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Aeschbi
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Aeschbi » Di 29. Jan 2013, 08:11

Der beste SCB-Ausländer aller Zeiten, aber...
von Klaus Zaugg - Petr Sykora ist der grösste Namen, den der SCB je verpflichtet hat. Dürfen wir uns nun auf den besten Sturm aller Zeiten freuen?


Der SCB hatte schon viele grosse Namen in Lohn und Brot: Zum Beispiel Bruce Hamilton, Paul-André Cadieux, Gaetano Orlando, Alan Haworth, Lauri Mononen, Dany Heatly, Daniel Brière, John Tavares, Martin Gelinas, Jiri Lala oder Rexi Ruotsalainen. Aber Petr Sykora (nicht zu verwechseln mit dem HCD-Ausländer mit gleichem Namen) übertrifft sie an Erfahrung, Erfolg und Talent alle.
BildstreckenSpitznamen von NHL-SpielernSchweizer in der NHL 2012/2013Die 10 besten NHL-Spieler
Petr Sykora war mit New Jersey, einem taktischen Systemteam und mit Pittsburgh, einer eher kreativen Spektakelmannschaft Stanley Cup-Sieger. Mit Tschechien holte er zudem dreimal den WM-Titel. Bei New Jersey bildete er Patrik Elias und Jason Arnott die beste Sturmlinie, bei Pittsburgh spielte er in den Playoffs wegen Verletzungen keine Rolle mehr.

Zwei Stanley Cups, dreimal Weltmeister, mehr als 1000 NHL-Spiele für New Jersey, Anaheim, die Rangers, Edmonton, Pittsburgh und Minnesota – das sind Referenzen, die noch kein Ausländer mit nach Bern gebracht hat. Sykora ist von seinem Stil und Talent her so etwas wie Tschechiens läuferisch bessere Antwort auf André Rötheli: Ein Stürmer, der als Spielmacher die Scheibe streichelt und nicht schlägt und den Puck für sich und seine Mitspieler arbeiten lässt. Aber er war in seinen besten Jahren auch einer der abschluss- und schussstärksten Europäer in der NHL. Eine perfekte Mischung aus göttlichem Talent und Kaltblütigkeit. Auf dem Papier der beste Ausländer aller Zeiten.

Drei entscheidende Fragen

Drei Fragen sind nun entscheidend. Erstens: Wie gut ist Petr Sykora noch? Seine Statistiken aus der vergangenen Saison 2011/12 mit New Jersey (er war für eine letzte Saison noch einmal in die NHL zurückgekehrt) sind nach wie vor beeindruckend: 82 Spiele, 21 Tore und 23 Assists in der Qualifikation, 18 Spiele, 2 Tore und 3 Assists in den Playoffs. Das brachte ihn in der teaminternen Skorerliste auf den 6. Platz. Er hätte in die NHL zurückkehren können. Sein Agent Juho Sintonen hatte drei NHL-Offerten für die verkürzte NHL-Saison 2012/13 auf dem Tisch. Was zeigt, welche Wertschätzung Sykora in Nordamerika immer noch geniesst. Doch sein Klient hat sich für den SC Bern entschieden.

Diese Saison hat Petr Sykora noch nicht gespielt und sich lediglich beim Training fit gehalten. Training kann Spielpraxis nicht ersetzen. Erst recht nicht bei einem 36-jährigen Stürmer. Aber wenn wir Erfahrung und Talent und Persönlichkeit zusammenrechnen und dann die fehlende Spielpraxis davon abziehen, dann bleibt als Summe immer noch ein enormes Potenzial. Er wird in unserer Lauf- und Tempoliga ein paar Spiele zum Aufwärmen brauchen – aber er ist ein so guter Läufer, dass er spätestens Ende Februar, wenn die Playoffs anstehen, wieder in Form ist. Die Frage, wie gut Petr Sykora noch ist, können wir so beantworten: Immer noch bei weitem gut genug für den SC Bern. Es ist erstaunlich, dass beispielsweise die Kloten Flyers mit einem tschechischen Trainer (Tomas Tamfal) weder Jaroslav Bednar noch Petr Sykora geholt haben – ja, der Agent der beiden Spieler hat aus Kloten nicht einmal eine Offerte bekommen.

