigste eingeschossen hätten? Zum Leidwesen der Fans blieb es eben üblicherweise beim nötigsten, da es ansonsten wohl so wie in Kloten geendet hätte. Im Zusammenhang mit dem neuen Stadion haben diese Kreise nun vermutlich etwas springen lassen, um an der neuen Wirkungsstätte nicht gleich wieder abgemeldet zu werden. Zudem dürfte Bürgler auch nicht mehr gerade Rekordsummen kassieren, kann aber in der Gegend bleiben, wo er sich wohl mittlerweile eingelebt hat. Insgesamt ist diese Saison bei Ambri aber sehr wenig übriggeblieben vom Medienhype um den Super-Finnen, dem CH-Trainer und all den verkannten Genies im Team. Das ist etwas böse ausgedrückt, aber es geht weniger gegen Ambri als gegen die Journalisten, welche ihren ideologischen Hobbies frönen, aber nur dann auf ihre Steckenpferde zurückkommen, wenn sich ihre Meinung bestätigt.

Supporter 1664
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Supporter 1664 » Mo 12. Apr 2021, 18:37

BZ vom 12.04.2021
«Da sahen wir: Die Davoser sind frustriert»
Nach dem 3:0-Sieg in Davos und der Qualifikation fürs Playoff: Was bei Bern Doppeltorschütze Vincent Praplan, Verteidiger Ramon Untersander und ein Sprücheklopfer sagten.

Man kennt sie, diese Szenen vor der Garderobe einer Mannschaft, die gerade eine Playoff-Serie erfolgreich hinter sich gebracht hat. Die laute Musik, die gelöste Stimmung. Ein paar Sprüche darf es auch geben. «Viele Pucks haben wir heute eigentlich nicht gesehen», scherzte einer, darin steckte eigentlich mehr als nur ein Körnchen Wahrheit. Der 3:0-Sieg in Davos, er war ein Kampfsieg, keiner mit spielerischem Glanz, da redete auch keiner um den heissen Brei herum.

«Davos hatte klar mehr vom Spiel», sagte Stürmer Vincent Praplan, Schütze der ersten beiden Treffer. «Wir verbrachten eigentlich in der ganzen Serie sehr viel Zeit in unserer Zone, Davos war sehr stark, kreierte sehr viele Chancen», sagte Ramon Untersander, einer jener wenigen Berner Verteidiger, die auch mal den Puck am Stock aus der Zone brachten und für Momente der Erholung sorgten.
«Das nervt dich als Gegner»

Ansonsten hiess das Berner Motto nach dem 1:0-Führungstreffer im Mitteldrittel, der entgegen dem Spielverlauf fiel: Pucks raus, Pucks raus, Pucks raus. «Ich denke, dass dich das als Gegner, wenn du anrennst, extrem nervt. Das war gewollt von uns, wir wollten gar nicht mehr versuchen nach der Führung», sagte Untersander.
Er hatte seine Karriere in Davos begonnen und unter Arno Del Curto einen HCD erlebt, der bekannt war für sein Spiel mit vier Linien. Am Sonntag, generell in allen Spielen der Serie, sah er nun einen HCD, der drei Linien und seine Besten forcierte. Das blieb weder Untersander noch seinen Teamkollegen verborgen: «Als sie den Goalie am Ende rausnahmen, sagten wir uns: Attackieren! Voll drauf! Die haben keine Kraft mehr.» Es gab trotz Davoser Dauerdruck auch Szenen, die den Bernern Kräfte verliehen. «Zu sehen, dass Turunen seinen Stock am Tor zerschlug, tat uns gut», sagte Untersander. «Da sahen wir: Sie sind frustriert.»

Praplans Erinnerungen an Kanada
Den spielerischen Glanz musste man dem SCB in dieser Serie grösstenteils komplett absprechen, Kampf und Krampf waren Trumpf, vor allem in Spiel 3. Eine kleine Zauberszene darf dann doch nicht verschwiegen werden: Praplans direkt aus der Luft ins Tor geschossener Puck nach einem Abpraller bei HCD-Goalie Sandro Aeschlimann beim 1:0.
Ist Praplan ein guter Baseballspieler? «Als ich als Junior in Kanada bei North Bay war, gingen wir mit dem Team häufig Baseball spielen», sagte Praplan, das Lächeln selbst unter der Coronamaske erkennbar. «Und ich jongliere gerne im Training mit Stock und Puck – ich bin also nicht ganz unbegabt darin.»
Wenn es keine Toten und Verletzten gibt, dann sind es auch keine Play-offs.
(Bernie Johnston)

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