Ausgangslage Pre-Playoffs

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pancho
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Re: Ausgangslage Pre-Playoffs

Beitrag von pancho » Di 6. Apr 2021, 12:32

etwas viel Aufregung darüber, ob man nun gegen den 1. oder 2. spielt. Und doch, dem Modus kan ich schon etwas abgewinnen. Es wertet nicht unbedingt die Quali ab, sondern eben das Gegenteil ist der Fall. In der Vergangenheit waren die Spiele plötzlich unbedeutend für einzelne Teams. Nun ist es so, dass man unbedingt auf Platz 6 kommen will und sich nicht sagen kann, ob 7. oder 6. spielt keine Rolle oder gar noch gut finden, weil einem der 3. Platzierte weniger behagt wie der 2.
Auch Platz 10 gibt sich nicht gleich auf und ab Platz 5 kämpft man um das Heimrecht im Playoff.
Natürlich ist es jetzt von der Konstellation etwas unglücklich, dass Biel und Davos trotz einer viel besseren Saison wie der SCB und Rappi nun Gefahr laufen, dass sie in einer kurzen best-of 3 Serie gleich raus sind. Allerdings hätten sie ja die Quali wichitger nehmen können und unter den ersten 6 die Saison beenden.

Aeschbi
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Re: Ausgangslage Pre-Playoffs

Beitrag von Aeschbi » Di 6. Apr 2021, 13:34

Speziell interessant ist es vor allem für Teams wie Langnau oder Ambri, welche nach 30 Spielen keine Chance auf die Pre-Playoffs haben und nicht Gefahr laufen abzusteigen, denn der Abstieg wird anscheinend auch ganz abgeschafft.
Als Fan sicherlich sehr interessant diese Spiele zu besuchen, es geht nicht mal mehr um die goldene Ananas.

Und dass mit den Pre-Playoffs nun diese komischen Rangverschiebungen möglich sind, ist für mich auch nicht nachvollziehbar.
Bern bisher einer der Profiteure, normal wäre man gar nicht in den Playoffs gelandet.

pancho
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Re: Ausgangslage Pre-Playoffs

Beitrag von pancho » Di 6. Apr 2021, 13:55

nun ja, Ambri war doch ständig im Rennen um Pre-Playoffs. Und für die Fans eines Teams, welches so abgeschlagen ist wie die Tigers war es schon immer etwas öde die ganze Saison lang. Und kein Absteiger ist dann wohl am Ende doch in deren Interesse?

Aeschbi
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Re: Ausgangslage Pre-Playoffs

Beitrag von Aeschbi » Di 6. Apr 2021, 14:36

pancho hat geschrieben:
> nun ja, Ambri war doch ständig im Rennen um Pre-Playoffs. Und für die Fans
> eines Teams, welches so abgeschlagen ist wie die Tigers war es schon immer
> etwas öde die ganze Saison lang. Und kein Absteiger ist dann wohl am Ende
> doch in deren Interesse?

Okay, Ambri war verhältnismässig lange im Rennen, die Tigers nicht.
Aus Langnauer Kreisen habe ich betreffend Abstieg auch schon etwas anderes vernommen, was für mich nachvollziehbar ist.

Oder anders ausgedrückt: könnten wir in Bern praktisch keine Playoffs mehr erleben, einen Kampf gegen den Abstieg auch nicht, also nur noch zahlreiche 0815 Qualispiele, wie lange hätten wir noch Freude daran? Wir sind alle Fans des Sports, aber auf Dauer macht es so keinen Sinn mehr.

pancho
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Re: Ausgangslage Pre-Playoffs

Beitrag von pancho » Di 6. Apr 2021, 21:48

also wenn ich mir so die letzten 5-6 Jahre anschaue der Langnauer, dann ist das jetzt die erste wo es richtig langweilig wird? Also so alle 6 Jahre mal langweilig, das ist echt ein Problem? Dafür hätten sie dann teilweise auch noch Pre-Playoffs spielen dürfen, statt irgendwelche Platzierungsrunden oder Playouts.

Talisker
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Re: Ausgangslage Pre-Playoffs

Beitrag von Talisker » Mi 7. Apr 2021, 00:31

Noch eine kleine Zwischenbemerkung bzw. -frage: Welcher Geldgeber - wenn nicht gerade ein grosszügiger Gönner wie eben Peter Jakob oder "Käru" Brügger bei den Tigers - würde z.B. die Investitions- sowie die laufenden Kosten für neue Infrastrukturprojekte (z.B. 2es Eisfeld etc.) übernehmen oder befürworten, wenn man nie recht weiss, wann die Sache infolge Abstieg stirbt?

