Pressemeldungen
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Re: Pressemeldungen
Interessantes Interview heute mit Papa Ebbett in der BZ. Hats irgendwer online gefunden?
Re: Pressemeldungen
Finde ich interessant was da Olten macht, auch in Bezug auf die Sponsoren.
Olten ist unter der Führung von Präsident Marc Thommen, Sportchef Marc Grieder und dem ehemaligen Liga-Manager Patrick Reber ein gutes Beispiel, wie diese Zukunft aussehen kann.
Die Oltner produzieren beispielsweise ihre Heimspiele mit einer eigenen TV-Equipe mit zwei Kameras plus den beiden Hintertor-Videomaschinen und senden über YouTube und Internet. Die Qualität ist erstaunlich, sowohl was das Bild als auch die Präsentation betrifft. Sogar ein Studio wird aufgebaut und die kernigen Matchanalysen sind bei weitem besser als das belanglose Hockey-Geplauder in den Studios unseres staatstragenden Fernsehens.
Und der Klub kann seine Werbepartner so präsentieren wie er will. Bereits jetzt gibt es bis zu 3000 Zuschaltungen. Marc Thommen sagt, die TV-Produktion koste höchstens rund 1000 Franken pro Match. Es sind die ersten Schritte in eine neue Zeit, die den flexiblen «Kleinen» enorme, ungeahnte Möglichkeiten bietet.
Olten ist unter der Führung von Präsident Marc Thommen, Sportchef Marc Grieder und dem ehemaligen Liga-Manager Patrick Reber ein gutes Beispiel, wie diese Zukunft aussehen kann.
Die Oltner produzieren beispielsweise ihre Heimspiele mit einer eigenen TV-Equipe mit zwei Kameras plus den beiden Hintertor-Videomaschinen und senden über YouTube und Internet. Die Qualität ist erstaunlich, sowohl was das Bild als auch die Präsentation betrifft. Sogar ein Studio wird aufgebaut und die kernigen Matchanalysen sind bei weitem besser als das belanglose Hockey-Geplauder in den Studios unseres staatstragenden Fernsehens.
Und der Klub kann seine Werbepartner so präsentieren wie er will. Bereits jetzt gibt es bis zu 3000 Zuschaltungen. Marc Thommen sagt, die TV-Produktion koste höchstens rund 1000 Franken pro Match. Es sind die ersten Schritte in eine neue Zeit, die den flexiblen «Kleinen» enorme, ungeahnte Möglichkeiten bietet.
Re: Pressemeldungen
Das wird früher oder später auch in der National-League so sein, wenn UPC, Swisscom oder andere ihr Budget reduzieren und nicht mehr so viel Geld aufwerfen wollen wie bisher. Gerade für Klubs mit einer grossen Fangemeinde lohnt sich der eigene Vertrieb dann bald einmal. Zudem gibt es auch weniger Probleme, wenn man im Ausland hockt, und Spiele mitverfolgen will. Der Gedanke ist allerdings nicht neu, und wurde schon vor ein paar Jahren aufgebracht. Der Rekord-Vertrag seitens UPC von über 30 Mio. hat dann aber die Spekulationen über die Thematik vorläufig obsolet gemacht.
Re: Pressemeldungen
McLlwain71 hat geschrieben:
> Interessantes Interview heute mit Papa Ebbett in der BZ. Hats irgendwer
> online gefunden?
https://www.bernerzeitung.ch/was-bern-liefert-ist-gutes-reality-tv-178491560664
was steht denn drin?
diesmal gibst dann
und
für dich

> Interessantes Interview heute mit Papa Ebbett in der BZ. Hats irgendwer
> online gefunden?
https://www.bernerzeitung.ch/was-bern-liefert-ist-gutes-reality-tv-178491560664
was steht denn drin?
diesmal gibst dann





Re: Pressemeldungen
Dass er jedes Spiel des SCB anschaue und ihm die Spieler, mit welchen er immer noch eng verbunden ist, leid tun. Anscheinend beäugt er den ganzen Zirkus momentan sehr kritisch.
Ach ja, er hält sich weiterhin fit und hat die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, noch irgendwo einen NL Vertrag zu erhalten.
