Pressemeldungen

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Sensuna
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Sensuna » Di 22. Sep 2020, 16:20

So die Saisonabo-Infos sind eingetroffen. Bin mal gespannt wie das ganze dann in Echt vonstatten geht und wie lange die Abfertigung beim Ein- und Auslass dauern wird.

Wie früh muss man wohl dort sein, um rechtzeitig bei Spielbeginn auf seinem Platz zu sein?

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von greenie » Di 22. Sep 2020, 18:03

Habe heute noch eine andere interessante Info gesehen. Die Gäste des Arena-Restaurants werden "ausquartiert", weil das Hauptrestaurant nur für die VIP's zugänglich ist, und sollen sich in den andern Restaurants, die ja auch ihre Stammgäste mit wohl bereits reservierten Tischen haben, so quasi für einen Tisch bewerben. Das dürfte auch interessant werden und möglicherweise einige jahrelange Arena-Stammgäste verärgern.

Aeschbi
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Aeschbi » Di 22. Sep 2020, 20:20

greenie hat geschrieben:
> Habe heute noch eine andere interessante Info gesehen. Die Gäste des
> Arena-Restaurants werden "ausquartiert", weil das Hauptrestaurant
> nur für die VIP's zugänglich ist, und sollen sich in den andern
> Restaurants, die ja auch ihre Stammgäste mit wohl bereits reservierten
> Tischen haben, so quasi für einen Tisch bewerben. Das dürfte auch
> interessant werden und möglicherweise einige jahrelange Arena-Stammgäste
> verärgern.

Geht dann halt auch unter: man kann nichts dafür, man sucht nach Lösungen, geht nicht anders. Und VIP bringen halt das Geld, wichtiger denn je.
Ich wäre trotzdem massiv angefressen.

SCB_since1977
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von SCB_since1977 » Mi 23. Sep 2020, 07:55

Bin gespannt ob ich ein Schreiben der SCB Gastro bekomme, da wir seit Jahren einen Tisch im ehemals Grotto ehemals Casa und jetzt Swiss Black Angus Grill reserviert haben.
Gemäss Schreiben sollte sich die Gastro melden...

Bezüglich der Anmeldung für das Abo ist dies selbst mir gelungen, obwohl ich noch ohne Handy/Tablet/PC etc aufgewachsen bin :D
Die Beschreibung ist gut wenn mal alles eingegeben ist, geht die "Matchanmeldung" ziemlich flott.
Meine Partnerin und ich sind sogar in der gleichen Gruppe, und gemäss dem E-Ticket gegen Lausanne auch auf unseren gewohnten Sitzplätzen.
Aber ev. ändert dies noch beim "einchecken" am Spieltag.
Da man bereits für die ganze Quali sich anmelden kann, ist das System mit E-Abo gar nicht mal so schlecht, vorausgesetzt man ist technisch mit Handy aufgerüstet.

Jetzt noch die Tischbestätigung (die ich vor den Coronabestimmungen bereits erhalten habe) und ich muss sagen, doch trotz aller Widrigkeiten kann man ein kleines Lob auf den SCB und die Abhandlung dieser Situation aussprechen.

Und da man ja nun keine Parkbussen mehr von der Stadt Bern bekommt sondern nur ca. 3 Ultimatum (dann ist das Spiel vorbei), ist alles im Butter. :twisted:
„Ein Spieler, der nicht bereit ist, sich ständig zu verbessern und nicht jedes Spiel, sei es noch so unwichtig, gewinnen will, der wird nie ein Großer werden!“
Wiktor Wassiljewitsch Tichonow
4.6.1930 - 24.11.2014

Sensuna
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Sensuna » Mi 23. Sep 2020, 15:55

Andere Frage, ist das ÖV-Netz eigentlich nicht mehr im Abo enthalten, oder habe ich was übersehen?

