Klasse, wir haben es schon bis auf Hardboiled SCB geschafft!
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Ist ja geil...Google und das Sommerloch sei dank.
OK ich sehe, dass ich das Wort "Google" wirklich nicht hätte verwenden dürfen. Wie schon gesagt: Ich bereue, dass ich es in diesem Zusammenhang erwähnt habe. Es wirkt unglücklich und widerspiegelt nicht meine professionelle Haltung. Offenbar hat mein letzter Post auch nicht zur weiteren Klärung meiner Ansicht beigetragen. Das ist auch nicht weiter tragisch, der schriftliche Austausch ist halt schwieriger, als wenn wir das bei Tisch diskutieren würden.
Und noch was: Ich kritisiere nicht SL als Einzelperson und es geht mir auf nicht um Bashing. Ich stelle nur gewisse (provokative) Fragen bezgl. der Abwicklung dieser Personalie (durch wen auch immer). Das ist doch legitim und gehört doch auch in ein solches Forum. Und es heisst auch nicht, dass ich mich nicht auf die neue Saison freue. Im Gegenteil!
pancho hat geschrieben:
> du würdest das wohl auch noch schreiben, wenn die meldung von epinal um 16.55 raus
> wär und die vom scb um 17.00? so wie es ja aussieht hat epinal ziemlich lange mit der
> mitteilung gewartet bis sie das gemeldet haben. und meinst du jetzt allen ernstes,
> der brooks ist am 9.7. nach bern geflogen und dann zum früstück hat er mit SL
> geplaudert und dann am mittagessen hat man ihm den vertrag hingelegt und er hat ihn
> dann beim abendessen unterschrieben und ist wieder abgeflogen?
Nein das würde ich nicht - die Meldung von Epinal erfolgte eine Arbeitswoche vor Meldung der Verpflichtung durch den SCB, die Unterschrift selbst wurde vor eineinhalb Monaten geleistet. Über Stundenfristen müssen wir uns nicht unterhalten. Ich hoffe auch inständig (siehe meine letzte Antwort), dass die Verhandlungen kein Schnellschuss waren und sich über eine längere Frist hingezogen haben. Alles andere würde ich, hinsichtlich eines derart wichtigen Personalentscheids und vor dem Hintergrund der sportlichen Vision des SCB, nicht als seriös empfinden. Und ich stelle hier nochmals die Frage: Hätte man nicht im Laufe dieser Verhandlungen - eingebettet in ein professionelles Hockey-Netzwerk (online oder offline, wie und wo auch immer der SCB Kontakte haben mag) - den Braten nicht riechen können? Wir können auch in die Gegenrichtung schauen: Der GM von Epinal hatte am gleichen Tag nach Veröffentlichung der Verpflichtung durch den SCB den Brooks am Telefon und am Folgetag die Sache beerdigt (siehe Interview, Press Release Epinal). Hier ging also irgendwo mindestens eine Buschtrommel los. Und nicht nehme mal nicht an, dass der dortige GM regelmässig im Web, bei Twitter, Facebook oder wo auch immer den SCB-News folgt. Naja, für mich bleibt die Sache merkwürdig.
> ich weiss ja nicht wie man auf den dan brooks gekommen ist, aber werden wohl
> verhandlungen vorher stattgefunden haben. und dann untrebreitet man ihm mal ein
> angebot, gibt ihm bedenkzeit... und da soll man dann in dieser zeit dreimal pro tag
> googeln, ober der irgendwo einen vertrag unterschrieben hat? wie kommt einer
> überhaupt auf solch eine schwachsinnige idee? deine chronologische anordnung im
> nachhinein finde ich ziemlich erzwungen. ich bin froh, verschleudert der scb nicht
> geld damit, den ganzen tag kandidaten zu googeln, mit denen man gerade verhandelt.
> evtl hat man ihn ja gegoogelt und dann stand ja noch nichts?
Ja das wäre wirklich schwachsinnig. Deshalb ist die Idee ja auch nicht von mir. Wie schon gesagt. Google ist das falsche Wort. Ich habe ja auch explizit geschrieben, dass ich vermute und hoffe, dass der SCB in einem hockeyaffinen Netzwerk operiert und hier auch entsprechend qualitatives Feedback zu seinem Personal einholt - ganz legal und transparent. Dass man keine Referenzen zu bekannten Persönlichkeiten einholen sollte, leuchtet mir beim besten Willen nicht ein. Von jedem noch so bekannten Spieler wird - trotz allem Treu und Glauben - auch immer eine medizinische Untersuchung verlangt und man lässt sich sicherlich auch zu Charakter und Qualitäten der betreffenden Person beraten. Ansonsten könnte man ja rein den Statistiken vertrauen, wenn man einen Topscorer oder einen Boxplay-Spezialisten sucht. Auch bekannte Manager müssen bei Arbeitssuche immer wieder Assessments durchlaufen, auch wenn sie schon einen Namen in der Branche haben. Aber vielleicht habt ihr recht und im Sport vertraut man den Coach offenbar ziemlich uneingeschränkt, wenn der einen Nebenmann sucht. Finde ich dennoch reichlich seltsam.
> ja, referenzen holt man sich mit einverständnis des kandidaten ein, das habe ich ja
> schon geschrieben. und wie hätte das jetzt die situation hier aufgeklärt? hätte der
> dan brooks wohl gesagt: ja holen sie referenz bei epinal ein, da hab ich im mai einen
> vertrag bis nächste saison unterschrieben? wohl kaum, oder?