Super Typ, wie ich nach wie vor finde.
Ach ja, er hält sich weiterhin fit und hat die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, noch irgendwo einen NL Vertrag zu erhalten.
Super Typ, wie ich nach wie vor finde.
Re: Pressemeldungen
Sind Sie froh, nicht mehr Teil des SC Bern zu sein?
(lacht) Von mentaler Seite gesehen: Ja, so habe ich viel weniger Stress. Aber in der Mannschaft habe ich viele Freunde. Es ist hart, zu sehen, wie sie im Schlamassel stecken.
Haben Sie Mitleid?
Es tut mir leid für die Jungs, müssen sie ohne Fans spielen. Das ist brutal für alle Spieler, aber speziell für jene in Bern, die es gewohnt sind, 16’000 bis 17’000 Leute im Rücken zu haben. Verlieren und fehlende Atmosphäre kumulieren sich, machen die Aufgabe für den SCB noch schwieriger. Dennoch: Das Team hat keine Wahl. Es muss einen Weg finden, Spiele gewinnen. Der extrem dichte Spielplan vereinfacht diese Aufgabe nicht.
Kann eine Mannschaft ein solches Pensum, wie es für den SCB ansteht, überhaupt bewältigen?
Was Bern braucht, ist Selbstvertrauen. Ich schaue mir jedes Spiel an und frage mich: «Wo ist dieses Selbstvertrauen hin?» Kriegst du Momentum, spielt das Pensum eine untergeordnete Rolle. Die Schwierigkeit ist: Zeit fürs Trainieren bleibt kaum, die Entwicklung erfolgt direkt in Spielsituationen. Und du musst extrem aufpassen mit Verletzungen. Wer zu einem Wehwehchen nicht Sorge trägt, kann bald ein grösseres Problem haben.
Sollte Bern zumindest das Pre-Playoff erreichen, ginge es mit derselben Kadenz weiter.
Ich erinnere mich an die Lockout-Saison 2012/2013 in der NHL. Sie begann erst im Januar, der Spielplan war übervoll. In Chicago gabs deshalb keine Trainings. Die Verantwortlichen sagten zum Team: «Erscheint einfach zu den Spielen.» Später holte Chicago den Stanley-Cup. Was nicht heisst, dass Bern den Titel holen wird. (schmunzelt)
Wie haben Sie die Ereignisse rund um den SCB in den letzten Monaten verfolgt?
Es ist interessant, was da abgeht.
Interessant?
Was der SCB liefert, ist gutes Reality-TV. (lacht) Wie erwähnt: Ich bin mit vielen Spielern noch eng verbunden und fühle mit. Das Team erwischte einen schlechten Start. Die Trainerwahl, Don Nachbaur, war offensichtlich die falsche Entscheidung. Von Beginn an klappte das nicht. Und: Die Konkurrenz startete mit vier Ausländern, Bern hatte zwei ausländische Feldspieler, was quasi den Druck auf sie verdoppelte.
Sie spielten 2015 bis 2020 in Bern. Wie erklären Sie sich den rasanten Abstieg?
Die Sportgeschichte zeigt: Für grosse Teams gibt es selten ein Happy End, Dynastien enden häufig mit einem Crash. Wir holten drei Meisterschaften in vier Jahren. Nach dem Titel 2019 waren gewisse Dinge festgefahren. Die Gegner hatten unser System geknackt, wir aber änderten die Spielweise nicht. Zudem verloren wir mit Genoni den besten Goalie, mit Haas den wahrscheinlich besten Schweizer Center der Liga. Werden solche Spieler nicht ersetzt, hast du weniger Qualität. Im vergangenen Frühling ging auch noch Arcobello, der das Team vier Saisons lang als Topskorer getragen hatte. Seine Tore fehlen jetzt.
Fehlt auch Ebbett?
Es ist wichtig, junge Spieler zu entwickeln. Gleichzeitig brauchen die Jungen für ihre Entwicklung erfahrene Spieler an ihrer Seite, die wissen, welche Arbeit, Ausdauer und Entschlossenheit es braucht, damit man konstant erfolgreich sein kann. Und die wissen, wie man sich durch schlechte Zeiten kämpft. Was mich betrifft: Ich bin realistisch und weiss, dass ich nicht das fehlende Teilchen bin. Aber ich wäre gerne weiter dabei gewesen und hätte den jüngeren Spielern geholfen.
