Pressemeldungen

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Paul Coffey
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Paul Coffey » Mi 18. Mär 2015, 18:56

roche77 hat geschrieben:
>
> http://www.watson.ch/Eishockey/articles ... e-NHL-Refs
> :D
>
> Unrecht hat er nicht.......man kann so oder so alles drehen und wenden wie
> man will um recht zu bekommen!
> Es steht 0-1 in der Serie......wiso sollte Bern nicht auch mal in Davos
> gewinnen.....!
> Wenn nicht ist es so und man muss anerkennend den Bündnern gratulieren!

Völliger Quatsch, was Zaugg vom Stapel lässt. So falsch, dass nicht mal das Gegenteil wahr ist. Fakt ist, Schweizer Schiedsrichter wurden schon länger nicht mehr für internationale Turniere aufgeboten. Aha. Wohl weil sie so gut sind? Natürlich sind NHL Schiedrichter auch nicht unfehlbar aber selbstverständlich werden sie durchaus öffentlich kritisiert. Ich wüsste nicht, wie Zaugg dies mit seinen Volkshochschul-Englischkenntnissen (mal wohlwollend ausgedrückt…) überhaupt beurteilen könnte. Als ob der irgend einen Zeitungsartikel oder ein Interview nach einem Spiel verstehen würde... NHL Schiedrichter labern nicht rum mit irgendwelchen Spielern oder Trainern, es gibt Ansagen an den Captain und auch mal an den Chefcoach und damit hat sichs. Was unsere Schiris ständig am lamentieren und diskutieren sind, geht auf keine Kuhhaut. Auch das Affentheater beim Einwerfen nervt. Dies soll ruhig öffentlich kritisiert werden. Unsere Pfeifenmänner sind viel zu wenig unter Druck, was ihre Leistung anbetrifft, weil der Obmann immer noch die Leistungen verteidigt. Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, ich bin sicher, dass die Leistungen besser würden, wenn der Obmann auch mal hinstehen würde und zugeben, dass bestimmte Leistungen scheisse waren und dass man das intern ansprechen werde. Seine Glaubwürdigkeit würde sicher nicht darunter leiden.
Zuletzt geändert von Paul Coffey am Mi 18. Mär 2015, 22:01, insgesamt 1-mal geändert.

One
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von One » Mi 18. Mär 2015, 19:07

Danke Herr Coffey :) So ist es und nicht anders - und zwar was Zaugg und auch unsere Schiris betrifft!

sbangerter
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von sbangerter » Do 19. Mär 2015, 06:51

KZ betreibt einmal mehr Boucher Bashing und erwähnt Coaches wie McSorley, Ehlers etc. überhaupt nicht. Die Aussage, dass die CH Refs besser sind als die NHL Refs ist lächerlich. Frage: Wieso zeigt man am Videowürfel strittige Szenen nicht? Wieso gibt es keinen neutralen Ref auf der Tribüne, welcher vor Ort Videoentscheide treffen kann?
Die CH Schiris und ihr Obmann wollen gar keine Transparenz, weil ihr "Starstatus" und ihre "Macht auf dem Eis" sofort relativiert würde. Selbstdarsteller wie Kurmann, Massy etc. würden sofort als solche entlarvt und die gravierenden Fehlentscheide offen diskutiert. Ich habe in der NHL noch nie einen Ref oder einen Linesman gesehen, welcher ein solches Theater ablässt, wie gewisse Herren auf CH Eis (bspw. Bullys). Das Problem in der CH sind primär die fehlende Transparenz und die fehlende Professionalität der Refs: Sie sind zu nahe bei gewissen Coaches und das Schiedsrichterwesen in der CH vermisst eine echte Fehler- und Leistungskultur. Das rührt wahrscheinlich daher, dass wir nicht Schiedsrichter haben wie Sand am Meer und man somit auch Leute nehmen muss, welche besser kein Spiel leiten sollten. International hat man das Problem offenbar bereits erkannt - KZ soll doch einmal erklären, wieso unsere angeblichen "Superrefs" nicht mehr für WM und olympische Spiele aufgeboten werden. :?:
How would you like a job where, every time you make a mistake, a big red light goes on and 18,000 people boo? Jacques Plante

