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Supporter 1664
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Re: Pressemeldungen

Beitrag von Supporter 1664 » Sa 9. Aug 2025, 10:23

Ist dieser SC Bern wirklich stärker geworden?
Kader 2025/26 Der SCB steigt mit nur kleinen Veränderungen in die neue Saison. Ein achter Ausländer dürfte noch verpflichtet werden.

Es ist auch einen langen Sommer danach nicht einfach, die letzte Saison des SC Bern schlüssig zu beurteilen.

Da war die Qualifikation mit Rang 3 – mit einer weniger desolaten Overtime-Bilanz (3:13) wäre gar Platz 1 dringelegen.

Doch da war auch das Out in Runde 1 gegen Gottéron und vor allem das mit 1:4 verlorene Spiel 7 zu Hause. Der SCB zeigte im wichtigsten Spiel eine seiner schlechtesten Leistungen.

Die dritte Saison für Trainer Jussi Tapola
Wurde im SCB genug unternommen, um nun einen Schritt nach vorne zu machen? Es kommen zwar zwei neue Assistenztrainer, darunter mit Patrick Schöb ein Schweizer, der zu den besten Ausbildern im Land gehört.

Und für den abgewanderten Sportchef Patrik Bärtschi wurde mit dem 38-jährigen Diego Piceci ein unbeschriebenes Blatt präsentiert. Seine Arbeit wird man wohl erst in einem Jahr beurteilen können.

Das Kader erfuhr kaum Veränderungen. Bei den Schweizer Feldspielern gab es nur bei den Stürmern einige wenige Mutationen: Thierry Bader ist weg, Marco Müller und Mats Alge sind neu.

Ähnliches gilt bei den Ausländern. Die Neuzuzüge Hardy Häman Aktell (Verteidigung) und Miro Aaltonen (Sturm) stiessen bereits in der Schlussphase der letzten Saison zum SC Bern.

Wegen der Mehrfachbelastung durch die Champions League wurde zudem aus Biel Aleksandr Iakovenko als dritter Import für die Abwehr verpflichtet.

Ebenfalls eine Art Mehrwert wird Anton Lindholm sein. Bis zu seinem frühen Saisonende hatte er als starker Allrounder in der Defensive überzeugt. Allerdings ist offen, ob sich der Schwede rechtzeitig bis Saisonbeginn komplett von seiner Knieverletzung erholt haben wird.

Ein weiterer ausländischer Stürmer dürfte noch kommen – mit Vorliebe ein Rechtsschütze. Ausser Merelä und dem 20-jährigen Schild und Graf schiessen alle SCB-Angreifer links.

So oder so steigt Jussi Tapola mit einem sehr ähnlichen Team in seine dritte SCB-Saison. Der Vertrag des Trainers läuft 2026 aus, eine vorzeitige Verlängerung würde trotz Erstrunden-Out nicht überraschen.

Der neben dem Eis freundliche und humorvolle Finne mag mit einer gewissen Härte als Trainer nicht immer Everybody’s Darling in der Garderobe sein. Seine Vorzüge überwiegen aber bislang: Tapola stabilisierte zunächst die Mannschaft mit defensivem Hockey. Danach öffnete er das Spiel und widerlegte den Ruf vom sturen Nordländer. Zudem verstand er es, jüngere Spieler zu fordern und zu fördern.

Der nächste Schritt dürfte kleiner, aber nicht minder schwierig sein: Die teilweise verlorene defensive Stabilität wiederfinden und gleichzeitig das Offensivspiel variantenreicher machen. Wurden seine schnellen Konter unterbunden, wirkte der SCB in dominanten Phasen oft ideenlos.

Ob diese Vorgabe angesichts des Kaders die Quadratur des Kreises ist, steht indes auf einem anderen Blatt … Eher dürfte der SCB letzte Saison über seinen Verhältnissen gelebt haben.

Wen kann der SC Bern locken?
Grössere Korrekturen im Kader wird der SCB erst für 2026/27 vornehmen können. 13 Verträge laufen aus, zudem sind interessante Schweizer auf dem Markt: Goalie Sandro Aeschlimann, Verteidiger Dominik Egli und Stürmer Ken Jäger dürften mehr oder weniger ihren Club aussuchen können.

Der SCB hatte zuletzt beim Wettbieten nicht mehr die überzeugenden Argumente wie zu den goldenen Zeiten. Ein Erfolg ist darum die Verpflichtung von Langnaus Dario Rohrbach, der 2026 zum SCB wechselt. Der Preis war aber ein Vierjahresvertrag für den Stürmer, dem letzte Saison mit 26 Jahren der späte Durchbruch gelang.

(Über)lange Verträge sind mittlerweile auch in der NL Usus für gute Spieler – diese bestimmen wegen der beschränkten Auswahl die Regeln und nicht die Clubs.

Last but not least überraschte der SCB mit der Verpflichtung eines vierten Goalies: Sandro Zurkirchen (35) dürfte zusammen mit Adam Reideborn das Stamm-Duo bilden. Dahinter erhoffen sich die (auch nicht mehr ganz so) jungen Andri Henauer und Christof von Burg einzelne Einsätze – ausser sie schaffen schon in der Vorbereitung das Wunder, einen der Routiniers zu verdrängen.

Henauer dürfte darum eine weitere Saison bei Swiss-League-Partner Basel verbringen. Auch von Burgs nähere Zukunft ist eher eine als Leihgabe in der zweithöchsten Liga, statt die Nummer 3 beim SC Bern zu sein.
Wenn es keine Toten und Verletzten gibt, dann sind es auch keine Play-offs.
(Bernie Johnston)

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