Pressemeldungen

Themen rund um den SCB.
brunnerson
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Re: Knight vs Reideborn

Beitrag von brunnerson » Mi 23. Aug 2023, 09:12

Expert hat geschrieben:
> https://youtube.com/watch?v=YlBDY9dk0tk&feature=shareb

Passiert den besten mal... Aber der Deke von Knight sieht schon nach feinen Händen aus.
"Schatz, i dr Chuchi rägnets ine!!!"
"Gopfridstutz, u dr Chäuer isch o unger Wasser! Lüt sofort am Zigerlig a!"
"Wämmm?"
"Am Zigerliiig!"

Talisker
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Re: Knight vs Reideborn

Beitrag von Talisker » Mi 23. Aug 2023, 10:46

brunnerson hat geschrieben:
> Expert hat geschrieben:
> > https://youtube.com/watch?v=YlBDY9dk0tk&feature=shareb
>
> Passiert den besten mal... Aber der Deke von Knight sieht schon nach feinen Händen
> aus.

...aber ein Gejammer gäbe es hier in gewohntem Masse.... :mrgreen:

Trotzdem, wichtig ist in erster Linie, dass man 2 Goalis hat, von denen (hoffentlich...) jeder das Vertrauen des Trainers erwerben kann. Somit ist man bei den Einsätzen flexibler, und der Schwachsinn von letzter Saison muss nicht wiederholt werden.

Talisker
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Talisker » Mi 23. Aug 2023, 16:23

NZZ von "heute"

Marc Lüthi kehrt als CEO zum SC Bern zurück und sagt: «Wir wollen wieder aggressiver und böser werden»


Marc Lüthi, man kennt Ihre Bewunderung für den FC Bayern München und dessen starken Mann Uli Hoeness. Nun sind Sie im SCB noch schneller als Hoeness bei den Bayern auf Ihre alte Position als CEO zurückgekehrt.

Das war so nicht geplant. Über die Gründe, die den Verwaltungsrat bewogen haben, sich vom CEO Raeto Raffainer zu trennen, haben wir Stillschweigen vereinbart. An dieses halte ich mich. Nur so viel: Als wir realisierten, dass es mit Raffainer nicht weitergehen kann, und es darum ging, wer ihn ersetzen soll, fiel sofort mein Name. Anfänglich tat ich mich schwer damit. Doch ich war bald wieder im alten Rhythmus drin und habe heute wieder Spass an der Aufgabe.

Was genau hat mit Raffainer nicht funktioniert?

Darauf gehe ich nicht ein.

Raeto Raffainer war Ihre Wahl. Sie haben ihn gezielt als Ihren Nachfolger aufgebaut. Wie weit ist die Trennung von ihm auch eine persönliche Niederlage?

Solche Geschichten sind immer auch eine persönliche Niederlage. Doch wer nichts wagt, der gewinnt auch nichts. Durch meine persönliche Situation (Marc Lüthi erlitt im Frühjahr 2022 eine Hirnblutung, d. Red.) ging alles ziemlich schnell – rückblickend gesehen wahrscheinlich zu schnell. Vielleicht wäre es anders herausgekommen, wenn wir zwei, drei Jahre zugewartet hätten.

Wie geht es Ihnen gesundheitlich?

Sehr gut. Ich habe keinerlei Nachwehen. Offensichtlich hatte ich grosses Glück.

Wie hat Ihr Umfeld auf den Entscheid reagiert, dass Sie an Ihre alte Position als CEO des SCB zurückkehren?

Anfänglich mit Stirnrunzeln. Doch die Menschen, die mich kennen, haben schnell gemerkt, dass der Entscheid für mich richtig ist. Ich habe mich in der vergangenen Saison zurückgehalten und versucht, mich nicht ins Tagesgeschäft einzumischen. Ich wurde zuweilen für mein Umfeld nur noch schwer erträglich. Ich tue mich schwer damit, meine Meinung zurückzuhalten. Ich hatte nach drei, vier, fünf Niederlagen in Folge Mühe, auf den Mund zu sitzen. Ich wage zu behaupten: Ich bin heute wieder ausgeglichener, als ich das in meiner Funktion als Präsident gewesen bin.

Bei Ihrer Rückkehr sagten Sie, es solle nun keinen Marc Lüthi 1.0 geben. Wie sieht der Marc Lüthi 2.0 aus?

