Pressemeldungen

Themen rund um den SCB.
Talisker
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Talisker » Do 2. Feb 2023, 16:47

Kermit hat geschrieben:
> @ coffey: gut geschrieben danke. Zur frage direkte playoffquali: ich bin
> mir nicht ganz sicher ob eine andere Zielsetzung nicht ein zettermordio bei
> den fans ausgelöst hätte? Hier im pb sowieso

Hat es meines Wissens, zumindest in dem Sinne, dass man es nicht ernst genommen hat. Auf den ersten Blick könnte man ja wirklich meinen, mit ein paar guten Transfers sei doch vieles schon in dieser Saison möglich. Gemäss allgemeiner Lebenserfahrung geht ein solcher Wandel aber (meistens) nicht ganz so schnell.

Und eben, der mit den "guten" Transfers.... da hatte man einiges wohl mit zuviel Hoffnung versehen, um dies mal diplomatisch auszudrücken. Dann kommen noch die Verletzungen dazu. Einerseits Pech, andererseits könnten die Folgen - zumindest bis zu einem gewissen Grad - etwas gemildert werden, wenn der Rest des Teams sich einen Ruck gibt. Davon ist nichts zu sehen, weder von routinierten Spielern noch von den "Jungen". Mit ein paar Ausnahmen unterbietet man sich mit unterirdischen Leistungen, und dies leider nicht nur an einem "schlechten Abend", sondern über Wochen oder gar Monate hinweg.

Kurz und gut, der raffainersche 3-Jahresplan tönt mittlerweile schon fast optimistisch...

Kermit
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Kermit » Do 2. Feb 2023, 17:49

Talisker hat geschrieben:
> Kermit hat geschrieben:
> > @ coffey: gut geschrieben danke. Zur frage direkte playoffquali: ich bin
> > mir nicht ganz sicher ob eine andere Zielsetzung nicht ein zettermordio bei
> > den fans ausgelöst hätte? Hier im pb sowieso
>
> Hat es meines Wissens, zumindest in dem Sinne, dass man es nicht ernst genommen hat.
> Auf den ersten Blick könnte man ja wirklich meinen, mit ein paar guten Transfers sei
> doch vieles schon in dieser Saison möglich. Gemäss allgemeiner Lebenserfahrung geht
> ein solcher Wandel aber (meistens) nicht ganz so schnell.
>
> Und eben, der mit den "guten" Transfers.... da hatte man einiges wohl mit
> zuviel Hoffnung versehen, um dies mal diplomatisch auszudrücken. Dann kommen noch die
> Verletzungen dazu. Einerseits Pech, andererseits könnten die Folgen - zumindest bis
> zu einem gewissen Grad - etwas gemildert werden, wenn der Rest des Teams sich einen
> Ruck gibt. Davon ist nichts zu sehen, weder von routinierten Spielern noch von den
> "Jungen". Mit ein paar Ausnahmen unterbietet man sich mit unterirdischen
> Leistungen, und dies leider nicht nur an einem "schlechten Abend", sondern
> über Wochen oder gar Monate hinweg.
>
> Kurz und gut, der raffainersche 3-Jahresplan tönt mittlerweile schon fast
> optimistisch...

Nun, soweit daneben kann ja Raiffainer und Ebbett nicht gelegen haben, wenn man die Spiele im Dezember anschaut, dass Kader verfügt durchaus über Qualität. Andererseits öffnet die jetztige Situation auch einigen die Augen, die immer nach mehr Jungen geschrien haben, ich kenne zwar keine detaillierten Eiszeiten, aber leistungsmässig habe ich nicht den Eindruck, dass z B Fahrni wahnsinnig performt hat.

Ich glaube wir tun Alle gut daran, etwas herunterzufahren was die diversen Schuldzuweisungen an die Exponenten betrifft, Raffainer und Ebbett müssen sich sicher selber hinterfragen und die hoffentlich richtigen Schlüsse ziehen. Ich habe die Hoffnung auf Playoffs noch nicht aufgegeben.

