ivo rüthemann

[greenie]

Ich finde etwas zu einfach, die ausbleibenden Resultate der Nationalmannschaft an den Weltmeisterschaften nur Simpson in die Schuhe zu schieben.
Mit dem heutigen "System Nationalmannschaft" denke ich ist es fast gegeben, dass die Nationalmannschaft an einer WM höchstens noch mit Zufall Erfolg haben wird. Ich lasse mir gerne auf die Sprünge helfen, wenn ich mich täusche, aber soweit ich mich erinnere hatte Krüger meistens das Gros seines WM-Kaders von Anfang Saison an in allen Länderspielen vor der WM mit dabei und testete nur punktuell neue Spieler.
Als Simpson dessen Job übernahm waren es aber doch gerade die Clubs, die nicht mehr mit Jammern aufhören wollten, wie überbelastet ihre Spieler wären, wenn sie auch noch dauernd(!) für die Nationalmannschaft spielen müssten und der Nationaltrainer deshalb gefälligst darauf achten sollte, die Spieler möglichst wenig für die Termine von November bis Februar aufzubieten. Mich erstaunen deshalb die WM-Resultate nicht mehr. Mit dem neuen "System Nationalmannschaft", in welchem in den Vorbereitungsphasen November, Dezember und Februar praktisch nie die gleichen Spieler dabei waren braucht es auch eine gewisse Portion Glück, um dann in den acht Vorbereitungsspielen (in Form von vier Zweierblöcken) vor der WM noch eine schlagkräftige und funktionierende Nationalmannschaft seriös zusammen zu stellen, zumal wenn in dieser Phase dann nochmals 7 neue Spieler dazu kommen.
So auf die Schnelle aufgelistet hat Simpson in allen Vorbereitungsspielen 62 Spieler eingesetzt, davon 55 in den Vorbereitungsspielen im November, Dezember und Februar. Ob das Sinn macht oder ob da nicht allenfalls die Clubs wieder über die Bücher müssten, das müssen hingegen die Clubverantwortlichen wohl selber herausfinden. Vor allem dann, sollten die erwünschten Resultate auch an der kommenden WM erneut nicht realisiert werden können. Was ich allerdings nicht hoffe.

[Talisker]

Auch Simpson hat Anspruch auf eine faire Beurteilung, dass ist richtig. Es geht auch nicht so sehr um Simpson, sondern vielmehr um die grosstuerische, von ungemeiner Selbstüberschätzung geprägte Attitüde, die beim Abgang von Krüger aus verschiedenen Kreisen lautgeworden ist. Es wurde suggeriert, dass die Spieler viel zu gut seien für die "Betontaktik" krügerscher Prägung, und dass man sich Medaillen quasi selbst verscherze, wenn die angeblich vorhandenen Offensivqualitäten der Spieler derart beschnitten würden. Dass Krüger seine Taktik mit der vermehrten Verfügbarkeit von guten Technikern auch gelockert hatte, übersah "man" geflissentlich. Wobei es eben, wie gesagt, weniger um Krüger oder Simpson geht, sondern um die Art und Weise, wie Krüger durch Gaydoul am Ende abserviert worden ist, bzw. um die Hetzjagd in gewissen Medien, denen der neue Kloten-Mäzen gefallen wollte. Item, tempi passati, es bringt nichts, Jahre später diese Geschichten immer noch aufzuwärmen. Simpson ist jetzt Nati-Trainer, und muss sich nach der Decke strecken, welche ihm Verband und Klubs zugestehen. Deshalb ist der Ruf von "greenie" in Sachen "Fairness für Simpson" schon berechtigt. Denn er muss ja auch damit leben, dass nach den PO's bei verschiedenen angeblichen "Spitzenkräften" die Motivation für die Nationalmannschaft nicht allzu hoch zu sein scheint. Vielleicht auch ein Grund dafür, dass diese Herren ihre internationalen Ambitionen zügig begraben mussten, und sich mittlerweile auf ihre Rolle als "Dorfkönige" beschränken. Und dafür brauchen sie die Nationalmannschaft natürlich nicht.

Dass die Klubs nicht begeistert sind, wenn ihre Spitzenkräfte an sogenannten "Vorbereitungsspielen" dauernd Risiken ausgesetzt sind, ist nachvollziehbar. Denn wenn man sich über eines einig ist, dann ist es die Tatsache, dass "Vorbereitungsspiele" gegen die ewig gleichen Gegner im November und im Januar reine Marketing-Gags sind, damit die Sponsoren der Nationalmannschaft in Erscheinung treten können. Sportlich ist die Sache absolut sinnlos. Deshalb gehört mittlerweile auch jeder, der im Klub nicht negativ auffällt, zum riesigen "erweiterten Kreis" der Nationalmannschaft. Wie für jedes andere Nationalteam auch, wäre die Vorbereitungszeit nach der ersten Play-off Runde bis zur WM völlig ausreichend. Die Spieler sind taktisch + technisch so gut geschult, dass ihnen der Nati-Trainer nicht wochenlang ein Spielkonzept eintrichtern muss, dass sie vorher noch nie gesehen haben.

Über den Formstand gibt die Entwicklung eines Spieler über die ganze Saison ebenfalls besser Auskunft, als ein paar Einsätze an einem Testspiel dies vermögen. Auch dafür bräuchte es keine "Testspiele" in der slowakischen Pampa oder in Arosa. Deshalb auch die Kritik am Aufgebot eines Rüthemann für ein Testspiel, um ihm zu eröffnen, dass er zu müde sei für eine WM.

Lassen wir die Jungs aber jetzt mal spielen. Ich sehe schon die erstaunten Augen, wenn sie Checks einstecken müssen, welche hierzulande durch den Einzelrichter geahndet werden. Von dem her ist zu hoffen, dass Bertolotti & Co. die WM auch intensiv verfolgen. Evtl. nützt dies mehr, als den "Freundlichkeiten" von Gastschiedsrichtern über das ach so gute Schiri-Niveau hierzulande allzu viel Bedeutung zuzumessen

[Avalanche.]

Do schau her...
Doch glatt die Schweden bezwungen. Gebe zu, die Leistung gestern hat mir gefallen. Hätte ich in dieser Art und Weise ehrlich gesagt nicht geglaubt.

[Maple Leaf]

Stoney hat geschrieben:
> Schade für Ivo seine Routine und Schnelligkeit werden den Eisgenossen
> fehlen.Rüthemanns Ausbotung ist eine
> Frechheit ich wette mit euch das Ende der Eisgenossen im Viertelfinal und
> das Ende von Simpson

Avalanche. hat geschrieben:
> Wenn man bedenkt, dass unser Gruppengegner Schweden ebendieses Deutschland
> vor einer Woche mit einem Beinahe-Stängeli von 8:0 (6 Tore davon im 1.
> Drittel!) wegputzte... Man muss wohl kein Prophet sein um zu sehen, dass
> die WM dieses Jahr wohl eher nicht zu Schweizer Festspielen verkommen
> werden.
>
> Aber wer weiss, vielleicht belehrt uns Hans Simpson ja des besseren

Das ist eben das Risiko, wenn man sich zu früh festlegt....

[Avalanche.]

Hab ja gesagt, ich lasse mich gerne eines besseren belehren, das ist zum Glück eingetroffen