ZSC - SCB 2.1.2013

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Aeschbi
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Re: ZSC - SCB 2.1.2013

Beitrag von Aeschbi » Do 3. Jan 2013, 08:42

Der 35-Jährige wäre froh, trüge er bald wieder das Islanders-Dress. «Es macht grossen Spass, für den SCB zu spielen, aber es wäre wichtig, würde die NHL-Saison noch beginnen.»

Diese Aussage von Streit sagt halt einiges aus und den anderen NHL Spielern ergeht es gleich und reisen daher bereits ab.
Bin zwar ein "Fan" des Lockout's, aber langsam geht mir das Theater auch auf den Senkel und ich wünschte mir endlich Klarheit. Für die Lockout Spieler ist es schwierig sich richtig zu fokussieren, Priorität hat halt einfach die NHL und die NLA ist eine Nebenbeschäftigung.

Die inzwischen doch relativ heftige Kritik an Streit ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich gebe zwar auch zu, dass mir der eine oder andere Auftritt von ihm nicht gefallen hat, insgesamt, und das unterstreicht die Statistik, konnte Streit überzeugen. Und ich bin mir sicher: sollte die NHL Saison abgesagt werden, wird Streit noch zulegen, vor allem auch während den Playoff's.

Ich befürchte, dass der SCB nach Abreise der 3 Cracks ein massives Problem bekommt. Hinten zwar relativ stabil und mit Qualität, einfach mit viel zu wenig Offensivpotential (Jobin, Kinrade, Furrer, Gerber), lediglich Roche kann offensiv Akzente setzen. Ein Riesenproblem!

Und vorne verfügt man zwar auch über Qualität, allerdings haben da einige Spieler den Leistungszenit überschritten. Von Plüss und Rüthemann erhoffe ich mir einfach während den Playoffs widerum eine Leistungsexplosion.

Schaut Euch mal den Teamroster an:
http://scb.ch/scb_teamroster

Eigentlich extrem welche Veränderungen der SCB diese Saison erfährt oder noch erfahren wird:

- Streit
- Tavares
- Josi
- Höhener
- Collenberg
- Danielsson
- Lötscher

Meine Meinung: der SCB wird zu stark am Renommee gemessen und daher überschätzt.

DanTheMan
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Re: ZSC - SCB 2.1.2013

Beitrag von DanTheMan » Do 3. Jan 2013, 10:03

Naja, an unseren drei NHL-Spielern liegt es sicher nicht, dass der SCB nicht immer überzeugend aftritt. Josi spielte gestern eines seiner stärksten Spiele und der #91 sei es doch ein wenig verziehen, dass er gestern nicht seinen besten Tag eingezogen hat...der hat den Karren schon zu genüge für uns aus dem Dreck gezogen.
Dass Streit ab und an dumme Strafen nimmt und hinten keinesfalls immer eine solide Figur abgiebt, war zu erwarten. Nichtsdestotrotz ist er der beste Offensivverteidiger mit schweizer Pass und bevor man den in die Wüste wünscht gibts noch zahlreiche andere "SCB-Stars" die von mir aus gerne abreisen könnten.

Dass hier immer gleich die NHL-Spieler kritisiert werden, wenn der SCB mal nicht gleich souverän gewinnt, zeigt doch nur wie sehr wir von diesen Spielern abhängig sind. Denn meist ist es ja auch so, dass ihr Anteil überdurchschnittlich zu werten ist, wenn die Berner mal von A bis Z eine souveräne Leistung abgeben.

Wo aber bitteschön sind diejenigen Spieler, die was reissen müssen, wenn die drüben wieder starten? Wo sind Plüss, Rüthemann, Rubin, Berger und Furrer? Was die meisten von diesen arrivierten Spielern zur Zeit leisten ist, gelinde gesagt, ein Hohn. Ich musste gestern fast ein wenig schmunzeln, als der selbsternannte Mr. SCB (ich meine übrigens Furrer) an der blauen Linie in bester Abschlussposition seinen aufgezogenen Slapshot doch wieder unterbrach um einen völlig nutzlosen Zweimeter-Pass auf John Tavares zu spielen, der auf selber Höhe stand wie Furrer selbst. Naaa, wieso hat es der wohl nicht in die NHL geschafft?

