Es ist Zeit

Themen rund um den SCB.
Innerspace
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Re: Es ist Zeit

Beitrag von Innerspace » Do 30. Okt 2025, 07:18

Als gestern im Blick ein Artikel gepostet wurde mit Abstiegsmöglichkeiten des SCB, wurde mir auch ein wenig "gschmuecht".
Man kann jetzt im Tal der Tränen versinken und sich immer weiter ins Negative reinsteigern. Mit der Wut im Bauch auf Spieler und Management lebt es sich nicht wirklich gut als SCB-Fan. Zu viel denke ich an diesen Verein oder "verplämpere" Stunden auf dem Pinboard, obwohl ich eigentlich arbeiten sollte :D
Oder wir können nach vorne schauen mit der Hoffnung, dass es "Klick" macht, sich das Lazarett lichtet und die Jungs mit Stolz weiterkämpfen.
Direkte Playoffs habe ich mehr oder weniger abgeschrieben. Aber come on. Auf einen Pre-Playoffplatz sinds nur 6 Pünktchen rückstand. Das holen wir noch!

JetztErstRecht
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Re: Es ist Zeit

Beitrag von JetztErstRecht » Do 30. Okt 2025, 08:11

Ich bin immer noch in Schockstarre vom Dienstag.

DragonLord
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Re: Es ist Zeit

Beitrag von DragonLord » Do 30. Okt 2025, 08:55

@Paul Coffey
Jein, wir haben die NLB (für mich Ewiggestriger heisst es ebenfalls immer noch so :lol: ) schon einmal überlebt (grossen Dank Sven Leuenberger). Die Geschichte kennen wir, Valora, dann Marc Lüthi, der den SCB wieder in erfolgreiche Gewässer geführt hat. Und in den vergangenen Jahren Kurs ins Jammertal aufgenommen hat. Natürlich haben sich die Zeiten geändert, aber wir müssen akzeptieren, dass mit unserer veralteten Infrastruktur, Missmanagement in der sportlichen Abteilung, die Abhängigkeit zum fressen und saufen unser Verein für Spieler eher abschreckend wirkt. Und die alte Garde um M.L. hat in den vergangenen Jahren keine sichtbare Zeichen gesetzt, dass die Lage erkannt, akzeptiert und Massnahmen ergriffen werden. Mit diesen alten Herren wird das nichts mehr, wir sinken - und vielleicht ist es das, was unser Klub braucht.

Bernensis
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Re: Es ist Zeit

Beitrag von Bernensis » Do 30. Okt 2025, 09:15

Paul Coffey hat geschrieben:
> Wenn der SCB in die NLB muss (für mich heisst die immer noch so), dann ist
> das das Ende des SCB, wie wir ihn kennen. Der Konzern ist zu gross für die
> "gesunden und dann Neustart"-Idee.

Absolut!
Ich verstehe niemanden, welche sich einen Abstieg wünschen nur um ein "Reset" erreichen zu wollen.
Wenn der SCB mal im Sumpf der Zweitklassigkeit gestrandet ist, wie will man da wieder raus kommen? Sponsoren, Fans, TV, neues Stadion. Kann man sich dann wohl gestrost ans ans Bein streichen. Wir befinden uns nicht mehr in den 80iger Jahren. Auch der "grüne Tisch" ist auch nicht mehr so grün wie damals ... Ein zweites mal würde ich das nicht mittmachen und einen allfälligen Aufstieg - wohl auch aus natürlichen Gründen kaum erleben.
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Re: Es ist Zeit

Beitrag von sbangerter » Do 30. Okt 2025, 10:17

Der SCB wird nicht absteigen und dies wäre auf keinen Fall ein Szenario, welches den Reset beschleunigt. Plüss hat im Interview gesagt, dass der Weg aus der Krise nur gemeinsam bewältigt kann und es ein "Miteinander" braucht. Dieses "Miteinander" und der "Ruck durch den Verein" muss aber für die Fans sichtbar sein. Es braucht hier auch symbolische Massnahmen und vor allem eine gute Kommunikation. Wenn die Mannschaft bei jedem Spiel rackert, kämpft und um jeden Puck kämpft als gäbe es kein Morgen, dann sind die Fans zufrieden. Wenn man Emotionen auf der Bank sieht (gemeinsames Anfeuern, beklatschen von guten Aktionen) oder einen Trainer, welcher aktiv coacht und die Jungs anfeuert. Wenn unpopuläre Entscheide getroffen werden und ggf. auch mal ein Stammspieler wegen ungenügender Leistung auf die Tribüne muss. In Kürze: Wenn man sieht, dass die SCB Organisation erkannt hat, dass man in den Krisenmodus muss, weil es 5 vor 12 ist, dann wird man nicht in die Playouts kommen und ggf. sogar noch die Play-ins erreichen. Dafür muss aber der Verein das Herz aufs Eis legen und endlich vom hohen Ross herunterkommen. Das Bayern München des Hockeys ist schon lange Geschichte und es braucht beim SCB eine neue Bescheidenheit und Demut (wie sie bspw. bei den Tigers aus dem Emmental gelebt wird). Ob das bestehende Management um ML diese Kurve nehmen kann, daran habe ich berechtigte Zweifel.

