> Dass man jetzt mit Plüss um 2 Jahre verlängern MUSS, missfällt mir. Nicht
> wegen Plüss, sondern weil ich schon vor 3 Jahren in diesem Zusammenhang
> über stetigen Umbau, Altersstruktur und dem Ersatz von älteren
> Schlüsselspielern gefaselt habe. Deshalb fand ich es auch gut, dass man
> Dubé abgab und die Verträge mit Plüss und Rüthemann so ausstattete, dass
> eine gestaffelte Ablösung möglich schien.
> So wie es jetzt aussieht, rasen wir mit stetig zunehmender Geschwindigkeit
> auf eine Betonwand zu.
....wahrscheinlich ist das die Betonwand des Altersheims

Angesichts der nicht erst seit dieser Saison andauernden Bemühungen, einen CH Top-Stürmer zu verpflichten, welcher mindestens auf dem Eis einen der Altherrenriege ablösen könnte, stellt sich schon die Frage, weshalb dies bisher nicht gelungen ist. Dass einer "Angst" hat, er müsse beim SCB in der 4en Linie spielen, weil er nicht an den abzulösenden Plüss oder Rüthemann vorbeikommt, halte ich nicht für stichhaltig. Denn wer "Schiss" hat, gegenüber einem 35jährigen Martin Plüss nicht bestehen zu können, ist kein "Top-Stürmer". Der ebenfalls schon aufgekommene Vorwurf von "Vetternwirtschaft", d.h. dass Plüss/Rüthemann nur aufgrund guter Beziehungen zu S. Leuenberger oder M. Lüthi auf dem Matchblatt stehen, ist aus der Luft gegriffen und läuft auf das übliche "Leuenberger+Lüthi Bashing" hinaus. Ein solcher Vorwurf könnte erst erhoben werden, wenn nachweislich bessere Spieler als die beiden auf der Bank schmoren müssten.
Ich habe mal die Frage aufgeworfen, ob der SCB finanziell überhaupt noch konkurrenzfähig ist. Nachdem sich je länger je mehr Milliardäre in der NLA einen Klub halten, dreht sich die Lohnschraube für besagte Top-Leute noch schneller bzw. können sich beträchtlich mehr Klubs solche Spieler leisten. Das Angebot ist zudem auch nicht eben üppig. Die erwähnten paar Spieler verdienen bei ihren jeweiligen Klubs genug, so dass eigentlich nur persönliche Präferenzen (Familie, "Heimat") und sportliche Perspektiven ausschlaggebend sind. Einem Wick ist's halt nur in Familiennähe wohl, ein Monnet will wieder ins Welschland (und verdient dort sicher nicht weniger als in Zürich), ein Ambühl ist in Davos daheim (...und hat dort noch fast eine lebenslange Beschäftigungsgarantie...), Bürgler findets bei Arno auch schön und ist eher nicht der Typ für "in die Stadt", und ein Dan Fritsche verdient bei Lugano vermutlich astronomisch, es wurden Zahlen von TCHF 800 herumgeboten. Bei Fritsche hätte ich jetzt noch am ehesten den Eindruck, dass er für noch mehr Kohle auch zu Bern oder zum ZSC gewechselt hätte. Glaube aber nicht, dass der SCB ihm 900'000.- geboten hat. Ich möchte jetzt nicht eine Debatte lostreten, ob besagte Spieler jetzt wirklich "Top" sind oder nicht. Immerhin waren diese auf dem Markt und zeichnen sich durch überdurchschnittliche Fähigkeiten und einen ebensolchen Lohn aus. Alle die Klubs, zu denen diese Spieler wechselten oder bei welchen sie verblieben, haben auf mittlere Sicht nicht bessere/schlechtere sportliche Perspektiven als der SCB und können mindestens gleich viel (...wenn nicht mehr) Kohle aufwerfen.
Kurz und gut, angesichts der Leistungdichte in der NLA hat der SCB keine strategischen Vorteile in sportlicher oder finanzieller Hinsicht. Keiner der erwähnten Spieler ist in seinem aktuellen Verein unter irgend einem Leidensdruck, erhält zu wenig Eiszeit, wird vom Trainer terrorisiert oder ist sonst in seiner Karriere behindert. Wer es eventuell in der NHL probieren möchte, bekommt problemlos eine Ausstiegsklausel. Die Absicht, einen CH Top-Stürmer zum SCB zu lotsen ist deshalb unter den heutigen Umständen schwierig. Evtl. könnte man es noch beim Langnauer Talent Simon Moser versuchen und darauf hoffen, dass dieser nach seiner schweren Verletzung wieder dort anknüpfen kann, wo er aufgehört hat, und alle Erwartungen würde erfüllen können. Vielleicht käme Moser die Nähe des "Möffen-Clubs" (langnauerisch für den SCB) zu Familie und Freunden entgegen. Genausogut könnte Moser aber auch befürchten, danach auf ewig als einer angesehen zu werden, der die Tigers (...und somit das ganze Dorf...) verlassen hat, als die Not am grössten war. Eben, es ist schwierig...