Sniper hat geschrieben:
> Morgen verdient es ein Team, ins Finale zu kommen. Scheitert der SCB, wärs
> kein Wunder nach zu vielen schlechten Auftritten. Und damit meine ich
> nicht, dass es auch gute Gegner gibt oder was auch immer. Der SCB hat zu
> oft in der neutralen Zone die Spiele verloren. Wenn man mit unpräzisen
> Zuspielen aus der eigenen Zone kommt, ist es nunmal schwierig. Und Biel
> spielt da sehr clever oder musste auch nur auf die Fehler warten. Es gab
> davon zu viele für einen Titelanwärter. Auch wurden Checks zu selten
> fertiggemacht. Das kann man noch korrigieren und sich morgen belohnen. Mein
> Tipp: 2:1 n.V,
Stimme da Sniper bei:
Der SCB kämpft (oft) mit grundsätzlichen Dingen, welche in "logischer" Abfolge etwa beinhalten: Zweikampfverhalten + Scheibenkontrolle im eigenen Drittel, daraus hervorgehende Angriffsauslösung, Passqualität, Passannahme und Tempo, um überhaupt zügig ins gegnerische Drittel zu kommen. Den Rest kann man mal beiseite lassen, weil es um das grundsätzliche "0815" Ding geht.
Ein Aspekt der Schwierigkeiten geht in die Richtung der "Huhn-Ei" Problems:
a) Hat man die genannten Probleme, weil der Gegner (Servette, Biel) ein (mehr oder weniger) intensives Forechecking betreibt, und man deshalb nur schlecht aus dem eigenen Drittel kommt?
b) Oder können sich die Gegner ein an sich riskantes Forechecking leisten, weil der SCB - wenn er denn die Scheibe trotz Störung erwischt - selten etwas damit veranstaltet, was den Gegner wirklich in Verlegenheit bringt, und in nicht wenigen Fällen einfach noch mit Mühe und Not die Scheibe aus dem Drittel bringt?
Ich habe allerdings manchmal den Eindruck, dass schon ein einziger herumkurvender Gegner reicht, um Verunsicherung und überhastete Aktionen seitens des SCB zu provozieren. Ebenso fällt auf, dass die SCB-Stürmer oft im Stillstand auf die Scheibe "warten", und den Gang erst einlegen, wenn sie die Scheibe haben. Oder dass sie die Scheibe mit dem Rücken zum gegnerischen Tor annehmen und somit eben auch nicht in zügiger Vorwärtsbewegung sind. Einiges davon ist wohl mit Druck und nervlicher Anspannung zu begründen, aber auch mit dem Energielevel.
Was genau der Trainer tun soll, bzw. welche taktische Massnahmen er angesichts dessen ergreifen soll, ist die andere Frage. Wenn es in der Vorwärtsbewegung und mit dem Toreschiessen nicht so gut klappt, ist es nicht ungewöhnlich, dass dann halt vermehrt versucht wird, so gut es geht zu verteidigen. Dort ist vieles mit Disziplin und taktischer Ordnung zu erreichen, und der Trainer kann mehr Einfluss nehmen. Wenn es um die Nerven und um den Druck geht, ist eher die Psychologie gefragt. Wie gut Kari dort ist, kann ich nicht beurteilen. Zumindest verbreitet er nicht Hektik auf der Bank, und das grosse Abtoben scheint auch nicht zu seinen bevorzugten Methoden zu gehören.
Immerhin, ein Lichtblick war das letzte Drittel in Biel oder, genauer gesagt, die letzten 10-15 Minuten. Da störte man vermehrt früh und "aktiv" und unterbrach die Bieler-Puckstaffetten, mit denen sie vorher problemlos und mit 2 Pässen ins Berner Drittel brausten. Das wäre ein Rezept, mit dem man das Geschehen vermehrt vom eigenen Tor fernhalten könnte. Ob die Energie dafür ausreicht? Andererseits ist das "dem-Gegner-hinterherfahren" ja auch nicht gerade energiesparend.