1/4-Final SCB-Lausanne

[Duc]

Biel ist nie selber Schuld!..

[Paul Coffey]

Duc hat geschrieben:
> Biel ist nie selber Schuld!..

Shit, das hatte ich natürlich übersehen. Skandal! Ligamafia!

[Talisker]

Erneut muss sich der SCB bei der Glückgöttin Fortuna und der derzeit einzigen Schwäche der Lausanner - nämlich der Chancenauswertung - bedanken, dass man den Kopf um Haaresbreite aus der Schlinge ziehen konnte. Ob der SCB punkto Abschluss besser ist? Tja, das ist schwierig zu sagen, denn zu derart vielen gefährlichen Szenen rings um Huet bringt es der SCB gar nicht erst. Die wohl klarste Chance vergab Gardner, als er unmittelbar vor dem Tor den Puck auf die Kelle bekam. Es war gleichzeitig auch die einzige hochkarätige Möglichkeit. Abgesehen davon, dass immer eine Scheibe irgendwie abprallen bzw. abgelenkt werden kann. Immerhin hat der SCB - mit dem Mute zunehmender Verzweiflung - solche Tore dann eben auch erzielt

Ansonsten war Lausanne einmal mehr während mindestens 40 Minuten die spielbestimmende Mannschaft. Allein die Tatsache, dass die Lausanner - mal in Scheibenbesitz - diese nicht schon nach 2 Sekunden mit einem sinnlosen Pass ins Nirgendwo wieder verlieren, unterscheidet die Lavaux-Süffel massiv vom SCB. Hätte man den Anteil Scheibenbesitz gemessen, hätte Lausanne diese Wertung mit grossem Abstand gewonnen. Klar bedeutet Scheibenbesitz allein noch gar nichts - aber mindestens hat der Gegner während dieser Zeit die Scheibe NICHT. Diese Weisheit scheint bei uns noch nicht ganz angekommen zu sein. Es gab kaum einen Angriff des SCB, welcher - kaum gestartet - nicht auch schon wieder versandet wäre, weil die Scheibe einfach irgendwie ins LS-Drittel gespielt wurde. Natürlich ohne dass ein Berner auch nur den Hauch einer Chance gehabt hätte, die Scheibe auszugraben. Soweit also nichts neues in der Serie. Ist sicher noch praktisch für die Lausanner, dass sie so kaum einmal die Scheibe erobern müssen.

Im eigenen Drittel sah der SCB ebenfalls nicht viel besser aus. Praktisch mit jedem Angriff von LS brach rings um Goali Bührer die grosse Hektik aus, und der SCB-Fünferblock wurde zwischen den beiden Lausannern an der blauen Linie und denjenigen um Bührer's Gehäuse hin und her gehetzt wie eine Welpenschule auf dem Dressurplatz. Verschiedentlich musste man sich vergewissern, dass beim SCB nicht nur gefühlte drei Manöggel auf dem Eis waren, sondern tatsächlich fünf.

Ein zentraler Punkt für die schwachen Angriffe und die Probleme in der Defensive ist und bleibt die katastrophale Bilanz in den Zweikämpfen. Natürlich lässt es der SCB an der Bande krachen - aber die Scheibe haben dann in mindestens 8 von 10 Fällen die Lausanner. Das sieht immer so aus, als würde eine technisch etwas unterbelichtete Amateurtruppe gegen grosse Stockkünstler spielen. Der Puck scheint von den SCB-Stöcken richtiggehend "abgestossen" zu werden - vermutlich hat man da mit Magneten irgendetwas an den Stöcken und am Puck herumgebastelt!!! Der umgekehrte Effekt bei Lausanne - denen scheint die Scheibe auch dann am Stock zu kleben bzw. nach 3 Aufsetzern dort zu landen, wenn vorher 3 Berner kreuz + quer vorbeigeschlagen haben. Unglaubliche Szenen im Minutentakt....