Wie integrieren?

Die zweite Frage ist, wie Antti Törmänen seinen neuen Superstar ins Team integriert. Der SCB funktioniert defensiv meisterlich. Die Berner haben diese Saison am wenigsten Tore kassiert und Torhüter Marco Bührer einen neuen Rekord ermöglicht.

Macht es Sinn, in diesem meisterlichen Defensivmechanismus einzelne Räder auszubauen und beispielsweise den kanadischen Defensiv Verteidiger Geoff Kinrade (er hat mit +22 die beste Plus/Minus-Bilanz von allen SCB-Verteidigern) auf die Tribune zu schicken und für ihn Petr Sykora laufen zu lassen? Nein. Es gilt ja die Regel: Spiele werden in der Offensive, Meisterschaften aber in der Defensive gewonnen. Der SCB ist auch fast das beste Offensivteam der Liga – nur Lugano hat noch zwei Treffer mehr erzielt. Es besteht also keinerlei Veranlassung, die Defensive für die Erhöhung der offensiven Feuerkraft umzustellen.

Andererseits wäre es schon verlockend, eine Linie mit Center Byron Ritchie (35) und den beiden tschechischen Zauberflügel Jaroslav Bednar (36) und Petr Sykora (36) laufen zu lassen. Es wäre mit Sicherheit der beste 100-jährige Sturm, der je durch diese Liga brauste. Die ideale Besetzung könnte ja auch sein: Den kanadischen Verteidiger Travis Roche (er hat «nur» +13) auf die Tribune setzen, hinten Geoff Kinrade arbeiten und vorne den 100-jährigen Sturm sausen und brausen lassen. Es wäre ein Grund zur Polemik gegen Sportchef Sven Leuenberger und Trainer Antti Törmänen, wenn das Spektakel mit dem 100-jährigen Sturm dem Publikum vorenthalten wird.

Inneren Frieden wahren

Die dritte Frage ist, ob es Antti Törmänen gelingt, den inneren Frieden im Team zu wahren, wenn er einen der beiden tschechischen Stars auf die Tribune schickt. Drei Kanadier (Kinrade, Ritchie, Roche) und zwei Tschechen (Bednar, Sykora) bilden die Ausländerabteilung. Aber pro Spiel können nur vier eingesetzt werden. Eine Art hochheikle hockeytechnische Polygamie in der SCB-Kabine. Wenn alle fünf Ausländer beim SCB fit sind, haben Sven Leuenberger und Antti Törmänen ein Luxus-Ausländer-Problem, um das sie jeder Sportchef und Trainer in der Liga beneidet. Aber eines sollten sich Leuenberger und Törmänen immer bewusst sein: Petr Sykora hat nicht drei NHL-Offerten ausgeschlagen, um in Bern auf der Tribune zu sitzen. Und wie sensibel Jaroslav Bednar auf Liebesentzug durch den Trainer reagiert, haben wir diese Saison in Lugano eindrücklich erlebt: Der tschechische Schillerfalter wurde nach acht Spielen und null Skorerpunkten ausbezahlt und weggeschickt.

Es ist, wie es ist: Beim SCB ist allerbeste Unterhaltung garantiert. Entweder eine meisterliche auf dem Eis – oder eine nicht ganz meisterliche neben dem Eis.

pole

Re: Pressemeldungen

Beitrag von pole » Di 29. Jan 2013, 10:40

hier noch ein video von einem gewissen chris clark. bin nicht ganz sicher ob's der ist, welcherr während dem lockout 2004-05 kurz beim scb engagiert war.

http://www.blick.ch/sport/eishockey/tra ... 86037.html

Harry
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Harry » Mi 30. Jan 2013, 11:22


Aeschbi
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Aeschbi » Do 31. Jan 2013, 07:59

Sykora will in Bern Spass und Erfolg haben

Von Adrian Ruch. Aktualisiert vor 7 Minuten
Petr Sykora, der erfolgreichste Spieler, den der SC Bern jemals verpflichtet hat, macht im ersten Training einen vifen Eindruck. Der Tscheche verrät, dass er seine Karriere mit dem Gastspiel wohl beenden wird.

