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Re: Pressemeldungen
Es ist schon komisch...normalerweise braucht der verband 2 - 3 Wochen bis ein Rekurs bearbeitet wird....ausser es geht um einen Zürcher Spieler.......ist dies ein Zufall???????..... 

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Re: Pressemeldungen
Der Rekurs ist noch nicht behandelt. Ihm wurde einzig aufschiebende Wirkung für die verhängte Spielsperre zugesprochen.
Re: Pressemeldungen
Dem Gesuch auf aufschiebende Wirkung wurde stattgegeben. Der Rekurs an und für sich wurde noch nicht behandelt. War bei allen bisherigen Rekursen innerhalb weniger Stunden bis max. 1 Tag eine Entscheidung bez. aufschiebender Wirkung vom Verbandssportgericht da, egal welcher Club betroffen war.
Und die wissen da ja auch, dass wenn in den Playoffs eine Sperre ausgesprochen wird, sich die Clubs melden werden und aufschiebende Wirkung verlangen werden. Sie können sich also dementsprechend auch darauf vorbereiten.
Und die wissen da ja auch, dass wenn in den Playoffs eine Sperre ausgesprochen wird, sich die Clubs melden werden und aufschiebende Wirkung verlangen werden. Sie können sich also dementsprechend auch darauf vorbereiten.
Anyone who has never made a mistake has never tried anything new. -Albert Einstein-
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Re: Pressemeldungen
Ziemlich guter Bericht:
http://www.nzz.ch/aktuell/sport/eishock ... 1.18055516
http://www.nzz.ch/aktuell/sport/eishock ... 1.18055516
Re: Pressemeldungen
tut mir irgendwie leider der arme Larry
http://www.blick.ch/sport/eishockey/nla ... 57470.html
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Re: Pressemeldungen
De Chefetage in Lugano hat gar nichts begriffen...
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Re: Pressemeldungen
Larry hat das Beste aus Lugano rausgepresst!!
Hoffe er ist bald wieder irgendwo an der Bande zu sehen!!
Hoffe er ist bald wieder irgendwo an der Bande zu sehen!!
Re: Pressemeldungen
Lugano geht hoffentlich weiterhin unten durch. Geld ohne Ende, aber halt keinen Charakter im Team.
Mit Larry hätte man eventuell mal wieder was erreicht. Alles Gute LH!
Mit Larry hätte man eventuell mal wieder was erreicht. Alles Gute LH!
Re: Pressemeldungen
Bei Lugano beginnen sie lieber jede Saison wieder bei Null... Zumal Lugano an sich aufstrebende Tendenzen zeigte, und mit Spielern, die LH wollte, die Veträge verlängerte... Soll verstehen wer will. Sind ja Mantegazzas Moneten (übrigens war das ja eine 1-A-Demontage dort. Wenn schon ML mit seinem Rausschmiss direkt nach einem Spiel als jenseits des Grenzwertes für Stil taxiert wurde, dann erreichte V. Mantegazza da eine ganz neue Sphäre...).
Re: Pressemeldungen
Aus der NZZ. Es kann losgehen, die Hütte muss brennen.
Vor dem Eishockey-Play-off-Final
Geliebter Feind
Daniel Germann, Bern/Freiburg
Womit anfangen? Vielleicht mit einem Witz. Stehen zwei Berner gemütlich an der Aare. Da plötzlich sehen sie einen Freiburger, der verzweifelt mit den Fluten kämpft. Sagt der erste: «Du, das isch o no hert. Mir stöh hie gmüetlich, u dr ander dert kämpft um z Überläbe.» Antwortet der zweite: «Hesch rächt. Chum, mir sitze ab.»
Freiburg-feindlich? Okay. Es gilt Gegenrecht: Ein Freiburger, ein Zürcher und ein Berner wagen den Fallschirmabsprung. Der Instruktor sagt: «Auf drei zählen und dann am Schnürchen ziehen.» Der Freiburger und der Zürcher landen problemlos. Der Berner fällt ungebremst auf einen Miststock. Fragt der Freiburger: «Um Gottes Willen, weshalb hast du nicht am Schnürchen gezogen.» Sagt der Berner: «Drei.»
