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von Talisker » Fr 24. Mär 2023, 10:15
Im letzten Spiel profitierte man auch davon, dass aus den Bieler-Abschlüssen - oft genug durch das dichteste Gedränge vor Wüthrich hindurch - kein Ablenker den Weg ins Netz fand. Der Goali sieht dabei meist wenig bis nichts. Die Bieler verstehen es besser als der SCB, vor dem gegnerischen Tor für Verkehr zu sorgen und dem Goali die Sicht zu nehmen. Wurde natürlich auch davon begünstigt, dass sie sich ohne grössere Probleme minutenlang im Berner-Drittel installieren konnten. Wenn nicht gerade ein Bieler einen gröberen Fehler machte, wurde der SCB so lange schwindlig gespielt, bis alle nur noch erschöpft herumstanden. In Sachen Wendigkeit auf den Schlöf und der Passsicherheit kann der SCB dem EHCB nicht annähernd das Wasser reichen - ergo muss man weiterhin alles daran setzen, den Riegel früher zu schieben. Das gelang besser als auch schon, dennoch kam es häufig zu den oben beschriebenen, brandgefährlichen Momenten. Da hätten genauso gut 2-3 Pucks reinfallen können, ohne dass es viel zu meckern gegeben hätte.
Dass man ganz am Ende - selbst in Überzahl - keine Risiken mehr eingehen wollte, ist zwar verständlich. Zudem musste man damit rechnen, dass Biel bei erster Gelegenheit den Goali rausnehmen würde, was dann auch geschah. Weshalb sich aber Untersander dann in eine Ecke zurückzog, um dort die Scheibe relativ unbedrängt zu verblöden bleibt sein Geheimnis. Daraus entstanden noch etwa 2 brandgefährliche Abschlüsse von Biel - es hätte zur Saison gepasst, wenn man wieder mal in der letzten Minute den Ausgleich kassiert hätte. Es war nicht der einzige gröbere Schnitzer des Routiniers an diesem Abend. Man kann dies mit der grossen Belastung begründen, denn bei den Verteidigern kämpft man nach wie vor mit gewissen "Limiten". Dennoch habe ich den Eindruck, dass sich die Fehlerquote bei Unti gegenüber "früher" deutlich erhöht hat.
Positiv haben sich kleinere Änderungen in der 4en Linie ausgewirkt, welche mehr Eiszeit erhielt als vorher und somit diejenige der anderen Linien etwas reduzierte. Vorher gab es kaum ein Spiel, egal gegen wen, wo nicht bereits zu Spielmitte auf 3 Linien umgestellt wurde.
Summa summarum kommt man zu den bereits bekannten Binsenweisheiten und Empfehlungen:
1. Die spielstarken Bieler muss man vor dem eigenen Drittel abbremsen
2. Die individuellen Fehler der höchsten Gefahrenstufe sollte man reduzieren
3. Mit 2.5 Linien hält man das Tempo nicht durch