Paul Coffey
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Paul Coffey » Fr 3. Feb 2023, 07:28

Kermit hat geschrieben:
> @ coffey: gut geschrieben danke. Zur frage direkte playoffquali: ich bin
> mir nicht ganz sicher ob eine andere Zielsetzung nicht ein zettermordio bei
> den fans ausgelöst hätte? Hier im pb sowieso

Ja, kann auch sein. Aber vielleicht hätte man es besser erklären können mit irgendwelchen Aussagen dass man sich natürlich freue, wenn die neue Mannschaft auf Anhieb funktioniere, es halt aber doch immer ein X-Faktor sei, wenn man soviele neue Spieler habe etc. Man habe schon früher negative Erfahrungen gemacht (Praplan) und wolle nicht wieder auf die Schnauze fallen.
Wie man sieht, ist das ja jetzt auch so. Bärtschi und Vermin sind nicht in der Lage, die Erwartungen zu bestätigen.
Das Pöbel hätte das vielleicht eher geschluckt als die heutige Situation.
Ich masse mir auch nicht an, es irgendwie zu wissen, wie man hätte sollen etc., aber dass die Verteidigung zur Achillesferse werden könnte, war aus meines Sicht trotz all den vielversprechenden Zuzügen bereits erkennbar, behaupte ich. Aber im Moment besteht ja durchaus noch die Möglichkeit, dass man das alles noch hinkriegt. Es wäre ja nicht die erste solche Phase, aus der man gestärkt heraus kommt. Mal sehen.
Zuletzt geändert von Paul Coffey am Fr 3. Feb 2023, 07:42, insgesamt 1-mal geändert.

BaerenFan
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von BaerenFan » Fr 3. Feb 2023, 07:35

Kermit hat geschrieben:
> Talisker hat geschrieben:
> > Kermit hat geschrieben:
> > > @ coffey: gut geschrieben danke. Zur frage direkte playoffquali: ich bin
> > > mir nicht ganz sicher ob eine andere Zielsetzung nicht ein zettermordio bei
> > > den fans ausgelöst hätte? Hier im pb sowieso
> >
> > Hat es meines Wissens, zumindest in dem Sinne, dass man es nicht ernst genommen
> hat.
> > Auf den ersten Blick könnte man ja wirklich meinen, mit ein paar guten Transfers
> sei
> > doch vieles schon in dieser Saison möglich. Gemäss allgemeiner Lebenserfahrung
> geht
> > ein solcher Wandel aber (meistens) nicht ganz so schnell.
> >
> > Und eben, der mit den "guten" Transfers.... da hatte man einiges wohl
> mit
> > zuviel Hoffnung versehen, um dies mal diplomatisch auszudrücken. Dann kommen
> noch die
> > Verletzungen dazu. Einerseits Pech, andererseits könnten die Folgen - zumindest
> bis
> > zu einem gewissen Grad - etwas gemildert werden, wenn der Rest des Teams sich
> einen
> > Ruck gibt. Davon ist nichts zu sehen, weder von routinierten Spielern noch von
> den
> > "Jungen". Mit ein paar Ausnahmen unterbietet man sich mit
> unterirdischen
> > Leistungen, und dies leider nicht nur an einem "schlechten Abend",
> sondern
> > über Wochen oder gar Monate hinweg.
> >
> > Kurz und gut, der raffainersche 3-Jahresplan tönt mittlerweile schon fast
> > optimistisch...
>
> Nun, soweit daneben kann ja Raiffainer und Ebbett nicht gelegen haben, wenn man die
> Spiele im Dezember anschaut, dass Kader verfügt durchaus über Qualität. Andererseits
> öffnet die jetztige Situation auch einigen die Augen, die immer nach mehr Jungen
> geschrien haben, ich kenne zwar keine detaillierten Eiszeiten, aber leistungsmässig
> habe ich nicht den Eindruck, dass z B Fahrni wahnsinnig performt hat.
>
> Ich glaube wir tun Alle gut daran, etwas herunterzufahren was die diversen
> Schuldzuweisungen an die Exponenten betrifft, Raffainer und Ebbett müssen sich
> sicher selber hinterfragen und die hoffentlich richtigen Schlüsse ziehen. Ich habe
> die Hoffnung auf Playoffs noch nicht aufgegeben.


Das Verletzungspech muss man leider so anerkennen und lässt einige Niederlagen entschuldigen, aber nicht alles. Bärtschi ist aktuell ein Fehltransfer und Vermin hat sicherlich noch nicht die ideale Rolle und Linie erhalten.