Zwischen Freiburg und Bern verkehren täglich 88 Züge – der erste morgens um 5 Uhr 10, der letzte um 0 Uhr 19, wenn der neue Tage bereits angebrochen ist. Die Fahrt dauert je nach Verbindung zwischen 22 und 34 Minuten. Der Weg über die A12 ist nicht länger.
Boxplay im Laupenkrieg
Die beiden Städte aber verbindet mehr als vorzügliche Verkehrsverbindungen: Sie pflegen eine Hassliebe, die sich in gegenseitigen Sticheleien ausdrückt und bis ins Mittelalter zurückreicht. Beide wurden von den Zähringern gegründet. Doch schwesterliche Nächstenliebe gab es nur selten; stattdessen wurde gestritten und gezankt. Die latenten Spannungen gipfelten 1339 im Laupenkrieg, als die Berner den Freiburgern den Hosenboden ganz gehörig versohlt haben sollen. Dabei waren die Freiburger zumindest numerisch in der Überzahl. Offensichtlich aber funktionierte das Berner Boxplay schon damals vortrefflich. Jedenfalls soll unter den abziehenden Freiburgern das Gerücht kursiert haben, Gott selber sei in Bern Bürger geworden. Man sieht: Verschwörungstheorien existieren nicht erst, seit sich im Schweizer Eishockey Chris McSorley oder Doug Shedden notorisch benachteiligt fühlen.
Das Gezerre um besser, schöner, grösser prägte fast tausend Jahre gemeinsame Geschichte. Die ewige Rivalität der beiden Stände findet ihre Fortsetzung heute auf dem Eis zwischen dem SC Bern und Gottéron. Die Derbys sind mehr als ein Vergleich zwischen zwei der führenden Eishockeyklubs der Schweiz. Wenn Berner gegen Freiburger Eishockey spielen, dann geht es auch um den Wettstreit zweier Regionen, die vieles trennt und die doch in unmittelbaren Nachbarschaft zueinander leben. Jakob Lüdi, der in den frühen 1980er Jahren als Spieler eine der Symbolfiguren des alten, verschworenen Gottéron gewesen war und der heute als Fleischgrosshändler über die Kantonsgrenzen hinaus arbeitet, sagt: «Wenn wir (Lüdi sagt noch heute wir) gegen den SCB gewinnen, dann kann ich meine Kundenbesuche im Kanton Bern für ein paar Tage vergessen. Unmittelbar nach dem Match ist da gar nichts zu machen.»
Was sich liebt, das neckt sich. Die beiden Klubs sind Monumente ihrer Regionen. Im SCB findet sich der Berner so, wie er sich gewöhnlich nicht zu geben wagt: laut, fordernd, arrogant. Über 16 000 Zuschauer pro Match machen seine Spiele zum Ausrufezeichen einer Stadt, die für den Rest der Schweiz der Aktenmief umweht. Gottéron ist derweil ein politisches Manifest im Innern. Der Klub hat seine Wurzeln in der mausarmen Arbeiterschaft, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Unterstadt mehr vegetierte als lebte. Doch früh schon haben sich die Gegensätze auch angezogen. Spieler wie Peter und Roger Schmid, Beat Marti, Renzo Holzer oder Riccardo Furrer zogen über den Sensegraben, um für den Erzfeind zu spielen. «Bei aller Rivalität gab es zwischen uns auch immer grossen Respekt. Auch für einen Freiburger gibt es wenig Schöneres, als vor 16 000 Zuschauern in Bern zu spielen», sagt Lüdi.