Wie beurteilen Sie die Wechsel in der sportlichen Führung?
Wenn Sie mich auf Florence Schelling ansprechen: Marc Lüthis Idee hatte das Potenzial, eine sehr gute zu sein. Aber jemanden mit so wenig Erfahrung direkt in diese Rolle zu stecken? Der Job ist so schwierig, so komplex. Florence hätte als Sportchef-Assistentin beginnen und innert zwei, drei Jahren an den Job herangeführt werden sollen. Hätte man mir die Position angeboten, ich hätte wahrscheinlich gesagt: «Too much, zu viel für mich, zu wenig Erfahrung, sorry.»
Sie leben mit Ihrer Freundin in Bern. Verfolgen Sie das Geschehen als aktiver oder als zurückgetretener Spieler?
(lacht) Ich hatte einen tollen letzten Sommer, war ohne Beschwerden, arbeitete hart mit meinem Personal Coach, war einen Monat in Langenthal im Training…
…es blieb beim Trainieren.
Für beide Seiten hätte das Engagement wenig Sinn ergeben. Für den Club war es auch eine finanzielle Frage. Und ich wollte abwarten, ob sich in der National League etwas ergibt.
Was nicht der Fall war.
Ja. Corona und Lockdown haben den Markt lahmgelegt. Ich halte mich fit, verfolge die NL-Partien im TV, analysiere Spieler und Taktiken. So bereite ich mich einerseits auf den nächsten Schritt in meinem Leben vor, anderseits bleibe ich ready, sollte noch ein Angebot kommen.
Sie sind 38, seit einem Jahr ohne Ernstkampf: Machen Sie sich etwas vor?
Überhaupt nicht. Es bleiben ein paar Wochen bis Transferschluss für ausländische Spieler (1. März, die Red.). Bin ich nach Ablauf der Frist ohne Vertrag, wirds das gewesen sein.
Sie rechnen nicht mehr mit einem Angebot.
Schwierig. Du weisst nie. Ich bin ready. Klappt es nicht, würde ich mit gutem Gefühl die Karriere beenden und wäre bereit für den nächsten Schritt.
Der da wäre?
Ich möchte im Bereich Coaching oder Spielerentwicklung tätig sein, sei dies in der Schweiz oder in Nordamerika. Ich habe bereits ein paar Dinge aufgegleist. Aber warten wir mal den Februar ab.
(lacht) Von mentaler Seite gesehen: Ja, so habe ich viel weniger Stress. Aber in der Mannschaft habe ich viele Freunde. Es ist hart, zu sehen, wie sie im Schlamassel stecken.
Haben Sie Mitleid?
Es tut mir leid für die Jungs, müssen sie ohne Fans spielen. Das ist brutal für alle Spieler, aber speziell für jene in Bern, die es gewohnt sind, 16’000 bis 17’000 Leute im Rücken zu haben. Verlieren und fehlende Atmosphäre kumulieren sich, machen die Aufgabe für den SCB noch schwieriger. Dennoch: Das Team hat keine Wahl. Es muss einen Weg finden, Spiele gewinnen. Der extrem dichte Spielplan vereinfacht diese Aufgabe nicht.
Kann eine Mannschaft ein solches Pensum, wie es für den SCB ansteht, überhaupt bewältigen?
Was Bern braucht, ist Selbstvertrauen. Ich schaue mir jedes Spiel an und frage mich: «Wo ist dieses Selbstvertrauen hin?» Kriegst du Momentum, spielt das Pensum eine untergeordnete Rolle. Die Schwierigkeit ist: Zeit fürs Trainieren bleibt kaum, die Entwicklung erfolgt direkt in Spielsituationen. Und du musst extrem aufpassen mit Verletzungen. Wer zu einem Wehwehchen nicht Sorge trägt, kann bald ein grösseres Problem haben.
Sollte Bern zumindest das Pre-Playoff erreichen, ginge es mit derselben Kadenz weiter.