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Eagleman » Mi 23. Sep 2020, 22:02

Schelling hatte angeblich Kontakt mit Punnenov. Quelle sport.ch

SCB_since1977
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von SCB_since1977 » Do 24. Sep 2020, 11:33

Hoffen wir dass die Ampel ab nächster Woche bis April 21 nie rot sein wird.
„Ein Spieler, der nicht bereit ist, sich ständig zu verbessern und nicht jedes Spiel, sei es noch so unwichtig, gewinnen will, der wird nie ein Großer werden!“
Wiktor Wassiljewitsch Tichonow
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Talisker » Fr 25. Sep 2020, 09:12

Hier noch etwas aus der NZZ von heute - zwar keine neuen Erkenntnisse, aber alles unter einen Hut gebracht:

Der SC Bern muss verlieren lernen

Daniel Germann, Bern
25.09.2020, 04.30 Uhr

Nach der missratenen letzten Saison und wegen des Coronavirus ist beim stolzen Klub nichts mehr, wie es einmal war. Nach Jahren des Erfolgs muss er sparen. Das zeigt sich unter anderem beim neuen Coach Don Nachbaur, der als nahezu Unbekannter nach Bern gekommen ist.

«Warrior Hockey» – Krieger-Eishockey. In weissen Lettern spannt sich der Schriftzug über die Brust von Don Nachbaur. Es könnte ein Statement sein. Eine Ankündigung dessen, was die Gegner auf dem Eis in den kommenden Wochen und Monaten erwartet. Vielleicht auch eine Botschaft an all jene, die nach der Ernennung Nachbaurs zum neuen Coach des SC Bern im Juni aus der Deckung kamen und öffentlich zweifelten.

Und gezweifelt haben nicht wenige. Ein «No-Name», ein Namenloser, sei er. Das war noch das schmeichelhafteste Attribut, das seine Vorstellung begleitete. Die «Berner Zeitung» schrieb von einem Trainer, der einen Namen trage, den man nicht so schnell vergesse: «Dennoch war Don Nachbaur im Schweizer Eishockey bis gestern den wenigsten geläufig respektive bekannt.» Andere waren weniger diplomatisch. In Anspielung an seine österreichischen Wurzeln schrieb «Watson» von einem «Operetten-Coach». Der Kolumnist schlussfolgerte: Wenn der SCB ein Zirkus sei, dann habe er nun einen neuen Clown.

Man hatte nach der letzten Saison, in der für den SCB schiefging, was schiefgehen konnte, mit einigem gerechnet: mit einer Vertragsverlängerung des Nothelfers Hans Kossmann, der Rückkehr von Meistertrainer Lars Leuenberger, einem jungen, unverbrauchten Schweizer Trainer, wie ihn Ambri-Piotta und Davos zuletzt mit Luca Cereda und Christian Wohlwend präsentiert hatten. Doch sicher nicht mit ihm: mit Don Nachbaur, einem 61-jährigen kanadisch-österreichischen Doppelbürger, der zuvor vornehmlich als Junioren-Coach gearbeitet hatte und das Schweizer Eishockey bis vor kurzem nur vom Hörensagen kannte.

Prügel statt Tore
Nun also sitzt Don Nachbaur in der Arena und spricht. Der Schriftzug auf seinem schwarzen T-Shirt ist weder ein Motto noch eine Kriegserklärung, sondern das Label eines Ausrüsters. Und doch passt «Warrior Hockey» zu Nachbaur und der Mission, die er übernommen hat. Er war schon als Spieler ein Mann fürs Grobe. Und genau das soll er nun auch als neuer Coach in Bern sein.

Wer seinen Namen googelt, findet keine spektakulären Tore, sondern haufenweise Videosequenzen handfester Faustkämpfe: «Don Nachbaur vs. Shane Corson», «Don Nachbaur vs. Ken Baumgartner», «Don Nachbaur and Craig Berube vs. Gord Dineen and Brad Delgarno». Es sind Dokumente einer Zeit, als der Westen zumindest in der NHL noch wild war.

Don Nachbaur war als Spieler das, was die Nordamerikaner einen «Goon», einen Schläger, nennen. In 223 NHL-Spielen für die Hartford Whalers, die Edmonton Oilers und die Philadelphia Flyers hat Nachbaur nur 23 Tore erzielt, dafür aber 465 Strafminuten gesammelt. «Ich wurde als Skorer gedraftet, doch weil ich gross war, fragte man mich: ‹Kannst du auch in der dritten oder vierten Linie spielen?› Ich kenne keinen Spieler, der es nicht liebt, Tore zu schiessen. Doch wenn man Teil eines Teams sein will, muss man die Rolle akzeptieren, die einem übertragen wird.»

