Ein Artikel, der etwas nachdenklich stimmt und gewisse Fragen aufwirft, selbst unter Berücksichtigung, dass Rocchinotti teils seltsame Artikel raushaut. Insbesondere der folgende Abschnitt gibt zumindest mir etwas zu denken.
+++Sein Wunsch wurde nicht erhört. Stattdessen wurde ihm die Trennung zum Ende der Saison mitgeteilt. Obwohl er kein einziges negatives Wort über den SCB verlor, zeigten sich eitle Personen, die seit Jahren im SCB-Nachwuchs tätig sind, aber nur wenig bewirken, beleidigt.++++
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Nach 8 Jahren in Bern
Der SCB wirft Kogler raus – dem Österreicher wurde der eigene Erfolg zum Verhängnis
Er erhoffte sich einen Job in der ersten Mannschaft – nun hat er gar keinen mehr. Der SC Bern trennt sich per sofort von seinem Nachwuchscoach Mario Kogler.
Angelo Rocchinotti
Angelo Rocchinotti
Publiziert: 03.02.2025, 22:31
Er sprang ohne zu zögern ein. Damals im Herbst 2020, als der SCB kaum eine andere Wahl mehr hatte, als sich von Don Nachbaur zu trennen, dem Club inmitten der Pandemie jedoch das Geld fehlte, um einen erfahrenen Trainer zu verpflichten. Drei Monate später sicherten sich die Berner unter Nachwuchscoach Mario Kogler den bis heute letzten Titel – den Cupsieg. Nun stellt der Club den Österreicher mitten in der Saison vor die Tür.
«Die sportliche Führung des SCB hat aufgrund der aktuellen Entwicklung des U20-Elit-Teams entschieden, Headcoach Mario Kogler mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben zu entbinden», teilte der Verein am Montag in einer Medienmitteilung mit. Was nicht erwähnt wurde: Der 37-Jährige musste seinen Posten bereits am vergangenen Freitag räumen. Am Wochenende gegen die SCL Young Tigers (3:0) und die GCK Lions (5:3) betreute Stefan Schneider das Team.
Berns U20-Elit hat 13 der letzten 15 Partien unter Kogler verloren, liegt derzeit nur auf dem drittletzten Tabellenrang und dürfte zum dritten Mal in Folge das Playoff verpassen. Gleichzeitig schmolz der Vorsprung auf den letzten Platz. Es drohte die Ligaqualifikation und im Falle einer Niederlage – ein Abstieg ist nicht möglich – gekürzte Fördergelder.
Ironischerweise wurde Koglers eigener Erfolg zum Verhängnis. Immer wieder brachte er Spieler für höhere Aufgaben hervor. Erneut wurden die Besten – darunter Nils Rhyn, Alain Graf, Thierry Schild, Louis Füllemann und Gregory Weber – entweder in die erste Mannschaft befördert oder in die Swiss League ausgeliehen.
Kogler wünschte sich Job bei den Profis
Ende Saison wäre für Kogler nach acht Jahren in Bern ohnehin Schluss gewesen. Er hatte den Wunsch geäussert, in der National League wieder Fuss zu fassen, erhoffte sich eine Rolle im Trainerstaff von Jussi Tapola. Ihm schwebte ein Modell vor, wie es der ZSC mit Fabio Schwarz praktiziert. Der 38-Jährige war 13 Jahre lang als Coach im ZSC-Nachwuchs tätig, verantwortete zuletzt während dreier Saisons die U20-Elit, ehe er – nicht zuletzt auf Anliegen von Marc Crawford – als Assistent der ersten Mannschaft verpflichtet wurde.
«Wenn junge Spieler an der Schwelle zur ersten Mannschaft stehen, ist es ein Vorteil, wenn sie von jemandem begleitet werden, der aus der eigenen Organisation stammt, das Schweizer System und die Ausbildungswege kennt, Deutsch spricht, und von dem man weiss, was man an ihm hat», sagte Kogler im vergangenen Dezember gegenüber dieser Redaktion.
+++Sein Wunsch wurde nicht erhört. Stattdessen wurde ihm die Trennung zum Ende der Saison mitgeteilt. Obwohl er kein einziges negatives Wort über den SCB verlor, zeigten sich eitle Personen, die seit Jahren im SCB-Nachwuchs tätig sind, aber nur wenig bewirken, beleidigt.++++
Bei den Profis setzt der Club künftig auf den Finnen Pasi Puistola, der bereits bei Tappara Tampere Headcoach Tapola assistierte, und auf Patrick Schöb, den Trainer der U17-Nationalmannschaft. Wie es für Kogler weitergeht, bleibt ungewiss.