Re: Pressemeldungen
Verfasst: Mo 6. Feb 2023, 16:26
CB-CEO Raeto Raffainer«Die Fans laufen uns davon. Und das geht nicht!»
Nach acht Niederlagen aus den letzten zehn Partien nimmt SCB-CEO Raeto Raffainer Stellung zum Trainerwechsel, zu Verletzungen, der Arbeit seines Sportchefs und finanziellen Auswirkungen.
Angelo Rocchinotti
Publiziert heute um 15:43 Uhr
Im November ersetzte der SCB um CEO Raeto Raffainer Trainer Johan Lundskog durch Toni Söderholm. Trotzdem kommt die Mannschaft nicht vom Fleck.
Raeto Raffainer, wie erklären Sie sich diesen blutleeren Auftritt in Kloten nach dem Derby-Sieg gegen Biel?
Aus meiner Sicht war es kein blutleerer Auftritt. Ich fand, wir waren bis Spielhälfte die bessere Mannschaft, aber schlecht im Spiel mit der Scheibe. Nach dem 2:3 fehlte die emotionale Energie, um die Partie wenden zu können. Wir waren oft in den Ecken, konnten nicht mehr viel kreieren.
Vor drei Monaten ersetzten Sie den Trainer. Auch aus Sorge, man könnte im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation dereinst nicht mehr mitreden können. Jetzt sind selbst die Pre-Playoffs in Gefahr. Was hat der Wechsel denn nun gebracht?
Jeder, der den SCB verfolgt, sah die Entwicklung nach dem Trainerwechsel. Wir waren im Dezember die beste Mannschaft der Liga, kein anderes Team punktete so häufig. Dann schlug die Verletzungshexe zu. Und ja: Wir sind in einen Strudel geraten. Sie können jetzt die Anzahl Spiele der jeweiligen Trainer und die daraus resultierende Punkteausbeute gegenüberstellen. Es wäre Äpfel mit Birnen verglichen.
Der Wechsel war nachvollziehbar. Trotzdem brachte sich die Mannschaft im Januar selbst wieder in die Bredouille.
Ja und nein. Ich habe von allem Anfang an gesagt, dass wir das Playoff erreichen wollen – im Idealfall via Top 6, sofern wir gesund bleiben. Und das waren wir nicht. Zwei bis drei Verletzte muss man kompensieren können. Das gelang. Doch bei fünf Abwesenden, wie wir sie im Schnitt hatten, ist das nicht mehr möglich. Gleichzeitig konnten wir der Mannschaft nicht wie geplant Unterstützung bieten. Wir versuchten, Transfers zu tätigen. Doch es gelang nicht. Deshalb stecken wir nun in dieser Situation. Sie ist mit Blick auf die Liga erklärbar.
Womit wir bei Andrew Ebbett sind. Der Sportchef sagt, er suche einen ausländischen Verteidiger, finde aber keinen. Andere Clubs fanden sie!
Bisher wechselten drei Verteidiger in die Schweiz. In zwei Fällen haben wir mitgeboten, konnten aber mit der Konkurrenz nicht mithalten. Am dritten Spieler zeigten wir kein Interesse. Er passte nicht ins Profil.
Ist der SCB zu wählerisch?
Ich finde es richtig, dass der Sportchef den Markt sondiert und nach Spielern Ausschau hält, die uns auch wirklich helfen können. Ebbett holt niemanden, nur um die Medien oder die Fans zufriedenzustellen. Wir suchen einen Defensivverteidiger mit einem guten ersten Pass.
Die Forderungen, etwas zu unternehmen, werden nach Auftritten wie gegen Kloten nicht weniger. Was antworten Sie all jenen Personen?
Ich bin auch nicht zufrieden mit der Leistung in Kloten. Auch ich bin sauer. Es wäre gut gewesen, wir hätten nach dem Derby-Sieg nachdoppeln können.
Gibt es ein Problem innerhalb der Mannschaft?
Es gibt keinen Graben im Team, nein.