Nachbaur wuchs in Kitimat auf, einer Kleinstadt im Nordosten von British Columbia. Rio Tinto, einer der weltweit grössten Aluminiumhersteller, betreibt dort ein Werk und prägt die Umgangsformen im unwirtlichen Nordwesten Kanadas. Nachbaurs Vater stammt aus Vorarlberg, die Mutter aus Niederösterreich. 1952 emigrierte das Paar aus dem kriegsversehrten Europa nach Übersee. Die Heimat seiner Eltern kennt Nachbaur von regelmässigen Sommerferien bei den Grosseltern. Doch sein Deutsch ist rudimentär. Zu Hause habe man ausschliesslich Englisch gesprochen. «Deutsch», sagt er, «war so kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in Kanada eine unerwünschte Sprache.»

Man hatte im Westen Kanadas weder auf die Nachbaurs gewartet, noch hat man ihnen etwas geschenkt. Der Krieg prägte das Klima gegenüber den Einwanderern aus dem deutschsprachigen Raum. Kanada zählte rund 45 000 gefallene Soldaten. Das sind fast doppelt so viele wie in der ehemaligen Tschechoslowakei. Wer in dieser Stimmung von Argwohn und Vorurteilen gross geworden ist, lässt sich nicht von zwei, drei kritischen Zeitungsschlagzeilen beeindrucken.

Nachbaur ist ein Aussenseiter im europäischen Trainergeschäft. Die paar Monate als Assistenzcoach bei den Los Angeles Kings sind das Highlight in seiner Vita. Den ersten Job auf dem alten Kontinent hatte er in der vergangenen Saison bei Zvolen in der Slowakei. Er wurde entlassen, noch ehe das Coronavirus die Saison stoppte.

Nachbaur ist die pure Antithese zu seinem Vorgänger Kari Jalonen. Der Finne war im Frühjahr 2016 als einer der angesehensten Trainer Europas nach Bern gekommen. Doch vielleicht macht gerade das Fehlen von jeglichem Glamour Nachbaur zur guten Lösung für die Berner. Die letzte Saison war für den SCB ein Desaster. Sechs Monate lang taumelte der Klub von Niederlage zu Niederlage. Am Ende verpasste er als Titelhalter die Play-offs. Es war eine Demontage, mit der nicht einmal die grössten Pessimisten und schon gar nicht die Direktbetroffenen gerechnet hatten. Der CEO Marc Lüthi sagt: «Ich habe noch vor der Partie der letzten Chance in Lausanne Spieler gesehen, die der Überzeugung waren, ‹dass es dann schon noch irgendwie gut kommt›».

Der Sturz ins Bodenlose hat den Klub in seinen Grundfesten erschüttert. Von jenem Team, das zwischen 2016 und 2019 drei von vier Titeln gewonnen und das Schweizer Eishockey geprägt hat, existieren nur noch Bruchstücke. Der Coach Kari Jalonen musste den Platz an der Bande bereits im Januar räumen, als noch Hoffnung auf ein Happy End bestand. Auch sein Nachfolger Hans Kossmann ist nicht mehr da. Er soll bei den Verhandlungen um einen neuen Vertrag allzu forsch aufgetreten sein. Der Topskorer Mark Arcobello verliess Bern in Richtung Lugano. Andrew Ebbett, der fünf Jahre lang das Herz und die Seele der Mannschaft gewesen war, trat zurück. Der Sportchef Alex Chatelain wurde nach der Saison zum «Head of Analytics und Sports Strategy» wegbefördert.

Chatelains Posten bekleidet nun Florence Schelling. Sie ist die erste Sportchefin im internationalen Eishockey. Als sie der Klub am Karfreitag vorstellte, sorgte das selbst in Übersee für Schlagzeilen. Die Interviewanfragen kamen aus Kanada, den USA, Schweden, Deutschland. Der Kommunikationschef Christian Dick sagt, nie zuvor sei sein Klub in einem vergleichbaren medialen Interesse gestanden.

