SCRJ - SCB (2.2.2021)

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Hockeyfan
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Re: SCRJ - SCB (2.2.2021)

Beitrag von Hockeyfan » Mi 3. Feb 2021, 10:30

Red hat geschrieben:
> Ich denke man muss auch sehen dass mit dem Weggang Arcobellos und geschätztem Salär
> von +500'000.- jetzt Olofsson verpflichtet wurde, der in dieser Saison in der AHL
> spielen wollte (+/- 75'000 $). Das wird doch auch immer gefordert, dass man die
> Spieler nicht vergoldet. Das dann noch die gleiche Performance von 10 x günstigeren
> Spieler gefordert wird, ist für mich unverständlich.
> Dasselbe passiert in Fribourg: Warum wohl verlängert man mit Bykov nicht? Sein
> 750'000.- CHF per Anno-Vertrag läuft aus und den will/kann man logischerweise so
> nicht verlängern. Nun kommt es darauf an wer ihm noch am meisten bietet und dorthin
> geht er dann

Ich glaube, es hat noch keiner gejammert, wenn man einen Topspieler wie Arcobello oder Genoni vergoldet hat. Und das Argument mit dem sparen, kann der SCB nicht mehr ernsthaft bringen, solange in der sportlichen Führung 4 Leute den gleichen Job machen, den bei anderen Vereinen 2 Leute machen.

Talisker
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Re: SCRJ - SCB (2.2.2021)

Beitrag von Talisker » Mi 3. Feb 2021, 11:00

Man kann Jalonen vorwerfen, er habe die Zitrone zu sehr "ausgepresst", wobei damit wohl gemeint ist, er hätte die Erneuerung der Mannschaft nicht genügend früh eingeleitet. Oder pinboard-technisch übersetzt: Statt die nachdrängenden Talente in die Mannschaft einzubauen, habe man lieber auf Biebers, Sciaronis etc. gesetzt. Die Frage bleibt, welche tauglichen Kandidaten Jalonen denn nicht hat spielen lassen? In Jalonens Anfängen bei Bern hat z.B. ein Luca Hischier seine regelmässigen Einsätze gehabt, bei Dario Meyer waren es etwas weniger, der Grund dafür war aber offensichtlich. In der Folge kamen z.B. Heim und Burren ins Team. Bleibt die Frage, welche Cracks Jalonen übersehen hat. Ein Henauer wäre - bei allem Talent - vor 1-2 Jahren nicht wirklich reif gewesen für die NLA, bei anderen auf diese Saison ins Team gekommenen Jungspunden ist es ähnlich. Die Litanei, welche Top-Nachwuchskräfte man von anderswo nach Bern hätte holen müssen, lasse ich beiseite.

Die Erfahrung zeigt, dass erfolgreiche Jahre - beim SCB kann man dabei von einer Dekade sprechen - selten in Minne oder bloss mit einer kleinen Delle enden. Solche Phasen haben beim SCB auch schon mit einem Abstieg geendet. Ähnlich hat das auch Raffainer auf eine entsprechende Frage gesagt. Man hätte den Aufschlag evtl. etwas mildern können, wenn man den letzten Meistertitel hätte sausen lassen, und bereits damals den "grossen Neuaufbau" gestartet hätte. Wobei der Erfolg auch nicht garantiert (gewesen) wäre.

Um auf Jalonen zurückzukommen: Der hatte in Bern einen bestimmten Auftrag, und den hat er erfüllt. Ich bin sicher, dass er - wenn man ihm das entsprechend verkauft hätte - auch bereit gewesen wäre, an einem Neuaufbau mitzuwirken. Halt einfach mit anderen Zielsetzungen. Die Realität war aber eine andere, und man hatte - in völliger Verkennung der Lage - das Problem beim "sturen" Jalonen verortet. Ich meine damit nicht das Dauergejammere auf dem Pinboard oder irgendwelche "chronistischen" Dampfplaudereien, denn das gehört nun mal zum Geschäft. Wer auch nur etwas in der Öffentlichkeit steht muss damit leben, dass es auf seinem Fachgebiet alle anderen besser wissen, ob das nun der Trainer der Fussball- oder Hockeynationalmannschaft ist oder der Prof. Dr. Virologe.

Und hier käme dann eben die Fachkompetenz des Sportchefs zum tragen, wobei diese wenig nützt, wenn nicht auf ihn gehört wird, weil man Volkes Zorn mit einem Blutopfer besänftigen will. Dort hoffe ich, dass ein Raffainer mehr Gewicht haben wird und bin auch (fast) sicher, dass dies der Fall sein wird. Anders als beim notgedrungen zum Sportchef beförderten Chatelain ist Raffainer ein "Projekt" von M. Lüthi, ebenso wie es F. Schelling ist. Er kann diese Leute somit nicht einfach so ignorieren oder einen handfesten Krach riskieren, ohne sich selber auch ans Bein zu treten. Eine Ausnahme wäre es, wenn utopische Forderungen kämen, welche finanziell nicht machbar sind. Aber Raffainer ist realistisch genug um zu sehen, was machbar ist und was nicht. Wenn es hingegen um (sportliche) Personalentscheide geht, wird RR sich nicht einfach so von M.L. oder dem VR ausmanöverieren lassen. Oder nicht so oft, und dann wäre er weg. Das kann sich M.L. und der SCB nicht leisten.

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