Die ganze Saison schon sind die langen Einsätze von Chris DiDomenico ein Thema. Mitspieler müssen sich gedulden, weil er sich noch einmal in einen Angriff begibt.
Das ist kein aktuelles Thema. Es geschah weder gegen Kloten noch gegen Biel. DiDo war super diszipliniert, schoss drei Tore. Und: Nur ein Spieler in dieser Liga hat häufiger gepunktet.
Stimmt es, dass Präsident Marc Lüthi nach dem 1:4 gegen Lausanne in der Kabine getobt hat? Und was halten Sie davon?
Da sind Sie schlecht informiert. Das stimmt nicht.
Einen Tag später haben Sie das Team zusammengetrommelt. Weshalb?
Weil wir das Gefühl hatten, es sei nun der Zeitpunkt gekommen, wo wir mit den Spielern reden müssen.
Weshalb gelangt diese Mannschaft immer wieder an den gleichen Punkt?
Wir sind zweimal in dieser Saison komplett eingebrochen. Einmal gegen Kloten, ein andermal gegen Lausanne. Beide Male stimmte der Einsatz nicht. Und das goutieren unsere Fans nicht. Sie laufen uns davon, und das geht nicht.
Wie wirken sich die Resultate finanziell aus?
Wir sind in sämtlichen Bereichen auf Kurs, profitierten von einem starken Dezember und wohl auch von der Ausgeglichenheit der Liga. Es gab attraktive Heimspiele mit den Derbys sowie dem Duell gegen den HCD. Trotz den Niederlagen sahen wir auch attraktive Spiele. Gegen Servette beispielsweise hatten die Zuschauer Spass. Schwierig sind Auftritte wie gegen Lausanne. Wir schreiben für gewöhnlich auch nach Spielschluss viel Umsatz. Gehen die Leute nach Hause, spüren wir das sofort.
Wie wird die Nationalmannschaftspause nun genutzt?
Ich hoffe, wir haben ein paar Tage Ruhe. Es wäre gut, käme nach der Pause unser Captain (Simon Moser, Anm. d. Red.) zurück. Das würde uns helfen. Dann gilt es, zu attackieren.
Nach acht Niederlagen aus den letzten zehn Partien nimmt SCB-CEO Raeto Raffainer Stellung zum Trainerwechsel, zu Verletzungen, der Arbeit seines Sportchefs und finanziellen Auswirkungen.
Angelo Rocchinotti
Publiziert heute um 15:43 Uhr
Im November ersetzte der SCB um CEO Raeto Raffainer Trainer Johan Lundskog durch Toni Söderholm. Trotzdem kommt die Mannschaft nicht vom Fleck.
Raeto Raffainer, wie erklären Sie sich diesen blutleeren Auftritt in Kloten nach dem Derby-Sieg gegen Biel?
Aus meiner Sicht war es kein blutleerer Auftritt. Ich fand, wir waren bis Spielhälfte die bessere Mannschaft, aber schlecht im Spiel mit der Scheibe. Nach dem 2:3 fehlte die emotionale Energie, um die Partie wenden zu können. Wir waren oft in den Ecken, konnten nicht mehr viel kreieren.
Vor drei Monaten ersetzten Sie den Trainer. Auch aus Sorge, man könnte im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation dereinst nicht mehr mitreden können. Jetzt sind selbst die Pre-Playoffs in Gefahr. Was hat der Wechsel denn nun gebracht?
Jeder, der den SCB verfolgt, sah die Entwicklung nach dem Trainerwechsel. Wir waren im Dezember die beste Mannschaft der Liga, kein anderes Team punktete so häufig. Dann schlug die Verletzungshexe zu. Und ja: Wir sind in einen Strudel geraten. Sie können jetzt die Anzahl Spiele der jeweiligen Trainer und die daraus resultierende Punkteausbeute gegenüberstellen. Es wäre Äpfel mit Birnen verglichen.
Der Wechsel war nachvollziehbar. Trotzdem brachte sich die Mannschaft im Januar selbst wieder in die Bredouille.
