SCB 2021/22

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Talisker
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Re: SCB 2021/22

Beitrag von Talisker » Mo 3. Mai 2021, 12:37

Gewisse Dinge werden erst mit etwas mehr "Einsicht" erkennbar und können nicht in einer Pressemitteilung breitgeschlagen werden. Die wohlwollendste Alternative war halt, dass man den Punkt mit der Erfahrung wieder bemühte. Ein paar geistige Dünnbrettbohrer - die gibt es auch bei den Journalisten - haben die Phrasen als absolute Wahrheit interpretiert. Natürlich ist diese Erklärung für sich alleine gesehen ein Witz, denn dass FS keine Erfahrung hat wusste man bei ihrem Stellenantritt ebenso wie dass nächsten Frühling 13 Verträge auslaufen. Entsprechend fiel dann auch die Kritik von gewissen Seiten aus.

Aber eben, FS ist in Tat und Wahrheit nicht wegen mangelnder Erfahrung gescheitert, sondern wegen banalster "handwerklicher" Fehler. Insbesondere im Umgang und in der Kommunikation mit den Spielern, aber auch bei der Einschätzung. Die Affäre mit Bidu Gerber interpretierte ich zuerst als kleinen Betriebsunfall und dahingehend, dass man sich ja eigentlich einig sei, aber noch keine Zeit für ein offizielles Gespräch gehabt habe. Wenn aber ein Typ mit so wenig Allüren wie Bidu sich öffentlich darüber äussert, dass er gar nichts höre seitens Sportchefin, so ging es um mehr als um ein kleines Koordinationsproblem. Und leider war er nicht die Ausnahme, welche von der Funkstille betroffen war. Ein weiterer Fingerzeig, der mir schon eher aufgefallen war, war die Geschichte mit Sopa, als Raffainer meinte, dieser Entscheid sei vor seiner Ankunft gefallen. Es brauchte nicht viel Böswilligkeit, um der diplomatischen Antwort einen ganz anderen Anstrich zu geben. Dabei reden wir immer bloss über die Dinge, welche einem als Aussenstehender zugänglich gewesen sind - was sich intern noch alles abgespielt hat, von dem externe keine Ahnung haben, ist ein anderes Kapitel.

BZ-Journalist Kirchhofer hat beim Berner Lokal-TV noch einen wichtigen Punkt angesprochen: FS war in ihrer Karriere immer wieder mit Situationen konfrontiert (habe nicht alles im Kopf), wo sie sich "allein gegen alle" durchsetzen wollte oder musste, z.B. als sie Goali in einem Männerteam war. Es ist möglich, dass sie sich auch im männerbündlerischen SCB in gleicher Weise zu behaupten suchte, da ein (inoffizieller) Vorwurf an ihre Adresse bekanntlich ist oder war, dass sie relativ beratungsresistent gewesen sei, sich mit den Know-how Trägern kaum ausgetauscht habe bzw. (auch dort...) Mühe mit der Kommunikation gehabt habe. Aber das sind Spekulationen. Zweifellos war die Situation schwierig, in welcher FS ihre ersten Schritte als Sportchefin hat machen müssen, und infolge der Krise waren die Leute intern mit allem anderen beschäftigt als mit der Einführung der Newcomerin. Kurzbeurteilung: Das "Projekt" Schelling war nicht einfach so zum Scheitern verurteilt, wie es teilweise dargestellt wird. Aber es hätte ein paar kommunikative Schwächen weniger ihrerseits und etwas weniger Krise von anderern internen Stellen her geben müssen, damit das Ganze eine Chance gehabt hätte.

Aeschbi
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Re: SCB 2021/22

Beitrag von Aeschbi » Mo 3. Mai 2021, 12:54

Also anscheinend muss man wirklich froh sein, dass diese Dame entlassen wurde.
Und ohne Internas zu kennen, müssen diese Vorfälle doch gravierend gewesen sein, sonst wäre ML nicht bereits jetzt über den eigenen Schatten gesprungen.
Mit RR holte man sich doch immerhin gewisse Qualitäten an Bord. Aber entweder erkannte RR rasch, dass FS heillos überfordert (oder gar unfähig ist) oder nach seiner Verpflichtung war die Freistellung der Dame bereits beschlossene Sache.

Es scheint so als ob sich Frau Schelling die Sporen erstmal als in einer ganz normalen Funktion abverdient, denn das 0815 Handwerk scheint sie noch nicht zu beherrschen.
Theorie und Praxis halt, da interessiert mich ihr CV nicht die Bohne.
Wochenlang keinen Termin mit Gerber vereinbaren zu können, das ist einfach nur lächerlich. Wie im Nachgang doch etliches nur noch lächerlich oder peinlich erscheint.
Die war noch überforderter als AC, ob sie nun als Sportchefin bereits Erfahrung hatte oder nicht spielt in der Nachbetrachtung nur noch eine untergeordnete Rolle.

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Re: SCB 2021/22

Beitrag von BaerenFan » Mi 5. Mai 2021, 09:40

Rüfi hat morgen seine zweite Operation. Ich wünsche ihm gute Besserung und hoffe ihn nochmals auf dem Eis sehen zu können!