Auch ein Rüthemann stolpert schon seit Wochen auf dem Eis herum als habe er Blei an den Beinen. Wie war das noch gleich bzgl. Leistungsprinzip? Wieso sollte sich auch einer steigern, wenn er sowieso seine 20 Minuten Eiszeit auf sicher hat, währendem ein Christoph Bertschy nach gelungener U20 WM sich wieder in der vierten Linie mit 8 Minuten "austoben" darf?

Talisker
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Re: ZSC - SCB 2.1.2013

Beitrag von Talisker » Do 3. Jan 2013, 11:03

Der Aeschbi spricht mir aus der Seele:
Ich habe ebenfalls seit längerem den Eindruck, als ob man vielerorts die Stärken + Schwächen des SCB nicht mehr richtig einzuordnen weiss. Da werden Forderungen erhoben ("...mindestens Halbfinalqualifikation..."), als ob der SCB weiterhin ein überdurchschnittlich hochkarätiges Kader aufweisen würde. Es wird geflissentlich ignoriert, dass nur noch vereinzelte Akteure wirkliche "Hochkaräter" sind, und dass von denjenigen welchen auch noch einige altersbedingt nicht mehr eine Saison lang reissen mögen. Die Gründe dafür wurden schon mehrmals erwähnt.

Natürlich präsentiert sich die Situation inklusive Lockout-Spieler vorteilhafter bzw. wesentlich anders als ohne. Wir werden aber offenbar bald Gelegenheit haben, uns mit den tatsächlichen Gegebenheiten beim SCB ungefiltert befassen zu können. Man kann sich noch lange auf Törmännen einschiessen und behaupten, die 3 Lockouter seien eine "Aktion zur Stützung des Trainers", wie es Klaus Zaugg tut. Dabei trifft dies eigentlich nur dann zu, wenn man von der irrigen Annahme ausgeht, der Trainer könne auf Dauer die fehlende Klasse kompensieren. Dabei repräsentieren die 3 Lockouter ungefähr dass, was dem SCB im Prinzip fehlt: Ein (weiterer) guter ausländischer Stürmer und 2 überdurchschnittliche CH-Akteure. Die Lockouter liegen da natürlich etwas über dem "Schnitt", aber ich glaube man weiss trotzdem, was ich meine.

Die Situation realistisch einzuschätzen heisst nicht, die Flinte einfach vorzeitig ins Korn zu werfen. Es braucht nicht sooo viel, um dem etwas zur Biederkeit neigenden Team einen Extrakick zu verleihen, wie die letzten PO's gezeigt haben. Wenn die CH-Akteure zu guter Form auflaufen und man noch einen wirklich guten ausländischen Offensivspieler mit der Wirkung eines Dumont verpflichtet, kann der SCB erneut relativ weit kommen. Gleichzeitig haben die PO's aber auch die Limiten aufgezeigt: Als Dumont ausfiel, lief bei Bern in der Offensive praktisch nichts mehr. Den jungen Spielern fehlten - wenig überraschend - noch Kraft und Physis, um im entscheidenden Moment den Unterschied herbeizuführen. Und von den altgedienten Kräften trug uns das Duo Plüss / Rüthemann, währenddem Gardner leider etwas abtauchte. Solche "Abtaucher" vermochte bzw. vermag man aber mangels spielerischer Breite nicht (mehr) zu kompensieren.

Beim HC Davos ist ebenfalls ein Neuaufbau im Gange, auch dort können die alten Schlachtrösser das Team nicht mehr eine Saison lang tragen, und der Nachwuchs ist noch nicht ganz soweit. Offenbar hat man die Lage dort besser begriffen und kommuniziert sie auch entsprechend, so dass das Umfeld der ungewohnte Situation einigermassen gefasst begegnet. Beim SCB scheint man immerhin im Management die Sache etwas realistischer zu sehen als im Umfeld, welches wie gewohnt zur Hysterie neigt. Bleibt zu hoffen, dass man sich dort auch noch einmal mit den Realitäten auf dem Eis und der Eishockey-Landkarte befasst, statt in verklärter Vergangenheit und Allmachtsphantasie zu schwelgen.

Duc
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Re: ZSC - SCB 2.1.2013

Beitrag von Duc » Do 3. Jan 2013, 12:05

Angsthasen. :D
Stark ist, wer sich selbst beherrscht, reich, wer mit wenigem zufrieden ist.

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