Ich erinnere mich an die Lockout-Saison 2012/2013 in der NHL. Sie begann erst im Januar, der Spielplan war übervoll. In Chicago gabs deshalb keine Trainings. Die Verantwortlichen sagten zum Team: «Erscheint einfach zu den Spielen.» Später holte Chicago den Stanley-Cup. Was nicht heisst, dass Bern den Titel holen wird. (schmunzelt)
Wie haben Sie die Ereignisse rund um den SCB in den letzten Monaten verfolgt?
Es ist interessant, was da abgeht.
Interessant?
Was der SCB liefert, ist gutes Reality-TV. (lacht) Wie erwähnt: Ich bin mit vielen Spielern noch eng verbunden und fühle mit. Das Team erwischte einen schlechten Start. Die Trainerwahl, Don Nachbaur, war offensichtlich die falsche Entscheidung. Von Beginn an klappte das nicht. Und: Die Konkurrenz startete mit vier Ausländern, Bern hatte zwei ausländische Feldspieler, was quasi den Druck auf sie verdoppelte.
Sie spielten 2015 bis 2020 in Bern. Wie erklären Sie sich den rasanten Abstieg?
Die Sportgeschichte zeigt: Für grosse Teams gibt es selten ein Happy End, Dynastien enden häufig mit einem Crash. Wir holten drei Meisterschaften in vier Jahren. Nach dem Titel 2019 waren gewisse Dinge festgefahren. Die Gegner hatten unser System geknackt, wir aber änderten die Spielweise nicht. Zudem verloren wir mit Genoni den besten Goalie, mit Haas den wahrscheinlich besten Schweizer Center der Liga. Werden solche Spieler nicht ersetzt, hast du weniger Qualität. Im vergangenen Frühling ging auch noch Arcobello, der das Team vier Saisons lang als Topskorer getragen hatte. Seine Tore fehlen jetzt.
Fehlt auch Ebbett?
Es ist wichtig, junge Spieler zu entwickeln. Gleichzeitig brauchen die Jungen für ihre Entwicklung erfahrene Spieler an ihrer Seite, die wissen, welche Arbeit, Ausdauer und Entschlossenheit es braucht, damit man konstant erfolgreich sein kann. Und die wissen, wie man sich durch schlechte Zeiten kämpft. Was mich betrifft: Ich bin realistisch und weiss, dass ich nicht das fehlende Teilchen bin. Aber ich wäre gerne weiter dabei gewesen und hätte den jüngeren Spielern geholfen.
Wie beurteilen Sie die Wechsel in der sportlichen Führung?
Wenn Sie mich auf Florence Schelling ansprechen: Marc Lüthis Idee hatte das Potenzial, eine sehr gute zu sein. Aber jemanden mit so wenig Erfahrung direkt in diese Rolle zu stecken? Der Job ist so schwierig, so komplex. Florence hätte als Sportchef-Assistentin beginnen und innert zwei, drei Jahren an den Job herangeführt werden sollen. Hätte man mir die Position angeboten, ich hätte wahrscheinlich gesagt: «Too much, zu viel für mich, zu wenig Erfahrung, sorry.»
Sie leben mit Ihrer Freundin in Bern. Verfolgen Sie das Geschehen als aktiver oder als zurückgetretener Spieler?
(lacht) Ich hatte einen tollen letzten Sommer, war ohne Beschwerden, arbeitete hart mit meinem Personal Coach, war einen Monat in Langenthal im Training…
…es blieb beim Trainieren.
Für beide Seiten hätte das Engagement wenig Sinn ergeben. Für den Club war es auch eine finanzielle Frage. Und ich wollte abwarten, ob sich in der National League etwas ergibt.
Was nicht der Fall war.
Ja. Corona und Lockdown haben den Markt lahmgelegt. Ich halte mich fit, verfolge die NL-Partien im TV, analysiere Spieler und Taktiken. So bereite ich mich einerseits auf den nächsten Schritt in meinem Leben vor, anderseits bleibe ich ready, sollte noch ein Angebot kommen.
Sie sind 38, seit einem Jahr ohne Ernstkampf: Machen Sie sich etwas vor?