Prinzip Hoffnung:
Immerhin, nach dem Führungstreffer gab Lausanne "die Milch" etwas ab, der SCB konnte die Scheibe vermehrt in den eigenen Reihen halten, und wurde dadurch im eigenen Drittel auch nicht mehr derart auseinandergenommen. Was aber dann beispielsweise in den letzten 3 Spielminuten um's SCB-Gehäuse an "drüber-&-daneben-hauen-&-unglücklich-ablenken" abging, hätte gute Chancen, im Wettbewerb "Pleiten, Pech & Pannen" einen Preis zu gewinnen. Glücklicherweise hauten die Lausanner aber diesmal auch daneben bzw. sündigten weiterhin im Abschluss. Es bleibt die Hoffnung:

++dass Lausanne diese Pace und diesen Druck nicht permanent gehen kann. Wenn sie während einem solchen Dauerdruck die nötige Anzahl Tore (...also etwa 2..) nicht erzielen und sich danach hinten einigeln können, ist dass DIE Chance für den Gegner.

++dass dieser unter enormen Druck und trotz allgemeinem "Murks-&-geht-nicht" erzielte Erfolg beim SCB die seit Mitte Januar deutlich sinkende Formkurve stabilisiert und ein Aufwärtstrend einsetzt.

++dass Bertschy wieder ins Team zurückkehrt, auch wenn man sich nach so einer Verletzung und einer mehrwöchigen Pause nicht allzuviel versprechen sollte.

Positiv zu erwähnen gilt es Jesse Joensuu - obwohl er in den letzten Wochen kaum Matchpraxis hatte, war er mit seiner Wucht ein deutlicher Pluspunkt. Er fiel schon deshalb auf, weil seine Pässe meist relativ präzise kamen. Etwas Sorgen macht mir unser ehemaliger "harter Brocken" in der Verteidigung, Philippe Furrer. Im Bestreben, nicht schon wieder verletzt zu werden, fehlt die Entschlossenheit im Zweikampf. Auch wenn es nur ein paar Prozent sind, die fehlen, aber sie hinterlassen in der Performance der #29 deutliche Spuren. Furrer ist natürlich nicht "schuld" an den Mühen des SCB, aber im Gegensatz zu früher kann er eben auch nichts entscheidendes bewirken, kann den Gegner nicht mehr einschüchtern.

Hoffen wir, dass die Glückssträhne des SCB anhält, bzw. dass man nächstens wieder mehr auf eigene Stärken vertrauen kann. Dass diese an sich vorhanden wären, hat das Team bereits bewiesen.

[gretzky99]

uff, das war wieder knapp und nervenaufreibend gestern, diesmal mit dem glücklicheren ende für uns. und eine torlawine gab das wieder, man kam wieder nicht nach mit zählen ...
in der ersten hälfte des spiels hatte ich das dumpfe gefühl, dass grumpy byron schon in ein paar tagen seiner frau und den kindern nach kanada nachfliegen könnte. seine familie hat diese woche bern für immer verlassen und ist bereits in die heimat zurückgekehrt. sie wissen noch nicht, wo sie nächste saison landen werden, es stehe nordeuropa oder möglicherweise doch wieder ein ch-verein zur debatte.
hoffen wir mal egoistisch, dass die 93 noch ganz lange als strohwitwer in bern bleiben muss .

[Expert]

Bern wird die Serie 4:2 gewinnen. Ich bin felsenfest davon überzeugt dass dieses Spiel die Wende war.
Die Kräfte werden nun bei Lausanne schwinden. Vor allem bei den überforcierten Ausländern.
Louhivaaraaaaaaaa stand ja wohl gefühlte 35 Minuten auf dem Bitz.
Ich rechne zudem mit den 2 Rückkehrern Krüger und Bertschy, welche das Kräfteverhältnis noch mehr zu Gunsten des SCB's beeinflussen werden.
Reichert und Gardner spielen im Moment nicht sehr gut und genau dort könnte unsere #94 Entlastung bringen!

