roche77 hat geschrieben:
> Engracadinhas......schon sehr sehr lustig....auf einmal ist es dann bei
> gleicher Spielweise egal wie die Spiele gewonnen werden.....Unterschied
> einfach.....Lars der halt keine Narbe hat ne?
> Bei Boucher hätte man sicher alles hervorgeholt um ihm dies vorzuwerfen!
>
> Oder sie denken dann manche...mit den Randeggers und Reichert fliegt man zu
> Siegen?
> Aber eben....Bouchers Stil war langweilig und Lars Stil...ok taktisch ein
> wenig aufgelockert...muah....ist dann ok
> Meu Deus...
!
...irgendwoher muss ja der "positive Effekt" bei einem Trainerwechsel kommen
!
Aber im Prinzip hast Du schon Recht. Man hat jetzt einfach medial und in den Fan-Köpfen ein Szenario entworfen, mit welchem - mindestens für eine gewisse Zeit - verschiedenes übertüncht und/oder entschuldigt werden kann. Dazu gehören folgende Hauptingredienzien:
1) Boucher ist schuld
Wenn man schon einen Trainer feuert empfiehlt es sich, diesem möglichst viel anzukreiden. Einerseits ist der fehlende Erfolg Beweis genug dafür, dass irgendwas offensichtlich nicht funktionierte, da fragt niemand so genau, was es denn wirklich gewesen ist, und jeder Laienprediger kann irgendwas behaupten, ohne dies begründen zu müssen. Andererseits nützen die "Details" (...kurzfristig) auch niemandem mehr viel. Auch hat kaum einer (...ausser evtl. der gechasste Trainer...) grosses Interesse daran, etwaige Dinge auszugraben, die ihm selber nicht grad zum Vorteil gereichen. Man hat sich im Interesse der Mehrheit darauf geeinigt, dass Boucher a) die Mannschaft kaputt-gecoacht und b) den Superstürmern viel zu enge taktische Fesseln angelegt hat. Und das ist die Ursache dafür, dass man keinen Pass über 2 Meter spielen, keinen Zweikampf für sich entscheiden und das leere Tor aus kurzer Distanz nicht mehr treffen konnte. Hoffen wir mal, dass dem wirklich so ist oder war....
2) Die Verletzten
Hatte man zwar auch schon vorher. Insbesondere letzte Saison war man auch arg gebeutelt, wobei aber nicht gerade 3 Ausländer für längere Zeit ausgefallen sind. Damals konnte man dies aber einigermassen gut überbrücken. Diese Saison hat's den SCB aber noch eine Runde härter erwischt. Nun kann immerhin Bergenheim wieder einigermassen mittun - ein Umstand, der wesentlich dazu beigetragen hat, dass der SCB die letzten 2 Spiele für sich entscheiden konnte. Die Verletztenliste wird bis zu ihrer Reduktion auch eine gewisse, durchaus berechtigte "Alibifunktion" haben. Einfach mit dem kleinen Unterschied, dass dieses Alibi jetzt zugelassen wird.
Somit ergibt sich in den Köpfen folgendes Szenario: "....Lars Leuenberger musste ein kaputtes, verunsichertes, durch Verletzungen arg geschwächtes Team übernehmen. Er fängt also auf dem Nullpunkt (...oder sogar etwas darunter...) an..."
Dadurch ergibt sich eine gewisse Entspannung, indem die ansonsten hohen Erwartungen vorübergehend runtergeschraubt werden. Verschiedene Journalisten werden die spitzen Federn nun auch etwas zurückhalten, da ja schliesslich ihrer "Diagnose" zugestimmt und der Trainer bzw. das "Missverständnis" entfernt worden ist. Und da muss es ja nachher irgendwie aufwärts gehen. Wie lange dieser Effekt anhält, ist unbestimmt. Die Journalisten, welche schon ein paar Jahre im Geschäft sind, können zudem in ruhigen Minuten schon den Artikel "Der SCB ist kein idealer Start für einen Trainerneuling" entwerfen. Für den SCB muss man hoffen, dass dieser dann nicht Verwendung findet.