Ich baue mehr auf meine mir direkt Unterstellten und erwarte, dass sie ihre Bereiche selbständig führen. Ich sehe mich als Sparringpartner und verbindendes Element, das alles zusammenhält. Ich will nicht mehr permanent in jeden Entscheid involviert sein. Schliesslich hatte ich im vergangenen Winter zum ersten Mal in meinem Leben einen 9-to-5-Job. Auch das war Lebensqualität.

Und nun sind Sie wieder rund um die Uhr für den Verein verfügbar?

Ich will nicht mehr nonstop für den Klub da sein. Doch das ist auch nicht nötig. Wir vergessen oft, dass die schwierigste Zeit die zwei Jahre der Pandemie waren. Durch die Einschränkungen, den Publikumsausschluss und die Schliessung unserer Lokale, mit denen wir den Klub mitfinanzieren, brach das wichtigste Standbein unseres Geschäftsmodells weg. Es war eine anspruchsvolle Zeit, vergleichbar nur mit jener nach meinem Einstieg in den SCB 1998, als wir täglich ums Überleben kämpften.

Aber ist es nicht ein Armutszeugnis, dass der SCB ohne Marc Lüthi offensichtlich nicht mehr funktioniert?

Der SCB funktioniert durchaus ohne mich. Aber man muss die DNA des Klubs kennen, um ihn erfolgreich führen zu können. Doch aus dieser Erkenntnis haben wir die Schlüsse gezogen und die Strukturen angepasst.

Welches sind die Konsequenzen, die der Klub und Sie persönlich aus dieser Erfahrung gezogen haben?

Wir haben unsere Strategie geschärft und leicht korrigiert. Wir sind immer noch ein Arbeiterklub, vielleicht auch etwas hemdsärmliger, als wir uns zuletzt gegeben haben. Die SCB-DNA ist über Jahrzehnte gewachsen. Man hat uns früher «the big bad bears», die grossen bösen Bären, genannt. Von diesem Stil haben wir uns zuletzt zu weit entfernt. Es ist mir klar, dass man heute allein mit Rumpeln und Checken keinen Erfolg mehr haben kann. Eishockey hat sich verändert. Es ist schneller und technischer geworden. Doch eine gewisse Härte braucht es. Das hat man zuletzt im Play-off-Final, aber auch an der Weltmeisterschaft gesehen. Wir wollen wieder aggressiver und böser werden.

Ein erstes Zeichen haben Sie gesetzt, indem Sie mit dem Finnen Jussi Tapola den wohl begehrtesten Trainer Europas nach Bern geholt haben. Er hat zuletzt mit Tappara Tampere die Champions Hockey League gewonnen. Was erwarten Sie von ihm?

Dass er bei uns fortsetzt, was er in Tampere begonnen hat. Ich habe vor seiner Verpflichtung von ihm gehört, er sei erfolgsversessen. Tapola hat in 13 Jahren 11-mal den Play-off-Final erreicht und legt sehr viel Wert auf die Leistungskultur und darauf, wie die von ihm geführten Mannschaften auftreten.

Letztlich muss ein Trainer Erfolg haben?

Klar, aber nicht nur. Am wichtigsten ist mir, wie unsere Mannschaft auftritt. Wenn ich mich an die teilweise blutleeren Auftritte in der vergangenen Saison erinnere, wird es mir ganz anders. Das will ich nicht mehr sehen.

Weshalb hat es so lange gedauert, bis Sie gemerkt haben, dass sich Ihr Klub immer weiter von dem entfernt, was ihn einst zum Marktführer in der Liga gemacht hat?

Wir haben einige Entscheidungen getroffen, die rückblickend falsch waren. Aber wie gesagt: Ich will vorwärts- und nicht zurückblicken.

Wie ist es möglich, dass ein erfolgreiches Unternehmen wie der SCB in so kurzer Zeit auseinanderbricht?

