Pressemeldungen

Themen rund um den SCB.
Mononen17
User
Beiträge: 3802
Registriert: Di 4. Mär 2014, 22:27
Wohnort: Ostzone

Re: Pressemeldungen

Beitrag von Mononen17 » Sa 15. Feb 2020, 18:06

Der Klaus über unseren Capitano:
https://www.watson.ch/sport/eismeister%20zaugg/546367924-was-waere-der-sc-bern-ohne-simon-moser
Lasst sie Stahl fressen! (Khan Noonien Singh)

Kobasew
User
Beiträge: 1201
Registriert: Do 5. Sep 2019, 11:28

Re: Pressemeldungen

Beitrag von Kobasew » Sa 15. Feb 2020, 20:25

https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=1547020858781356&id=795229777293805
My Sports spricht was an....ein Agent sagt dass ein nahegelegenes Team Interesse hat am Coach der SCL Tigers.
Also interessant wäre es durchaus.

Aeschbi
User
Beiträge: 2271
Registriert: Do 11. Okt 2012, 11:49

Re: Pressemeldungen

Beitrag von Aeschbi » Sa 15. Feb 2020, 21:28

Nein danke zu Ehlers, nicht schon wieder langweiliges Kontrollhockey!

One
User
Beiträge: 583
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 09:52

Re: Pressemeldungen

Beitrag von One » Sa 15. Feb 2020, 22:03

...weil das Kossmann Hockey ja so viel attraktiver und erfolgreicher ist...

xsimpel
User
Beiträge: 112
Registriert: Sa 19. Dez 2015, 23:32

Re: Pressemeldungen

Beitrag von xsimpel » Do 20. Feb 2020, 21:27

#65

Im SCB-Matchprogramm war unlängst zu lesen, Sie wären gerne als Safari-Guide tätig. Reicht Ihnen der Nervenkitzel in Bern nicht?

Doch. Aber hätte ich keine Familie, könnte ich mir diese Aufgabe sehr gut vorstellen. Meine Frau und ich sprechen noch heute über unsere Safari in Südafrika – ein bleibendes Erlebnis.

Fasziniert Sie der Umgang mit Gefahr?

Mich faszinieren die Natur, die wilden Tiere, die einerseits gefährlich sein können, anderseits eine grosse Ruhe ausstrahlen. Und du bist als Guide für eine Gruppe von Leuten verantwortlich. Ja, dieser Nervenkitzel würde mir zusagen.

Ein Safari-Guide übernimmt Verantwortung, braucht Selbstvertrauen, aber auch Mut und eine gewisse Freude am Risiko. All diese Eigenschaften passen bestens zum Eishockeyspieler Untersander.

Das stimmt. Zwischendurch gehe ich sehr viel Risiko ein. Das ist meine Rolle. Ich nehme das Herz in die Hand, will für Überraschungsmomente sorgen, damit unser Spiel nicht zu berechenbar ist.

Nach starkem Saisonstart häufte sich auch bei Ihnen die Fehlerquote. Weshalb?

Als Leader versuchst du voranzugehen, zu helfen. Vielleicht habe ich manchmal versucht, überall zu helfen, zu flicken und dadurch den Fokus auf mein Spiel verloren.

Bei Ihrer Spielweise sind Fehler ähnlich offensichtlich wie früher bei Travis Roche. Nehmen Sie das in Kauf?

Ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, wie das die Leute von aussen beurteilen oder ob sie mich deswegen verurteilen. Mein Spiel ist so. Ich spiele so, weil ich es für richtig halte – und weil die Spielweise von mir verlangt wird.

Leidet Ihr Selbstvertrauen nach schwachen Auftritten – etwa wie jenem am Samstag in Biel?

Überhaupt nicht. In Biel stand ich bei einigen Gegentoren auf dem Eis. Aber ein Angriff war eine 4-gegen-2-Situation. Zum vierten Gegentor kam es so: Bully, Direktschuss von mir, geblockt, ein Konter, ich wurde gefoult …

War es ein Foul?

Damien Brunner zog mir mit dem Stock das Bein weg, ich rutschte mit Tomi Karhunen ins Tor. Die Referees konsultierten das Video, weil der Puck verdeckt war. Dort bemerkten sie das Foul von Brunner. Also sagten Sie unserem Captain: Es war ein Foul, aber weil wir diese Szene nicht mit Video beurteilen dürfen, zählt das Tor. Also: Was soll ich mir den Kopf darüber zerbrechen? Wir gewinnen zusammen. Wir verlieren zusammen. Natürlich spornen mich Fehler an. Es gilt, daraus zu lernen.