> "Gemäss diesem Interview hat der SCB selbst zu Protokoll gegeben gewusst zu
> haben, dass Brooks in Verhandlungen steht mit einem französischen Club. Da will man
> doch Details als Verantwortlicher, oder nicht?!?" --> nein will ich nicht.
> warst du schon mal an einem bewerbungsgespräch oder bist du noch student oder
> schüler? also wenn mich einer im vorstellungsgespräch fragt, ob ich noch andere
> offene bewerbungen habe, dann sag ich ihm das. wenn er mich dann fragt wo und ob ich
> gleich noch die telefon-nummer der verwantwortlichen geben kann, stehe ich auf und
> verlasse das interview sofort. gehts noch?
Meine Güte. Ich habe doch nicht behauptet, dass man den Kandidaten gleich nach der Konkurrenz fragt. Das ist eine merkwürdige Unterstellung. Wenn man eine Schlüsselposition besetzen will (wichtige Sache, denke ich!) und der Kandidat erwähnt von sich aus seine anderen Pfeile im Köcher, dann ergibt das doch eine andere Verhandlungsposition - da muss man doch wenigstens ansatzweise Anstrengungen unternehmen um herauszufinden ist es Bluff, gehe ich mit den Vergütungen ans Limit falls nötig, habe ich ein gesteigertes Risiko betr. einer Absage, kann ich hinhalten, drücken, etc. Vielleicht lag aber die Verhandlungsmacht ohnehin fast vollständig beim SCB, man war sich der Sache zu sicher oder die Personalie war zu wenig wichtig. Dann relativiert sich natürlich der Einfluss der Konkurrenzofferte. We'll never know. Wenn natürlich deine Verhandlungsstrategie immer auf einer Informationsasymmetrie zu Deinen Gunsten basiert, dann verstehe ich Dein Desinteresse an der Situation des Gegenübers.
> ich habe gerade letzte woche eine mitarbeiterin eingestellt. ich habe sie nicht
> gegoogelt und auch die vom hr hat mir nichts davon erzählt. ich habe sie erst jetzt
> heute mal auf facebook gesucht, so rein aus interesse. ich habe auch schlicht keine
> zeit noch alle kandidaten zu googeln und partybilder zu suchen, ob sie vielleicht
> ein stinke-finger-tatoo auf ihrem arsch hat.
Es ist mir nicht klar, warum Du das jetzt getan hast oder inwiefern das mit unserer Diskussion hier in Zusammenhang steht. Aber OK, Du tust was Du tun willst, mit den Worten die Du wählst. Wie schon gesagt: Ich meinerseits habe das Wort "Googling" viel zu salopp und in einem völlig falschen Kontext verwendet (mit der Gefahr mich zu wiederholen). Es ist eine zähe Angelegenheit das richtig zu stellen.
> deine argumentation ist eher erzwungen. ich habe firmeninterne kurse besucht. albert
> müllerschön war kursleiter
http://www.muellerschoen-focus.de/ er hat bestseller
> geschrieben zu themen der personalauswahl. der hat das erwähnt (ohne zum grossen
> thema zu machen) und ich habe dann einen artikel dazu gesucht. es geht doch nicht
> darum, ob man das jetzt vielleicht macht und auch vielleicht ok sein kann. es geht
> doch darum, dass man "unterlassen des googelns" doch nicht als
> unprofessionell bezeichnen kann... es ist lediglich "bauernschläue"...
Ich kann mich an dieser Stelle für Dich freuen, dass Du einen Arbeitgeber hast, der noch Geld für solide Ausbildung aufwirft. Aber es verhilft mir hier nicht zu einem Meinungswechsel. Ich kritisiere an diesem Artikel (und auch an vielen anderen), dass Arbeitgeber und Juristen zu den immer gleichen Reflexen neigen, wenn es um die Frage nach Bewirtschaftung der sozialen Netzwerke etc. im E-Recruiting geht - und Migros als Beispiel war da schon immer intensiv vorne mit dabei und aktiv. Warum also das eigene Tun in jedem Folgesatz relativieren? Meine Aussage war doch nie (wie kommst Du eigentlich da drauf?), dass ich das Abraten von Online-Recherchen als umprofessionell taxiere. Die Realität bezgl. Informationsbeschaffung sieht einfach anders aus - ob man das jetzt gut und recht finden mag oder nicht (siehe z.B. auch
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/25085270). Anyway, der Artikel von 2011 ist und bleibt kalter Kaffee. Die Mehrzahl der grösseren Unternehmen hat heute im HR Personal für die Bewirtschaftung der diversen Online-Plattformen angestellt. Ob das produktiv ist? Legal ist? Gesellschaftlich korrekt? Scheinbar. Wenn Du keine Zeit für solche Aktivitäten aufwenden willst, dann finde ich das völlig OK und dann entspricht das Deiner Personalpolitik. Aber es ist deswegen ja nicht eine generelle Norm.
Nun gut, back to Hockey. Wir kennen nur einen Bruchteil der Fakten. So können wir weiter trefflich und hitzig diskutieren, streiten und googeln. Man ist den Herrn zum guten Glück zügig wieder losgeworden. Aber wie Tuni schreibt, der nächste Griff in die Schüssel pendelt dann vielleicht. Besser das geschieht McSorley als uns...
Gruss Luc