Der Mann ist 36-jährig und Familienvater; er hat als Eishockeyprofi in seiner Heimat Tschechien, in Russland, Weissrussland, Kanada sowie den USA gespielt und gegen 1500 Partien bestritten; er hat sich mehrmals verletzt, viele grosse Erfolge gefeiert, aber auch bittere Niederlagen erlebt. Und doch legt Petr Sykora eine fast kindliche Spielfreude an den Tag, als er das erste Training mit dem SCB absolviert. Es ist eine kurze Einheit, an der nur ein Teil der Mannschaft teilnimmt.

Als der neue SCB-Ausländer, dessen Frau mit dem knapp sechsjährigen Sohn in Brünn geblieben ist, den Helm abnimmt, kommt ein Gesicht zum Vorschein, dem die vielen «Schlachten» auf dem Eis nicht anzusehen sind. Als er vom Reporter der klubeigenen Internetseite nach seiner Motivation gefragt wird, lautet das erste Wort seiner Ausführungen «gewinnen». Er weiss, dass dem SCB der Meistertitel quasi in letzter Sekunde entglitten ist, und erwartet deshalb erfolgshungrige Mitspieler. Im Gespräch erweist sich der Tscheche als Profi mit Schalk. Er äussert sich zu jedem Thema, aber ohne sich aufs Glatteis zu wagen – und streut ab und zu eine amüsante Antwort ein.

Warum haben Sie sich für den SC Bern entschieden?
Es war eine sinnvolle Lösung, weil die NHL-Saison nur kurz ist und ich meiner Familie keinen weiteren Umzug zumuten wollte. Das Angebot kam zum richtigen Zeitpunkt; weil ich vom SCB nur Gutes gehört hatte, unterschrieb ich den Vertrag.

Haben Sie Ihren Landsmann Jaroslav Bednar zuvor kontaktiert?
Ich rief ihn erst nach meiner Zusage zweimal an, um mich zu informieren. Ich kenne ihn zwar, aber nicht allzu gut; wir hatten nie im selben Team gespielt.

Weshalb spielten Sie während des Lockouts nicht?
Weil ich das Risiko, mich zu verletzen, nicht eingehen wollte, denn ich hatte keinen Vertrag. Ich hoffte, die NHL-Saison würde früher beginnen.

Wie haben Sie sich fit gehalten?
Ich stand in den letzten drei, vier Monaten täglich auf dem Eis. Doch wenn du keine Matchs bestreitest, spielt es keine Rolle, wie viel du trainierst. Wettkampfpraxis lässt sich durch nichts ersetzen. Daher wird es sicher zwei, drei Spiele dauern, bis ich meine Form gefunden habe. Ich werde alles daransetzen, rasch in Fahrt zu kommen, denn vor den Playoffs stehen nur noch sieben Partien auf dem Programm.

Der SCB hat fünf starke Ausländer im Kader; einer wird jeweils überzählig sein. Empfinden Sie den internen Konkurrenzkampf als Herausforderung?
Ich bin hierher gekommen, um das Eishockey zu geniessen, Spass und Erfolg zu haben. Das Wichtigste ist, dass das Team gewinnt. Und auch wenn es das ohne mich tut, werde ich glücklich sein. Ich werde die Entscheidung der Coachs respektieren und jeden Morgen mit einem Lächeln im Gesicht in die Halle kommen.

Was wissen Sie über die NLA?
Ich habe viele gute Dinge gehört. Ich weiss, dass in der Schweiz viele Kanadier engagiert sind, dass schneller und weniger quer gespielt wird als in den anderen europäischen Ligen. Ich mag gradliniges Eishockey.

Das Palmarès von Petr Sykora ist beeindruckend: Er holte in der NHL 2000 sowie 2009 den Titel und bestritt in vier weiteren Saisons den Playoff-Final. Er wurde mit Tschechien dreimal Weltmeister und gewann dazu noch eine Bronzemedaille. Auch individuell wusste er zu glänzen. Für das U-20-Nationalteam buchte er in 30 Partien 100 Skorerpunkte, und in der NHL schoss er 357 Tore und gab 438 Assists.