In Biel fehlte bei einigen Leistungsträgern die Energie. Sie stehen mittlerweile bei 1032 Minuten Eiszeit in dieser Saison. Nur Gottérons Ryan Gunderson stand länger im Einsatz. Sind Sie müde?

Ich hatte in dieser Saison noch keine Phase, in der ich dachte: Scheisse, ich bin müde, ich kann nicht mehr.

Letzte Saison war bei Ihnen wegen einer Störung des Gleichgewichtsorgans an hohe Belastung nicht zu denken.

Ich spüre so gut wie nichts mehr. Je länger die Saison dauert, desto besser geht es mir.

Schätzen Sie das?

Ich schätze es jeden Morgen beim Aufstehen – jeden Morgen. Manchmal richte ich mich vom Bett auf, dann kommt die Frage: Ou, ist etwas? Ich stehe auf und merke: keine Kopfschmerzen, alles top. Dann ist der Tag bereits super – egal, wie das Wetter sein wird. Das schätze ich extrem. Das ständige Verlieren hingegen belastet mich sehr. Die ganze Mannschaft ist das nicht gewohnt. Es fällt uns schwer, damit umzugehen.

«Ich stehe auf und merke: keine Kopfschmerzen, alles top. Dann ist der Tag bereits super – egal, wie das Wetter sein wird. Das schätze ich extrem.»

Ramon Untersander
Eric Blum sagt im «SCB-Magazin»: «Die Wochenenden sind zurzeit der totale Stress. Man ist angespannt bis an die Grenze.» Fühlen Sie ähnlich?

Nein. Weil bei mir gar nichts geht, wenn ich angespannt und verkrampft bin. Im ersten Spiel unter Hans Kossmann in Ambri war ich das. Nach dem Match sagte meine Frau: «Was hast du da auf dem Eis gemacht?» Überlege ich zu viel, bringe ich meine Leistung nicht. Deshalb habe ich mir über die Jahre hinweg angeeignet, die Umstände auszublenden. Egal, wie wichtig ein Spiel ist: nicht überlegen, Freude zeigen.

Inwiefern hilft Ihnen Ihre junge Tochter dabei?

Die Familie hilft sehr. Sobald ich zu Hause bin, ist Eishockey weit weg. Ich brauche diesen Raum im Kopf, der nicht mit Eishockey gefüllt wird.

Sie sprachen davon, Umstände auszublenden. Ist es möglich, bei einer Trainerentlassung das Menschliche einfach so auszublenden?

Nein. Jedenfalls ich kann das nicht. Kari Jalonen unterstützte mich letzte Saison extrem, als es mir gesundheitlich schlecht ging. Das war nicht selbstverständlich. Er hat aus vielen von uns sehr viel herausgeholt: eishockeytechnisch und menschlich. Jalonen ist ein Supertrainer. Er nimmt die Spieler ernst, hat uns immer miteinbezogen. Je länger er da war, desto enger wurde die Beziehung. Wir standen voll hinter Kari Jalonen, stellten ihn nie infrage. Seine Freistellung war ein schwieriger Moment.

Heisst «wir» die ganze Mannschaft?

Ich wüsste keinen, der gegen den Trainer war. Aber letztlich kann ich nur für mich sprechen.

Gibt es eine Entlassung oder sonst ein Schicksal, welches Sie ähnlich beschäftigt hat?

Ich spielte in Davos unter Arno Del Curto, danach in Biel unter Kevin Schläpfer. Beide waren praktisch unentlassbar. Dann kam ich nach Bern. Eines Tages schrieb Captain Martin Plüss in den Teamchat, wir sollten uns in der Garderobe versammeln. Dann stand dort Guy Boucher mit etwa zehn Koffern. So erlebte ich meine erste Trainerentlassung. Dieses Bild vergesse ich nie mehr. Ich fühlte mich schlecht.

«Wir standen voll hinter Kari Jalonen, stellten ihn nie infrage. Seine Freistellung war ein schwieriger Moment.»

Ramon Untersander
Hat man als Spieler ein schlechtes Gewissen?

Nicht ein schlechtes Gewissen. Aber du fragst dich: Hätte ich mehr tun und das verhindern können? Aber es geht schnell, du musst solche Entscheide akzeptieren und sofort zur Seite legen können.