Ein blühender Kanton
Der Historiker Urs Altermatt, der an der Universität Freiburg Geschichte und Politwissenschaften lehrt, sieht im gegenseitigen Verhältnis eine Art Paradox: «Die Freiburger grenzen sich von den Bernern ab und fühlen sich doch zu ihnen hingezogen. Das sieht man alleine schon daran, dass viele täglich nach Bern pendeln, um dort zu arbeiten. Der eine ist katholisch, der andere reformiert, der eine spricht vornehmlich französisch, der andere deutsch. Und doch hat man sich gegenseitig immer wieder inspiriert und auch unterstützt.» Freiburg stand immer ein wenig im Schatten von Bern – nicht nur im Eishockey. Der Kanton galt lange als randständig und zurückgeblieben. Er suchte seinen Platz zwischen den Ballungszentren Bern und Lausanne. Die Steuerbelastung war überdurchschnittlich hoch, das Pro-Kopf-Einkommen im nationalen Vergleich im hintersten Drittel. Die Stadt stand unter der Fuchtel der katholischen Kirche. Der Publizist Fritz René Allemann bezeichnete sie einmal als «Zitadelle der Gegenreformation». Über Jahrhunderte verschloss sie sich der Dynamik und dem Fortschritt.
Das hat sich schlagartig geändert. Seit ein paar Jahren bewirbt die Freiburger Regierung die Region offensiv als neuen Wirtschaftsstandort. Unter dem Label «Hightech in the Green» lockt sie mit günstigen Bodenpreisen und einer attraktiven Steuerpolitik Investoren ins ehemalige Brachland. Sie scheut dabei auch den Tabubruch nicht. Als der amerikanische Biochemie-Konzern Amgen 2004 auf der Suche nach einem neuen Produktionsstandort war, lockte der Kanton Freiburg den Riesen mit der Umzonung von 55 Hektaren im Grossen Moos, dem Gemüsegarten der Schweiz. Quer durch das Land erhob sich ein Proteststurm. Schliesslich liess Amgen den Standort fallen und siedelte sich im irischen Cork an. Der Region gingen 1100 Arbeitsplätze verloren.
Doch das brachte Freiburg nicht von seinem Expansionskurs ab. Der CVP-Politiker Urs Schwaller, der seit 2003 als Freiburger Vertreter im Ständerat sitzt, sagt: «Der Kanton ist nicht mehr derselbe wie in den 1960er Jahren. Jahr für Jahr wandern rund 10 000 Menschen zu. Wir nähern uns der 300 000-Einwohner-Grenze. Das hat auch geistig zu einer Öffnung geführt.» Schwaller sagt, der Kanton profitiere massiv von der hervorragenden verkehrstechnischen Anbindung. Gleich zwei grosse Autobahnen führen durch das Freiburgerland. Zürich und Genf mit ihren internationalen Flughäfen sind nur noch je eine gute Stunde entfernt. Die Bevölkerung ist jünger als im nationalen Durchschnitt (38,5:40,9). Gemäss Schwaller profitiert der Kanton von der Bildungspolitik. «Seit längerem fliessen rund ein Drittel der Ausgaben in die Bildung.»
Gemeinsames statt Trennendes
In Bern kommt man deshalb nicht umhin, die leise belächelte Stiefschwester ernst zu nehmen. Der Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät ist für einen realistischen Blick. «Wir müssen aufhören, in Gärtchen zu denken: Bern und Freiburg liegen 20 Minuten auseinander. Wenn es dem Kanton Freiburg gut geht, dann profitieren auch wir. Wir positionieren uns schon heute gemeinsam als Hauptstadtregion, um im Wettbewerb gegen Zürich oder Genf bestehen zu können. Ich sehe mit Freiburg mehr Gemeinsames als Trennendes.»