Welchen Erfolg stufen Sie am höchsten ein?
Der grösste Erfolg war, dass es eigentlich in jeder Saison um etwas ging. Ich wurde dreimal Weltmeister, stand sechsmal im Playoff-Final – es war immer interessant. Ich habe viele Kollegen, die 16, 17 Jahre in der NHL spielten und nie um dem Stanley-Cup kämpfen konnten. Ich schätze mich glücklich, fast immer Teil erfolgreicher Mannschaften gewesen zu sein. Hoffentlich ist das auch in dieser Saison der Fall.

Was zeichnete diese Teams aus?
Entscheidend ist der Geist in der Garderobe, die Einstellung jedes Einzelnen. Wenn nur zwei, drei Spieler nicht voll mitziehen, kann eine Mannschaft nicht erfolgreich sein. Die Basis einer erfolgreichen Mannschaft ist stets ein guter Goalie, und ich habe gehört, der SCB habe einen grossartigen Goalie.

Welches war der emotionalste Moment, den Sie im Eishockey bisher erlebt haben?
Das war vor zwei Wochen, als mein Sohn seinen ersten Hattrick erzielte.

Nicht als Sie in der fünften Verlängerung der Playoff-Partie zwischen Anaheim und Dallas den Siegtreffer erzielten?
Damals war ich so unglaublich müde, dass ich erst am späten Morgen nach dem Aufwachen realisierte, was passiert war.

Als Sie mit New Jersey den Stanley-Cup gewannen, verletzten Sie sich in der letzten Partie. Trainer Larry Robinson und Mitspieler Patrik Elias trugen damals bei der Pokalübergabe Ihre Dresse.
Auch das war ein sehr spezieller Moment. Ich sah mir den Rest des Matchs im Spital an. Ich lag zwar im Bett, war aber genauso glücklich, wie ich es auf dem Eis gewesen wäre.

Jeder NHL-Champion hat das Recht, den riesigen Pokal dorthin mitzunehmen, wo er will. Was stellten Sie mit ihm an?
Ich durfte ihn zweimal für 48 Stunden mit nach Tschechien nehmen. Ich ermöglichte es vielen Leuten, den Pokal zu berühren oder sich mit ihm fotografieren zu lassen. Ich besuchte mit ihm auch diverse Juniorenteams. Wenn man den Stanley-Cup hat, geht es doch darum, damit möglichst viele Menschen glücklich zu machen.

Welches war der schlimmste Moment in Ihrer Karriere?
Ich erlebte viele Hochs, aber auch etliche Tiefschläge. Doch das Schlimmste für einen Eishockeyprofi ist, wenn er sich schwer verletzt und nicht spielen kann.

Wer war der Beste, mit dem Sie gespielt haben?
Ich habe schon mit vielen grossartigen Eishockeyanern gespielt. Sie wissen sicher, dass ich in Pittsburgh zum Team mit Sidney Crosby und Jewgeni Malkin gehörte und in New Jersey mit Patrik Elias und Jason Arnott Jahre lang eine starke Linie bildete. Ich möchte allen Respekt zollen und daher keinen herausheben. Doch etwas kann ich noch sagen: Ich hatte das Glück, eine Saison lang mit Adam Oates zu spielen – und ich habe keinen gesehen, der bessere Pässe schlug als er.

Und gegen welchen Goalie war es am schwierigsten, ein Tor zu erzielen?
(denkt kurz nach) Das war der Junior heute Morgen im Training; ich schaffte es einfach nicht, ihn zu bezwingen (lacht).

Nach der Saison wollen Sie nach Florida ziehen. Sie bleiben also definitiv nicht länger beim SCB?
Sehen wir mal, wie ich spiele. Wenn es wirklich gut läuft, überlege ich mir vielleicht weiterzumachen. Höchstwahrscheinlich verbringe ich aber die letzten drei Monate meiner Karriere in Bern.

Wirklich?
Es ist schwierig, darüber zu reden. Ich denke jeden Abend darüber nach, ob ich zurücktreten soll. Fragen Sie mich nach dem letzten Match wieder.

Innerspace
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Innerspace » Fr 1. Feb 2013, 10:57

Drrr Bund:

Die Kunst, sich selbst zu fördern
Ein Youngster ist beim SCB Spitzenkraft. Joël Vermin hat zuletzt am meisten Skorerpunkte erzielt, diese Saison die beste Bilanz der Liga und wird nun Nationalspieler.