Man muss das ganze Bild anschauen. In der Saison 2018/19 waren wir Meister. Dann kamen zwei Jahre, in denen wir einige Entscheidungen trafen, die falsch waren. Und da nehme ich mich explizit nicht aus. Als Kari Jalonen 2016 bei uns unterschrieb, sagte er zu mir: «Marc, ich bin ein Coach für drei Jahre, länger funktioniere ich nicht.» Dann wollte er den Vertrag auf einmal um ein viertes Jahr verlängern, und aufgrund von drei Qualifikationssiegen und zwei Meistertiteln in drei Jahren bot ich Hand. Dann begleitete er das Sommertraining erstmals nicht vor Ort, und auf einmal passte vieles nicht mehr zusammen. Diese Saison muss ich auf mich nehmen.

Und dann?

Dann folgten zwei Corona-Jahre, in denen wir nur noch ums Überleben gekämpft haben. Unser Umsatz brach von 65 auf 27 Millionen Franken ein. Der Sport hatte keine Priorität mehr. Wir konnten uns nichts mehr leisten. Deshalb macht es mich ein wenig stolz, wie gut wir diese schwierige Zeit überstanden haben. Die vergangene Saison hätte zu einem Neustart werden sollen. Wir haben viel Geld in die Mannschaft investiert. Leider kam es dann nicht so heraus, wie wir gehofft hatten. Sportlich gibt es aus der letzten Saison wenig, worauf wir stolz sein dürfen. Doch unternehmerisch haben wir im vergangenen Winter gut gearbeitet. Erstmals unter mir hat der Klub ein negatives operatives Ergebnis budgetiert. Doch das Defizit fällt geringer aus als befürchtet.

Zwei Anhänger treten an den Tisch des Stadionrestaurants vor der Postfinance-Arena und bitten Lüthi, auf einem Matchdress zu unterschreiben.

Ein CEO, der Autogramme geben muss. Wo gibt es das sonst noch ausser vielleicht bei Bayern München?

Das passiert von Zeit zu Zeit, und falls ich den Menschen damit eine Freude mache, unterschreibe ich gerne.

Vor dem ersten Saisonspiel im vergangenen Herbst gegen den EV Zug wurde ein Dress mit Ihrem Namen und der Rückennummer 1 unters Stadiondach gezogen.

Das war 24 Stunden später wieder verschwunden und hängt jetzt bei mir in der Loge. Es war eine sehr schöne Geste. Aber ich gehöre nicht unters Dach. Dieser Platz sollte den Spielern vorbehalten sein. Die Fans haben bei meiner Rückkehr bereits angekündigt, dass diese Geste bei meinem nächsten Rückzug nicht wiederholt wird.

Man hat in der vergangenen Saison Lücken auf den Tribünen gesehen wie schon lange nicht mehr in der Postfinance-Arena. Wie gut ist die finanzielle Basis des SCB noch?

Wir hatten letzte Saison deutlich weniger Lücken auf der Tribüne als auch schon. Bei den Saisonkarten fielen wir von 13 000 auf 12 000 zurück. Momentan sind wir im Vorverkauf im Vergleich zur letzten Saison rund 200 bis 300 Abonnemente im Plus. Wir werden wieder mindestens 12 000 Saisonkarten absetzen. Sollten wir diesmal sportlich erfolgreicher starten, bin ich überzeugt, dass wir dieses Ziel übertreffen werden. Die Basis ist nach wie vor intakt. Wir haben auf letzte und auf diese Saison einiges ins Team investiert. Doch klar ist auch: Ab nächstem Jahr müssen wir wieder Gewinne schreiben. Wir haben nicht unbeschränkt Reserven – und keinen Mäzen, der allfällige Löcher stopft.

Welche Rolle spielte beim Zuschauerrückgang die Konkurrenz durch die Young Boys, die den SCB als Platzhirsch verdrängt haben?

Im Zuschauerbereich keine grosse. Wir haben ein anderes Publikum und nur wenig Überschneidungen. YB ist ein Stadtklub, der SCB eher ländlich geprägt. Hemdsärmlig eben, wie ich schon gesagt habe. Doch wenn man wie wir in zehn Jahren fünfmal Meister wird, dann vergisst man das manchmal. Selbst wenn man sich jeden Morgen schwört: «Wir bleiben auf dem Boden und heben nicht ab.»

Die sportlichen Entscheide in den vergangenen Jahren verdienen keine guten Noten. Gerade wieder haben Sie zwei Ausländer ziehen lassen, weil sie die Erwartungen nicht erfüllt haben (Éric Gélinas und Oscar Lindberg, d. Red.). Sven Bärtschi, den Sie vor einem Jahr als Schlüsseltransfer angekündigt hatten, war eine Saison lang ein Ausfall und hat seine Karriere vor wenigen Wochen beendet.