Maple Leaf
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Maple Leaf » Do 19. Mär 2015, 08:25

20 Minuten / 19.03.2015

SCB-Coach Boucher verteidigt seine Wutrede
von Peter Berger

Guy Boucher nimmt zu seiner Wutrede Stellung, entschuldigen will sich der SCB-Trainer aber nicht. Nur eine Aussage tut ihm Leid.

SCB-Coach Guy Boucher hadert nach dem ersten Halbfinalspiel gegen Davos mit der Leistung des Schiedsrichter Duos Didier Massy/Marc Wiegand. Sie haben Martin Plüss zu Unrecht eine Strafe aufgebrummt und schon im Viertelfinal gegen Lausanne gegen seinen Verein gepfiffen, wettert Boucher. Davos gewinnt in Bern 3:2 n.V. und schafft in der Serie das Break.

«Ich entschuldige mich nicht für das, was ich gesagt habe», stellt Guy Boucher am Tag nach seiner Wutrede klar. Der SCB-Trainer hatte nach dem 2:3 gegen Davos die Schiedsrichter harsch kritisiert. Einzig dass er erwähnt habe, HCD-Coach Arno Del Curto und Schiedsrichter Didier Massy würden sich schon 18 Jahre kennen, täte ihm Leid, so Boucher: «Sorry, das war unnötig.»

Doch der Rest sei für ihn ein «ernsthaftes Problem». Es gehe nicht an, dass die Refs ein gutes Spiel mit drei Strafen in den letzten Minuten zerstörten. Zumal seine Spieler nicht undiszipliniert ­seien. «Sie spielen nicht dreckig oder gemein. Wir sind ein diszipliniertes Team.»

Keine Strategie dahinter

Der 43-jährige Kanadier, der Sportpsychologie studiert hat, wirkte am Dienstagabend kurz vor Mitternacht zwar wütend, war aber dennoch gefasster als am Spengler Cup, wo er als Coach des Teams Canada die Unparteiischen wüst beschimpft hatte. Steckte hinter seinem Auftritt gar Kalkül? «Nein, nein. Ehrlich, wenn ich wütend werde, gibt es dazu immer einen spontanen Grund. Das hat nichts mit Kalkül oder Strategie zu tun.»

Derweil versucht Sportchef Sven Leuenberger die Diskussion auf eine fachliche Ebene zu bringen: «Es geht nicht, dass die Schiedsrichter 56 Minuten konsequent pfeifen und danach nicht mehr.» Er verweist auf ein ungeahndetes Foul an SCB-Stürmer Pascal Berger, 30 Sekunden bevor Eric Blum als erster der drei SCB-Spieler bestraft wurde. CEO Marc ­Lüthi zeigt Verständnis für Bouchers Ausraster: «Emotionen gehören dazu und dürfen auch mal überkochen.»

Maple Leaf
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Maple Leaf » Do 19. Mär 2015, 08:47

Als Kontrast zum obenstehenden gleichentags im Blick:

SCB-Boucher geht auf Del Curto los!«Schiris sind seine Freunde»

Als HCD-Verteidiger Samuel Guerra zum 3:2-Sieg trifft, brennen Guy Boucher die Sicherungen durch. Er deckt die Schiedsrichter mit Schimpftiraden ein. Immer wieder rutscht ihm das Wort «Fuck» über die Lippen. Im Bärengraben – zwischen den beiden Kabinen – steht Boss Marc Lüthi mit einer Zigarette in der Hand – und wartet wie eine Katze vor einem Mauseloch auf die Refs.