Wie schwierig ist es, sich mitten in der Saison an einen neuen Chef und dessen Ideen zu gewöhnen?

Neue Ideen, neue Trainings, neue Abläufe: Das kann sehr gut sein. Aber ich habe das erste Spiel unter Hans Kossmann in Ambri erwähnt. Als wir im Car nach Hause fuhren, dachte ich: Das kann es doch nicht sein. Ich kann doch nicht die Scheibe jedes Mal ans Plexiglas schlagen, und fertig. In diesem Match schossen wir den Puck nur aus der Zone. Am nächsten Morgen sagte Kossmann, das sei nicht seine Idee gewesen. Diese Geschichte zeigt: Es braucht Zeit, bis die Vorstellungen eines neuen Trainers in unseren Köpfen verankert sind.

Wie beschreiben Sie seine Vorstellungen?

Keine Scheibenverluste in der Abwehr, die eigene Zone mit einfachen Pässen verlassen, gut durch die Mittelzone kommen. Und ab der blauen Linie des Gegners kann man kreieren. Aber generell gilt: hinten so einfach wie möglich und so schnell wie möglich.

Und unter Jalonen galt …

… so kontrolliert wie möglich. (schmunzelt)

Unter Kossmann pflegt der SCB einen anderen Stil, aber die Hauptprobleme sind dieselben geblieben: grosse Verunsicherung, hohe Fehlerquote.

Bei fünf gegen fünf Feldspieler gehören wir zu den schlechtesten Teams in der Liga. Und fünf gegen fünf hat wenig mit individueller Klasse zu tun. Dort geht es darum, wer härter arbeitet.

Übertünchte der frühere Goalie Leonardo Genoni in den letzten Jahren gewisse Schwächen in der Abwehrarbeit des SCB?

Genoni war letzte Saison der beste Goalie in der National League. Er hatte zehn Shutouts. Diese Saison haben wir noch nie zu null gespielt. Aber Tomi Karhunen hat die zweitbeste Fangquote. Auch er ist ein Topgoalie. Die vielen Gegentore sind seit Monaten ein Thema. Es wird darüber gesprochen und gesprochen: Aber passieren tut nichts.

Weshalb nicht?

Es ist Sport. Im Sport gibt es nicht für alles eine Erklärung.

Wie nehmen Sie als Führungsspieler Einfluss?

Ruhe reinbringen, für gute Stimmung sorgen, vorangehen.

Sie sind Team-DJ und sagen, Musik habe grossen Einfluss auf die Emotionen, die Vorbereitung. Wie häufig haben Sie die Playlist angepasst?

Nach einem Sieg lassen wir die Playlist unverändert. Ich habe sie sicher 15- bis 20-mal angepasst.

Sie zählen seit Jahren zum Kern des Teams. Wie beurteilen Sie die Aussage, wonach diese SCB-Mannschaft ihren Zenit überschritten habe?

Eine solche Dominanz, wie sie Bern in den letzten Jahren hatte, die wird es in naher Zukunft nicht mehr geben. Aber ich bin nicht in der Position, diese Frage zu beantworten. Damit muss sich die sportliche Führung beschäftigen.

Dem Team bleiben fünf Qualifikationsspiele, das Gegenteil zu beweisen.

So ist es. Wir werden ja ab und an gefragt: Wollt ihr überhaupt gewinnen?

Von wem?

Von Fans, von allen möglichen Leuten. Aber haben wirklich einige das Gefühl, wir gehen zum Plausch aufs Eis, spielen ein bisschen, und wenn wir verlieren, so haben wir halt verloren? So denkt keiner bei uns.

Ist in der Garderobe der Glaube ans Playoff noch vorhanden?

Ich glaube, ja.

«Haben wirklich einige das Gefühl, wir gehen zum Plausch aufs Eis?»

Ramon Untersander
Sie glauben nur?

Ich kann nicht für jeden in der Garderobe sprechen. Nun ist Alarmstufe Rot. Jeder muss geladen sein. Sonst werden wir es nicht schaffen.

Was gibt Ihnen Zuversicht, dass der SCB das Playoff erreichen wird?