Lindberg hätten wir gerne behalten. Er kehrt aus familiären Gründen nach Schweden zurück. Der Bärtschi-Entscheid hat mit einer sportlichen Fehleinschätzung zu tun, zumindest in finanzieller Hinsicht. Immerhin hat er selbst die Konsequenzen gezogen und den Vertrag per saldo aller Ansprüche aufgelöst. Diese Vertragsauflösung hat uns keinen Rappen gekostet. Das muss man Bärtschi zugutehalten.

Wie der FC Bayern München holen auch Sie verdiente ehemalige Spieler in Führungspositionen zurück. Andrew Ebbett ist Sportchef, Martin Plüss wird ab 2024 Sportdirektor des SCB. Ist das Teil Ihrer neuen Strategie?

Nein, das ist Teil von Marc Lüthi 2.0. Ich habe bei meiner Rückkehr gesagt, dass ich einen ganz klaren Kommerzchef (Pascal Signer, d. Red.) und einen sportlichen Verantwortlichen (Plüss) möchte. Daneben habe ich je einen Chef für die Gastronomie und die Finanzen. Sie sind meine vier Ansprechpartner. Deshalb wollte ich Martin Plüss. Ich kann und will nicht länger auch noch den Sport verantworten. Die Zeit ist vorüber, in der man das in Personalunion machen konnte. Doch ich habe einiges an Erfahrung und will diese auch weiterhin einbringen. Ich erwarte engagierte Diskussionen mit Plüss. Er hält mit seiner Meinung nicht zurück.

Sie wollten ihn bereits einmal als Sportchef in den Klub zurückholen, stattdessen kam Florence Schelling.

Über Plüss müssen wir nicht lange diskutieren. Er bringt enorm viel Erfahrung und auch Leadership in den Klub ein. Er hat sich in den vergangenen Jahren dauernd weitergebildet.

Plüss berät im Moment mit einer eigenen Firma noch Spieler, mit Samuel Kreis und Marco Lehmann spielen zwei davon im SCB. Kann Plüss schon Einfluss nehmen, ohne in einen Interessenkonflikt zu geraten?

Er kann noch nicht überall Einfluss nehmen. Deshalb wird er den Job formell erst in einem Jahr antreten. Doch er informiert sich bereits jetzt und lässt uns seine Meinung wissen. Die Spieler, die er berät, wissen von der neuen Rolle. Solange Plüss seine eigene Firma führt, kann er bei uns noch nicht voll operativ tätig werden.

Was erwarten Sie von der neuen Saison?

In erster Linie, dass wir so kämpferisch und mit Spirit auftreten, wie das unser Anhang verdient und verlangt. Wir pendelten in der vergangenen Saison zwischen Kreis- und Weltklasse. Und natürlich erwarte ich am Ende der Saison die Play-off-Qualifikation. Doch über eines muss man sich klar sein: Heute können zehn Teams mit berechtigten Titelambitionen in die Saison steigen.

Hand aufs Herz: Ist der SCB wirklich noch konkurrenzfähig?

Ja, das sind wir. Aber wir müssen uns künftig überlegen, um welche Spieler wir mitbieten wollen. Da haben wir in der jüngeren Vergangenheit grosse Sünden begangen. Auch deshalb habe ich in der Führung zusätzliche Sportkompetenz gefordert.

Marc Lüthi: Mister SCB
gen. Vor einem Jahr zog sich Marc Lüthi, 62, nach 24 Jahren aus der operativen Leitung des SCB ins Amt des Präsidenten zurück. Zwölf Monate später ist der Berner zurück in der alten Funktion. Der Versuch, Raeto Raffainer als seinen Nachfolger aufzubauen, scheiterte an grossen Widerständen im Umfeld des Klubs. Vor allem aber erhielt Raffainer nicht genügend Zeit, um sich in die neue Funktion als operativer Leiter des Sportunternehmens einzuarbeiten. Nun versucht der SCB unter der alten Führung, aber mit noch einmal markant verändertem sportlichem Staff nach vier missratenen Saisons an seine alten Erfolge anzuknüpfen. Der Hoffnungsträger ist der finnische Trainer Jussi Tapola, 49, der zuletzt in seiner Heimat mit Tappara Tampere vier Meistertitel und die Champions Hockey League gewann und als einer der besten Trainer in Europa gilt. Zudem wird der ehemalige SCB-Captain Martin Plüss, 45, auf die Saison 2024/25 als sportlicher Direktor zum Klub zurückkehren.