Was die Jungen betreffen, so bin ich froh hat man Meile, Fahrni, Fuss etc. nicht überstrapaziert. Wir haben Abend für Abend gestandene Nationalspieler und Ausländer auf dem Eis, die den Karren aus dem Dreck ziehen sollten. Die Jungen sollte man nicht in einer solchen Phase verheizten!!!!

Jiri Lala
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Jiri Lala » Fr 3. Feb 2023, 07:46

Bei den vielen negativen Tönen, auch aufgrund der Interviews, muss ich sagen, ich bin überzeugt, dass wir mit Toni einen richtig guten Trainer haben, staatsmännisch, sachlich.. das kommt gut!

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Aeschbi » Fr 3. Feb 2023, 08:07

Jiri Lala hat geschrieben:
> Bei den vielen negativen Tönen, auch aufgrund der Interviews, muss ich
> sagen, ich bin überzeugt, dass wir mit Toni einen richtig guten Trainer
> haben, staatsmännisch, sachlich.. das kommt gut!

Und was ist da nun der grosse Unterschied zu Lundskog?

Koni
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Koni » Fr 3. Feb 2023, 09:30

Auch wenn ich vielleicht der Einzige bin, der es so sieht, war ich sowohl bei Lundskog und bin auch jetzt bei Söderholm der Meinung, dass beide nicht die Hauptschuldigen der Misere sind. Bei Lundskog gab es wechselweise gute Ansätze wie auch schwache Auftritte, gehen musste er nach ein paar durchzogenen Wochen und weil die "Entwicklung der Mannschaft" in den Wochen davor nicht gefiel.
Söderholm hatte nach Anlaufachwierigkeiten einen starken Dezember jetzt gefolgt von einem katastrophalen Januar. Unter Söderholm gab es tolle Spiele mit einem starken SCB, wie auch Nuller in den letzten Wochen.
Söderholm hatte sicher in den letzten Wochen nochmals mehr Verletzte zu beklagen als Lundskog, das darf man erwähnen.

Ich persönlich sehe einfach das Hauptproblem nicht beim Trainer, sondern im Team. Zu viele Spieler die nicht performen oder garnicht den Ansprüchen genügen. Andere widerum die nur performen wenn es dem Team läuft und wie z.B. Dido im Januar abtauchen, wenn der Rest nicht seine Leistung bringt.

Man darf in dieser Thematik sicher auch mal die Frage in den Raum stellen warum in den letzten Seuchenjahren trotz vieler Veränderung auf allen möglichen Positionen das Captainsteam immer unverändert blieb. Nichts gegen Mösu, Unti und Scherwey. Die drei haben in ihrer SCB-Zeit schon oft den Karren gezogen und ich respektiere und schätze Sie für ihr Engagement und ihre Treue dem SCB gegenüber.
Aber ich kann mir gut vorstellen, dass die aktuelle Misere durchaus eine Kopfsache ist (verletzte und unter den Erwartungen performende Spieler hin oder her) und es ds in dieser Hinsicht vielleicht helfen würde, wenn man da mal den Hebel ansetzt.
Wenn ich mir aber wiederum das aktuelle Kader ansehe, wüsste ich auch gerade nicht so recht wen man in dieses Trio nehmen könnte, der mehr Leadership mitbringt. Loeffel vielleicht mal ausgenommen.

One
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von One » Fr 3. Feb 2023, 09:37

Im Bund-Artikel von heute gibt es einige Antworten:

Der SCB-Trainer spricht über die Krise
Toni Söderholm: «Ich trete nicht nach jemanden, der am Boden ist»
Der Headcoach des SC Bern äussert sich zum Frust von Publikum und Team, zur Verletzungsmisere in der Abwehr, zu den langen Shifts Chris DiDomenicos und zum überzähligen Sven Bärtschi.

Nur eines der letzten acht Spiele hat der SCB gewonnen. Einerseits wird die Chance, die Top-6 und damit die direkte Playoff-Qualifikation zu erreichen, immer kleiner. Vor allem aber sind die hinteren Teams immer näher gerückt. Verrückt: Auf Platz 13 (ein Playout-Rang!) haben die achtklassierten Berner nach Verlustpunkten nur noch drei Zähler Vorsprung. Vor dem Wochenende mit Spielen gegen Biel (Samstag) und in Kloten (Sonntag) nimmt Toni Söderholm Stellung zu diversen Punkten.