Überhaupt nicht. Es bleiben ein paar Wochen bis Transferschluss für ausländische Spieler (1. März, die Red.). Bin ich nach Ablauf der Frist ohne Vertrag, wirds das gewesen sein.
Sie rechnen nicht mehr mit einem Angebot.
Schwierig. Du weisst nie. Ich bin ready. Klappt es nicht, würde ich mit gutem Gefühl die Karriere beenden und wäre bereit für den nächsten Schritt.
Der da wäre?
Ich möchte im Bereich Coaching oder Spielerentwicklung tätig sein, sei dies in der Schweiz oder in Nordamerika. Ich habe bereits ein paar Dinge aufgegleist. Aber warten wir mal den Februar ab.
Re: Pressemeldungen
«Was Bern liefert, ist gutes Reality-TV»
Andrew Ebbett (38) hat mit dem SC Bern drei Meistertitel geholt. In wenigen Wochen dürfte die Karriere des Kanadiers vorbei sein. Das Treiben bei seinem Ex-Club verfolgt er aufmerksam und kritisch.
Reto Kirchhofer
Reto Kirchhofer
Publiziert heute um 11:40 Uhr
0 Kommentare
Andrew Ebbett sieht sich jedes Spiel des SCB an und fragt sich: «Wo ist das Selbstvertrauen hin?»
Andrew Ebbett sieht sich jedes Spiel des SCB an und fragt sich: «Wo ist das Selbstvertrauen hin?»
Foto: Christian Pfander
Sind Sie froh, nicht mehr Teil des SC Bern zu sein?
(lacht) Von mentaler Seite gesehen: Ja, so habe ich viel weniger Stress. Aber in der Mannschaft habe ich viele Freunde. Es ist hart, zu sehen, wie sie im Schlamassel stecken.
Haben Sie Mitleid?
Es tut mir leid für die Jungs, müssen sie ohne Fans spielen. Das ist brutal für alle Spieler, aber speziell für jene in Bern, die es gewohnt sind, 16’000 bis 17’000 Leute im Rücken zu haben. Verlieren und fehlende Atmosphäre kumulieren sich, machen die Aufgabe für den SCB noch schwieriger. Dennoch: Das Team hat keine Wahl. Es muss einen Weg finden, Spiele gewinnen. Der extrem dichte Spielplan vereinfacht diese Aufgabe nicht.
Kann eine Mannschaft ein solches Pensum, wie es für den SCB ansteht, überhaupt bewältigen?
Was Bern braucht, ist Selbstvertrauen. Ich schaue mir jedes Spiel an und frage mich: «Wo ist dieses Selbstvertrauen hin?» Kriegst du Momentum, spielt das Pensum eine untergeordnete Rolle. Die Schwierigkeit ist: Zeit fürs Trainieren bleibt kaum, die Entwicklung erfolgt direkt in Spielsituationen. Und du musst extrem aufpassen mit Verletzungen. Wer zu einem Wehwehchen nicht Sorge trägt, kann bald ein grösseres Problem haben.
«Die Verantwortlichen sagten zum Team: ‹Erscheint einfach zu den Spielen.› Später holte Chicago den Stanley-Cup.»
Sollte Bern zumindest das Pre-Playoff erreichen, ginge es mit derselben Kadenz weiter.
Ich erinnere mich an die Lockout-Saison 2012/2013 in der NHL. Sie begann erst im Januar, der Spielplan war übervoll. In Chicago gabs deshalb keine Trainings. Die Verantwortlichen sagten zum Team: «Erscheint einfach zu den Spielen.» Später holte Chicago den Stanley-Cup. Was nicht heisst, dass Bern den Titel holen wird. (schmunzelt)
Wie haben Sie die Ereignisse rund um den SCB in den letzten Monaten verfolgt?
Es ist interessant, was da abgeht.
Interessant?
Was der SCB liefert, ist gutes Reality-TV. (lacht) Wie erwähnt: Ich bin mit vielen Spielern noch eng verbunden und fühle mit. Das Team erwischte einen schlechten Start. Die Trainerwahl, Don Nachbaur, war offensichtlich die falsche Entscheidung. Von Beginn an klappte das nicht. Und: Die Konkurrenz startete mit vier Ausländern, Bern hatte zwei ausländische Feldspieler, was quasi den Druck auf sie verdoppelte.
