Beitrag
von Hektor » Fr 29. Mär 2013, 14:36
@Duc
Danke für deinen Beitrag. Würde ich so unterschreiben.
Nun zum Rest. So sieht's aus, wenn der Tank leer ist und der Gegner schlicht und ergreifend einfach besser ist. Da braucht man kein Drama draus zu machen, ist einfach leider so, auch wenn man das in Hockey-Bern vor lauter Sch--ss-Arroganz auf den Rängen partout nicht wahrhaben will, dass der Gegner halt evtl. unter Umständen vielleicht besser ist. Aber das kann's geben. Da braucht man weder hier drin noch im Stadion zetermordio zu plärren, jammern, stämpfele oder was auch immer. Da kann mir Klaus Zaugg, pardon, der freche Hockey-Chronist, noch lange seinen eindimensionalen Brunz von sich geben. Ich sah gestern eine bemühte Equipe, die kämpfte, der aber einfach nichts gelingen will, die Gründe wurden x-fach aufgeführt, Verletzte, ausser Form befindliche, Ineffizienz, diverse, die in ihrer Entwicklung noch nicht so weit sind und welche, deren Karriere im Frühwinter steht.
Es ist ziemlich genau ein Jahr her, da gewannen wir in Fribourg 6:1 und 3:0, das waren dieselben Abbilder von dem, was uns gestern vor Augen geführt wurde. Läck fühlten wir uns da alle, jeder zweite träumte feucht, man war des Lobes voll, und an sich war schon das damals nicht normal, weil eben bei Gottéron die Tanks damals leer waren. Aber das war ja normal, aber derart sch--ss-arrogant man in Bern auf den Rängen ist, konnte man das damals nicht einordnen und somit kann man auch die jetzige Serie nicht so ganz in Relationen sehen.
Genau, entlassen wir den Trainer, schliesslich hat er ja letztes Jahr im Finale den Meister verbockt, wir ärmsten, hat der uns um einen Meistertitel betrogen, auf den wir ein Anrecht haben... Dass es einen Grund gab, dass man von Rang 5 bis ins Finale kam und dass zwei von den drei Siegen schon extremst knapp waren, blendet man einfach aus, so wie auch das unterhaltsamste Hockey seit Jahren in der Allmend, passt genauso in diese elende verweichlichte Überheblichkeit auf den Rängen. Ich will auch wieder unbedingt zurück zum Alpo-Larry-und-JvB-Hockey, das war zumindest teilweise minim erfolgreicher, dafür langweilte man sich so schön über ein halbes Jahr lang. Das waren goldene Zeiten (und nein, wer jetzt meint, er müsse mit Old-Time-Hockey aus den Anfang 90ern oder zu Lefley-Zeiten kommen, vergiss es gleich wieder, waren andere Zeiten)... Wie man evtl. hoffentlich bemerkt hat, befindet sich der SCB wie auch andere Vereine, dies gerade mal wenn überhaupt bis ins Halbfinale geschafft haben, im Umbruch, in Sachen Kader wie im System. Aber eben... spielt ja alles keine Rolle. Man ist schliesslich der SCB, da muss es einfach, ghoue oder schtoche.
Oder schicken wir den Sportchef... die wesentlich erfolgreicheren über die letzten 4 Jahre gesehen gibt's ja wie Sand am Meer (war eigentlich irgendein anderer Sportchef seit 2010 Meister, im Halbfinale, Vize und wieder im Halbfinale?), zumal die Liga in den letzten 5 Jahren an einer Ausgeglichenheit gewonnen hat, die in anderen Sportarten in der Schweiz ihresgleichen sucht. Im Nachhinein Transfers unfair zu beurteilen und aus diesen dem Sportchef einen Strick zu drehen ist einfach, wirklich sehr einfach. Aber wir hätten natürlich auch mit 4 Ausländern in der Abwehr in die Saison steigen können, damit wir dann ja keinen Engpass kriegen. Oder SL hätte auch einfach mal brlind noch ein paar NLB-Schweizer ins A holen können. Pardon, warum auch, valable NLA-Verteidiger gibt's wie Sand am Meer und das erst noch günstig, da können wir uns locker 10 bis 12 Stück in den Kader einbauen, aber dann keine Rüben à la Dominic Meier, nein, das ist wieder unter unserer Würde.
Aber eben, wenn's diverse so viel besser können: meldet euch doch bitte bitte endlich mal bei irgendwem in der Hockeyszene. Gute Leute sind gefragt, die Tür steht auch allen offen, egal ob gross, klein, schlank, dick, schön, nicht so schön, intelligent, nicht ganz so intelligtent. Evtl. muss man in der 2. Liga anfangen, aber bei der geballten Hockeykompetenz allenthalben schwebt man da locker in drei Jahren bis irgendwo in den Dunstkreis einer B- oder A-Equipe. Da wären allen gedient, den Vereinen und auch diversen Zuschauern, die dann einen überheblichen Jammerlappen weniger auf den Rängen zu erdulden haben.