Glaubt man ernsthaft, bei einem Abstieg der 1en Mannschaft könne man die Infrastruktur (Trainer + übriger Staff, Hallen, Ausweich-Eisfelder etc.) einfach mal so proportional auf NLB-Niveau runterfahren oder irgendwie "einfrieren", um das Ganze im Falle eines Aufstiegs dann wieder "aufzutauen"? Der Fall der SCL Tigers, welche zu ihrem Glück kurzum wieder aufsteigen konnten, sollte man nicht als Regelfall ansehen. Natürlich ist vieles möglich und denkbar, in Lausanne wurde z.B. einige Jahre mit einem mittleren NLA-Budget auf den Aufstieg "hingearbeitet" - wohl dem, der solche Geldgeber findet. Genauso ist aber der andere Fall denkbar, nämlich dass ein Abstieg primär verbrannte Erde hinterlässt, welche eben nicht nur dazu führt, dass eine Sekretärin auf der Geschäftsstelle bloss noch 50% arbeiten kann.

Abgesehen davon wäre ein Abstieg auch mit der Reform nicht unmöglich, sondern höchstens erschwert, weil die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit ebenfalls eine Rolle spielt. Nur ist diese bei anhaltendem sportlichen Misserfolg und damit sinkender Ertragskraft eben auch nicht lange gegeben, womit man dann halt trotzdem absteigt. Umgekehrt reicht es einem NLB-Klub nicht, wenn er einfach mal eine Saison lang ein finanzielles Strohfeuer abbrennt, welches aber nicht nachhaltig ist bzw. keine Voraussetzung für das Überleben in der NLA bietet. Damit wird letztlich auch verhindert, dass sich Schwachmaten-Klubs die Klinke in die Hand drücken beim Auf- und Abstieg, und sinnlos Geld durch die Rakten-Booster verbrannt wird, ohne dass die "Rakete" den Orbit bzw. eine nachhaltige Umlaufbahn erreicht.

Die Zeiten im Hockey haben sich stark gewandelt, es ist mittlerweile viel Geld nötig, um sich nicht nur irgendwie über Wasser zu halten in der NLA. Dass war in den guten alten (und in der Erinnerung stark verklärten...) Zeiten noch anders. Vieles wurde ehrenamtlich gemacht oder mit einem Trinkgeld, ein Profitum auf allen Stufen, wie es heute verlangt bzw. notwendig ist, gab es nicht. Die Klubs waren keine mittleren KMU's mit einer entsprechenden Anzahl von Angestellten, die nach einem Abstieg auf der Strasse stehen würden. Mag sein, dass Auf- und Abstieg für die Zuschauer unterhaltsam ist - nur generiert diese Unterhaltung nicht soviel Geld, als dass in der heutigen Zeit der wirtschaftliche Flurschaden damit abgegolten werden kann.

Längerfristig bleibt abzuwarten, wie lange Zuschauer und Sponsoren den "ewigen" Kellerkindern treu bleiben werden, oder ob ihnen das trostlose Herumeiern am Tabellenende nicht irgendwann verleidet. Die Gesellschaft verändert sich und mit ihnen das Sportpublikum, das ist unübersehbar. Was übrigens auch ein Grund ist für die angedachten Reformen, welche u.a. auch ein "Financial Fairplay" vorsehen, um die Differenzen in der obersten Liga nicht hoffnungslos gross werden zu lassen. Deswegen wird Langnau vermutlich trotzdem nicht Meister, aber die Chance auf die Play-off's und - je nachdem - mal eine Überraschung bzw. ein Überstehen der 1/4-Finals wird grösser. Denn egal ob Ambri, Langnau, Kloten oder Olten mitspielen - eine Perspektivlosigkeit wie sie heute faktisch in diesen Tabellenregionen vorherrscht ist auf Dauer schlecht für das CH-Hockey.

pancho
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Re: Ausgangslage Pre-Playoffs

Beitrag von pancho » Mi 7. Apr 2021, 07:31

so was in der Richtung wollte ich erst auch noch schreiben, aber dann kommt einfach: es geht nur immer ums Geld, für den einfachen Fan natürlich unverständlich. Aber man kann es einfach sagen: wenn es den Langnauern langweilig wird, weil sie alle 5 Jahre weit abgeschlagen am Tabellenende rumdümpeln, dann können sie ja freiwillig absteigen? Wenn die finanziellen Mittel nicht für ein kompetitives Team reichen, dann ist es halt so. Aber die ganze Saison ist doch ebenso langweilig, wenn sie weit abgeschlagen am Tabellenende rumgurken. Ob es dann so viel besser ist, wenn man noch ein paar Playout-Spiele hat und dann am Ende gar keine Auf-/Abstiegsspiele stattfinden, weil der Gegner die Strukturen nicht hat?

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