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von Howie » Sa 9. Jan 2016, 11:55
Aus dem heutigen Bund:
Und täglich leckt der Bär seine Wunden
Der SCB braucht heute im Heimspiel gegen Genf (19:45) dringend Punkte. Nicht kleiner wurde diese Woche die Zahl der Verletzten, Sean Bergenheim ist der neuste Patient.
Natürlich, die seit Wochen andauernde Verletztensituation als Hauptursache für den Kriechgang bezeichnen, das will beim SCB niemand. Schliesslich steht Lars Leuenberger auch so Spielermaterial zur Verfügung, welches in der National League A bestehen sollte. Und so beschäftigte sich der Headcoach in den letzten Tagen vor allem mit der Frage, warum seine Mannschaft kurz vor Schluss so oft noch Tore kassiert. Die Trainingseinheiten sind etwas kürzer ?geworden, denn eine der Antworten lautet: «Womöglich haben wir am Schluss der Partien nicht mehr genug Energie.»
Die Sache mit den Verletzten spielt in diesen Faktor hinein, schliesslich wurde in den letzten Wochen niemand ?geschont, im Gegenteil, die Besten ?wurden stark forciert. Auch ist es in letzter Zeit um das Selbstvertrauen der Mannschaft nicht zum Besten bestellt, sie ist ja auch mittendrin im Strichkampf. «Klar, eine gewisse Angst vor dem Verlieren ist vorhanden. Ein Team mit viel Selbstvertrauen tritt cleverer auf», so der Trainer.
Nach der Niederlage im Cup-Halbfinal gegen den ZSC musste er seine Spieler in den letzten beiden Tagen einmal mehr aufbauen. «Im ersten Drittel haben wir gutes Hockey gezeigt, nicht nur der Tore wegen.» Der Rest ist bekannt. Zürich kam vor der zweiten Drittelspause ziemlich einfach zum Ausgleich, auf die spätere Führung wusste der SCB keine Antwort mehr.
Leuenberger griff mit der Mannschaft die Punkte auf, die ihm am Mittwoch nicht gefallen hatten. «Wir müssen Coolness bewahren, die Scheibe nicht einfach kopflos aus unserer Zone spielen, sondern mit ihr herauslaufen und etwas Gescheites damit anfangen.»
Fünf Ausländer fehlen
Gelegenheit dazu gibt es heute Abend im Spiel gegen Genf. Dem SCB fehlt mit Kousa ein weiterer Verteidiger. Der Finne erlitt gegen den ZSC eine Leistenzerrung. Ob Untersander nach seiner Hirnerschütterung schon wieder spielen kann, ?entscheidet sich erst im Verlauf des Tages. Im Cup war er noch nicht bereit. «Vielleicht kann er bereits einige Einsätze absolvieren», hofft Leuenberger.
Der 40-Jährige könnte ihn gut gebrauchen. Mit den Randegger-Brüdern, ?Gerber, Helbling und Krueger stehen ihm nur fünf gestandene Verteidiger zur ?Verfügung. Der junge Tim Dubois (Jahrgang 1996) wird wie schon gegen Zürich viel Eiszeit erhalten, auch Junior Yanik Burren wird erneut zu einigen Einsätzen kommen. Stürmer Bergenheim prallte im Cupspiel mit dem Kopf gegen die Bande, ob er gegen Servette mittun kann, stand gestern Abend noch nicht fest. Trainiert hat er jedenfalls nicht.
So könnte es also sein, dass der SCB heute nur mit drei Ausländern antritt – acht hätte er eigentlich unter Vertrag. Immerhin: Ebbett und Smith trainieren wieder auf dem Eis, Ersterer könnte nächste Woche im Derby gegen Langnau wieder einsatzfähig sein.
Das Verletzungspech reisst nicht ab beim SCB, Leuenberger geht ungeachtet dieser Rückschläge seinen Weg. «Gegen den ZSC fehlte fast die gesamte Kreativ-Abteilung. In solchen Situationen ?müssen wir trotzdem versuchen, unsere Qualitäten auszuspielen.» Das Glas sehe er halb voll, «wir sind auf dem richtigen Weg». Er untermauert dies mit Zahlen, von 14 Spielen unter seiner Führung hätten sie in 11 gepunktet. Nur: Von diesen
14 Partien hat der SCB eben auch 7 verloren. Punkte gab es für drei Overtime-Niederlagen und eine im Penaltyschiessen. Zweimal gewannen die Berner erst in der Verlängerung, einmal nach ?Penaltys.
Eine Sorge weniger hat Leuenberger heute gegen Genf: Topscorer Conacher, am letzten Mittwoch noch gesperrt, darf wieder ins Geschehen eingreifen. Damit ist zumindest dieser Teil der Kreativ-Abteilung zurück. (Der Bund)
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Das ist schon unglaublich: 8 Ausländer unter Vertrag und allenfalls können nur drei heute Abend spielen. Der SCB hatte ja schon immer zahlreiche Verletzte, aber an eine so schlimme Saison wie die aktuelle mag ich mich nicht zurück zu erinnern...
Noch etwas aus der gestrigen BZ:
Ohne Kousa gegen Genf
«Nicht schon wieder», werden sich die Protagonisten des SC Bern gedacht haben, als Mikko Kousa am Mittwoch während der Cuppartie gegen die ZSC Lions humpelnd das Eis verliess. Doch, schon wieder! Erneut fällt ein SCB-Spieler wegen einer Verletzung aus. Kousa hat sich eine Leistenzerrung im Hüftbereich zugezogen. Bei normalem Heilungsverlauf wird der finnische Verteidiger am übernächsten Wochenende wieder einsatzbereit sein.Somit stehen Trainer Lars Leuenberger vor dem morgigen Vergleich mit Servette noch fünf NLA-erprobte Verteidiger zur Verfügung: Beat Gerber, Justin Krueger, Timo Helbling sowie Flurin und Gian-Andrea Randegger. Von den Langzeitverletzten steht Ramon Untersander (nach Hirnerschütterung) dem Comeback am nächsten. Gestern erlitt er aber einen Rückschlag.
Noch keine Suche nach Ersatz
Weil Kousa wahrscheinlich nur eine Partie verpassen wird, besteht für Alex Chatelain noch kein Handlungsbedarf. Sollte der Finne wider Erwarte nlänger fehlen,müsste sich der SCB-Sportchef aber nach einer Ergänzung im Abwehrbereich umsehen. Kandidaten gibt es wenige,zumal bereits alle acht Ausländerlizenzen gelöst worden sind.Eine Option könnte allenfalls Benjamin Chavaillaz sein: Seit der 26-jährige Ambri-Verteidiger für die kommende Saison bei Gottéron unterschrieben hat,kommt er bei den Leventinern nicht mehr zum Zug. Ob Ambri aber ausgerechnet einem direkten Konkurrenten am Strich helfen würde, wäre eine andere Frage. rek