Dass es in Bern, in einer Stadt, in der Hockey etwas bedeutet, zu mehr Bewegung kommt wenn der lokale Eishockeyverein nicht ausschliesslich in der Erfolgsspur läuft, liegt in der Natur der Sache. Ein Mindestmass an Respekt wäre aber trotzdem geboten, auch wenn man's vor lauter Arroganz und dem Gefühl, dass einem die Sonne aus dem Allerwertesten scheint kaum noch gebacken kriegt.
Ich bin mit den Leistungen Bührers und Rüthemanns auch nicht glücklich, Bührer treibt mich seit Jahren latent zur Verzweiflung mit seinen Fehlgriffen. Aber ein Mindestmass an Respekt täte den meisten nicht schlecht. Beide Spielen seit mehr als 10 Jahren bei uns, brachten über Jahre in den wichtigsten Moment mit einer Zuverlässigkeit ihre Leistungen, die auch im artengeschützten NLA-Biotop nicht alltäglich sind. Rüthemann stiess Ende 90er zu uns, als es uns finanziell sehr dreckig ging und an sportlicher Erfolg kaum zu denken war (pardon, natürlich war daran zu denken, wenn der Medien- und Stadionpöbel das Gefühl hat, man müsse vorne mit dabei sein, dann ist's man's automatisch auch...), Rüthemann hätte damals locker sagen können "Blast mir in die Holzschuhe, versprochen war was anderes, ich orientiere mich neu". hat er nicht gemacht, er spielt immer noch bei uns. Und dass die nächste seine letzte sein muss: wo steht das geschrieben? Ist irgendwo klar, dass er nächste Saison nicht wieder an eine bessere Saison anknüpft, weil er in diesen Playoffs abtaucht?
Evtl. wär's manchmal nicht verkehrt, wenn man sich statt dem Moment mal das grosse ganze vor Augen hält.
Und es wäre auch nicht verkehrt, wenn man endlich damit beginnt sich selber ein Bild zu machen und evtl. mal weiter als bis zum Blick und 20Minuten studiert und das nicht komplett den "Medienschaffenden" mit derer sehr eigenen selektiven Wahrnehmung zu überlässt. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass in Bern irgendjemand die Behauptung, dass wir im Selbstverständnis die wichtigste Organisation ausserhalb der NHL sind, aus dem Gesicht hätte fallen lassen. Und wenn die Möglichkeit besteht, ein NHL-Spiel anzukucken, Konserve, Internet, Live, TV, wo auch immer, macht das. Man wird feststellen: in den Playoffs gibt's das, was wir da erleben, auch in Übersee, auch bei grossen Franchises, mit Trainern im Rücken, die den Stanley-Cup-Ring haben und kuckt, wie dort die Spiele von den Schiris geleitet werden, so von wegen "Die A-Refs sind besser als die NHL-Refs". Ja, genau... Abgesehen davon, maulen auch dort die Spieler und Trainern bei den Refs, aber in einem etwas engeren Rahmen als hier.
Was speziell in diesen Playoffs in den Medien mit wenigen Ausnahmen abgefackelt wird, ist der Hockey-Szene Schweiz unwürdiger als jede Kanterniederlage von uns oder jeder ausgewürfelte Einzelrichter-Entscheid. Dass das latent gestörte Verhalten von McSorley und Shedden seit Jahren mit dieser Penetranz möglich ist, hat mehr mit den Medien zu tun, als es diese Wahrhaben wollen. Seit Jahren wird nachgebetet, was die diversen Säulenheiligen von sich geben, Speichelleckerei und Anbeterei wo's nur geht. Und wenn nicht bei denen, dann bei den Hockeygöttern Schläpfer und AdC.
Frage: ob die in Zürich auch ein solches Drama, Gejammer und Geplärre veranstalten?
Und sollte die Saison morgen Abend zu Ende sein, henu, dann hat sich wie üblich der bessere durchgesetzt, kein Grund zum Drama. Weil es ist schlicht und ergreifend Eishockey und es geht um mehr als nur ums gewinnen und Titel einfahren. Auch wenn's Menschen gibt, die das Selbstwertgefühl und den Anstand vom Abschneiden der eigenen Mannschaft abhängig machen.
Wenn's für die ab und an grenzwertige Wortwahl au den Gring gibt, henu.
Gruss, Hektor
ps. sich einen Helbling zu wünschen, der jede Keilerei von hinten beginnt und auch nur den Grossen markiert wenn's mal läuft, ist wohl der Witz des Jahres und an Kurzsichtigkeit kaum noch zu überbieten (in etwa so, wie man im Oktober umverrecken den Plüss weghaben wollte). Eines der dümmsten Kinder der NLA, quasi der Halbbruder von Jenni und Stancescu.