IIHF-Eishockey-WM 2025 (9. - 25. Mai 2025)

[Ruku]

Innerspace hat geschrieben:
>Wir sind Weltspitze im Eishockey!

mag für den aktuellen Moment so zu scheinen und gelten. Überbewerten sollte man dies aber auch nicht. Kanada, Schweden und Finnland scheitern in den letzten Jahren an der WM regelmässig zu oft an ihrer eigenen Arroganz.
Die Frage bei der Schweiz ist: aber wie lange noch kann man noch um Gold mitspielen? Die Schweiz hatte erneut eines der ältesten Teams dabei. Die USA waren das jüngste Team der WM. Die Schweiz hat vermutlich maximal noch 1-2 solcher Chancen um Gold im aller besten Falle. Garantiert ist dies allerding nie und nicht. Ein Umbruch wäre bitter dringend nötig und dann ist man wohl von Mediallen wieder etwas weiter entfernt davon und muss sich mit wohl mit dem Viertelsfinale begnügen. Die Schweiz ist eher auf dem absteigenden Ast.

[Innerspace]

Man kann ja das momentane Hoch auch einfach mal geniessen und nicht wieder das Haar in der Suppe suchen.
Wäre geil wenn wir nächstes Jahr an der Heim-WM wieder vorne mitspielen könnten!

[Talisker]

Dank Genoni hätte ein Glückstreffer zum Titel gereicht, was eigentlich ganz gut zu dieser WM gepasst hätte. Mit Schweden und vor allem Kanada haben sich 2 Topfavoriten durch Überheblichkeit selbst aus dem Turnier genommen.

Letztlich hat man eine gute Leistung gezeigt, und sich am Optimum von dem bewegt, was man kann. Da sind keine versteckten Reserven mehr, oder eine noch bessere Form. Man hatte in Überzahl im 1en Drittel eine gute Torchance, der Rest bewegte sich dann eher im Dunstkreis von "solche sind auch schon reingegangen". Nur eben, davon hatten die USA mehr.

Man scheiterte an altbekannten Dingen, etwa dass die USA physisch über 4 Linien wuchtiger waren, und die CH-Nati dies nicht mit Tempo hat wettmachen können, weil die USA früh störten, läuferisch mindestens auf Augenhöhe waren und im Zweikampf meist reüssierten. Damit war dem bisher erfolgreichen schönen Spiel der Stecker gezogen. Und dennoch hätte ein Glückstreffer gereicht, um sich "Weltmeister" nennen zu können.

Ich verstehe die Enttäuschung der Spieler zwar, nur wäre diese "realistischer", wenn man nun zig 100%ige Chancen vergeigt hätte, und deshalb dem Titel nachtrauern müsste. Dies war aber nicht der Fall. Dennoch Gratulation für eine sehr gute Leistung ohne "Umfaller" über das ganze Turnier hinweg.

[BaerenFan]

Ich nenne die WM seit einiger Zeit "Grümpelturnier". Seit Corona und dem Ausschluss der Russen und Weissrussen hat das Niveau und Ernsthaftigkeit bei den Topnationen etwas abgenommen. Siehe nur Absagen von Topspielern.

Die Schweiz macht ihre Sache gut, aber auch für mich ist das nur eine Momentaufnahme. Ich bin gespannt, wie man an den olympischen Spielen mit den Grossen mithalten kann. Dann werden die Kanadier, Amerikaner, Schweden, Finnen und Tschechen mit noch mehr Klasse antreten und ganz anders auftreten!

[greenie]

Die Schweiz hat auf ihrem Weg in den Final sehr vieles richtig gemacht und auch tolles Eishockey gespielt. Der Finaleinzug war absolut verdient. Und doch, trotz allen Lobgesängen sollte man, und damit meine ich eigentlich die Medien, Fans, Verband, oder einfacher gesagt alle, diesen Finaleinzug nicht überbewerten.
Denn den grossen Kalibern Kanada, Schweden und Finnland ging man dank den USA und Dänemark aus dem Weg.
In jedem Spiel bis zum Final gingen die Schweizer auf den Bitz, um das Spiel zu gewinnen und traten auch so auf. Im Final aber war das nicht mehr der Fall, in typisch Schweizer Art (ist leider vielfach auch in andern Sportarten so) ging man taktisch nicht mehr gleich in ein Spiel und man sah ein Team, das nicht mehr gewillt war, die Initiative, das Spieldiktat ergreifen zu wollen und spielte, um zuerst mal den Match nicht zu verlieren. Prompt funktionierte einiges nicht mehr, auffallend, Körperspiel war praktisch null, aber vor allem die Angriffe von hinten heraus blieben nur noch Stückwerk, es fehlte das Tempo und noch viel drastischer, viele Zuspiele von hinten heraus waren höchst unpräzis und landeten in den meisten Fällen gleich wieder beim Gegner. So war es nur eine logische Folge, dass die Schweizer kaum, resp. zu fast keinen vernünftigen und wirklich gefährlichen Torchancen kamen. Und wenn man dann doch mal im gegnerischen Drittel war blieb es bei einem Puckgeschiebe und fehlte der Druck auf das gegnerische Tor in den meisten Fällen. Dies im Gegensatz zu den Amerikanern, aber Genoni mit einmal mehr einer Weltklasseleistung hielt die Schweiz im Spiel und brachte sie in die Verlängerung, wo die Amerikaner dann den Sack zumachten und den Titel absolut verdient holten.
Und etwas schleckt auch keine Geiss weg, wie gesagt, den Kalibern Kanada, Schweden und Finnland ging man aus dem Weg, blieben also noch Tschechien und die USA. Gegen diese zwei Teams spielte die Schweiz dreimal und verlor zweimal.
Darum, sich absolut freuen über die Silbermedaille, aber trotzdem Punkte, die man in aller positiver Sicht der Dinge nicht übersehen sollte.

[Mononen17]

@ greenie
Perfekt beschrieben, Danke!

Ich verstehe auch die Heulerei nicht, die Amis waren perfekt auf die Unsrigen eingestellt und haben verdient gewonnen.
Ohne Genoni's Klasseleistung wäre ohnehin schon früher Lichterlöschen gewesen.
Ich bin für meinen Teil mit den Eisgenossen soweit zufrieden, das Turnier hat Spass gemacht, auch wenn natürlich die Kirsche auf
der Torte halt leider noch gefehlt hat.