Die Niederlagen, das pfeifende Publikum
Als sich die Spieler des SCB am Dienstag nach der 1:4-Heimniederlage gegen Lausanne von den Fans verabschieden wollten, bekamen sie ein lautes Pfeifkonzert zu hören – von jenen, die nicht schon nach dem Empty Netter zum Schlussstand das Stadion verlassen hatten. Natürlich bekommt auch Söderholm die Unmutsbekundungen nach den sieben Niederlagen in den letzten acht Spielen mit. «Du spürst generell die Unruhe», sagt der Finne. «Die Leute sind genauso frustriert wie wir. Jeder darf seine Meinung äussern, wir wissen aber auch selber, dass wir nicht gut gespielt haben.»

Als Headcoach erlebe er ein Pfeifkonzert intensiver denn als Spieler, sagt Söderholm. «Als Trainer fühlst du dich verantwortlich für das grosse Ganze.» Beeinflussen lasse er sich aber nicht in seinem Umgang mit der Mannschaft: «Ich sage unmittelbar nach den Spielen generell wenig zum Team. Ich schlafe lieber eine Nacht darüber, bis sich die ersten Emotionen gesetzt haben.»

Aber auch am Morgen danach haue er in der aktuellen Situation nicht auf die Pauke: «Die Spieler müssen wieder ihr Selbstvertrauen finden. Momentan geht das am besten im Training oder durch viele Gespräche mit ihnen. Für mich gilt: Trete nicht nach jemanden, der schon am Boden ist.»

Das Verteidiger-Problem
Der SCB hat eine extreme Wandlung hinter sich. Unmittelbar vor der aktuellen Phase mit 1:7-Siegen hatte er eine 8:2-Bilanz hingelegt. Wie erlebt der Trainer so einen krassen Abfall? «Das Wichtigste im Sport ist, auch im Erfolgsfall immer neugierig zu sein, Dinge zu hinterfragen», sagt Söderholm. Gleichzeitig sehe er im aktuellen Tief auch keinen Sinn, permanent nur auf den negativen Dingen herumzuhacken. «Wir gewannen zuvor bereits Spiele, in denen nicht alles gut war. Und dann kamen die Verletzungen dazu, und plötzlich häuften sich die Niederlagen.»

Jene Blessur, die wohl zu jener zu viel wurde, war jene Romain Loeffels. Den Ausfall des vielleicht besten spielerischen Verteidigers der Mannschaft, kombiniert mit zwei weiteren Blessuren von kreativeren Verteidigern (Mika Henauer, Eric Gélinas), konnte die Mannschaft nicht mehr kompensieren, das ganze Spiel des SCB hat sich seither stark verändert. «Als Coach musst du dann Möglichkeiten suchen, wo andere Spieler aushelfen können», sagt Söderholm. Dass dies aktuell in Bern den wenigsten gelingt, verschweigt er zwar. Er sagt dies: «Der Ausfall der Verteidiger sorgt dafür, dass die Eiszeit von einigen höher wird und einzelne Spieler sich sehr schnell in Rollen wiederfinden, die nicht für sie gedacht waren. Kurzfristig lässt sich vieles kompensieren, langfristig wird es schwierig.» Es gibt eine kleine Chance, dass Loeffel und Henauer bereits an diesem Wochenende spielen könnten, sie haben am Donnerstag mit dem Team trainiert. Ansonsten ist das Comeback für nach der Nationalmannschaftspause geplant. Gélinas dürfte erst Ende Februar wieder mittun können. Auch der von Sportchef Andrew Ebbett gesuchte neue ausländische Abwehrspieler dürfte erst nächste Woche präsentiert werden.

Was auch nicht hilft: Jesse Zgraggen, einer dieser Verteidiger mit nun deutlich grösserem Volumen als geplant, spielt seit längerem angeschlagen und beisst sich wegen der bereits prekären Personalsituation in der Abwehr auf die Zähne. Entsprechend konnte auch er bislang die Erwartungen kaum je erfüllen. Söderholm will nicht auf Details eingehen, sagt aber: «Wir kennen Gründe für die aktuelle Situation, nicht alle sind der Öffentlichkeit bekannt.»