Kurz nach Schellings Vorstellung gab der SCB auch noch bekannt, dass Mark Streit und Roman Josi Anteile am Klub übernommen hätten. Die beiden entstammen dem eigenen Nachwuchs und eroberten später die NHL. Man unterstellte dem CEO Lüthi, mit den personellen Entscheidungen vom sportlichen Debakel ablenken zu wollen. Ein Verwaltungsrat eines Ligakonkurrenten meldete sich per Mail und schrieb: «Der SCB wird in Zukunft keine führende Rolle mehr spielen, da nützen auch PR-Gags wie Schelling, Streit und Josi nichts.»

Schelling ist am Morgen, an dem das Gespräch mit Nachbaur stattfindet, im Garderobenbereich der Arena unterwegs. Sie führt ein Gespräch mit einem Spieler. Über die Schulter trägt sie eine Handtasche. Nichts könnte das ungewohnte Bild in der Testosteron-getränkten Atmosphäre des Kabinentrakts besser symbolisieren. Mehr noch als andere Sportarten ist Eishockey bis heute eine Männerwelt geblieben.

Erfolg traut Schelling praktisch niemand zu. Die Verpflichtung von Don Nachbaur war ihr erster personeller Entscheid gewesen. Lüthi lobt, er habe in den über 20 Jahren als CEO des Klubs noch nie eine vergleichbar professionelle Trainer-Evaluation erlebt. Man glaubt ihm nicht. Nachbaur gilt als Billigtrainer, als Notlösung, die der schwierigen wirtschaftlichen Situation des Klubs geschuldet ist. Eine solche Wahl wäre in Bern noch bis vor kurzem unvorstellbar gewesen. Infrage kamen für den SCB nur Trainer, die einen internationalen Ruf genossen oder zumindest Meistertitel in der Schweiz gewonnen hatten.

Lange galt der SC Bern als Musterorganisation, als bestgeführter Klub ausserhalb der NHL – zuerst wirtschaftlich, dann auch sportlich. 20 Jahre lang schrieb er jede Saison schwarze Zahlen. Nach anfänglichen Problemen auf dem Eis wurde er zuletzt auch sportlich zum Massstab. Wegen der Zuschauerzahlen, die europaweit unübertroffen sind, schmückte sich der SCB in Anlehnung an den Werbeslogan eines Sponsors mit dem Etikett «Top of Europe».

Der totale Bruch
Das alles ist Geschichte, andere Klubs wie der EV Zug mit seinem hochmodernen Trainingszentrum OYM haben den SCB als Trendsetter abgelöst. Die ZSC Lions und der HC Lugano stehen finanziell längst schon auf Augenhöhe. Mittlerweile bieten auch der Lausanne HC oder der EHC Biel mindestens so attraktive Perspektiven, wohl auch die besseren Löhne. Gerade bei den Waadtländern gibt es aber Fragezeichen zur Nachhaltigkeit der Vorwärtsstrategie.

Das wirtschaftliche Erfolgsmodell der Berner mit der grössten Zuschauerkulisse und den Gastrobetrieben, die den Eishockeybereich subventionieren, ist durch die Corona-Krise in sich zusammengebrochen. Die riesige Stehrampe, die dem Klub nebst Einnahmen auch zu Selbstbewusstsein verhalf, ist bis auf weiteres Geschichte. Die Kapazität der Arena sinkt durch die Umwandlung der Steh- in Sitzplätze und die behördlichen Auflagen von 17 131 auf 6750 Zuschauer.

Das wirtschaftlich lange Zeit so erfolgreiche Unternehmen muss plötzlich sparen. Der CEO Lüthi vergleicht die Situation mit den ersten Jahren nach der Sanierung 1998, als er jeden Franken zweimal umdrehen musste, ehe er ihn ausgab. Er rechnet in der kommenden Saison mit einem Verlust von rund fünf Millionen Franken. Die Spieler stunden dem Klub 30 Prozent ihrer Saläre. Die vierte Ausländerposition ist noch nicht besetzt. Die Rückkehr von Joël Vermin vom Lausanne HC scheiterte. Stattdessen spielt der ehemalige SCB-Junior nun für Genf/Servette.

