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von Talisker » So 1. Okt 2023, 10:58
Habe gestern auch keinen schlechten EHC Biel gesehen - nur geht's nicht mehr so einfach wie letzte Saison, als man gegen den SCB diesem nur die Scheibe in's Drittel spielen musste, damit das Chaos anfing. Nicht dass ich Tapola's Verdienste schmälern wollte, aber vieles hat auch damit zu tun, dass die Qualität gestiegen ist, bzw. dass Spieler auf dem Eis stehen, und nicht im Lazarett liegen. Dennoch war gestern die Passqualität der Bieler über's ganze Spiel gesehen eigentlich besser, was bei einer derart eingespielten Truppe aber nicht wirklich erstaunlich ist. Und das Spiel den Banden entlang beherrschte Biel ebenfalls besser, und kreierte so immer wieder gefährliche Momente vor dem Berner Tor. Positiv beim SCB war, dass er nicht mehr so panisch und kopflos im eigenen Drittel agierte - man gewinnt mehr Zweikämpfe und die Verteidiger haben nun auch wieder Optionen / Anspielstationen. Auch wenn's mit der Chancenauswertung noch harzt, aber man kreiert bedeutend mehr Chancen als letzte Saison, wo die Angriffe (...wenn man dem dann so sagen wollte...) meist bereits an der Mittellinie versandeten. Von "Betonhockey" kann keine Rede sein. Dass man gegen spielstarke Bieler nicht blindwütig ins Forechecking läuft, sondern die Mittelzone mit einer guten Staffelung abzuriegeln versucht, ist kein Sündenfall, obwohl oft geklagt wird, dieses "Fallenstellen" sei unattraktiv. Das mag so sein, wenn man es wie letzte Saison bevorzugt, dass der Gegner mit jedem 0815-Angriff in Überzahl auf den SCB-Goali losfährt.
Vieles ist noch Stückwerk beim SCB, aber man hat den Eindruck, dass es trotz allem eine positive Entwicklung gibt. Nur kann man nicht 3 Saisons ein Team "verlottern" lassen und glauben, man könne dies in ein paar Wochen ungeschehen machen. Gehe aber davon aus, dass Tapola die richtigen Worte (...und Massnahmen...) findet, wenn Übermut und Überheblichkeit (...welche beim SCB nie weit weg sind, wenn es einigermassen läuft...) hochkommen sollten. Wenn nun sogar noch Vermin aus der Versenkung auftaucht, traut man seinen Augen kaum.