Was ist passiert? 200 Sekunden vor Schluss führt Bern 2:1. Dann stellen die Unparteiischen Didier Massy und Marc Wiegand drei Berner auf die Strafbank. 11,5 Sekunden vor Schluss gleichen die Bündner aus – und siegen in der Verlängerung.

Alle Strafen sind berechtigt. Doch Boucher wittert eine Verschwörung. «Dieselben zwei Refs haben uns schon in Lausanne benachteiligt. Jetzt taten sie es wieder. Keiner wird ihnen sagen, was für einen fürchterlichen Job sie gemacht haben. Es ist immer dasselbe!», tobt der Mann mit der markanten Narbe im Gesicht – und wirkt mit seinem zornigen, stechenden Blick furchteinflössend.

Boucher legt sogar noch einen obendrauf: «Ich habe davor gewarnt. Das kann passieren, wenn die Schiris mit jemandem befreundet sind, der seit 18 Jahren in der Liga ist.» Der Coach meint damit HCD-Zampano Arno Del Curto.
Maulkorb für SCB-Cracks

Der Engadiner wundert sich: «Das ist lustig. Ausgerechnet ich soll ein Freund der Schiedsrichter sein.» Del Curto hat mit den Refs und dem Verband in der Vergangenheit schon so manchen Zwist ausgetragen.

Einen Tag später krebst Boucher zurück: «Die Aussage über Arno war ein Fehler. Sie stimmt nicht. Das war schwarzer Humor. Alles andere war bitterer Ernst. Die dritte Strafe gegen Plüss war ein absoluter Witz.»

Nach dem Spiel bekamen die SCB-Cracks von Boucher einen Maulkorb verpasst. «Ich sage das, was jeder Spieler auch sagen würde», so die Begründung. Gestern durften sie wieder reden. Doch es ist Boss Lüthi, der mit Boxhandschuhen aus der Kabine kommt. «Zweimal pro Woche gehe ich Boxen.»

Der CEO nimmt seinen Trainer, der schon am Spengler Cup getobt hatte, in Schutz. «Das gehört zur Show. Ich wäre wütend, wären keine Emotionen entstanden. Auch ich war stocksauer. Ein Schweizer sagt dann halt ­Gopfertami. Ein Kanadier Fuck.»

Heute pfeifen die SCB-Glücksbringer Eichmann und Stricker. Ihre Bilanz: elf Playoff-Spiele – neun SCB-Siege.

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Aeschbi » Do 19. Mär 2015, 08:48

Boucher hat voll und ganz recht und richtig gehandelt.
Oder sollte er einfach tun als ob nichts vorgefallen ist? Zudem zeigt er Grösse und entschuldigt sich noch wegen einer Aussage.

Spieler und Trainer mit Ecken und Kanten, davon lebt dieses Business auch.
Und es geht tatsächlich nicht an, dass man plötzlich 5 Minuten vor Schluss die Schraube anzieht, alles pfeifft, in der Verlängerung dann wieder alles durchgehen lässt.
Dass dabei auch noch die Davoser gewonnen haben, erstaunt mich dann halt schon nicht, ist und bleibt der Lieblingsclub der Medien.

Absolut lächerlich und nein, die Schiedsrichter sind garantiert nicht auf Augenhöhe mit den NHL Referees.
Der Beweis ist in der Tat die Tatsache, dass zuletzt kein Schiri mehr ein Aufgebot für internationale Turniere erhalten hat.
Zuletzt geändert von Aeschbi am Do 19. Mär 2015, 09:48, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von OldBear » Do 19. Mär 2015, 09:20

Wie schon gegen Lausanne geschrieben, ist für mich dieser Wiegand eine absolute Fehlbesetzung und total überfordert mit einem NLA Spiel. Er pfeift mal so und dann mal wieder so und zu allem Übel hat er dann immer noch sein dümmliches Grinsen im Gesicht. Das Niveau unserer Schiris ist in den letzten 2 Jahre massiv eingebrochen, das ist ein Fakt.