«Dynastien enden häufig mit einem Crash.»
Sie spielten 2015 bis 2020 in Bern. Wie erklären Sie sich den rasanten Abstieg?
Die Sportgeschichte zeigt: Für grosse Teams gibt es selten ein Happy End, Dynastien enden häufig mit einem Crash. Wir holten drei Meisterschaften in vier Jahren. Nach dem Titel 2019 waren gewisse Dinge festgefahren. Die Gegner hatten unser System geknackt, wir aber änderten die Spielweise nicht. Zudem verloren wir mit Genoni den besten Goalie, mit Haas den wahrscheinlich besten Schweizer Center der Liga. Werden solche Spieler nicht ersetzt, hast du weniger Qualität. Im vergangenen Frühling ging auch noch Arcobello, der das Team vier Saisons lang als Topskorer getragen hatte. Seine Tore fehlen jetzt.
Fehlt auch Ebbett?
Es ist wichtig, junge Spieler zu entwickeln. Gleichzeitig brauchen die Jungen für ihre Entwicklung erfahrene Spieler an ihrer Seite, die wissen, welche Arbeit, Ausdauer und Entschlossenheit es braucht, damit man konstant erfolgreich sein kann. Und die wissen, wie man sich durch schlechte Zeiten kämpft. Was mich betrifft: Ich bin realistisch und weiss, dass ich nicht das fehlende Teilchen bin. Aber ich wäre gerne weiter dabei gewesen und hätte den jüngeren Spielern geholfen.
«Hätte man mir die Position als Sportchef angeboten, ich hätte wahrscheinlich gesagt: ‹Zu wenig Erfahrung, sorry.›»
Wie beurteilen Sie die Wechsel in der sportlichen Führung?
Wenn Sie mich auf Florence Schelling ansprechen: Marc Lüthis Idee hatte das Potenzial, eine sehr gute zu sein. Aber jemanden mit so wenig Erfahrung direkt in diese Rolle zu stecken? Der Job ist so schwierig, so komplex. Florence hätte als Sportchef-Assistentin beginnen und innert zwei, drei Jahren an den Job herangeführt werden sollen. Hätte man mir die Position angeboten, ich hätte wahrscheinlich gesagt: «Too much, zu viel für mich, zu wenig Erfahrung, sorry.»
Sie leben mit Ihrer Freundin in Bern. Verfolgen Sie das Geschehen als aktiver oder als zurückgetretener Spieler?
(lacht) Ich hatte einen tollen letzten Sommer, war ohne Beschwerden, arbeitete hart mit meinem Personal Coach, war einen Monat in Langenthal im Training…
…es blieb beim Trainieren.
Für beide Seiten hätte das Engagement wenig Sinn ergeben. Für den Club war es auch eine finanzielle Frage. Und ich wollte abwarten, ob sich in der National League etwas ergibt.
Was nicht der Fall war.
Ja. Corona und Lockdown haben den Markt lahmgelegt. Ich halte mich fit, verfolge die NL-Partien im TV, analysiere Spieler und Taktiken. So bereite ich mich einerseits auf den nächsten Schritt in meinem Leben vor, anderseits bleibe ich ready, sollte noch ein Angebot kommen.
Das Karriereende vor Augen: Findet der dreifache SCB-Meisterspieler bis Anfang März keinen Verein, «wirds das gewesen sein».
Das Karriereende vor Augen: Findet der dreifache SCB-Meisterspieler bis Anfang März keinen Verein, «wirds das gewesen sein».
Foto: Anthony Anex (Keystone)
Sie sind 38, seit einem Jahr ohne Ernstkampf: Machen Sie sich etwas vor?
Überhaupt nicht. Es bleiben ein paar Wochen bis Transferschluss für ausländische Spieler (1. März, die Red.). Bin ich nach Ablauf der Frist ohne Vertrag, wirds das gewesen sein.
Sie rechnen nicht mehr mit einem Angebot.
Schwierig. Du weisst nie. Ich bin ready. Klappt es nicht, würde ich mit gutem Gefühl die Karriere beenden und wäre bereit für den nächsten Schritt.
