Vielleicht sollte man die Erwartungen ganz einfach tief halten. Nur weil wir einen neuen Trainer haben, der schon in der NHL gewirkt hat, ist noch gar nichts geschehen. Mit herumtrompeten a la Nordamerika gibt es hier nunmal nichts zu gewinnen. Da müssen andere Qualitäten wirken.
Aufgrund des Gewinns der Abstiegsrunde dank 700 Punkten Vorsprung aus der Quali sehe ich keinen Anlass, in verfrühte Euphorie auszubrechen. Oder hat jemand im vergangenen Frühling nach dem Trainerwechsel irgendwelche spielerische Fortschritte ausmachen können? Ich nicht. Weder in Sachen Spielkultur, noch in Sachen Einstellung. Lediglich die Kommunikation hat sich etwas geändert.
Und das ach so wichtige Chäferturnierli im Hochsommer geht mir ehrlich gesagt immer noch am Ehrenwertesten vorbei. Champions League sollte eigentlich für hochklassige Eishockeyspiele garantieren. Was jetzt aber abgeht, ist ein Vorbereitungsturnierli zwecks Lockerung der in letzter Zeit gequälten Muskeln. Ist ja nicht anders möglich, kurz nach Beginn des Eistrainings. Trotzdem muss eine 7:0 Niederlage gegen ein Team, das sich gemäss Papierformel in etwa auf ähnlichem Niveau bewegen sollte, zu denken geben.
Es wird jedenfalls mehr als irgendwelche markige Worte brauchen, um den SCB nach der vergangenen "Saison der Schande" wieder auf Vordermann zu bringen. Kosmetik im Kader hin oder her. Der Schlüssel liegt für mich in der Teambildung und bei der Freude an der Sache. Dass man jetzt schon über Konzentrationsmängel in der Spielvorbereitung lamentiert, gefällt mir gar nicht. Und dass man sich gehen lässt und hoch verliert, riecht eher nach Frustration nach übertriebener Verbissenheit, als nach Freude am Spiel.

Stark ist, wer sich selbst beherrscht, reich, wer mit wenigem zufrieden ist.