Die Sätze kommen unaufgeregt über seine Lippen. Es sind Sätze eines Routiniers. «Wenn ich nicht mehr Aufwand als andere betreiben würde, wäre ich heute nicht dort, wo ich bin.» Oder: «Läuft es einmal nicht so gut, stelle ich nicht gleich alles infrage. Ich bin ja aus einem Grund so weit gekommen.» Oder: «Wenn ich mich auf Provokationen einlasse, verschlechtert sich mein Spiel. Ich versuche lieber, die Gegner mit Pässen und Schüssen in Rage zu bringen.» Die Sätze stammen von einem, der am Dienstag 21 Jahre alt wird: Joël Vermin. Markenzeichen: hellblonde Haare und gerötete Wangen.

Der junge Stürmer des SC Bern ist mit einer ausgeprägten Fähigkeit zur Selbstreflexion gesegnet. Er hinterfragt, analysiert, zieht Schlüsse. Mit 15 realisierte er, dass er sich nur durch zusätzliche Trainingseinheiten von den Alterskollegen abheben kann. «In der U-16-Nationalmannschaft waren viele talentierter als ich», sagt er, der sämtliche Nachwuchsstufen beim SCB durchlaufen hat.

«Ein Junge, der es nach oben schaffen will»

Lars Leuenberger, der Vermin seit 2006 als Trainer begleitet und heute NLA-Headcoach Antti Törmänen assistiert, erinnert sich: «Er ging im Sommer an den Wochenenden zusätzlich in den Kraftraum. Er war damals schon ein selbstständiger Spieler, der wissen wollte, warum er was tat. Wenn ich ihm etwas erklärte, setzte er es sofort um und fragte dann, ob es so gut sei.» Vermin reifte mit wachsendem Vertrauen in seine Fähigkeiten vom scheuen Mitspieler zur Führungspersönlichkeit, Leuenberger beförderte ihn bald zum Novizen-Captain. «Joël ist ein Paradebeispiel für einen Jungen, der es nach oben schaffen will», sagt er. «Er wird eines Tages den Lead in der NLA übernehmen.»

Eine tragende Rolle spielt Vermin schon. In seiner dritten vollen Saison in der ersten Mannschaft hat er sich noch einmal gesteigert, gerade defensiv, was früher seine Schwäche war. Mit nun 86 kg bei 1,80 m hat er an Robustheit gewonnen, als Lohn erhält er auch im Boxplay Eiszeit. Effiziente Abwehrarbeit schreibt er vor allem der Erfahrung zu: «Als Stürmer suche ich Wege, wie ich an einem Verteidiger vorbeikomme. Das hilft mir, wenn ich selber verteidigen muss.»Der Flügel findet diese Wege immer öfter. Er steht bei 32 Punkten aus 41 Spielen, allein im Januar skorte er 13. Noch beeindruckender liest sich seine Plus-Minus-Statistik: Mit +31 führt er die Liga vor dem verletzten Teamkollegen Byron Ritchie an, den er zurzeit auf der Centerposition vertritt.

Selbstständige Videoanalysen

Vermin hat seine Zahlen erheblich aufpoliert, nachdem er im Herbst mit seiner Form rang. Erst Mitte Oktober liess er sich den ersten Punkt, ein Tor gegen den ZSC, gutschreiben. Fast gleichzeitig mit der Ankunft von John Tavares spürte er, «dass der Zug ins Rollen kommt». Er nutzte die Chance neben dem Islanders-Star und Ritchie, holte sich Selbstvertrauen. Rückblickend sagt er: «Ich weiss nicht, warum ich Mühe hatte, ich mache jetzt in der Vorbereitung und im Spiel selber nichts anders als Anfang Saison.»