Unübersehbar ist aber, dass derzeit auch die Fehler der beiden Vielspieler und Routiniers Cody Goloubef und Ramon Untersander hervorstechen, beide müssen regelmässig 25 oder deutlich mehr Minuten spielen. Wie reagiert Söderholm darauf? «Ich könnte ihnen natürlich alle Fehler vorhalten. Für mich ist es wichtiger, ihnen den Druck zu nehmen.» Und er fragt: «Haben unsere Stürmer es unseren Verteidigern einfacher gemacht? Spielte der Verteidiger den Fehlpass nicht auch, weil er keine Optionen hatte und immer wieder schwierige Situationen lösen musste? Da waren wir nicht gut genug.»

Der SCB versuchte zuletzt, die Verteidiger durch die Stürmer vermehrt zu unterstützen. Söderholm verneint aber, dass dies nur eine Massnahme wegen der Verletzungen sei: «Ich will diese Kompaktheit grundsätzlich sehen, in allen Zonen.»

Chris DiDomenico und die langen Shifts
Es war bereits unter Söderholms Vorgänger Johan Lundskog ein Thema: die Eiszeit von Stürmer Chris DiDomenico. Diese schnellt nicht darum regelmässig in die Höhe, weil der Kanadier deutlich häufiger aufs Eis geschickt würde, sondern weil dieser immer wieder zu lange auf dem Feld bleibt. Durchschnittlich 52 Sekunden dauern die Shifts DiDomenicos. Das ist der zweithöchste Wert ligaweit und der höchste unter den Stürmern – als Idealzahl gelten rund 40 Sekunden. Man rechne also: Diese zusätzlichen zehn Sekunden pro Einsatz ergeben bei circa 25 Shifts pro Spiel rund vier Minuten Extra-Eiszeit.

Die vom Spieler oft unnötig verlängerten Shifts sorgen auch dafür, dass der Teamkollege in der Linie hinter jener DiDomenicos warten muss. Ein gutes Beispiel lieferte das Lausanne-Spiel, als die beiden Sturmpartner des Kanadiers in ihrem allerersten Shift nach 45 Sekunden das Feld verliessen, er selbst aber eine gute Chance zum fliegenden Wechsel ignorierte und am Ende 72 Sekunden auf dem Eis blieb. Tyler Ennis war der wartende Leidtragende in der folgenden Linie und kam so bei seinem ersten Einsatz auf einen Kurz-Shift von 23 Sekunden. Das bringt generell die Wechsel durcheinander und bringt zudem Mitspieler um ihren eigenen Rhythmus – gerade zu Beginn eines Spiels ein Ärgernis für jeden.

Söderholm ist sich dieses Problems bewusst: «So ein Shift kann dazu führen, dass das Spiel für die anderen Reihen nicht mehr ausbalanciert ist. Und er kostet auch Chris unnötige Kraft.» Er arbeite mit DiDomenico daran, sieht den Grund für die schlechte Wechseldisziplin in der hohen Emotionalität des Stürmers, die in anderen Situationen auch Vorteile fürs Spiel bringen würde. Nicht aber hier: «Die besten und erfolgreichsten Teams haben balancierte Wechsel.» Söderholm nennt Champions-League-Finalisten Tappara Tampere als perfektes Vorbild einer fast schon «maschinell» richtig wechselnden Mannschaft und bringt ein anderes bekanntes Beispiel: «Kanada mit all den NHL-Stars hatte bei Olympia in Sotschi durchschnittlich 38 Sekunden lange Shifts.»

Die Situation mit Sven Bärtschi
Er war einer der prominentesten Neuzuzüge des SCB: Nordamerika-Rückkehrer Sven Bärtschi. Leistung und offensive Produktivität blieben aber klar unter den Erwartungen, nicht immer wirkte er fit, am Dienstag gegen Lausanne war der Flügelstürmer erstmals überzählig, Sportchef Andrew Ebbett sprach von Extra-Einheiten mit dem Trainer-Staff, die es nun für Bärtschi gebe. Was sagt der Trainer? Söderholm findet als Erklärung einen diplomatischen Ansatz und vergleicht es mit einem Beispiel aus seiner Spielerkarriere: «Ich wurde einst für Erik Karlsson (heutiger NHL-Superstar, die Red.) aus dem Team genommen. Auch wenn ich das damals nicht gut fand, hatte das Gründe: Ich hatte mein Potenzial nicht erreicht.»

