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von pancho » Do 23. Okt 2014, 14:00
SC Bern meistert Spitzenteam
Hermann Pedergnana, Bern 21.10.2014, 22:31 Uhr
Der SCB überzeugt gegen Lugano mit einer der besten Saisonleistungen. Die Berner gehen entschlossen zur Sache, wenigstens zwei Drittel lang.
Der Unterschied war frappant: Die Berner zogen ein entschlossenes Forechecking auf und suchten die Zweikämpfe auch in der Angriffszone. Die Luganesi dagegen verliessen sich auf weite Pässe und suchten das Umschaltspiel in der neutralen Zone. Dazwischen streuten vor allem die Schweden Fredrik Pettersson und Linus Klasen Kunststücke ein, von denen eines zum Anschlusstor für die Tessiner zum 2:3 führte. Sonst aber bedachten die Berner sie mit Achselzucken, beschnitten die Wege der beiden, unterbanden die Passlinien und erinnerten zeitweise an glorreiche Zeiten.
Die SCB-Professionals blickten auf eine Serie von drei Siegen zurück, errungen gegen lauter Equipen aus dem unteren Tabellenbereich. Gegen Lugano musste die Bewährungsprobe gegen ein Spitzenteam folgen – und sie kam. Die erste Begegnung hatten die Luganesi gewonnen, nicht zuletzt dank vielen Powerplay-Gelegenheiten. Die Berner wollten deshalb die Anzahl Strafen reduzieren und das Boxplay verbessern. So wenigstens kündigten sie es an. Gelegenheiten zum Beweis sollten sie genug bekommen.
Die drittklassierten Luganesi bewiesen im bisherigen Verlauf der Meisterschaft mehr Konstanz, hatten nur eine Partie in der regulären Spielzeit verloren. Beinahe hätten sie den Aspirationen des SCB schon in der Startminute einen Dämpfer versetzt, doch verschoss Julian Walker aus bester Position im Slot. Es sollte für lange Zeit der gefährlichste Moment für den Keeper Marco Bührer bleiben. Wenig später versenkte der nahe am Tor-Halbkreis wartende Thomas Rüfenacht ein Zuspiel Bud Holloways zum 1:0. Die Freude dauerte kurz, Rüfenacht lief in einen harten Check Clarence Kparghais und musste mit der Bahre weggetragen werden. Diagnostiziert wurde eine schwere Hirnerschütterung. Irritieren liessen sich die Berner dadurch nicht. Mit leicht umgestellten Sturmlinien beherrschten sie weiter die Szene, vermochten die Pace aber nicht ganz durchzuhalten.
Die Luganesi, die auf fünf Stammspieler verzichten mussten, schöpften nach dem im Powerplay von Pettersson erzielten Ausgleich kurz Hoffnung – 12 Sekunden lang. Dann leitete Holloway den Siegeszug ein und bediente gleich darauf Samuel Kreis zum 3:1. Die letzte Chance für eine Wende vergaben die Tessiner während einer Fünfminutenstrafe (mit Restausschluss)von Beat Gerber, der mit einem Check Julien Vauclair ausser Gefecht gesetzt hatte. Das gefährliche Duo Pettersson/Klasen wurde weitgehend neutralisiert, andere Luganesi waren ungefährlich. Das war symptomatisch für den Rest der Partie.