Sniper
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Re: SCB 2021/22

Beitrag von Sniper » Mi 5. Mai 2021, 14:55

Ich spiele noch SCB-Sportmanager :-)

Wäre das einer für unsere Abwehr?
https://www.eliteprospects.com/player/189364/roland-mckeown

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Re: SCB 2021/22

Beitrag von ExilBär » Mi 5. Mai 2021, 20:29

So ein Simion in unseren Reihen wär zb auch noch ganz nützlich... :roll:

Sniper
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Re: SCB 2021/22

Beitrag von Sniper » Mi 5. Mai 2021, 20:47

Simion ist der Schweizer, welcher sich in den letzten drei Jahren zum komplettesten Spieler mit Schweizer Pass (ohne NHL-Cracks) entwickelte. Da ich den Kovarsch total nicht mag, soll Simion zum MVP gewählt werden. Playoffs und Quali.

Servette hat auch diverse Spieler, welche im Finale untertauchen. Vermin ist einer davon.

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Re: SCB 2021/22

Beitrag von sbangerter » Mi 5. Mai 2021, 21:11

Gleichzeitig sehen wir in der Finalserie auch, was bspw. ein Vermin abliefert: nada! Verliert praktisch jeden Zweikampf und hat Null Einfluss aufs Spiel. Der Kübel geht verdient nach Zug. Die lassen sich die Party nicht noch verderben. Haben viel gelernt und sind auf das Genfer Spiel perfekt eingestellt. Zusammen mit dem besten Goalie der CH müsste das reichen.
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Re: SCB 2021/22

Beitrag von Eagleman » Mi 5. Mai 2021, 21:27

https://sport.ch/nla/773840/fribourg-youngster-wird-in-der-naechsten-saison-fuer-ein-anderes-nl-team-auflaufen

kommt er zu Bern?

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Re: SCB 2021/22

Beitrag von Sniper » Mi 5. Mai 2021, 21:31

Wäre einer. Lundskog will ja Tempospieler. Aber was sagt die Schatulle? Zug braucht aber auch noch Abwehrspieler....

Talisker
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Re: SCB 2021/22

Beitrag von Talisker » Mi 5. Mai 2021, 22:32

Der Final ist auch das Spiegelbild einer Saison, in welcher Zug weit voraus war, und dahinter eigentlich niemand wirklich überzeugen konnte. Gottéron brachte es zwar fertig, ab und zu Spiele zu drehen in der Quali, in den Play-off's dagegen erneut keinen Stich. Und dies mit einem aufgemotzten Team, da ziemlich Geld gesprochen wurde, um das neue Stadion einzuweihen. Der ZSC hat mit Andrighetto einen spektakulären Transfer gelandet, der auch lange ablieferte, aber der ebenfalls teure Rest konnte seine Bequemlichkeit die ganze Quali nie abschütteln. Und so brachte man sich um eine bessere Ausgangsposition, indem man gegen Ambri und Langnau fast alle Spiele verlor. In den Play-off's verlor man gegen ein überhart einsteigendes Lausanne dann zu viele "Gesundheitspunkte", insbesondere Andrighetto wurde regelrecht "ausgeknipst", und sonst war da eben im nicht mehr viel. Über Lausanne muss man keine Worte verlieren: Viel Geld versenkt und praktisch keinen Gegenwert. Der noch grössere Skandal ist höchstens, dass die zuständigen Stellen im Verband einmal mehr versagt haben, wenn es um die Gesundheit der Spieler geht. Bei jeder Prügelei völlig überzogene Reaktionen, aber wenn Spieler heimtückisch verletzt werden, wird nicht durchgegriffen. Und Servette zwar gefällig, mit dem Ausfall von Descloux aber im Pech, obwohl es natürlich nicht an Manzato liegt, wenn man keine Tore schiesst. Der Trumpf mit den guten Ausländern kann aber nicht permanent stechen bzw. die Söldner können nicht permanent im Hoch sein, und wenn man jeden 2en Tag ein Spiel hat, machen sich die langen Eiszeiten bei Tömmernes & Co. dann halt irgendwann bemerkbar. Servette hat in den letzten 2 Jahren ins Kader investiert, von den gestandenen CH-Spielern kommt aber relativ wenig, wenn sie nicht im Windschatten der Ausländer spielen können.

Der EVZ wird nicht wirklich gefordert und kann sich auf die Defensive und die Spielkontrolle beschränken. Spielerisch waren die Zuger schon in den Finals gegen den SCB das bessere Team, nur konnte der SCB mit gutem Defensivverhalten und jeweils hervorragenden Torhütern dagegenhalten, und hatte dann vorne noch genügend Substanz, um die nötigen Tore zu erzielen. Das letzte Mal, als das Team bereits weit weg von der einstigen Qualität war.

Von dem her gleicht der Titel des EVZ diese Saison etwas demjenigen von YB - weit voraus, und dahinter mehrheitlich ein Wettbewerb aus Pleiten, Pech und Pannen.

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