NB: ich würde auch Veränderungen im Captain Team vornehmen, aber evtl. bringt dies zu viel Unruhe in das bereits verunsicherte Team.
Zuletzt geändert von sbangerter am Do 30. Okt 2025, 10:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Talisker
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Re: Es ist Zeit

Beitrag von Talisker » Do 30. Okt 2025, 10:22

Der Abstieg zum Reset und danach die Auferstehung sind Ideen, die in einer verklärten Vergangenheit verwurzelt sind. Die Welt hat sich seither auch im Eishockey weitergedreht, und es hat viele Veränderungen (...nicht nur zum Guten...) gegeben. Insbesondere sind die meisten "Eishockeyclubs" heute KMU's mit Millionenbudgets und diversen Angestellten, und somit einer teuren organisatorischen und technischen Infrastruktur. Es wird ja auch genügend Geld in das System gepumpt. Die Idee, man könne das Ganze irgendwie "einfrieren" während NLB-Zeiten oder einfach ein paar Massstäbe verkleinert weiterführen, ist völlig kenntnisbefreit. Die gleichen Diskussionen gibt's ja seit Jahren beim Modus. Ob ein Mäzen diese Infrastruktur weiter auf NLA-Niveau finanziert, weil man ja in ein paar Jahren vielleicht ganz sicher wieder aufsteigen wird, ist fraglich.

Maple Leaf
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Re: Es ist Zeit

Beitrag von Maple Leaf » Do 30. Okt 2025, 11:11

Eine interessante Diskussion, welche hier aufgegriffen wird. Es gibt gerade im hochpreisigen europäischen Spitzenfussball Beispiele, welche nahelegen, dass ein Auf- und Abstieg aus der höchsten Liga im Profisport keineswegs so problematisch sein muss, wie es hier beschrieben wird. Insbesondere in Spanien, Italien und England (aber auch in der Bundesliga) sind Ligawechsel möglich, ohne dass deswegen der finanzielle Ruin ausgerufen werden muss. Und gerade in Spanien ist die zweite Liga wirklich auch im Land selbst kaum mehr wahrnehmbar, ausser man ist Fan eines Clubs, welcher dort mitspielt.

Ajoie hält sich wirtschaftlich ohne Probleme seit Jahren in der National League. Einfach mit einem verbesserten Budget der Swiss League und nimmt sportliche Abschläge schmerzfrei in Kauf.

Ein sportlich im Moment tatsächlich nicht unmöglicher Abstieg des SC Bern in die Swiss League brächte meiner Meinung nach, nebst den unstrittigen und tatsächlich vorhandenen Nachteilen, auch einige Vorteile mit sich:

- der Ruck durch die Eigentümer, Führungsgremien sowie Sportabteilungen der SCB Eishockey AG wäre hart und wahrnehmbar. Eiserne Verträge wären aufgrund des Ligawechsels plötztlich kündbar. Die Mannschaft und das Umfeld könnte nicht nur in der Theorie, sondern auch ganz praktisch von Grund auf erneuert werden.
- auch für uns Zuschauer käme mal was wirklich neues: Anstatt die völlig übersättigten Partien gegen Kloten, Rapperswil, Ambri und Ajoie, heisst es jetzt Visp, La Chaux-de-Fonds, Olten und viele andere Affichen. Für den Match SCB - Arosa muss die PostFinanceArena vergrössert werden, wegen der grossen Nachfrage.
- die wirtschaftlich schwer angeschlagene Swiss League käme so gleichzeitig zum dringend benötigten Boost. Mit einem SCB wäre in "Null Komma Nichts" ein TV-Partner wieder an Bord, die Sponsorensuche würde merklich vereinfacht.
- sportlich würde für den SCB zweifelsohne ein rascher Wiederaufstieg ins Auge gefasst. Marc Lüthi sagt ja, dass die Kohle eigentlich da wäre. Damit könnten jetzt gezielt Skorer verpflichtet werden, welche die Konkurrenz in der Swiss League "in Grund und Boden" ballern würde. Dazu noch ein paar Schwergewichte zum Austeilen, wenn der Gegner meint, er könne mit "Härte" einen Punkt setzen.

Das hier ist in keiner Art und Weise als Prophezeihung oder Vorhersage anzusehen. Nur eine kleine Erinnerung daran, dass eigentlich fast alles immer zwei Seiten hat.

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sbangerter
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Re: Es ist Zeit

Beitrag von sbangerter » Do 30. Okt 2025, 15:26

Auf jeden Fall wären wir in der Swiss League bezüglich Infrastruktur, Budget und Professionalität wieder der Krösus. Auch ein Weg, wieder die Nr. 1 in einer Liga zu werden! 😉
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