Das mag für den einen oder anderen, der den alten Bildern von arm und reich, französisch und deutsch, katholisch und reformiert nachhängt, schon fast zu viel der Annäherung sein. Widerspruch und Ablehnung verkaufen sich besser. Tatsache aber ist, dass der SCB und sein Geschäftsführer Marc Lüthi Gottéron mit Rat zu Hilfe eilten, als es dem Klub finanziell miserabel ging. Tatsache ist, dass bei Gottéron mit Christian Dubé, Simon Gamache und Joël Kwiatkowski drei Schlüsselspieler stehen, die sich Bern noch nahe fühlen. Tatsache ist auch, dass mit Christoph Bertschy und Tristan Scherwey zwei der besten Berner Nachwuchsspieler als Halbwüchsige in der Gottéron-Fankurve standen, sie sympathisieren weiterhin mit dem Klub. Scherwey sagte Anfang Februar: «Wenn nicht wir Meister werden, dann hoffentlich Gottéron.»
Das passt schlecht ins Bild der erbitterten Rivalität, die unter dem harten Kern der Anhänger ungebrochene Beliebtheit geniesst. Man deckt sich gegenseitig mit Schimpfwörtern ein, die zu zitieren der gute Geschmack verbietet. Ein paar Berner Anhänger versuchten einst, den Drachen, durch den die Freiburger Spieler vor dem Match das Eis betreten, anzuzünden. Vor noch nicht allzu langer Zeit erwog der Freiburger Statthalter, Spielen zwischen Gottéron und Bern die Bewilligung zu entziehen, um der überbordenden Aggression Einhalt zu gebieten.
Gemessen an diesen Auswüchsen ist das Schlusswort des Berner Stadtpräsidenten Tschäppät schon fast eine Liebeserklärung: «Immerhin wird uns diesen Frühling kein Zürcher zwei Sekunden vor Schluss den Titel wegnehmen.»
Vor dem Eishockey-Play-off-Final
Geliebter Feind
Daniel Germann, Bern/Freiburg
Womit anfangen? Vielleicht mit einem Witz. Stehen zwei Berner gemütlich an der Aare. Da plötzlich sehen sie einen Freiburger, der verzweifelt mit den Fluten kämpft. Sagt der erste: «Du, das isch o no hert. Mir stöh hie gmüetlich, u dr ander dert kämpft um z Überläbe.» Antwortet der zweite: «Hesch rächt. Chum, mir sitze ab.»
Freiburg-feindlich? Okay. Es gilt Gegenrecht: Ein Freiburger, ein Zürcher und ein Berner wagen den Fallschirmabsprung. Der Instruktor sagt: «Auf drei zählen und dann am Schnürchen ziehen.» Der Freiburger und der Zürcher landen problemlos. Der Berner fällt ungebremst auf einen Miststock. Fragt der Freiburger: «Um Gottes Willen, weshalb hast du nicht am Schnürchen gezogen.» Sagt der Berner: «Drei.»
Zwischen Freiburg und Bern verkehren täglich 88 Züge – der erste morgens um 5 Uhr 10, der letzte um 0 Uhr 19, wenn der neue Tage bereits angebrochen ist. Die Fahrt dauert je nach Verbindung zwischen 22 und 34 Minuten. Der Weg über die A12 ist nicht länger.
Boxplay im Laupenkrieg
Die beiden Städte aber verbindet mehr als vorzügliche Verkehrsverbindungen: Sie pflegen eine Hassliebe, die sich in gegenseitigen Sticheleien ausdrückt und bis ins Mittelalter zurückreicht. Beide wurden von den Zähringern gegründet. Doch schwesterliche Nächstenliebe gab es nur selten; stattdessen wurde gestritten und gezankt. Die latenten Spannungen gipfelten 1339 im Laupenkrieg, als die Berner den Freiburgern den Hosenboden ganz gehörig versohlt haben sollen. Dabei waren die Freiburger zumindest numerisch in der Überzahl. Offensichtlich aber funktionierte das Berner Boxplay schon damals vortrefflich. Jedenfalls soll unter den abziehenden Freiburgern das Gerücht kursiert haben, Gott selber sei in Bern Bürger geworden. Man sieht: Verschwörungstheorien existieren nicht erst, seit sich im Schweizer Eishockey Chris McSorley oder Doug Shedden notorisch benachteiligt fühlen.
