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Paul Coffey
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Paul Coffey » Do 16. Mär 2023, 09:12

https://www.bernerzeitung.ch/zu-viele-aber-im-spiel-der-berner-815509510184?fbclid=IwAR0JmHhWPCxhuQSXK2O2adL2nkUzvytVaLzibvthX9ZShGGsu04QY_WFrw0

Maple Leaf
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Maple Leaf » Do 16. Mär 2023, 09:25

SCB gegen Biel auf dem Holzweg

Nach Spiel 1 im PlayoffSo ist der SCB gegen Biel auf dem Holzweg

Der SC Bern muss am Donnerstag im zweiten Viertelfinalspiel auf die Niederlage in Biel reagieren. Er muss diverses anders und besser machen.

Kristian Kapp

Der SCB am Boden: Berns Colton Sceviour, der die Partie nicht zu Ende spielen konnte, und Biels Jere Sallinen.
Foto: Urs Lindt (Freshfocus)

Mit 0:3 verlor der SCB am Dienstag in Biel Spiel 1 des Best-of-7. Natürlich ist nach einer Partie nichts entschieden. Und dennoch braucht es ab sofort ein anderes Auftreten der Mannschaft von Toni Söderholm, wenn sie nicht schon sehr bald das Saisonende erleben will.

Wenn das wichtigste Element fehlt
Bezüglich Intensität ist Biel nie unterlegen: Verteidiger Viktor Lööv lässt Berns Stürmer Benjamin Baumgartner auflaufen.

Söderholm betont in Interviews, dass er nicht gern unmittelbar nach dem Spiel urteilt und lieber eine Nacht drüber schlafe. Am Mittwochmittag hatte sich die Meinung des SCB-Cheftrainers aber nicht signifikant geändert: «Wir haben vor allem mit unserer läuferischen Qualität den Gegner zu wenig gefordert. Es war ein Spiel, das viele enttäuscht hat, auch bezüglich Intensität.»

Dabei wäre gerade Letzteres ein möglicher SCB-Trumpf gegen Biel. Denn eine Erwartung, die das erste Aufeinandertreffen bestätigte, war, dass Söderholms Team mit rein spielerischen Mitteln kaum eine Chance hat gegen eines der kreativsten Teams der Liga. Und, das muss man den Seeländern zugestehen: Auch physisch konnten sie vor allem dank Spielern wie Viktor Lööv durchaus Präsenz markieren.

Dennoch ist, was der SCB will, dies: den Puck hinter die Bieler Verteidigung bringen, mit gutem Forechecking den Gegner zermürben und so zu Torchancen kommen. Was bezeichnend war: Dies gelang Söderholms Team in allen drei Dritteln fast ausschliesslich nur in den ersten paar Shifts, danach kam Biel jeweils immer mehr in Fahrt und war schlicht besser und torgefährlicher.

Wie der SCB den Gegner in Schwung bringt
Vier ähnliche Szenen innert zehn Minuten im Startdrittel: Kaum kommt der SCB in die Offensivzone, wirft er den Puck gleich wieder weg.
Videos: Mysports

Nach gleich drei solchen guten Chancen gleich in den ersten zwei Minuten des Spiels verlor Bern die Spielkontrolle schon bald. Da war natürlich der Shorthander zum 0:1 aus dem Nichts, doch dazu später. Da war vor allem aber der Versuch des SCB, es mit dem EHC Biel spielerisch mit schönen kleinen Pässen aufnehmen zu wollen, was oft gründlich misslang. Kaum in der Offensivzone angekommen, sah es fast schon so aus, als würde der SCB bewusst Puck um Puck wegwerfen und sich selbst aus dem Spiel nehmen wollen. Es waren, wie im Video oben zu sehen ist, fast ausnahmslos Leistungsträger, die da sorglos agierten: Tyler Ennis, Dominik Kahun, Chris DiDomenico, Oscar Lindberg.

«Da haben wir die Umstellung von der Kloten-Serie nicht geschafft», musste auch Captain Simon Moser eingestehen. «Dort fanden wir eher Raum für solche Dinge vor. Und gegen Biel unterstützten wir uns auch gegenseitig viel zu wenig, damit diese Pässe gelingen konnten.» Denn ganz darauf wolle der SCB nicht verzichten, sagt Moser: «Auch wenn bei uns vieles übers Forechecking laufen muss, braucht es auch die Kreativität.»