Wir haben schon oft bewiesen, dass wir in Drucksituationen ruhig bleiben. Und dass wir auch dann eine gewisse Gelassenheit haben und die Leistung bringen, wenn wir das Messer am Hals haben.

greenie
User
Beiträge: 2901
Registriert: Di 23. Okt 2012, 21:19

Re: Pressemeldungen

Beitrag von greenie » Fr 21. Feb 2020, 01:55

Wirklich ein sehr gutes und informatives Interview. Aber eine Aussage zeigt, dass man offenbar auch im Eishockey mit dem Videobeweis über die Bücher und den VAR wie im Fussball handhaben muss:

Damien Brunner zog mir mit dem Stock das Bein weg, ich rutschte mit Tomi Karhunen ins Tor. Die Referees konsultierten das Video, weil der Puck verdeckt war. Dort bemerkten sie das Foul von Brunner. Also sagten Sie unserem Captain: Es war ein Foul, aber weil wir diese Szene nicht mit Video beurteilen dürfen, zählt das Tor.

Es kann doch nicht sein, dass ein offensichtliches Foul, das zu einem Tor führt, nicht geahndet werden kann. Da besteht Handlungsbedarf.

Innerspace
User
Beiträge: 2357
Registriert: Mi 10. Okt 2012, 09:36
Wohnort: Bern

Re: Pressemeldungen

Beitrag von Innerspace » Fr 21. Feb 2020, 07:19

Wie willst du dies den eingrenzen greenie. Dann sind wir ja alle 3 Minuten nur noch am Videos konsolidieren, weil ein angebliches Foul gesehen wurde.
Die Lösung könnte sein, dass Fouls vor anschliessenden Toren beurteilt werden dürfen, wenn man sie im Video erkennt.
Ist schon übel: Die Refs geben zu, dass es ein Foul war, aber sie dürfen keine Strafe aussprechen...

frohesfest
User
Beiträge: 1733
Registriert: Di 1. Jan 2013, 15:43

Re: Pressemeldungen

Beitrag von frohesfest » Fr 21. Feb 2020, 07:32

Ja, das würde eine ziemlich schwierige Angelegenheit... ab wann gilt eine Szene als "Führt zum Tor"?
Wenn jemand z.B. 40 Sekunden bevor ein Tor fällt, ein Foul begeht, führt das ja auch quasi zum Tor... denn hätte er das Foul nicht begangen, wäre viele anders geschehen... :? Heikle Sache.

McLlwain71
User
Beiträge: 110
Registriert: Fr 12. Okt 2012, 12:32

Re: Pressemeldungen

Beitrag von McLlwain71 » Fr 21. Feb 2020, 09:34

--> "Er hat aus vielen von uns sehr viel herausgeholt: eishockeytechnisch und menschlich. Jalonen ist ein Supertrainer. Er nimmt die Spieler ernst, hat uns immer miteinbezogen. Je länger er da war, desto enger wurde die Beziehung. Wir standen voll hinter Kari Jalonen, stellten ihn nie infrage. Seine Freistellung war ein schwieriger Moment."

Die Aussage von Unti über Jalonen zeigt doch auch, dass viele Spieler (alle sind es ja nie) sehr viel von ihm gehalten haben. Ich weiss, es war manchmal fast nicht zum Zusehen. Aber er hat eben doch annähernd das Maximum rausgeholt aus diesem Team, oder seht ihr das anders?

Aeschbi
User
Beiträge: 2271
Registriert: Do 11. Okt 2012, 11:49

Re: Pressemeldungen

Beitrag von Aeschbi » Fr 21. Feb 2020, 09:45

Ich würde mir nicht anmassen, die Arbeit von Jalonen anzuzweifeln, da verstehe ich "technisch" schlichtweg zu wenig über diesen Sport.
Was aber auch gesagt wurde, dass Jalonen alles kontrollieren wollte, neben und natürlich auch auf dem Eis.
Und so habe ich das Eishockey dann auch erlebt, jedes Spiel, jede Phase des Spiels, alles immer gleich, die Spiele so emotionslos und langweilig wie Jalonen zumindest gegen aussen wirkte.

Es lohnte sich kaum noch die Spiele zu besuchen, derart langweilig habe ich Hockey noch nie erlebt wie unter diesem Trainer.

Nein, ich vermisse Jalonen als Trainer überhaupt nicht, bin froh, dass diese Ära zu Ende ist.
Immerhin durfte man letzten Freitag gegen Zug wieder mal einem Spektakel beiwohnen, erstmals seit einer halben Ewigkeit.

Antworten