Vielleicht ist halt Boucher nicht einer der Freunde von KZ und darum muss sich Chläusli mit seinem billigen bashing revanchieren. Wenn Zaugg nur ein wenig Klasse hätte, dann müsste er Boucher bei der Szene von Plüss und danach bei den beiden nicht gepfiffenen Davoser Fouls Recht geben. Nur eben KZ hat immer noch die Blick-Gene in sich und Polemik gepaart mit billigem Strassenjournalismus verkauft sich besser als was man z.B. in der NZZ lesen kann.

sabsi
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von sabsi » Do 19. Mär 2015, 09:50

Ein super Interview mit Dany Kurmann auf Hockeyfans. Lustig ist, dass er vom SCB Captain Martin Plüss spricht :)... Auch wenn unsere 28 nicht das C auf der Brust hat, gegen aussen gibt's wohl nur einen wahren Captain in dieser Mannschaft ...

Kurmann: „Ich bin Teil einer Show“

19.3.2015 - Von Leroy Ryser

Foul oder nicht Foul? Von einer Seite stehen die Unparteiischen immer in der Kritik. Für Danny Kurmann ist das nichts Neues. Er arbeitet seit 17 Jahren als Profi-Schiedsrichter und hat in dieser Zeit einiges erlebt. Im Interview mit hockeyfans.ch spricht er über Zeitungskritik, Probleme der schweizerischen Schiedsrichtersituation und über seine persönliche Zukunft.

Danny Kurmann, nach den ersten Halbfinalpartien in Zürich und in Bern stehen die Schiedsrichter in der Kritik. Aus Bern beispielsweise hört man, dass die Schiedsrichter ihre Linie verlassen haben. Wie beurteilen Sie das?

Kurmann: Während einer Partie verändert sich die Situation ständig. Die Teams spielen anders. Physischer oder mit mehr Emotionen. Beispielsweise versucht ein Team einen starken Torhüter zu beeinflussen. Mit Provokationen oder Ähnlichem. Wenn ein Team in Rückstand ist, verändert ihr Trainer die Taktik. Sie spielen anders. Darauf müssen wir Schiedsrichter reagieren. Eine Linie ist gut. Sie muss aber auch auf die Situation angepasst werden.

In den Medien, und scheinbar vor allem in Genf, war die Kritik nach dem ersten Halbfinalspiel gross. Wie gehen Sie als Referee mit solchen Äusserungen in Zeitungsartikeln um?

Kurmann: Ich lese Zeitungen. Diese sind eine Art Supervisor. Sie berichten über meine Arbeit und da kann konstruktive Kritik positiv sein. Auch Fan-Kommentare, wenn sie nicht emotional aber fair sind, können gut für mich sein. Die Aussenwahrnehmung ist eine andere Sicht auf die Geschehnisse und die kann mir bei einer anderen Situation helfen. Und so kenne ich auch ein paar Journalisten, deren Fachwissen ich als gross einschätze. Und wenn sie mich kritisieren, dann schaue ich mir das auch an.

Aber mit allen Kritiken dürften Sie nicht zufrieden sein, oder?

Kurmann: Es ist wichtig, die richtigen Zeitungen und auch Online-Medien anzuschauen. Aber es ist klar: Es ist doch viel interessanter, wenn man den Schiedsrichter in der Zeitung kritisieren kann. Ich habe noch kaum einen Artikel gelesen, in welchem der Schiedsrichter gelobt wurde.

Woran liegt das?

Kurmann: Eishockey ist und soll Unterhaltung sein. Das ist ein Spiel. Auch wenn das viele nicht gern hören, bin ich Teil einer Show. Dort sind wir meist nur im Scheinwerferlicht, wenn etwas Negatives passiert. Aber das gehört dazu. Es ist eben nicht interessant, wenn der Referee gut war. Das ist unser gesellschaftliches Denken.

In dieser Show gibt es auch viele Emotionen. Da muss man sich als Schiedsrichter einiges anhören...