Das Gezerre um besser, schöner, grösser prägte fast tausend Jahre gemeinsame Geschichte. Die ewige Rivalität der beiden Stände findet ihre Fortsetzung heute auf dem Eis zwischen dem SC Bern und Gottéron. Die Derbys sind mehr als ein Vergleich zwischen zwei der führenden Eishockeyklubs der Schweiz. Wenn Berner gegen Freiburger Eishockey spielen, dann geht es auch um den Wettstreit zweier Regionen, die vieles trennt und die doch in unmittelbaren Nachbarschaft zueinander leben. Jakob Lüdi, der in den frühen 1980er Jahren als Spieler eine der Symbolfiguren des alten, verschworenen Gottéron gewesen war und der heute als Fleischgrosshändler über die Kantonsgrenzen hinaus arbeitet, sagt: «Wenn wir (Lüdi sagt noch heute wir) gegen den SCB gewinnen, dann kann ich meine Kundenbesuche im Kanton Bern für ein paar Tage vergessen. Unmittelbar nach dem Match ist da gar nichts zu machen.»
Was sich liebt, das neckt sich. Die beiden Klubs sind Monumente ihrer Regionen. Im SCB findet sich der Berner so, wie er sich gewöhnlich nicht zu geben wagt: laut, fordernd, arrogant. Über 16 000 Zuschauer pro Match machen seine Spiele zum Ausrufezeichen einer Stadt, die für den Rest der Schweiz der Aktenmief umweht. Gottéron ist derweil ein politisches Manifest im Innern. Der Klub hat seine Wurzeln in der mausarmen Arbeiterschaft, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Unterstadt mehr vegetierte als lebte. Doch früh schon haben sich die Gegensätze auch angezogen. Spieler wie Peter und Roger Schmid, Beat Marti, Renzo Holzer oder Riccardo Furrer zogen über den Sensegraben, um für den Erzfeind zu spielen. «Bei aller Rivalität gab es zwischen uns auch immer grossen Respekt. Auch für einen Freiburger gibt es wenig Schöneres, als vor 16 000 Zuschauern in Bern zu spielen», sagt Lüdi.
Ein blühender Kanton
Der Historiker Urs Altermatt, der an der Universität Freiburg Geschichte und Politwissenschaften lehrt, sieht im gegenseitigen Verhältnis eine Art Paradox: «Die Freiburger grenzen sich von den Bernern ab und fühlen sich doch zu ihnen hingezogen. Das sieht man alleine schon daran, dass viele täglich nach Bern pendeln, um dort zu arbeiten. Der eine ist katholisch, der andere reformiert, der eine spricht vornehmlich französisch, der andere deutsch. Und doch hat man sich gegenseitig immer wieder inspiriert und auch unterstützt.» Freiburg stand immer ein wenig im Schatten von Bern – nicht nur im Eishockey. Der Kanton galt lange als randständig und zurückgeblieben. Er suchte seinen Platz zwischen den Ballungszentren Bern und Lausanne. Die Steuerbelastung war überdurchschnittlich hoch, das Pro-Kopf-Einkommen im nationalen Vergleich im hintersten Drittel. Die Stadt stand unter der Fuchtel der katholischen Kirche. Der Publizist Fritz René Allemann bezeichnete sie einmal als «Zitadelle der Gegenreformation». Über Jahrhunderte verschloss sie sich der Dynamik und dem Fortschritt.
Das hat sich schlagartig geändert. Seit ein paar Jahren bewirbt die Freiburger Regierung die Region offensiv als neuen Wirtschaftsstandort. Unter dem Label «Hightech in the Green» lockt sie mit günstigen Bodenpreisen und einer attraktiven Steuerpolitik Investoren ins ehemalige Brachland. Sie scheut dabei auch den Tabubruch nicht. Als der amerikanische Biochemie-Konzern Amgen 2004 auf der Suche nach einem neuen Produktionsstandort war, lockte der Kanton Freiburg den Riesen mit der Umzonung von 55 Hektaren im Grossen Moos, dem Gemüsegarten der Schweiz. Quer durch das Land erhob sich ein Proteststurm. Schliesslich liess Amgen den Standort fallen und siedelte sich im irischen Cork an. Der Region gingen 1100 Arbeitsplätze verloren.