Der da wäre?
Ich möchte im Bereich Coaching oder Spielerentwicklung tätig sein, sei dies in der Schweiz oder in Nordamerika. Ich habe bereits ein paar Dinge aufgegleist. Aber warten wir mal den Februar ab.
Andrew Ebbett (38) hat mit dem SC Bern drei Meistertitel geholt. In wenigen Wochen dürfte die Karriere des Kanadiers vorbei sein. Das Treiben bei seinem Ex-Club verfolgt er aufmerksam und kritisch.
Reto Kirchhofer
Reto Kirchhofer
Publiziert heute um 11:40 Uhr
0 Kommentare
Andrew Ebbett sieht sich jedes Spiel des SCB an und fragt sich: «Wo ist das Selbstvertrauen hin?»
Andrew Ebbett sieht sich jedes Spiel des SCB an und fragt sich: «Wo ist das Selbstvertrauen hin?»
Foto: Christian Pfander
Sind Sie froh, nicht mehr Teil des SC Bern zu sein?
(lacht) Von mentaler Seite gesehen: Ja, so habe ich viel weniger Stress. Aber in der Mannschaft habe ich viele Freunde. Es ist hart, zu sehen, wie sie im Schlamassel stecken.
Haben Sie Mitleid?
Es tut mir leid für die Jungs, müssen sie ohne Fans spielen. Das ist brutal für alle Spieler, aber speziell für jene in Bern, die es gewohnt sind, 16’000 bis 17’000 Leute im Rücken zu haben. Verlieren und fehlende Atmosphäre kumulieren sich, machen die Aufgabe für den SCB noch schwieriger. Dennoch: Das Team hat keine Wahl. Es muss einen Weg finden, Spiele gewinnen. Der extrem dichte Spielplan vereinfacht diese Aufgabe nicht.
Kann eine Mannschaft ein solches Pensum, wie es für den SCB ansteht, überhaupt bewältigen?
Was Bern braucht, ist Selbstvertrauen. Ich schaue mir jedes Spiel an und frage mich: «Wo ist dieses Selbstvertrauen hin?» Kriegst du Momentum, spielt das Pensum eine untergeordnete Rolle. Die Schwierigkeit ist: Zeit fürs Trainieren bleibt kaum, die Entwicklung erfolgt direkt in Spielsituationen. Und du musst extrem aufpassen mit Verletzungen. Wer zu einem Wehwehchen nicht Sorge trägt, kann bald ein grösseres Problem haben.
«Die Verantwortlichen sagten zum Team: ‹Erscheint einfach zu den Spielen.› Später holte Chicago den Stanley-Cup.»
Sollte Bern zumindest das Pre-Playoff erreichen, ginge es mit derselben Kadenz weiter.
Ich erinnere mich an die Lockout-Saison 2012/2013 in der NHL. Sie begann erst im Januar, der Spielplan war übervoll. In Chicago gabs deshalb keine Trainings. Die Verantwortlichen sagten zum Team: «Erscheint einfach zu den Spielen.» Später holte Chicago den Stanley-Cup. Was nicht heisst, dass Bern den Titel holen wird. (schmunzelt)
Wie haben Sie die Ereignisse rund um den SCB in den letzten Monaten verfolgt?
Es ist interessant, was da abgeht.
Interessant?
Was der SCB liefert, ist gutes Reality-TV. (lacht) Wie erwähnt: Ich bin mit vielen Spielern noch eng verbunden und fühle mit. Das Team erwischte einen schlechten Start. Die Trainerwahl, Don Nachbaur, war offensichtlich die falsche Entscheidung. Von Beginn an klappte das nicht. Und: Die Konkurrenz startete mit vier Ausländern, Bern hatte zwei ausländische Feldspieler, was quasi den Druck auf sie verdoppelte.
«Dynastien enden häufig mit einem Crash.»
Sie spielten 2015 bis 2020 in Bern. Wie erklären Sie sich den rasanten Abstieg?