Kurmann: Das stimmt. Aber Beleidigungen und Bedrohungen sollten nicht dazu gehören. Ich verstehe, wenn es Kritik gibt. Es ist emotional. Und das wir nicht immer dieselbe Meinung haben, ist selbstverständlich. Auch in diesem Moment ist konstruktive Kritik sehr gut. Aber emotionale oder aggressive Kritik bringt nichts. Nehmen wir den SCB-Captain Martin Plüss. Er motzt nie. Wenn er aber etwas sagt, nehmen wir das wahr. Wenn einer aber ständig ausruft, wird dieser Kritiker weniger ernst genommen und dann muss er entsprechend den Regeln und der Situation mit einer Strafe rechnen.

Sie sind bekannt als Schiedsrichter, der in Sachen Fouls eher mehr durchgehen lässt als andere. Wie sieht es mit solchen Provokationen aus?

Kurmann: Ich lasse nicht bewusst mehr Fouls durchgehen, ich beurteile vielleicht gewisse Situationen leicht anders. Das kommt immer sehr stark auf die Situation an. Entscheidend ist auch, ob sich der Spieler oder Trainer nur an mich wendet, oder ob mehr betroffen sind. Wenn einer fuchtelt und mit stürmischen Gesten die Fans aufhetzt, dann muss ich reagieren. Sonst sagen sofort alle, dass ich nicht reagiere, weil der Spieler im Recht ist. Wenn es aber ein Gespräch unter vier Augen ist, dann kann ich auch mal mit Worten zurückgeben.

Haben Sie denn auch schon mal einen Spieler verbal angegriffen?

Kurmann: Ich habe auch schon Spieler mit Schimpfwörter. Da bin ich nicht stolz drauf. Ich habe es nach der Partie gegenüber den Medien zugegeben und noch am gleichen Tag habe ich mich bei diesem Spieler telefonisch entschuldigt. Er hat mich damals provoziert und das ist mir dann rausgerutscht. Da fühlt sich der Spieler unfair behandelt. Denn er kann mir keine Strafe geben.

Die Schweiz gilt als ein Land, mit guten Schiedsrichtern. Und dennoch ist die Öffentlichkeit mit den Unparteiischen überhaupt nicht zufrieden. Was müsste anders laufen, damit es besser würde?

Kurmann: Die Liga, sprich die Clubs, müssten zum einen sicherlich mehr Geld sprechen, um eine noch grössere Professionalisierung anzustreben. In der Entwicklung des Eishockeys gab es einen extremen Schub. Technik, Schnelligkeit, die Physis der Spieler – alles wurde besser. Die Budgets der Clubs wurden immer grösser und der Stellenwert unserer Liga auch. Aber die Entwicklung der Schiedsrichter konnte nicht im gleichen Tempo schritthalten. Der Grossteil ist immer noch als Amateur tätig. Die Referees gehen einer geregelten Arbeit mit einem
Pensum bis zu 100 Prozent nach und haben Familie. Im Schiedsrichterwesen ist der Aufwand mit Meetings, Analysen und Regeneration aber enorm. Das ist ein Kampf an drei Fronten während neun Monaten. Diese Strukturen zu verbessern und bessere Voraussetzungen zu schaffen: Dort haben wir Nachholbedarf.

Liegt das nur an den Clubs?

Kurmann: Wir sind auch ein bisschen selber schuld. Wir sind vielleicht schlechte Verkäufer. Wenn wir mehr Geld für bessere Strukturen wollen, dann müssen wir auch sagen wieso. Gerade unsere Off-Ice-Abteilung ist erst so richtig am Entstehen. Da ist ein Prozess im Gange.

Vielleicht wäre das etwas für Sie, sollten sie einmal einen Rücktritt in Erwägung ziehen…

Kurmann: ich würde mich sehr dafür interessieren, das Schiedsrichterwesen weiter voran zu treiben. Aktuell besuche ich gerade eine Schulung zum Thema Personal-Coaching. Etwas das mir später vielleicht weiterhelfen wird. Eine Tätigkeit, die mit dem Sport irgendwie in Verbindung steht, wäre aber schon ein Ziel. Das muss nicht einmal im Eishockey sein.