Auch dies habe für ihn mit fehlender Intensität zu tun, sagt Söderholm. «Ich will mehr Spieler in Bewegung sehen, mehr Explosivität in den Aktionen. Ohne das machst du es dem Gegner viel zu einfach und kommst gar nicht erst in Forechecking-Situationen.» Eine weitere Folge der in der Offensive zu trägen Berner: Gemäss Liga-Analytics sah sich Biels Harri Säteri bei 5-gegen-5 mit nur sechs Schüssen konfrontiert, bei denen ihm die Sicht genommen wurde. Wie will der SCB dem wohl besten Goalie der Liga so das Leben schwer machen?


Apropos: Gerade einfach hatten es auch die SCB-Verteidiger im Spielaufbau nicht. Man sehe natürlich die Fehlpässe im Aufbau, sagt Söderholm: «Man muss dann aber auch schauen: Welche Optionen hatten die Verteidiger? Da muss die Unterstützung durch die Stürmer grösser sein.» Oder wie es Moser formuliert: «Wir liessen die Verteidiger oft im Stich.»

Die Strafen: Das immer gleiche Thema

Die unnötigen Strafen: Das Mitteldrittel ist vorbei, Bern ist hier bereits im Penalty Killing, dann greift Berns Tristan Scherwey dem Bieler Tino Kessler ins Visier – eine automatische Strafe.
Screenshot: Mysports

Es sei ein Thema, über das er eigentlich nicht mehr reden möge, sagt Söderholm: Die unnötigen Strafen, von denen es auch in Biel wieder mehr als eine gab. Unnötig im Sinne von: in Situationen, in denen keine Torchance verhindert wird, an Orten fernab des Spielgeschehens. Sie sind Rhythmusbrecher und Energiefresser. «Das begann schon vor dem Pre-Playoff. Nur in den Spielen, in denen wir das Messer am Hals hatten, waren wir da besser.» Natürlich werde das angesprochen, sagt Söderholm: «Am Ende entscheidet aber der Spieler auf dem Eis, wie er reagiert.»
Wann stellt sich die Energiefrage?

Ausgeglichenheit: Das sind die Total-Eiszeiten der Bieler Verteidiger – bei den Top-6 ragt nur Viktor Lööv leicht heraus, bleibt aber auch unter 20 Minuten.
Ausgeglichenheit bei den Stürmern: Hier sind die Eiszeiten der Bieler Angreifer bei 5-gegen-5 zu sehen – es ist perfektes Spiel mit vier Linien.
Quelle/Screenshot: 49ing

Biels Coachs Antti Törmänen (Stürmer) und Oliver David (Verteidiger) gelang etwas Rares in Spiel 1: zwölf Stürmer, die bei 5-gegen-5 zwischen 10 und 13 Minuten Eiszeit erhielten. Und sechs Verteidiger, die insgesamt zwischen 16 und 19 Minuten Auslauf hatten – das ist fast schon perfekte Ausgeglichenheit.

Ebenfalls bemerkenswert: Am seltensten standen bei den Biel-Stürmern bei 5-gegen-5 ausgerechnet die Imports Sallinen, Olofsson und Rajala sowie Captain Haas auf dem Eis – sie kamen dafür vermehrt in den Special Teams zum Zuge, was wiederum dafür sorgte, dass kein Stürmer forciert wurde und Rajalas knapp 18 Minuten der Höchstwert war.

Beim SCB kamen die regelmässig viel eingesetzten Lindberg und DiDomenico erneut auf über 20 Minuten. Noch stellt sich die Energiefrage nicht. Doch das könnte sich schon bald ändern. Auch darum steht Bern vor Spiel 2 bereits unter Zugzwang.

Was bedeutet Sceviours Ausfall?
Der letzte Shift von Colton Sceviour: Kurz vor Ende des Mitteldrittels prallt der SCB-Stürmer hart mit dem Kinn auf den Unterarm von Biels Verteidiger Beat Forster.
Video: Mysports

Berns Stürmer Colton Sceviour kam nach einem Zusammenstoss mit Beat Forster im Schlussdrittel nicht mehr zum Einsatz. Sollte der beste Berner «Slot-Wühler» und wichtigster Stürmers im Penalty Killing auch für Spiel 2 ausfallen, hätte das aufs SCB-Spiel in allen Lagen negativen Einfluss. Alternativen bei den Imports hat Söderholm vor allem auf der Verteidigerposition, es würde wahrscheinlich der in Biel überzählige Josh Teves in die Aufstellung rücken.