15-93-21
4-28-94
11-81-10
26-51-89

[Talisker]

Ein sehr riskantes Spiel, welches der SCB da hinlegt. Dass LS wohl zu den unangenehmsten Gegnern gehört ist klar, ebenso dass der SCB vorallem Tore verhindern muss, da die eigene Offensive gemäss den Erfahrungen in der Quali den Lausanner Beton kaum knacken kann. Trotz einer sehr defenisven Ausrichtung des SCB kommt LS aber bisher noch in jedem Spiel zu einer erheblichen Anzahl an hervorragenden Chancen, die aber LS - zum Glück für den SCB - bisher nicht zu nutzen versteht. Gerade in der letzten Partie hätte man bei 3 oder 4 Treffern der Lausanner keineswegs von "Abschlussglück" reden können. Selbst im Schlussdrittel, in welchem der SCB mit dem 2:1 im Rücken etwas mehr Druck entwickeln konnte, benötigte der SCB alle Eishockeygötter auf seiner Seite, damit LS in den letzten 3 Minuten die beiden Grosschancen nicht verwerten konnte. Auch im Powerplay schaut man verdutzt, wie sich Lausanne innert ein paar Sekunden im SCB-Drittel installiert - umgekehrt kommt der SCB selbst in Überzahl kaum ins gegnerische Drittel, bzw. verstrickt sich dort in fruchtlose Bandenkämpfe, wo man die Scheibe in 8 von 10 Fällen verliert.

Tore produziert der SCB bisher aus wenig zwingenden Möglichkeiten. Ein Schuss 1 Meter über das Tor, der beim Zurückprallen von Ritchie direkt ins Tor abgelenkt werden kann, spricht zwar für die technischen Fähigkeiten der #93. Genauso wie der Weitschuss von Gerber, der von Holloway mit dem Stockschaft entscheidend abgelenkt wird - ein technisches Kabinettstücklein, zweifellos. Resultat eines druckvollen Angriffspiels sind solche Treffer aber nicht.

Bisher gelingt es Lausanne, in Scheibennähe stets in Überzahl zu sein. Dies wird zwar stark durch den Umstand erleichtert, dass der SCB kaum einen Pass auf 2 Meter fertigbringt, und Lausanne deshalb problemlos mit 3 Spielern ein aggressives Forechecking betreiben kann, ohne wesentliche Risiken einzugehen. Trotzdem verlangt diese Spielweise sehr viel Laufarbeit. Man muss darauf hoffen, dass den Lausannern so irgendwann der Schnauf ausgeht. Oder aber, dass der SCB schneller zum eigenen Drittel herauskommt und Angriffe fahren kann, welche den Namen auch verdienen. An der eigenen blauen Linie 3 Schritte machen, und dann die Scheibe nach vorne schlenzen, hat damit aber nichts zu tun, sondern stellt "kampfloses Überlassen des Pucks dar". Ob die im Raume stehende Rückkehr von Bertschy daran etwas ändern könnte, ist die Frage.

Eine alte Weisheit besagt, dass man ein gutes Team daran erkennen könne, dass es schlecht spiele und trotzdem gewinne. Von dem her erreicht der SCB schon fast Weltklasse-Niveau. Trotzdem, Kalendersprüche, ein ausgezeichneter Beppo, abschlussschwache Gegner und Zufälligkeiten im Angriff repräsentieren nicht gerade meine Idealvorstellungen einer soliden Basis für den SCB.

[JimmyP]

ruhig heute hier auf dem Forum, für das heute Spieltag ist

[Schneemaa]

JimmyP hat geschrieben:
> ruhig heute hier auf dem Forum, für das heute Spieltag ist

Die Ruhe vor dem Sturm

[greenie]

Heute Stricker/Wehrli die Schiris. Man darf gespannt sein.
Ruhe vor dem Sturm? Denke nicht, dass sich nach Spielschluss viele HCL-Anhänger auf dieses Board verirren. Trotz etwas Rissen in meinem Optimismus, nimmt der SCB das Heft heute mal von Anfang so richtig in die Hand und passt sich nicht wieder dem Gegner an, dann dürfte für Lausanne nicht viel zu holen sein. So gleich mal zwei Tore in den ersten Minuten vorlegen.... ich weiss, das wäre ja schon fast ein Torfestival.

[JimmyP]

Schneemaa hat geschrieben:
> JimmyP hat geschrieben:
> > ruhig heute hier auf dem Forum, für das heute Spieltag ist
>
> Die Ruhe vor dem Sturm

wenn Bern verlieren sollte, ja