Die Sportgeschichte zeigt: Für grosse Teams gibt es selten ein Happy End, Dynastien enden häufig mit einem Crash. Wir holten drei Meisterschaften in vier Jahren. Nach dem Titel 2019 waren gewisse Dinge festgefahren. Die Gegner hatten unser System geknackt, wir aber änderten die Spielweise nicht. Zudem verloren wir mit Genoni den besten Goalie, mit Haas den wahrscheinlich besten Schweizer Center der Liga. Werden solche Spieler nicht ersetzt, hast du weniger Qualität. Im vergangenen Frühling ging auch noch Arcobello, der das Team vier Saisons lang als Topskorer getragen hatte. Seine Tore fehlen jetzt.
Fehlt auch Ebbett?
Es ist wichtig, junge Spieler zu entwickeln. Gleichzeitig brauchen die Jungen für ihre Entwicklung erfahrene Spieler an ihrer Seite, die wissen, welche Arbeit, Ausdauer und Entschlossenheit es braucht, damit man konstant erfolgreich sein kann. Und die wissen, wie man sich durch schlechte Zeiten kämpft. Was mich betrifft: Ich bin realistisch und weiss, dass ich nicht das fehlende Teilchen bin. Aber ich wäre gerne weiter dabei gewesen und hätte den jüngeren Spielern geholfen.
«Hätte man mir die Position als Sportchef angeboten, ich hätte wahrscheinlich gesagt: ‹Zu wenig Erfahrung, sorry.›»
Wie beurteilen Sie die Wechsel in der sportlichen Führung?
Wenn Sie mich auf Florence Schelling ansprechen: Marc Lüthis Idee hatte das Potenzial, eine sehr gute zu sein. Aber jemanden mit so wenig Erfahrung direkt in diese Rolle zu stecken? Der Job ist so schwierig, so komplex. Florence hätte als Sportchef-Assistentin beginnen und innert zwei, drei Jahren an den Job herangeführt werden sollen. Hätte man mir die Position angeboten, ich hätte wahrscheinlich gesagt: «Too much, zu viel für mich, zu wenig Erfahrung, sorry.»
Sie leben mit Ihrer Freundin in Bern. Verfolgen Sie das Geschehen als aktiver oder als zurückgetretener Spieler?
(lacht) Ich hatte einen tollen letzten Sommer, war ohne Beschwerden, arbeitete hart mit meinem Personal Coach, war einen Monat in Langenthal im Training…
…es blieb beim Trainieren.
Für beide Seiten hätte das Engagement wenig Sinn ergeben. Für den Club war es auch eine finanzielle Frage. Und ich wollte abwarten, ob sich in der National League etwas ergibt.
Was nicht der Fall war.
Ja. Corona und Lockdown haben den Markt lahmgelegt. Ich halte mich fit, verfolge die NL-Partien im TV, analysiere Spieler und Taktiken. So bereite ich mich einerseits auf den nächsten Schritt in meinem Leben vor, anderseits bleibe ich ready, sollte noch ein Angebot kommen.
Das Karriereende vor Augen: Findet der dreifache SCB-Meisterspieler bis Anfang März keinen Verein, «wirds das gewesen sein».
Das Karriereende vor Augen: Findet der dreifache SCB-Meisterspieler bis Anfang März keinen Verein, «wirds das gewesen sein».
Foto: Anthony Anex (Keystone)
Sie sind 38, seit einem Jahr ohne Ernstkampf: Machen Sie sich etwas vor?
Überhaupt nicht. Es bleiben ein paar Wochen bis Transferschluss für ausländische Spieler (1. März, die Red.). Bin ich nach Ablauf der Frist ohne Vertrag, wirds das gewesen sein.
Sie rechnen nicht mehr mit einem Angebot.
Schwierig. Du weisst nie. Ich bin ready. Klappt es nicht, würde ich mit gutem Gefühl die Karriere beenden und wäre bereit für den nächsten Schritt.
Der da wäre?
Ich möchte im Bereich Coaching oder Spielerentwicklung tätig sein, sei dies in der Schweiz oder in Nordamerika. Ich habe bereits ein paar Dinge aufgegleist. Aber warten wir mal den Februar ab.
Re: Pressemeldungen
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Re: Pressemeldungen
Danke. Ein Bier würde reichen 