In diesem Klima übernimmt Don Nachbaur seine neue Aufgabe. Wenn er darüber spricht, braucht er Wörter wie «grossartig», «herausragend», «wunderschön». Er malt farbige Bilder, spricht vom «Haus, dessen Fundament ich zuerst einmal erstellen muss». In 30 Minuten sagt und schwärmt er mehr als sein Vorgänger Kari Jalonen in einer ganzen Saison.

Jalonen kam in beinahe vier Jahren nie richtig in Bern an. Selbst für nahe Mitarbeiter blieb er schwer greifbar. Nur wenige hat er wirklich an sich herangelassen. Jalonen ordnete den Klub nach seinem Sinn, besetzte die wichtigsten Positionen mit Menschen, die ihm nahestanden und denen er vertraute. Und man liess ihn gewähren. Nicht einmal Marc Lüthi widersprach. Er, der einmal die Doktrin geprägt hatte, er verlängere keinen Trainervertrag vor dem Januar, beugte sich dem öffentlichen Druck und offerierte Jalonen bereits im vergangenen Oktober einen neuen Vertrag.

Jalonen ist weg, der Vertrag mit ihm aufgelöst. Die Kosten, die das verursacht hat, sind in der Rechnung der vergangenen Saison abgebucht und Teil der 248 000 Franken Jahresverlust, die der SCB im August ausgewiesen hat. Es wäre ein Leichtes gewesen, zum 21. Mal in Folge einen Gewinn zu schreiben. Teil der Rechnung sind auch Rückstellungen in der Höhe von 600 000 Franken, mit denen sich der SCB auf die kommende Saison vorbereitet hat. Sie sollen mithelfen, das weit höhere Defizit abzufedern, das sich abzeichnet und bereits jetzt die personellen Entscheide diktiert.

Die überraschende Benennung von Don Nachbaur zum Headcoach ist einer von ihnen. Doch Nachbaur kam auch deshalb nach Bern, weil man ihm zutraut, neben Headcoach auch Krisenmanager zu sein. Er ist sich nicht nur gewohnt, mit jungen Spielern zu arbeiten. Er hat auch gelernt, auf sich selber gestellt zu sein. Lars Leuenberger, sein Assistent und wichtigster Ansprechpartner, durfte gut einen Monat vor dem Saisonstart einen neuen Job im EHC Biel annehmen. Ersetzt wurde er nicht.

Die kommende Saison dürfte für den SCB wirtschaftlich und sportlich schwierig werden. Marc Lüthi sagt, ein Platz zwischen 3 und 6 in der Qualifikation sei ein realistisches Ziel. «Wir haben weiterhin viel Qualität in der Mannschaft.» Doch offen ist, ob sich der verwöhnte Anhang mit der neuen Mittelmässigkeit zufrieden geben wird.

Der SCB und sein Publikum haben sich ans Siegen gewöhnt. Der Captain Simon Moser sagt: «Für mich hat sich nichts geändert. Wir mögen diesmal nicht der grosse Titelfavorit sein. Doch wenn ich aufs Eis gehe, will ich gewinnen. Ich will jedes Jahr Meister werden.» Es wird auch für die Spieler nicht einfach werden, mit der neuen Situation umzugehen. Trotz der misslungenen letzten Saison müssen sie zuerst wieder verlieren lernen. Vielleicht ist es gerade deshalb gut, dass sie zumindest einen Coach haben, der bereits weiss, wie man mit Niederlagen umgeht.

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Innerspace » Fr 25. Sep 2020, 09:24

Doch endlich mal ein seriöser Text, gespickt mit Insiderinfos und einer guten Einschätzung.
Richtig wohltuend im Vergleich zu der Klaus- und Blick-Kacke die sonst geschrieben wird.

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von greenie » Fr 25. Sep 2020, 13:07

Martin Plüss neu SRF-Eishockey-Experte, erstmals am 2.10.2020 im Einsatz. Bin gespannt, wie sich der ja nun wirklich nicht als der grosse Redner bekannte Plüss schlagen wird. Aber über seine Eishockey-Kompetenz muss man nicht diskutieren, da hat SRF wieder einen Hochkaräter an Bord geholt.

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