Ja und nein. Ich habe von allem Anfang an gesagt, dass wir das Playoff erreichen wollen – im Idealfall via Top 6, sofern wir gesund bleiben. Und das waren wir nicht. Zwei bis drei Verletzte muss man kompensieren können. Das gelang. Doch bei fünf Abwesenden, wie wir sie im Schnitt hatten, ist das nicht mehr möglich. Gleichzeitig konnten wir der Mannschaft nicht wie geplant Unterstützung bieten. Wir versuchten, Transfers zu tätigen. Doch es gelang nicht. Deshalb stecken wir nun in dieser Situation. Sie ist mit Blick auf die Liga erklärbar.
Womit wir bei Andrew Ebbett sind. Der Sportchef sagt, er suche einen ausländischen Verteidiger, finde aber keinen. Andere Clubs fanden sie!
Bisher wechselten drei Verteidiger in die Schweiz. In zwei Fällen haben wir mitgeboten, konnten aber mit der Konkurrenz nicht mithalten. Am dritten Spieler zeigten wir kein Interesse. Er passte nicht ins Profil.
Ist der SCB zu wählerisch?
Ich finde es richtig, dass der Sportchef den Markt sondiert und nach Spielern Ausschau hält, die uns auch wirklich helfen können. Ebbett holt niemanden, nur um die Medien oder die Fans zufriedenzustellen. Wir suchen einen Defensivverteidiger mit einem guten ersten Pass.
Die Forderungen, etwas zu unternehmen, werden nach Auftritten wie gegen Kloten nicht weniger. Was antworten Sie all jenen Personen?
Ich bin auch nicht zufrieden mit der Leistung in Kloten. Auch ich bin sauer. Es wäre gut gewesen, wir hätten nach dem Derby-Sieg nachdoppeln können.
Gibt es ein Problem innerhalb der Mannschaft?
Es gibt keinen Graben im Team, nein.
Die ganze Saison schon sind die langen Einsätze von Chris DiDomenico ein Thema. Mitspieler müssen sich gedulden, weil er sich noch einmal in einen Angriff begibt.
Das ist kein aktuelles Thema. Es geschah weder gegen Kloten noch gegen Biel. DiDo war super diszipliniert, schoss drei Tore. Und: Nur ein Spieler in dieser Liga hat häufiger gepunktet.
Stimmt es, dass Präsident Marc Lüthi nach dem 1:4 gegen Lausanne in der Kabine getobt hat? Und was halten Sie davon?
Da sind Sie schlecht informiert. Das stimmt nicht.
Einen Tag später haben Sie das Team zusammengetrommelt. Weshalb?
Weil wir das Gefühl hatten, es sei nun der Zeitpunkt gekommen, wo wir mit den Spielern reden müssen.
Weshalb gelangt diese Mannschaft immer wieder an den gleichen Punkt?
Wir sind zweimal in dieser Saison komplett eingebrochen. Einmal gegen Kloten, ein andermal gegen Lausanne. Beide Male stimmte der Einsatz nicht. Und das goutieren unsere Fans nicht. Sie laufen uns davon, und das geht nicht.
Wie wirken sich die Resultate finanziell aus?
Wir sind in sämtlichen Bereichen auf Kurs, profitierten von einem starken Dezember und wohl auch von der Ausgeglichenheit der Liga. Es gab attraktive Heimspiele mit den Derbys sowie dem Duell gegen den HCD. Trotz den Niederlagen sahen wir auch attraktive Spiele. Gegen Servette beispielsweise hatten die Zuschauer Spass. Schwierig sind Auftritte wie gegen Lausanne. Wir schreiben für gewöhnlich auch nach Spielschluss viel Umsatz. Gehen die Leute nach Hause, spüren wir das sofort.
Wie wird die Nationalmannschaftspause nun genutzt?
Ich hoffe, wir haben ein paar Tage Ruhe. Es wäre gut, käme nach der Pause unser Captain (Simon Moser, Anm. d. Red.) zurück. Das würde uns helfen. Dann gilt es, zu attackieren.