Er suchte bald nach Ursachen für die Baisse, begann seine Einsätze auf Video zu studieren. Die neue Optik offenbarte ihm: «An Tagen, an denen ich mich nicht spritzig fühlte, übertrug sich das auf meine Körpersprache. Ich hätte nie gedacht, dass das so offensichtlich ist.» Solche Tage sind selten geworden, weshalb Vermin entspannt sagen kann: «Eigentlich war es ja an der Zeit, dass einmal eine schwierigere Phase kommt.»Mit 18 war Vermin bereits Teil der SCB-Meistermannschaft. Er bestritt jedoch nur 12 Partien der Qualifikation, war vorerst noch ein «Lückenbüsser», der in den entscheidenden Tagen an der U-18-WM weilte. Als er 2010/11 zum Stammspieler aufstieg, bildete er einen Sturm mit Plüss und Rüthemann. Die Routiniers sind heute noch eine Art Mentoren des Youngsters. «Sie haben ein Auge auf mich, falls ich abheben sollte», sagt Vermin. Wobei diese Gefahr gering ist. Einerseits entspräche es nicht seinem Naturell, andererseits würden sein holländischer Vater und seine ungarische Mutter ihm sofort den Spiegel vorhalten.

Der Vergangenheit enteilt

Wenn er Zeit hat, über seine Karriere zu sinnieren, stellt der Maturand fest: «Es ging alles rasend schnell.» Selbst die U20-WM im letzten Jahr in Kanada, als ihn die Medien dank starken Auftritten «Verminator» nannten, scheint weit weg. Vermin enteilt der Vergangenheit. Am Samstag interessierte sich gegen Ambri ein Scout der NY Rangers für ihn, nun wartet nächste Woche in Norwegen das Debüt in der A-Nationalmannschaft. Hätte er sich im Dezember keine leichte Gehirnerschütterung zugezogen, hätte er seine Premiere in Arosa gefeiert. «Es sollte halt noch nicht sein», sagt Vermin fatalistisch. Aber er hatte es ja wohl gewusst: Die nächste Chance kommt.

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Re: Pressemeldungen

Beitrag von yzermann » Mo 4. Feb 2013, 12:28

"Erzfeind" hin oder her! Herzliches Beileid an die Angehörigen und Gotteron.Traurige sache :cry:
http://www.blick.ch/sport/eishockey/nla ... 92706.html



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Re: Pressemeldungen

Beitrag von yzermann » So 24. Feb 2013, 10:38


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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Aeschbi » Mo 25. Feb 2013, 06:57

In Biel sorgte Klotens 12:0-Kantersieg gegen die Lakers vor einer Woche für rote Köpfe. «12:0? Wie ist das möglich in der NLA? Komisch …», twitterte Biels CEO Daniel Villard.

«Ich habe keine Zeit, um zu twittern. Ich war 20 Jahre lang Profi und bin kein Fan», stichelte Flyers-Sportchef André Rötheli.

Am Freitag der Höhepunkt: Während sich die ZSC Lions gegen Kloten (4:2) noch kämpferisch zeigten, verlieren sie in Biel mit Ersatzgoalie Tim Wolf 0:7.

Jetzt liegt Biel einen Zähler vor Kloten. Wollen die Flyers in die Playoffs, müssen sie morgen in Lugano ge­winnen. Und hoffen, dass Biel gegen Zug Punkte abgibt.

Jenni hofft auf Zug

Das wiederum bringt Marcel Jenni auf die Palme. «Wir können nur hoffen, dass Zug die Sache noch ernst nimmt und Charakter zeigt. Nicht wie die Lions, die einfach verlieren wollten. Das ist unterste Schublade», sagte der Flyers-Leitwolf im SRF.

«Ich bin mir ziemlich sicher, dass jedes Team 50 Runden hat, um eine solche Situation zu vermeiden», reagiert EVZ-Coach Doug Shedden ironisch.

«Die Klotener können nur sich selbst die Schuld geben. Jenni sollte sich nicht sorgen, was wir machen. Das ist nicht sein Business. Er sollte sich einzig darum kümmern, gegen Lugano zu gewinnen.»

Zug könnte mit einem Sieg auf Rang 2 vorrücken und sich in einem allfälligen Halbfinal gegen Bern den Heimvorteil sichern. Und auch für Lugano geht es noch um etwas.

Lugano: Alles nur nicht der SCB

«Wir möchten auf dem fünften Platz bleiben. Es gibt ein Team, das uns nicht so liegt», so Sportchef Roland Habisreutinger. Lugano will dem SCB aus dem Weg gehen – und braucht dazu einen Sieg.

Die kuriosen Resultate sind auch der Liga aufgefallen.

«Darum denke ich mit Wehmut ans Playoff-Auswahlverfahren zurück», sagt Spielplan-Gestalter Willi Vögtlin.

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