Bärtschis Fall sei ähnlich: «Wenn ein Spieler nicht das bringt, was man von ihm erwartet, muss man Lösungen finden. Manchmal lautet diese ‹härter trainieren›, manchmal lautet diese ‹aus der Aufstellung nehmen›. Da spielt es keine Rolle, wie alt der Spieler ist oder wie er heisst.» Söderholm will betont haben: «Das ist keine Strafaktion. Wir wollen dafür sorgen, dass er seine beste Leistung abrufen kann.» Er habe Verständnis dafür, dass ein Spieler als Überzähliger nicht glücklich sei: «Auch hier gilt für mich aber: warten, bis die Emotionen etwas runtergehen. Danach Selbstanalyse betreiben. Dann mit dem Trainer darüber sprechen, damit die Situation für beide Seiten geklärt ist.» Ob Bärtschi am Samstag gegen Biel wieder dabei ist, entscheidet Söderholm erst am Freitag.

Talisker
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Talisker » Fr 3. Feb 2023, 10:55

Koni hat geschrieben:

> Ich persönlich sehe einfach das Hauptproblem nicht beim Trainer, sondern im
> Team. Zu viele Spieler die nicht performen oder garnicht den Ansprüchen
> genügen. Andere widerum die nur performen wenn es dem Team läuft und wie
> z.B. Dido im Januar abtauchen, wenn der Rest nicht seine Leistung bringt.
>
> Man darf in dieser Thematik sicher auch mal die Frage in den Raum stellen
> warum in den letzten Seuchenjahren trotz vieler Veränderung auf allen
> möglichen Positionen das Captainsteam immer unverändert blieb.

> Wenn ich mir aber wiederum das aktuelle Kader ansehe, wüsste ich auch
> gerade nicht so recht wen man in dieses Trio nehmen könnte, der mehr
> Leadership mitbringt. Loeffel vielleicht mal ausgenommen.

Gut auf den Punkt gebracht - war zwar der Meinung, dass Lundskog die Chance verdient hatte, allerdings schienen mir nach dem Wechsel zu Söderholm diverse taktische Schwächen durch relativ simple Massnahmen behoben zu sein, bei denen ich noch heute nicht verstehe, warum Lundskog sie nicht zu implementieren verstand. Unter Lundskog herrschte oft kopfloser Feuereifer, und man stolperte selbst gegen Ajoie alle Nasen lang in einen Konter, weil man das taktische Layout "Schülerturnier" pflegte. Dass aber selbst mit ein wenig Chaos auf dem Eis und mit Lundskog einiges mehr dringelegen wäre, wenn nicht soviele Akteure Leistungen unter dem Gefrierpunkt abgeliefert hätten bzw. nach wie vor abliefern, ist kaum bestritten.

Was das Captainteam anbelangt, so darf man die Frage sicher stellen, gelangt dann aber genau wie Koni unweigerlich zur Frage "Wer denn sonst?". Loeffel gehört , ob "in echt" oder nur gefühlt, sicher auch zum Kernteam. Aber sonst? Bärtschi und Vermin wären Kandidaten für den Assistant-Captain (...der dann ja mal für ein paar Wochen auch das C tragen könnte...). Warum dies kein Thema sein kann, muss man hier nicht nochmals erwähnen.

Bleiben noch die Ausländer, aber gerade die grossen Persönlichkeiten und Leader sind da auch nicht versammelt. DiDo ist zu sehr Hitzkopf, Kahun hat seine Wirkung von letzter Saison noch nicht gefunden und ist evtl. nicht der Typ dazu, Sceviour und Ennis drängen sich nicht wirklich auf und wollen das vermutlich auch nicht.

Unübersehbar ist bzw. war, dass wenn vom Trio / Quarttet Moser / Unti / Scherwey - plus diese Saison noch Loeffel / mehr als einer ausfällt oder schwächelt, der Ofen aus ist beim SCB.

frohesfest
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von frohesfest » Fr 3. Feb 2023, 18:37

Bericht auf hockeyfans.ch:
http://mobile.hockeyfans.ch/#/news/55727

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