Es wurden grobe Fehler primär im sportlichen Bereich gemacht. Diese kann man nicht mit einem Fingerschnippen ungeschehen machen. Ein "weiter so" kostet aber bedeutend mehr Geld, als wenn (spät...) eine Wende angestrebt wird. Viele Journalisten haben offenbar ein Problem damit, dass man diesen Move nicht wirklich kritisieren kann, nachdem man Raffainer vorher bei der Nationalmannschaft und dann beim HCD in den Himmel lobte. Und der SCB hat in den vergangenen 10 Jahren halt etwas zuviel Erfolg gehabt, was bekanntlich die Sympathiewerte nicht erhöht. Deshalb setzt man halt an anderen Fronten an. Es ist witzig, wenn Sportjournalisten sich als grosse Betriebswirtschafter aufspielen und genau wissen wollen, wer beim SCB was macht oder welche personellen Kapazitäten dafür erforderlich sind. Wenn auf dem Pinboard gedampfplaudert wird, ist das eine Sache. Wenn es aber Journalisten oder von mir aus Chronisten sind, welche Stuss ablassen oder gewisse Personen diffamieren, so hat dies eine andere Qualität. Dass ML deshalb auf der Homepage eine (teilweise) Gegendarstellung liefert, bei welcher die Fehler aber durchaus nicht verleugnet werden, kann ich nachvollziehen.
Berechtigt ist der Vorwurf, dass der HCD nicht vorgängig informiert worden sei. Es wäre interessant zu erfahren, warum M. Lüthi diese Geheimniskrämerei bevorzugte. Die Konsequenzen müssen ihm ja bewusst gewesen sein. Aber möglicherweise steckt da halt mehr dahinter.
Thema Raffainer und IIHF: Er hatte sich für ein Amt dort interessiert und vom HCD eine entsprechende Bewilligung gehabt. Ob es gerade das Amt des Präsidenten als Nachfolger von Fasel gewesen wäre, weiss ich nicht. Aber da dieser ja nur noch coronabedingt im Amt ist, und bei nächster Gelegenheit ein neuer Präsident gewählt wird, müsste Raffainer noch ziemliche Vorarbeit leisten, wollte er in Position kommen. Nachdem es ohnehin schon recht viele "Schweizer" in Ämtern gibt beim IIHF (...damit sind nicht normale Angestellte gemeint, die dort irgendwo in der Administration arbeiten...), ist etwas unklar, wie gross die Chancen für CH-Kandidaten sind. Evtl. wollen auch wieder mal die Hockey-Nobodies aus Russland, Kanada, Schweden oder den USA ein Ämtli besetzen. Ich hoffe, Raffainer sieht seinen Posten beim SCB nun als den Karriereschritt an, den er sonst auf Verbandsebene angestrebt hätte. Falls seine Arbeit beim SCB nicht wie erhofft funzen sollte, heisst es dann statt des üblichen "auf den Pluto schiessen" halt "zum IIHF schiessen"...
