Re: SCB - Lausanne 08.12.15
Verfasst: Fr 11. Dez 2015, 16:48
Es ist normal, dass man - wenn's nicht läuft - Gründe dafür sucht, insbesondere im Vergleich mit anderen Teams. Zwangsläufig kommt da das Thema "Farmteam" auf den Tisch. Dass dies keine schlechte Sache ist, steht ausser Frage.
Es stellen sich dabei ähnliche Fragen wie bei einer Unternehmensgründung:
Kosten:
Was kostet der Betrieb eines Farmteams, welches im Prinzip keine Zuschauer hat (...die Freundin, die Eltern etc. zählen nicht...) und für Sponsoren alles andere als attraktiv ist?
+++ bei den GCK-Lionern ist halt einfach etwas Walti-Werbung auf den Shirts, dem spielt's ja keine Rolle, ob er die Kohle so oder so raushaut. Dazu sind auch Sponsoren mit dabei, welche den ZSC unterstützen, und für einen kleinen zusätzlichen Obulus auch noch beim Farmteam dabei sind. Ist quasi so, wie wenn man "2 für 1" bekommt, aber am liebsten eigentlich nur das eine hätte, dafür das ein klein wenig billiger. Fazit: Viel Geld ist da nicht zu holen, um die Kosten decken zu helfen.
Beschaffungsmarkt:
Welches Potential hat die Region, in welcher das Team tätig ist, in Bezug auf Nachwuchsspieler? Welche anderen Teams "grasen" auch noch auf der gleichen Weide? Wie gross muss das Reservoir sein, um pro Saison etwa einen Spieler in die NLA zu bringen?
+++ wenn ich mich nicht irre sind in der gesamten Nachwuchsorganisation des ZSC ca. 700 Spieler direkt oder indirekt angeschlossen. Aus diesen wird das Farmteam grösstenteils befüllt. Der ZSC ist praktisch Alleinherrscher und deckt den gesamten Kanton und faktisch wohl auch noch die halbe bis ganze Ostschweiz ab. Kloten bisher keine Konkurrenz.
Return on Investment:
Wie viele Spieler schaffen pro Jahr den Sprung vom Farmteam in die 1e Mannschaf? Hängt natürlich auch etwas von Niveau der 1en Mannschaft ab - beim ZSC ist es schwieriger einen Platz zu erkämpfen als bei Ambri.
+++ Viel mehr als durchschnittlich 1 Spieler pro Saison schafft es aber auch beim ZSC nicht in die 1e Mannschaft. Die wirklich herausragenden Jungspunde à la Bertschy sind dann noch dünner gesät. Malgin + Siegenthaler können da genannt werden.
Fazit Nr. 1: Man hat mit dem Farmteam bei Verletzungsmiséren zumindest ein Reservoir, aus dem man kurzfristig Spieler holen kann. ABER: Auch wenn der ZSC sich eine sehr teure Nachwuchsbewegung inkl. Farmteam leistet, sind die massgebenden Tenöre auf dem Eis nach wie vor solche, welche man EINGEKAUFT hat - und dies nach ungefähr 10 Jahren Farmteam und etwa der doppelten Zahl punkto Millionenaufwand.
Bitte nicht missverstehen, ich will keinesfalls die (gute) Idee vorzeitig abwürgen. Aber aus dem augenblicklichen Katzenjammer heraus wird die Effektivität des Farmteamprinzips wohl etwas zu verklärt beurteilt. Das Thema ist etwas komplexer, als es von Klaus Zaugg in seiner simplifizierenden Art dargestellt worden ist.
Es stellen sich dabei ähnliche Fragen wie bei einer Unternehmensgründung:
Kosten:
Was kostet der Betrieb eines Farmteams, welches im Prinzip keine Zuschauer hat (...die Freundin, die Eltern etc. zählen nicht...) und für Sponsoren alles andere als attraktiv ist?
+++ bei den GCK-Lionern ist halt einfach etwas Walti-Werbung auf den Shirts, dem spielt's ja keine Rolle, ob er die Kohle so oder so raushaut. Dazu sind auch Sponsoren mit dabei, welche den ZSC unterstützen, und für einen kleinen zusätzlichen Obulus auch noch beim Farmteam dabei sind. Ist quasi so, wie wenn man "2 für 1" bekommt, aber am liebsten eigentlich nur das eine hätte, dafür das ein klein wenig billiger. Fazit: Viel Geld ist da nicht zu holen, um die Kosten decken zu helfen.
Beschaffungsmarkt:
Welches Potential hat die Region, in welcher das Team tätig ist, in Bezug auf Nachwuchsspieler? Welche anderen Teams "grasen" auch noch auf der gleichen Weide? Wie gross muss das Reservoir sein, um pro Saison etwa einen Spieler in die NLA zu bringen?
+++ wenn ich mich nicht irre sind in der gesamten Nachwuchsorganisation des ZSC ca. 700 Spieler direkt oder indirekt angeschlossen. Aus diesen wird das Farmteam grösstenteils befüllt. Der ZSC ist praktisch Alleinherrscher und deckt den gesamten Kanton und faktisch wohl auch noch die halbe bis ganze Ostschweiz ab. Kloten bisher keine Konkurrenz.
Return on Investment:
Wie viele Spieler schaffen pro Jahr den Sprung vom Farmteam in die 1e Mannschaf? Hängt natürlich auch etwas von Niveau der 1en Mannschaft ab - beim ZSC ist es schwieriger einen Platz zu erkämpfen als bei Ambri.
+++ Viel mehr als durchschnittlich 1 Spieler pro Saison schafft es aber auch beim ZSC nicht in die 1e Mannschaft. Die wirklich herausragenden Jungspunde à la Bertschy sind dann noch dünner gesät. Malgin + Siegenthaler können da genannt werden.
Fazit Nr. 1: Man hat mit dem Farmteam bei Verletzungsmiséren zumindest ein Reservoir, aus dem man kurzfristig Spieler holen kann. ABER: Auch wenn der ZSC sich eine sehr teure Nachwuchsbewegung inkl. Farmteam leistet, sind die massgebenden Tenöre auf dem Eis nach wie vor solche, welche man EINGEKAUFT hat - und dies nach ungefähr 10 Jahren Farmteam und etwa der doppelten Zahl punkto Millionenaufwand.
Bitte nicht missverstehen, ich will keinesfalls die (gute) Idee vorzeitig abwürgen. Aber aus dem augenblicklichen Katzenjammer heraus wird die Effektivität des Farmteamprinzips wohl etwas zu verklärt beurteilt. Das Thema ist etwas komplexer, als es von Klaus Zaugg in seiner simplifizierenden Art dargestellt worden ist.