Die Belohnung fürs Videostudium

Wir hatten es zu Beginn erwähnt: Biels Shorthander aus dem Nichts zum 1:0 nach drei Minuten. Der Auslöser? Auf den ersten Blick «bloss» ein Fehlpass von Berns Verteidiger Ramon Untersander. Man beachte aber auch, wie Biels Stürmer Toni Rajala unmittelbar nach dem Puckeinwurf wie von der Tarantel gestochen und zielstrebig nach vorn genau in den Passweg schiesst und sich auch Verteidiger Robin Grossmann sofort in den Angriff einschaltet:
Den Pass «erschnüffelt»: Biels Toni Rajala hat nur ein Ziel, er will das Zuspiel von Ramon Untersander auf Dominik Kahun abfangen – sieben Sekunden später steht es 1:0 für Biel.
Video: Mysports

Was Rajala, wohl dank Videostudium, gewusst haben durfte: Es ist ein Standardspielzug Berns nach gewonnenen Bullys im Powerplay: Untersander, der den Pass nach rechts zum auf den Puck wartenden Dominik Kahun spielt. Torschütze war am Ende Grossmann, Assistgeber Rajala – und ja, der «Schuldige», das war Untersander. Einen symbolischen Assist dürfen sich aber wohl auch Biels Videocoachs verleihen.

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Innerspace » Do 16. Mär 2023, 09:25

Veteran hat geschrieben:
> Jetzt müsen wir schon den Störchen die Daumen drücken…😉

Wir haben glaube ich noch Wehen-Tee von der letzten Geburt. Ich nimm das Säckchen heute mit in die Allmend :D

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von BaerenFan » Do 16. Mär 2023, 12:35

Meine Meinung ist klar. RR hör auf den Wunsch zu haben mit dem SCB ein ähnliches Hockey wie Davos, Biel oder Zug spielen zu können. Unsere DNA ist die harte Arbeit. Wir haben technisch gute Spieler, die ein Spiel auch entscheiden können, aber bitte kommt wieder zur eigentlichen Stärke zurück => dem Kampf. Lasst DiDo Emotionen reinbringen und geht hart auf jeden Gegenspieler.

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von greenie » Do 16. Mär 2023, 13:21

BaerenFan hat geschrieben:
> Lasst DiDo Emotionen reinbringen und geht hart auf jeden Gegenspieler.

Nicht erwünscht im Schweizer Weichspülereishockey. Man höre sich nur schon die "Experten" von MySports an, wenn DiDo wieder mal Emotionen in ein Spiel bringt. Egal wie viele Male er unfair angegangen wird und dann halt auch mal entsprechend reagiert, DiDo ist immer der Schuldige.

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Talisker » Do 16. Mär 2023, 14:47

Nicht nur für DiDo würde gelten, dass neben den "Emotionen" auch noch anderes wesentlich wäre, z.B. Backchecking, Zweikampfverhalten etc. Und bei starken Goalis muss man halt Verkehr vor dem gegnerischen Tor provozieren und dorthin gehen, wo es bekanntlich blaue Flecken gibt. Mit ein wenig herumpöbeln bei Spielunterbrüchen ist es nicht getan.

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von sbangerter » Do 16. Mär 2023, 19:03

Talisker hat geschrieben:
> Nicht nur für DiDo würde gelten, dass neben den "Emotionen" auch
> noch anderes wesentlich wäre, z.B. Backchecking, Zweikampfverhalten etc.
> Und bei starken Goalis muss man halt Verkehr vor dem gegnerischen Tor
> provozieren und dorthin gehen, wo es bekanntlich blaue Flecken gibt. Mit
> ein wenig herumpöbeln bei Spielunterbrüchen ist es nicht getan.

Sehe ich genau so. Emotionen und Leidenschaft ja, aber Teamarbeit und Solidarität sind genauso wichtig.
How would you like a job where, every time you make a mistake, a big red light goes on and 18,000 people boo? Jacques Plante

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Sensuna » Fr 17. Mär 2023, 12:50

https://www.nzz.ch/sport/erneut-hat-chris-didomenico-seine-nerven-nicht-unter-kontrolle-er-wird-fuer-den-sc-bern-zur-hypothek-ld.1730927

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Assist » Fr 17. Mär 2023, 12:53

Wer wird zur Hypothek? Der Wüterich oder der Wüthrich? Danke für die Aufklärung :mrgreen:

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Eagleman » Fr 17. Mär 2023, 13:05

https://www.blick.ch/sport/eishockey/nl/der-ausraster-kam-mit-ansage-das-didomenico-protokoll-id18407938.html

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