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Eagleman » Do 24. Aug 2023, 22:09

https://sport.ch/sc-bern/1159123/trotz-koenigstransfer-an-der-bande-muss-sich-der-scb-in-der-kommenden-saison-vom-letzten-jahr-erholen

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von DragonLord » Mo 28. Aug 2023, 17:24

https://www.blick.ch/sport/eishockey/nl/neuer-praesident-in-bern-scb-praesentiert-luethi-nachfolger-id18885594.html

Ein Teamplayer also, dies im Gegensatz zu seinem alten Herrn, welchen ich etliche male geniessen durfte. Wir werden sehen. Jedenfalls löst ein Rentner den anderen ab :roll: :shock:

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Maple Leaf » Mo 28. Aug 2023, 18:26

Marc Lüthi schon wieder zurück im alten Fahrwasser der Vetternwirtschaft und Kumpanei? Richtig schlechter Entscheid mit Bommes jr. Es ist wohl jedem klar: ohne seinen Namen wäre dieser nicht ernsthaft für den VR-Präsidenten-Job in Frage gekommen

Da macht der SCB seit Jahren und Jahrzehnten Werbung und Marketing mit dem Angebot sich auf der VIP-Tribüne im "Berner Teig" vernetzen zu können und dann kommt sowas dabei raus. Das mit dem Namen funktioniert meist in der Politik, manchmal bei der Übergabe einer kleinen oder grossen Firma (SMH), aber ganz sicher nicht bei der externen Besetzung des Verantwortlichen für die Strategieentwicklung.

Bin gerade enttäuscht, denn nun wird auch klar, dass Lüthis Äusserungen in den ganzen Interviews die letzten Wochen und Monate das übliche Marketing-Gerede waren. Ja ich weiss, das war schon immer sein liebstes Steckenpferd.

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Talisker » Mo 28. Aug 2023, 18:52

Aus nachvollziehbaren Gründen hat man kein "Schwergewicht" engagiert, oder besser gesagt "engagieren müssen" - man kann die bekannte Floskel bringen, dass es dem CEO Lüthi eigentlich egal ist, wer unter ihm das Präsidentenamt innehat. In vielen Bereichen leistet(e) Marc Lüthi gute Arbeit und benötigt(e) dort kaum Support und Führung von "oben".

Es gibt aber auch Schwachpunkte, wo dies nötig (gewesen...) wäre. So hat M.L. bei Personalentscheiden etwas zu häufig daneben gelangt, und damit meine ich nicht unbedingt die Trainer, sondern die leichtfertige Verabschiedung von gewissen Sportchefs und die darauf folgenden Neuverpflichtungen, oder den "Fall Raffainer". Wobei in diesem Fall vermutlich die gesundheitlichen Probleme von M.L. zu einer ungesunden Hast führten, und Raffainer zu früh und zu schnell auf eine Position gehoben worden ist, in welcher das Risiko zu scheitern - vor allem in der schwierigen Lage, in der sich der SCB befindet - gross gewesen ist.

Ich kenne den Erfahrungsschatz von Carlo Bommes nicht und inwieweit dieser geeignet ist, Marc Lüthis Fähigkeiten sinnvoll zu ergänzen. Allerdings dürfte diese Frage vorläufig nicht das vordringlichste Problem des SCB sein, auch wenn personelle Fehlgriffe erhebliche Konsequenzen haben. Gemäss M.L. habe er aus den Fehlern gelernt.

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Eagleman » Mo 28. Aug 2023, 19:18

https://sport.ch/sc-bern/1161153/ein-im-hockey-bestens-bekannter-name-soll-wortfuehrer-fuer-eine-raffainer-entlassung-gewesen-sein

OldBear
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von OldBear » Di 29. Aug 2023, 09:52

Kann jemand diesen NZZ Artikel posten?

Dank an den Spender.

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Talisker » Di 29. Aug 2023, 10:08

Zieht Philippe Gaydoul neuerdings im SC Bern die Fäden?