Doch das brachte Freiburg nicht von seinem Expansionskurs ab. Der CVP-Politiker Urs Schwaller, der seit 2003 als Freiburger Vertreter im Ständerat sitzt, sagt: «Der Kanton ist nicht mehr derselbe wie in den 1960er Jahren. Jahr für Jahr wandern rund 10 000 Menschen zu. Wir nähern uns der 300 000-Einwohner-Grenze. Das hat auch geistig zu einer Öffnung geführt.» Schwaller sagt, der Kanton profitiere massiv von der hervorragenden verkehrstechnischen Anbindung. Gleich zwei grosse Autobahnen führen durch das Freiburgerland. Zürich und Genf mit ihren internationalen Flughäfen sind nur noch je eine gute Stunde entfernt. Die Bevölkerung ist jünger als im nationalen Durchschnitt (38,5:40,9). Gemäss Schwaller profitiert der Kanton von der Bildungspolitik. «Seit längerem fliessen rund ein Drittel der Ausgaben in die Bildung.»
Gemeinsames statt Trennendes
In Bern kommt man deshalb nicht umhin, die leise belächelte Stiefschwester ernst zu nehmen. Der Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät ist für einen realistischen Blick. «Wir müssen aufhören, in Gärtchen zu denken: Bern und Freiburg liegen 20 Minuten auseinander. Wenn es dem Kanton Freiburg gut geht, dann profitieren auch wir. Wir positionieren uns schon heute gemeinsam als Hauptstadtregion, um im Wettbewerb gegen Zürich oder Genf bestehen zu können. Ich sehe mit Freiburg mehr Gemeinsames als Trennendes.»
Das mag für den einen oder anderen, der den alten Bildern von arm und reich, französisch und deutsch, katholisch und reformiert nachhängt, schon fast zu viel der Annäherung sein. Widerspruch und Ablehnung verkaufen sich besser. Tatsache aber ist, dass der SCB und sein Geschäftsführer Marc Lüthi Gottéron mit Rat zu Hilfe eilten, als es dem Klub finanziell miserabel ging. Tatsache ist, dass bei Gottéron mit Christian Dubé, Simon Gamache und Joël Kwiatkowski drei Schlüsselspieler stehen, die sich Bern noch nahe fühlen. Tatsache ist auch, dass mit Christoph Bertschy und Tristan Scherwey zwei der besten Berner Nachwuchsspieler als Halbwüchsige in der Gottéron-Fankurve standen, sie sympathisieren weiterhin mit dem Klub. Scherwey sagte Anfang Februar: «Wenn nicht wir Meister werden, dann hoffentlich Gottéron.»
Das passt schlecht ins Bild der erbitterten Rivalität, die unter dem harten Kern der Anhänger ungebrochene Beliebtheit geniesst. Man deckt sich gegenseitig mit Schimpfwörtern ein, die zu zitieren der gute Geschmack verbietet. Ein paar Berner Anhänger versuchten einst, den Drachen, durch den die Freiburger Spieler vor dem Match das Eis betreten, anzuzünden. Vor noch nicht allzu langer Zeit erwog der Freiburger Statthalter, Spielen zwischen Gottéron und Bern die Bewilligung zu entziehen, um der überbordenden Aggression Einhalt zu gebieten.
Gemessen an diesen Auswüchsen ist das Schlusswort des Berner Stadtpräsidenten Tschäppät schon fast eine Liebeserklärung: «Immerhin wird uns diesen Frühling kein Zürcher zwei Sekunden vor Schluss den Titel wegnehmen.»