Wenn wir schon beim Thema sind: Was denken Sie, wie lange wollen sie noch als NLA-Schiedsrichter weiterpfeifen?

Kurmann: Wenn ich vom Rücktritt rede, werden sich einige wohl freuen (lacht). Andere finden aber auch, ich sollte noch etwas länger bleiben. Ich habe noch einen Vertrag für die nächste Saison und den möchte ich erfüllen. Was ich in zwei oder drei Jahren tun werde, das weiss ich noch nicht.

Mit einer Weltmeisterschaft können Sie die Karriere wohl nicht abschliessen, denn für die diesjährige in Prag wurden Sie bereits nicht mehr nominiert. Sind Sie enttäuscht?

Kurmann: Enttäuscht ist das falsche Wort. Ich hätte gerne an der WM teilgenommen, vor allem, weil es ein guter Abschluss meiner internationalen Karriere gewesen wäre. Das dürfte nämlich die letzte WM meiner Karriere sein, nun war es halt die vorherige. Aber ich freue mich umso mehr darauf, dass drei meiner jungen Kollegen gehen können, die noch eine ganze Karriere vor sich haben.

Welches ist aufgrund dieser Nichtnomination nun ihr Ziel für die laufende Saison?

Kurmann: Der Playoff-Final. Das ist genau gleich wie bei den Spielern. Auch die Schiedsrichter wollen ein Teil der Playoff-Finals sein.
Anyone who has never made a mistake has never tried anything new. -Albert Einstein-

Paul Coffey
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Paul Coffey » Do 19. Mär 2015, 10:01

Jetzt wird aber einiges klar.
Das Interview bestätigt mir nur, dass die Schiedrichter offensichtlich ihre Rolle falsch sehen und man nicht unrecht hat, wenn man sie hin und wieder als "Selbstdarsteller" betitelt. Weil der Schiedsrichter ist keineswegs TEIL der Show, das soll und darf er nie sein. Er sorgt einfach dafür, dass die Show stattfinden kann.
An einem Konzert einer Rockband sind weder die Roadies, noch der Stage Manager noch der Sound Engineer TEIL der Show. Auch sie sorgen lediglich mit ihrer Arbeit dafür, dass die Show stattfinden kann und ohne sie geht es nicht. Im Rampenlicht die Show abliefern tun aber Andere. Wer damit nicht umgehen kann, soll nicht Schiedsrichter werden.

Maple Leaf
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Maple Leaf » Do 19. Mär 2015, 10:18

Diese Diskussion, ob SR Teil der Show sind oder nicht, ist doch völlig belangslos. Entweder werden die Spiele korrekt gepfiffen oder eben nicht. Alles andere ist Beilage...

Tatsache ist, es gibt viel zuwenig fähige SR, daran ist auch die teils masslose und überbordernde Kritik schuld - da gehen Chläusus Zeilen schon in die richtige Richtung. Ebenfalls sollte anerkennt werden, dass der Grossteil der SR dies neben ihrem Beruf machen, bereits rein zeitmässig schlicht unmöglich eine nennenswerte Qualitätssteigerung zu erreichen.

Kurz und gut: Entweder werden nach NHL-Vorbild die Schiedsrichter durchwegs professionalisiert (das würde richtig Geld kosten) - dann würden die Leistungen sicher konstanter. Oder es bleibt wie es ist. Alle, welche gut genug wären, sind gleichzeitig schlau genug einen WEITEN BOGEN um dieses Hobby zu machen.

Den Wiegand will ich trotzdem nicht mehr in Bern sehen diese Playoffs :mrgreen: :mrgreen:

Frage: Wo versteckt sich eigentlich der Kurmann in diesen Playoffs? Kaum bis keine Einsätze bisher...

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