Der Financier und Philanthrop soll die Ablösung von Raeto Raffainer und die Rückkehr von Marc Lüthi als CEO orchestriert haben. Das früher erfolgsverwöhnte Unternehmen muss zum dritten Mal in Folge einen Verlust präsentieren.

Marc Lüthi tat bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach der Rückkehr als CEO des SC Bern am Montag das, was er am wenigsten gerne tut: rote Zahlen präsentieren. Die sportlich missratene letzte Saison endete für das wirtschaftlich lange erfolgsverwöhnte Unternehmen zum dritten Mal in Folge mit einem Defizit, diesmal von 241 000 Franken. Das ist weit weniger, als ursprünglich budgetiert gewesen war (3 Millionen Franken).

Dass das Resultat besser ausfällt als befürchtet, hängt allerdings auch mit der Mobilisierung stiller Reserven in der Höhe von rund einer Million Franken zusammen, die wohl auch aus Imagegründen aufgelöst worden sind. Lüthi, der das Präsidium der Dachgesellschaft SCB Group an Carlo Bommes, den Sohn des ehemaligen Präsidenten Fred Bommes, abtritt, rechnet auch für das kommende Jahr noch einmal mit einem Fehlbetrag: «Die letzte und auch die bevorstehende Saison stehen bei uns im Zeichen von Investitionen. Danach aber müssen wir wieder schwarze Zahlen schreiben.»

Die Rückkehr erfolgte unter sanftem Druck
Dass Lüthi nach nur einem Jahr in einer Art Vorruhestand auf seine alte Position zurückgekehrt ist, hat weniger mit der sportlichen als vielmehr mit der wirtschaftlichen Entwicklung zu tun. Offensichtlich trauten einflussreiche Leute aus dem Umfeld des Grossklubs dem von Lüthi berufenen Raeto Raffainer nicht zu, den SCB wirtschaftlich konkurrenzfähig zu halten. «Entweder kehrt Lüthi zurück, oder wir gehen auch», sollen diese Kreise gefordert haben.

Lüthi will weder den Vorgang als solchen noch die Namen, die der NZZ von gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen zugetragen worden sind, bestätigen. Er blockt das Thema mit den Worten «kein Kommentar» ab. Die Verschwiegenheit des gewöhnlich kommunikativen CEO ist nachvollziehbar. Denn der Name, der im Zusammenhang mit der Geschichte kursiert, ist nicht ohne Brisanz.

Zuvor war Gaydoul Präsident des Schweizerischen Eishockeyverbandes und der Kloten Flyers
Wortführer der Raffainer-kritischen Fraktion soll Philippe Gaydoul gewesen sein. Der 51-jährige Financier und Philanthrop war von Juni 2009 bis September 2012 Präsident des Schweizerischen Eishockeyverbandes. Im Sommer 2012 übernahm er die Aktienmehrheit und auch das Präsidium der damaligen Kloten Flyers. Nach drei Jahren gab er den Klub an die kanadische Avenir Sports Entertainment weiter.

Seither ist Gaydoul zumindest in Eishockeykreisen nicht mehr öffentlich in Erscheinung getreten. Mit Marc Lüthi verbindet ihn eine Freundschaft, die auf dem Golfplatz ihren Anfang nahm. Gaydoul gehört zu einer Gruppe von einflussreichen und gut vernetzten Wirtschaftsführern, die in der Postfinance-Arena ein und aus gehen. Er soll aber keine finanzielle Beteiligung am SCB halten. Im Frühjahr 2020 stellte der Klub die beiden ehemaligen Spieler Mark Streit und Roman Josi als neue Mitbesitzer vor.

Lüthi hat jüngst in einem Interview mit der NZZ wieder darauf hingewiesen, dass der SCB im Gegensatz zu anderen Klubs keine potenten Geldgeber im Hintergrund habe und das Geld, das er in die Mannschaft investiere, auf dem freien Markt verdienen müsse. Gaydoul soll Lüthi und der Klubführung vor allem in beratender Funktion zur Seite stehen. Die sportliche Kompetenz Raffainers steht ausser Frage. Doch schnell regten sich in Bern Zweifel, ob er auch das betriebswirtschaftliche Profil hat, um ein Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz von gegen 50 Millionen Franken zu führen. Nicht nur Philippe Gaydoul war offensichtlich der Ansicht: eher nicht.

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